«Alle fünf Minuten wird ein Christ getötet»

„Letztes Jahr schockierte der OSZE-Vertreter für den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung, der Soziologe Massimo Introvigne, mit der Aussage: «Alle fünf Minuten wird ein Christ ermordet.» Dabei stützte er sich auf die Studien des amerikanischen Center for the Study of Global Christianity. Das von David B. Barrett geleitete Zentrum veröffentlicht die «World Christian Ency­clopedia» und den «Atlas of Global Christianity». Die Arbeiten Barretts gehören zu den meistzitierten Untersuchungen im akademischen Bereich.

Aufsehen erregte Barrett 2001, als er die Gesamtzahl der christlichen Märtyrer seit der Stiftung der Kirche durch Jesus Christus 30 n. Chr. zu eruieren versuchte. Dabei kam er zum Schluss, dass es in den zweitausend Jahren rund siebzig Millionen christliche Märtyrer gab, von denen 45 Millionen allein im 20. Jahrhundert umgebracht wurden. Als christliche Märtyrer» bezeichnete er «gläubige Christen, die ihr Leben vorzeitig durch menschlichen Feindesakt wegen ihres Glaubens verloren haben» («World Christian Trends»; William Carey Library, Pasadena, 2001).

Zweifel an Statistik

Seit 2001 aktualisiert Barrett die Statistik jedes Jahr. Als Durchschnittswert nennt er eine Zahl von «mindestens 100 000 christlichen Märtyrern». Gemäss dem OSZE-Repräsentanten Introvigne ist dies eine «vorsichtige» Schätzung. In der Tat nennen andere Studien deutlich höhere Zahlen. So etwa die beiden amerikanischen Soziologen Brian J. Grim und Roger Finke. In ihrer Studie «The Price of Freedom De- nied» (Cambridge University Press, Cambridge 2011) kommen sie auf die schier unfassbare Zahl von 130 000 bis 170 000 ermordeten Christen.

Obwohl diese Zahlen in akademischen Studien oft verwendet werden, sind sie unter Experten umstritten. Kritiker monieren, es sei nicht genau ersichtlich, woher die Autoren ihre Daten beziehen. Auch die Berechnungsmethoden und der genaue Messungszeitraum seien nicht klar. Eine präzise Zählung sei schon deshalb nicht möglich, da nicht jeder Mord an einem Christ einzeln verifiziert werden könne. Zwar äussert das Gros der christlichen Organisationen Wertschätzung für die genannten Akademiker, weist aber darauf hin, dass übertriebene Statistiken kontraproduktiv seien. Sie führten dazu, dass die Verfolgung von Christen in der Öffentlichkeit als Marginale abgetan werde. Aus diesem Grund verzichten die meisten Experten auf eine Totenstatistik. Die Christen- unterdrückung habe eine viel grössere Dimension als Mord und Totschlag, sagt Frans Veerman, der bei Open Doors für den «Verfolgungsindex» zuständig ist. «Die erfolgreichste Verfolgung ist diejenige, die keine Vorfälle generiert.» www.weltwoche.ch/ausgaben…woche-ausgabe-102012.html

https://www.youtube.com/watch?v=ABOIQfhyh1g
„Ich kenne die Bedeutung des Kreuzes und ich folge ihm.“ Mit diesem Satz aus einer Archivaufnahme von Shahbaz Bhatti wird der Hörer in die Dimension des freiwilligen Martyriums eingeführt. Im Titel des Liedes „His blood cries out“ [Sein Blut schreit es heraus] klingt für den englischsprachigen Hörer der Bibelvers Gen 4,10 an, wo Gott Kain nach der Ermordung Abels fragt: „Was hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden“.

Kommentare

  1. sophie

    Ich galaube auch an die Bibel, aber dennoch finde ich euch einseitig!
    Es sterben auch Muslime, und das sind nicht nur Fundamentalisten und Terroristen. Es sind genauso Menschen und Geschöpfe Gottes wie die Christen. In Irak, aber auch im gesamten Nahen Osten sterben Zivilisten, Kinder, Frauen…etc. Davon redet man nicht. Was aber ihr verschweigt, wird Gott eines Tages nicht schweigen weil er HErr ist über Leben und Tod! Jesus Christus kennt die Toten und dei Lebenden, er kennt die Unschuldigen und jene die Schuld tragen an der Drangsal der Welt. Was uns verborgen ist, ist Gott im Lichte.

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