26. April 2002: 10 Jahre nach dem Amoklauf in Erfurt.

Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen, und du sollst davon reden,
wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du
dich hinlegst und wenn du aufstehst.
5. Mose 6,7
Vor genau 10 Jahren fand der Amoklauf in Erfurt statt. Der 19jährige Robert
Steinhäuser tötete innerhalb von zehn Minuten im Gutenberg-Gymnasium 16
Menschen und anschliessend sich selbst. Dieser Jahrestag sollte uns
nicht zu Schuldzuweisungen veranlassen. Vielmehr wollen wir uns bewusst
machen, welche vorbeugenden Massnahmen verhindern können, dass sich
„Erfurt“ wiederholt.
Der jüdische Philosoph Martin Buber hat den Satz
geprägt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Ich werden am Du.“ Heute
leiden gerade junge Menschen an zerstörten Beziehungen. Ehen und
Familien brechen auseinander. Die Leidtragenden sind die Kinder. Hinzu
kommt, dass wir immer mehr verkabelt werden. Beziehungen erkalten.
Johannes Rau sagte damals anlässlich der Trauerfeier in Erfurt: „Unsere Schulen
brauchen mehr als den Anschluss an das weltweite Netz. Schüler brauchen
lebendige, erfahrbare Netze, die sie halten; sie brauchen Netzwerke aus
Mitmenschlichkeit und Interesse am anderen.“ Wie Recht unser ehemaliger
Bundespräsident hatte! Kinder brauchen Väter und Mütter, die sie auf
der schulischen Laufbahn begleiten. Kinder brauchen Lehrer, die eine
Atmosphäre der Liebe schaffen, die Kinder gerne lernen lässt. Gute
Beziehungen schützen uns und unsere Kinder.
Aber Kinder brauchen noch
mehr: Sie brauchen Eltern und Erzieher, die ihnen die wichtigste
Beziehung eines Menschen vorleben: die Beziehung zu Gott. In dieser
Beziehung finden wir bei aller Enttäuschung im zwischenmenschlichen
Bereich Trost und Orientierung. Diese lebensnotwendige Beziehung beginnt
mit einer ganz bewussten Lebensübergabe an Jesus Christus. Er ist das
Du, in dem jeder Mensch zu seiner Identität findet. In unseren Kinderkrippen züchten wir geradezu neue, am Leben verzweifelte Amokläufer.

Und hier ein Artikel dazu, damals vor 10 Jahren:

Der Amoklauf von Erfurt

Robert
Steinhäuser ist in der Weltpresse der absolute Negativ-Held. Mit seinem
Amoklauf im Erfurter Gutenberg-Gymnasium nahm er 17 Menschen das Leben,
einschließlich seines eigenen. Mordkommission und Psychologen versuchen
nun herauszufinden, was den 19-jährigen dazu veranlasst hat, eine
solche Untat zu begehen. Doch was nutzt die beste Analyse, wenn darauf
keine Konsequenzen folgen? Das seelische Profil jugendlicher Amokläufer
aus aller Welt ist ja bereits eingehend erforscht worden. Dass
gewaltverherrlichende Computerspiele und Filme immer mit von der Partie
waren, ist nichts neues, jeder weiß auch insgeheim, dass stundenlanges
virtuelles Morden sicher keinen „Gänseblümchenpflücker-Charakter“
hervorbringt.

Robert „Steini“ Steinhäuser trainierte das Morden täglich mit dem Gewalt-Computerspiel „Counterstrike“ (Focus).
Zusammen mit seinem Freund Niko (19) jagte er die „Feinde“ (oder besser
„die Bösen“?). Nikos Vater sagt, dass die beiden die Lautstärke dabei
immer bis zum Anschlag aufdrehten: „Wir konnten die Ballerei durch alle
Türen hören.“ Wer weiß schon, was sich Robert dabei gedacht hat (und
Niko).

So denkt sich die halbe Welt, was für ein fieser Mörder
dieser Robert Steinhäuser war und wie viel Leid er über die Angehörigen
der Ermordeten gebracht haben muss. Aber was für jeden Menschen
persönlich wichtig wäre zu durchdenken, fällt irgendwie unter den Tisch:

Wo sind jetzt eigentlich die Toten?
Was ist jetzt mit all denen, die entgegen ihrer eigenen Vorstellungen vorzeitig ihr Leben gelassen haben?
Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Gibt es einen Gott, der in Gerechtigkeit richten wird?
Wenn ja, wie wird meine Beurteilung ausfallen?
Gibt es eine Hölle?

Wie denkst du darüber?

„Unbequeme Fragen!“
„Niemand kann behaupten, dass er die Antwort darauf wüsste!“
„Na ja, ist mir eigentlich egal, ich glaube, wenn’s aus ist, ist’s aus …“
„Und wenn schon, irgendwie geht’s weiter!“
„Verschwende doch dein Leben nicht damit, über den Tod nachzudenken, Mann!“
„Das Leben ist ein immer währender Kreislauf – mir wird schlecht!“
„Ich glaube schon irgendwie an Gott, ich denke, er findet mich Ok …“
„Hölle? Komm mir nicht mit der typisch kirchlichen Panikmache, das kotzt mich an!“

Was auch immer ein Mensch gegen diese Fragen
einwenden möchte – eines bleibt klar: spätestens eine Minute nach deinem
Ableben, ob bei einem Unfall, Amoklauf oder deinem Sterbebett im hohen
Alter, wirst du die Wahrheit kennen. Ob dann „deine“ Version der
Wahrheit noch eine Rolle spielen wird, ist fraglich – da wirst du dann
die Wahrheit wissen. Du darfst gespannt sein, was dich dort erwarten
wird. Falls du zu Lebzeiten auf das falsche Pferd gesetzt und Lügen
vertraut hast, wirst du’s dann schon checken. Eines solltest du jedoch
wissen: Die Antworten auf die obigen Fragen sind bereits gegeben worden.
Denn seit Jesus Christus gekommen ist, kann kein Mensch mehr behaupten,
er kenne Gott nicht.

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