Am 5. August 1962 starb Marilyn Monroe mit nur 36 Jahren.

“Was verbindet den Satiriker Kurt Tucholsky mit Sex-Ikone Marilyn Monroe und Gitarren-Gott Jimi Hendrix mit “Ehrenwort”-Politiker Uwe Barschel? Sie alle haben unter nie ganz geklärten Umständen Selbstmord begangen – und bei jedem von ihnen wird nach dem Tod eine hohe Konzentration desselben Medikaments im Blut festgestellt: Veronal. Das Barbiturat gilt als erste kommerziell erfolgreiche Schlaftablette und macht als “Lifestyle-Droge” über ein halbes Jahrhundert lang  eine zweifelhafte Karriere. Sein Wirkungsspektrum, erklärt die Dortmunder Pharmazeutin Christine Othmer, verursacht dosisabhängig “eine Beruhigung, einen Schlaf, eine Narkose, ein Koma und schließlich den Tod”. WDR

Gott liebt dich, Darling!
Vor Jahren am 10. Februar 2005, starb der amerikanische Schriftsteller Arthur Miller im Alter von 89 Jahren. Miller wurde besonders bekannt durch seine sozialkritischen Dramen wie Tod eines Handlungsreisenden und Hexenjagd  und durch seine Ehe mit der Filmschauspielerin Marilyn Monroe. Die Ehe scheiterte nach fünf Jahren an Marilyns zunehmenden Depressionen und Wahnvorstellungen, die sie zu immer höheren Dosen von Schlaftabletten und Beruhigungsmitteln greifen ließen. In seiner Autobiografie Zeitkurven (1987) beschreibt Miller, wie Marilyn wieder einmal ein Beruhigungsmittel injiziert wurde und er an ihrem Bett wachte:

„Ich versuchte, mir Wunder vorzustellen. Wenn sie aufwachte, und ich könnte sagen: ‚Gott liebt dich, Darling‘, und sie könnte daran glauben! Wie sehr wünschte ich, ich hätte noch meine Religion und sie ihre. Plötzlich war alles ganz einfach: Wir hatten Gott erfunden, um nicht an der Wirklichkeit zu sterben, und doch war Liebe die wirklichste Wirklichkeit. […] Marilyn schlief weiter, und ich wünschte wieder, beten zu können, um für sie das Bild zu beschwören, das nur Liebe kennt. Aber auch dazu war es zu spät.“*

Eine erschütternde Szene: Da weiß jemand, dass der Glaube an Gott, das Bewusstsein, von ihm geliebt zu werden, die Lösung für seine Probleme sein könnte, und er wünscht sich auch, diesen Glauben zu haben, aber er kann sich doch nicht dazu durchringen; das Einzige, was er noch hat, ist die Liebe zu seiner Frau, aber sie trägt als Stütze für ihr gemeinsames Leben ebenfalls nicht mehr. Es ist geradezu tragisch, wie hier ein Mensch so nahe daran ist zu erkennen, was seinem Leben wirklich Halt und Sinn verleihen könnte, und doch nicht in der Lage ist zuzugreifen, sondern nur resigniert feststellt: „Es war zu spät.“

Zu spät? Marilyn Monroe starb neun Monate nach ihrer Scheidung an einer Überdosis Schlaftabletten; Arthur Miller lebte noch weitere 42 Jahre, blieb aber leider bis zuletzt „ohne Christus“, „ohne Hoffnung“ und „ohne Gott in der Welt“ (Eph 2,12).

Ja, „Gott liebt dich, Darling“ – das können wir jedem Menschen zusprechen, der noch ohne Hoffnung, ohne Sinn dahinlebt. Wer sich von Gott geliebt weiß, für den gibt es kein „Zu spät“, denn er hat eine Perspektive, die über das Irdische und sogar über den Tod hinausreicht. Michael Schneider  www.zs-online.de/aktuell.htm

* Arthur Miller: Zeitkurven. Ein Leben. Frankfurt am Main (S. Fischer) 1987. S. 635, 636.

Dieses Bewusstsein wünsche ich allen Lesern.

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