An Ostern in Corona-Zeiten ist einzig und allein Jesus, der Gekreuzigte und Auferstandene wichtig.

Eine Lebensgeschichte:

Wie Jesus mich erwischt hat…. Der Winter 1978/79 war eine Art Rekordwinter. Es fiel so viel Schnee, dass die Straßen in Lüneburg von meterhohen Schneebergen gesäumt wurden. Es war auch ziemlich kalt. Ich war kurz vor Winterbeginn in ein besetztes Haus gezogen. Leider gab es nur noch einen freien Raum, eine ehemalige Waschküche, in die es permanent kalt hereinzog und die nicht heizbar war. Ich hatte Freunde, bei denen ich nachts schlafen konnte. Zur Wintersonnenwende hatte ich noch versucht zu den Externsteinen zu trampen, da ich an die Kraft alter Rituale glaubte. Der viele Schnee hatte mich aufgehalten. Im Frühjahr zog ich dann los. Bei einem Free Festival am Bodensee traf ich andere Freaks, die in Tipis wohnten. Leider hatte meine „Traumfrau“, der ich dort begegnete leider gerade schon jemand anderes kennengelernt.

Mit den Tipi Leuten zog ich nach dem Festival weiter. Sie glaubten wie ich an eine geistige Verbindung zur Natur und an die Erschaffung der Welt durch eine Urmutter. Wir zogen durch ganz Deutschland und dann nach England zur Sommersonnenwende in Stonehenge. Dort trafen sich viele andere Hippies und wir hatten viel Spass mit Musik, Haschisch und „Magic Mushrooms“. Mit einem Teil der Leute zog ich weiter nach London. Eigentlich wollten wir irgendetwas mit Puppenspieltheater machen. Zunächst mal hielten wir uns bei den Bhagwan Anhängern auf. Eine aus unserer Gruppe warf mir vor, schon lange nichts mehr zu unserem Lebensunterhalt beigetragen zu haben, dabei hatte ich alles was ich hatte bereits gegeben. Ich war sauer und fühlte mich wieder mal verraten von denen, denen ich mich nahe fühlte.

Ich beschloss, herauszufinden, ob die „Traumfrau“ wieder solo war. Um Geld für die Fähre nach Deutschland zu verdienen, arbeitete ich eine Weile als Erntehelfer in Kent. Ich kam dann auch gut bis München, wo sie wohnte. Ja, ich konnte mit in ihrer Wohnung wohnen, aber ihr Freund wohnte bei ihr. Ich hatte Silberdraht und eine Zange geklaut, um Schmuck zu machen. Muscheln, Steine und andere Natursachen hatte ich auf meiner Reise gesammelt. Irgendwie geriet ich dann in den Englischen Garten. Dort bastelte ich dann Ohrringe und tauschte sie gegen Drogen und Tabak ein. Wenn ich Hunger hatte, stahl ich mir in Supermärkten etwas. Frühstücken konnte ich bei der „Traumfrau“. Ich fühlte mich frei und zufrieden. Haschisch, LSD Trips und ca. 50 selbstgedrehte Zigaretten am Tag waren mein ‚Lebenselixier‘. Dann kam ein Tag, an dem der Vermieter der „Traumfrau“ ihre Wohnung besichtigen wollte. Ich musste mir einen anderen Schlafplatz für die Nacht suchen. Ich traf im Englischen Garten eine Feuerspuckerin, die ich kannte und zog mit ihr los. Wir trafen zwei andere Feuerspucker und machten eine Show am Chinesischen Turm. Ich begleitete sie mit Flöte und Tamburin. Ich war gerade beim Geld einsammeln, als es heftig zu regnen anfing. Die Leute rannten alle weg. Kein Geld, um ein billiges Zimmer zu mieten. Letztlich landeten wir bei einem Mann, der uns einlud. Ich schlief vor dem Bett in meinem Schlafsack. Am Morgen wachte ich auf und fühlte seit langem zum ersten Mal seit ein paar Wochen wieder meinen Körper, weil ich seit mehreren Stunden keine Drogen konsumiert hatte. Ich fühlte mich so schwach und krank, dass ich beschloss zu meiner Mutter nach Lüneburg zu trampen. Das klappte auch ganz gut, trotz einer Reifenpanne unterwegs.Inzwischen war es Herbst geworden. Ich war völlig unterernährt gewesen, das genaue Gewicht weiß ich nicht mehr. Meine Lunge „kochte“ und ich verbrachte meine Tage im Bett. Irgendwann in dieser Zeit betete ich: „Mutter Erde oder wer irgendwo da draußen sonst so ist, bitte hilf mir, ich will nicht sterben!“

Am Morgen wachte ich auf und fühlte seit langem zum ersten Mal seit ein paar Wochen wieder meinen Körper, weil ich seit mehreren Stunden keine Drogen konsumiert hatte. Ich fühlte mich so schwach und krank, dass ich beschloss zu meiner Mutter nach Lüneburg zu trampen. Das klappte auch ganz gut, trotz einer Reifenpanne unterwegs.Inzwischen war es Herbst geworden. Ich war völlig unterernährt gewesen, das genaue Gewicht weiß ich nicht mehr. Meine Lunge „kochte“ und ich verbrachte meine Tage im Bett. Irgendwann in dieser Zeit betete ich: „Mutter Erde oder wer irgendwo da draußen sonst so ist, bitte hilf mir, ich will nicht sterben!“ Als ich wieder zu Kräften gekommen war, nahm ich mir vor zunächst mal eine Ausbildung zum Heilpraktiker zu machen und dann mit anderen Gutes tuend loszuziehen. Ich besuchte eine Wohngemein-schaft und stopfte gerade meine Lieblingspfeife mit Haschisch, als ein Pärchen in die Wohnung kam. Sie sahen aus wie Freaks, aber der Mann hatte eine große Bibel unterm Arm. Keiner der Anwesenden hatte mehr Interesse am Kiffen, alle unterhielten sich über die Bibel.Solche und ähnliche Begegnungen häuften sich im Laufe des nächsten halben Jahres. Selbst in der Heilpraktikerschule lernte ich eine nette ältere Dame kennen, die Jesus erwähnte. Beim Trampen sagte der Fahrer auf meinen Dank hin: das tue ich doch gerne im Namen Jesus. So etwas geschah in dieser Zeit öfter. Anfang Mai war ich dabei, als in Gorleben ein Ort besetzt wurde, der dann „Republik Freies Wendland“ genannt wurde. Vow !, eine selbstverwaltete Republik.! Auch dort traf ich einen netten Freak, der dann abends am Lagerfeuer Gedichte vorlas, in denen Jesus vorkam. Eine Truppe vom CVJM sang Gospels und ich fand das irgendwie toll und gleichzeitig abstoßend.

Ich wollte an einem Sonntag eine „Sieben Sprung Zeremonie“ durchführen. Alle, die mitmachen wollten, rannten rüber zum Kreuz, wo gerade ein Gottesdienst stattfand. Allmählich fühlte ich mich verfolgt. Ich war zwar konfirmiert worden, aber die Kirche hatte mich enttäuscht. Damit wollte ich nichts zu tun haben. Ich hatte schließlich meinen eigenen Glauben.Am 17. Juni gab es ein Festival, wo sich alle treffen wollten, die bei der „Freien Republik Wendland“ dabei gewesen waren. Mitten im Gewühl traf ich ein Mädchen wieder, mit dem ich in Gorleben Augenkontakt hatte. Sie erinnerte sich an mich. Kurzum: sie lud mich ein, sie zu besuchen. Sie wohnte in der „Walachei“ in der Nähe von Gifhorn. Wir haben uns richtig gut unterhalten. Beim Spaziergang in einem nahegelegenen Moor merkte ich, dass es irgendwie einen geistigen Kampf gab. In einem Augenblick saßen wir friedlich zusammen unter einem Baum, im nächsten Moment versank ich beinahe im Moor. Ihre Eltern waren nicht da und schließlich lagen wir in ihrem Bett und erzählten noch ein wenig. Sie fragte mich: „Was hältst Du eigentlich von Jesus? Eine Freundin von mir ist jetzt in Gifhorn in einer Teestube und die glaubt an Jesus.“ Ich war völlig platt. Ein halbes Jahr lang tauchte überall Jesus auf und jetzt hier in so einer Situation! Ich las dann „Narziss und Goldmund“ von Hermann Hesse, um mehr über Jesus herauszufinden. Irgendwie nutzte GOTT dieses Buch, um mir klarzumachen, dass ein Leben als reisender Gammler nicht wirklich gut ausgehen würde.

An einem der nächsten Sonntage verschwand Eva Maria mit ihrem Ex-Freund aus der Diskothek, wo wir gerade waren. Freunde von ihr erklärten mir die Situation und brachten mich zum Haus ihrer Eltern.Wie gesagt mitten in der „Walachei“. Es gab nur eine kaum befahrene Landstraße. Ich sagte so ins Blaue: „ Okay Jesus, wenn Du mich hörst, dann lass doch mal ein Auto halten.“ Tatsächlich hielt ein Auto. Der Fahrer brachte mich direkt in die Altstadt von Lüneburg. Es zog mich in meine Stammdisco „Voodoo“. Nach einer Weile kam der Mann herein von dem Paar weiter oben, der damals mit einer Bibel in die Wohngemeinschaft gekommen war. Er meinte zu mir, wenn ich wirklich mal was von Jesus wissen wolle, sollte ich mal das Johannes Evangelium lesen, das habe ein Freund von Jesus geschrieben.Eine Woche später wollte ich es dann wissen und suchte im ganzen Haus eine Bibel. Meine Mutter flippte aus, weil sie dachte, was sie auch laut schrie, ich sei nun völlig verrückt geworden. Ich übersah die moderneren Ausgaben der Bibel im Bücherschrank und fand ein Neues Testament von 1837. Ledergebunden mit schöner alter Schrift, etwas modrig riechend. Das Zauberbuch, das ich schon so lange suchte!Ich las jetzt das Johannes Evangelium und verstand, dass Jesus genau das getan hatte, was ich immer tun wollte: Menschen in Frieden und Freiheit führen. Mein Ziel war es immer gewesen, Menschen zu helfen.

An einem Sonntag in der zweiten Hälfte des Juli 1980 las ich, das Jesus auferstanden war, dass er also lebt. In die Dunkelheit meines Zimmers hinein, ich hatte nur eine kleine Leselampe an, fragte ich: „Jesus, wenn Du wirklich lebst, dann möchte ich Dich erleben!“ Im nächsten Moment spürte ich, das er anwesend war. Ich habe weder etwas gesehen oder gehört, aber in meinem Herzen wusste ich, Jesus ist hier. Ich kniete nieder und sagte ihm: „Ich will so leben wie Du!“ Als Zeichen malte ich mit weißer Kreide ein Kreuz an die Tapete.Von jetzt an bat ich immer Jesus mir zu erklären, was ich in dem „Zauberbuch“ las. Ich lag gerade in Badewanne, als ich las, dass Jesus für meine Sünde gestorben war. Ich fragte ihn direkt, mir meine Sünden zu zeigen. In diesem Moment wurde mir bewusst, was ich alles falsch gemacht hatte, wo ich lieblos gegenüber meiner Mutter war und vieles andere. Ich bat ihn um Vergebung und wurde erinnert daran, dass er ja am Kreuz dafür gestorben war. In dem Zusammenhang hatte ich auch gelesen, dass er die Menschen, denen er ihre Sünde vergeben hatte, durch Untertauchen taufte. Das tat ich dann auch in meiner Badewanne. Das war vor vierzig Jahren. Ich bin mit Jesus durch gute und durch schlechte Tage gegangen. Es kam öfter vor, dass ich „im Tal der Finsternis“ unterwegs war. Er war und ist immer in meiner Nähe. Uwe Roßmäßler, Jahrgang 1955, ehemaliger Bewährungshelfer

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