18. Mai: Vor 150 Jahren wurde Bertrand Russell geboren.

„Drei Leidenschaften,“ schreibt Bertrand Russell am Beginn seiner Autobiografie, „haben mein Leben bestimmt: die Sehnsucht nach Liebe, das Verlangen nach Wissen und das unerträgliche Mitleid mit dem Leiden der Menschheit.“

Vor allem die Suche nach Liebe ist ein Dauermotiv seines langen Lebens, die Suche nach einer Liebe, die frei ist und nicht eingeengt durch vertrocknete Konventionen. Viermal war Russell verheiratet. Mit der berühmten Mäzenin und Salonnière Ottoline Morel verband ihn mehr als Freundschaft. Seine letzte Ehe mit der amerikanischen Autorin Edith Finch schloss er mit 80.” Cicero.de

Thomas Hobbes, Baruch Spinoza, Bertrand Russell, Friedrich Nietzsche, Christopher Hitchens, Richard Dawkins und Daniel Dennett haben die Existenz Gottes verleugnet. Sie haben weder Liebe, noch Wissen und schon gar keine Antwort für das Leid der Welt gefunden. Russell hat auch mit seiner Frage geirrt: “Wer hat Gott gemacht?”

Der britische Philosoph, Mathematiker und Nobelpreisträger Bertrand Russell stellte 1927 in seinem Essay “Why I am Not a Christian” die Behauptung auf: „Wenn es stimmt, dass alles eine Ursache haben muss, dann muss Gott auch eine Ursache haben.” Er folgerte weiter: „Wenn Gott eine Ursache haben muss, dann ist Gott nicht Gott.” Damit wollte er zum Ausdruck bringen, dass es keinen Gott gibt.

Nun ist es nicht nur Bertrand Russel, der sich mit dieser Fragestellung außeinandergesetzt hat, sondern es ist eine rein kindliche Frage: “Wer hat Gott gemacht?”. Denn nach unserem intuitiven Verständnis von der Welt, können Dinge nicht einfach so aus dem Nichts entstehen. Wir gehen immer davon aus, dass alles was eine zeitliche Abfolge hat auch eine Ursache haben muss. Von Nichts kommt nichts. Auf diese Weise kann man die Welt in Ursache und Wirkung einteilen. Also schlussfolgern wir schnell: “Wenn es Gott gibt, der die Ursache für die Welt sein soll, dann muss auch er eine Ursache haben!?”. Aber was soll diese Ursache sein?


Oft wird diese Frage herangezogen, um Gott die Allmacht zu rauben, oder um zu zeigen, dass es keinen Gott gibt. Doch man spricht hier von einem Kategoriefehler, das ist eine Art von Fehlschluss. Um dies verstehen zu können, müssen wir uns zuerst ein paar Eigenschaften von Gott betrachten. Wir reden von einem Gott, der ewig ist, also zeitlos. Er soll das Universum aus dem Nichts gemacht haben und ist ihr Erhalter. In ihr gibt es aber die Zeit. Somit können wir sagen:

Man kann für Gott keinen Anfangspunkt setzen, da sein Dasein von Ewigkeit an ist. Nur in unserer Welt, die durch die Zeit gekennzeichnet ist, kann man über einen Urheber nachdenken. Also ist unsere Fragestellung absurd.

Wem diese Antwort noch nicht reicht, hier ein Gedanke:
Die heutige Kosmologie geht davon aus, dass das Universum einen Anfang gehabt hat. Viele Atheisten würden sich ein Universum ohne Anfang wünschen. Denn ein Universum, welches von Ewigkeiten an existiert hat braucht keinen Urheber, da es ja schon immer existierte. Somit wäre die Frage sinnlos „Wer hat das Universum gemacht?” Dann wäre es aber ebenso sinnlos zu fragen: „Wer hat Gott gemacht”, denn auch er hat schon immer existiert – wenn es ihn gibt.

Es wäre an dieser Stelle einmal vernünftig darüber nachzudenken, wer dieser Urheber sein könnte, welch wunderbare Dinge er ins Dasein gerufen hat und was ihn wohl dazu veranlasst haben könnte, Dir ein Leben zu schenken? „Warum darf ich existieren?”

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