Antwortbrief eines entschiedenen Christen, der sich gegen die inzwischen übliche Medienhetze wehrt.

Liebe SWR2-Redaktion,

in der oben genannten Radiosendung haben Sie einen Vertreter der katholisch-traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X. gemeinsam mit mir porträtiert. Ich danke Ihnen, dass Sie etliche Aussagen von mir zutreffend dargestellt und kommentiert haben, zum Beispiel die folgenden:

  • dass mein Leben an der Bibel ausgerichtet ist;
  • dass ich mich von der Bibel korrigieren lasse;
  • die Ablehnung des Säkularismus und Materialismus;
  • die Kritik an historisch-kritischer Exegese, radikalem Feminismus und unbiblischen Lebensformen;
  • die Ablehnung nicht-biblischer Religionen als Heilswege;
  • der Schutz des menschlichen Lebens in allen Entwicklungsphasen;
  • die Bewahrung der biblischen Ehe- und Familienordnung.

Allerdings finden sich leider auch einige Aussagen und Wertungen in der Sendung, vor allem von Seiten der Vertreter der Großkirchen, die unzutreffend oder zumindest missverständlich sind und die daher um der Wahrheit willen nicht unwidersprochen im Raum stehen bleiben können. Meine wirkliche Position finden Sie ausführlich entfaltet auf meiner Homepage www.L-Gassmann.de sowie in meinen dort genannten Büchern und Vorträgen, zum Beispiel auf meinem youtube-Kanal. Hier kann ich in der Kürze eines Briefes nur punktuell auf einige missverständliche oder unzutreffende Formulierungen eingehen, indem ich die betreffenden Stichworte nenne.

„Fundamentalist“: Das bin ich allein im Sinne dessen, dass die Bibel mein einziges Fundament ist (mit Jesu Lehre der Feindesliebe), aber auf keinen Fall im Sinne eines aggressiven, gewalttätigen Fundamentalismus, wie er heute meist verstanden wird.

„Rechts“: Ich bin weder einer linken noch einer rechten Ideologie verhaftet, sondern allein Gott und Seinem Wort unterstellt.

„Einzelkämpfer“: Mit jedem Christen, der ebenfalls Jesus Christus und Sein unverfälschtes Wort liebt, bin ich geistlich verbunden – und das sind viele Tausende Menschen in Deutschland und Millionen weltweit.

„Vordemokratisch“: Ich lebe gerne in einer Demokratie (auch wenn ich ihre Mängel sehe) und gehe zu Wahlen. In der christlichen Gemeinde freilich gelten die biblischen Regeln (Ältestenprinzip) gemäß Timotheus- und Titusbrief im Neuen Testament.

„Islamfeindlich“: Als bibeltreuer Christ liebe ich alle Menschen, auch Moslems und Angehörige anderer Religionen“, und bezeuge ihnen aus Liebe Jesus Christus als den einzigen Weg zum Himmel (Johannes 14,6).

„Gegen Religionsfreiheit“: In guter freikirchlicher Tradition bin ich dafür, dass jeder frei seinen Glauben wählen und ausleben kann, bin allerdings überzeugt, dass Jesus der einzige Retter ist, und bezeuge dies in Liebe und ohne Zwang.

„Patriarchalisch“: Wie Jesus und die Apostel bin ich gegen jede Ausbeutung und Unterdrückung der Frau, aber für die Einhaltung der biblischen Geschlechterordnung gemäß Epheserbrief Kapitel 5, auf der Geborgenheit und Segen liegt.

„Gefahr für Kinder“: Dieser Vorwurf der evangelischen Sektenbeauftragten ist falsch und rufschädigend. Seit wann ist es denn eine Gefahr für Kinder, wenn man ihnen Jesus als den Heiland verkündet? Tut dies die Evangelische Landeskirche etwa nicht mehr?

„Schwarz-weiß-Weltbild“: Ich habe kein anderes „Weltbild“ als das, welches Jesus Christus verkündete. Er sprach sehr oft von Himmel und Hölle, vom schmalen und vom breiten Weg (Matthäus 7, 13-14). Wer als „Kirche“ diese biblische Wahrheit nicht mehr verkündet, handelt unverantwortlich und lieblos gegenüber denen, die ohne Jesus verloren gehen.

„Gegen selbständiges Denken“: Das Gegenteil trifft zu. Wir rufen alle Menschen auf, anhand der Bibel alle Zeitströmungen zu prüfen, anstatt ihnen blind zu folgen. Ich war selber viele Jahre Sekten- und Weltanschauungsbeauftragter. Meine zahlreichen Bücher aus dieser Zeit setzen sich alle argumentativ mit Zeitströmungen auseinander.

„Gegen Trennung von Staat und Kirche“: Das mag für den katholischen Gesprächspartner gelten, aber auf keinen Fall für mich als evangelisch-freikirchlichen Vertreter. Freikirchen stehen dezidiert für die Trennung von Staat und Kirche, was schon der Name sagt. Das heißt nicht, dass wir uns nicht eine stärkere Beachtung von christlichen Werten in der Politik wünschen würden, dann würde es dort nicht so trostlos aussehen wie heute.

„Einigkeit mit der katholischen Position“: Das gilt nur teilweise, etwa bezüglich des Apostolischen Glaubensbekenntnisses und in einigen ethischen Fragen. Auf keinen Fall aber stimme ich mit irgendwelchen katholischen Lehren überein, die keine biblische Grundlage haben, zum Beispiel Papsttum, Hinzufügung der Tradition zur Heiligen Schrift, Gnaden- und Sakramentsverständnis, Heiligen- und Marienverehrung usw.

Ich würde mich freuen, wenn Sie diesen meinen Brief Ihren Hörerinnen und Hörern zur Kenntnis bringen könnten, und danke Ihnen herzlich dafür. Ich selber behalte mir vor, diese Stellungnahme meinem Freundeskreis bekannt zu geben.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Lothar Gassmann

Kommentare

  1. Wolfram

    Liebe soulsaver,

    es ist toll, wie Herr Dr. Gassmann seinen christlichen Glauben verteidigt. Die katholische Kirche finde ich auch nicht mehr so toll. Wie gut, dass ich am 29.8.2005 da ausgetreten bin.

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