117. Geburtstag von Dietrich Bonhoeffer.

Hat er die Zeit der wiederkehrenden Verdummung schon vorhergesehen?

Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit.
Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich
bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das
Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem
es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt. Gegen
die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch mit
Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen
nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen,
brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen
wird der Dumme sogar kritisch, und wenn sie unausweichlich
sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseite
geschoben werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum
Bösen restlos mit sich selbst zufrieden, ja, er wird sogar gefährlich,
indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist
dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber
dem Bösen. …
Bei genauerem Zusehen zeigt sich, daß jede starke äußere
Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art einen
großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt. …
Das Wort der Bibel, das die Furcht Gottes der Anfang der
Weisheit sei (Sprüche 1, 7), sagt, daß die innere Befreiung des
Menschen zum verantwortlichen Leben vor Gott die einzige
wirkliche Überwindung der Dummheit ist.

Dietrich Bonhoeffer

Quelle:
Widerstand und Ergebung
, DBW Band 8, Seite 26 ff

Ist möglicherweise ein Bild von 1 Person und Text „" Wenn autoritäre Systeme sich allmählich aufbauen oder von außen eingeführt werden und wir als Christen dazu schweigen, dann werden schließlich wir und unsere Kinder Feinde der Gesellschaft und des Staates sein. (Begründung: Denn) keine wirklich autoritäre Regierung kann Bürger tolerieren, die absolute Wahrheiten vertreten und anhand dieser die willkürlichen Absolute beurteilen können, und die ihre absoluten Wahrheiten frei verkünden und danach handeln. [...] Diesen Satz sollte man verinnerlichen: Wer keine Entscheidung bezüglich des Aufkommens einer autoritären Regierung trifft, hat damit bereits eine Entscheidung dafür getroffen. -FRANCIS SCHAEFFER, "WIE KÖNNEN WIR DENN LEBEN" (NACHWORT)“

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