Der “Bomber der Nation”, die FC-Bayern-Legende Gerd Müller, leidet an Alzheimer.

„Müller wurde mit der DFB-Elf, für die er 68 Tore in 62 Spielen erzielte, Welt- und Europameister. Mit dem FC Bayern gewann Müller vier Deutsche Meisterschaften und vier Pokalsiege. In 427 Bundesliga-Spielen erzielte er 365 Tore, dieser Rekord hat bis heute Bestand. Sieben Mal gewann der Stürmer dabei die Torjägerkanone in der Bundesliga.“ (Focus)

Ich habe ihn mehrmals bei meinen Besuchen auf dem Gelände des FC-Bayern gesehen. Der kleine und bescheidene Mann hat mich schon vor vielen Jahren bei meinen Trainigsbesuchen beeindruckt. Obwohl er der größte Stürmer alles Zeiten war, wirkte er zurückhaltend und ein wenig unsicher. Meinen Schulkindern gegenüber war er geradezu unbeholfen.
Bei meinem letzten flüchtigen Zusammentreffen mit Gerd Müller auf dem Trainigsgelände wurde er fürsorglich von einem Security begleitet, der ihn vor neugierigen Fans geschützt hat. Gerd wirkte auf mich leicht desorietiert. Der FC-Bayern hat gut auf ihn aufgepasst. Dennoch durfte er weiterhin am Leben dieses Vereins teilnehmen.
Bereits seit Anfang des Jahres lebt der „Bomber der Nation“ jetzt in einem Pflegeheim bei München, am 3. November wird er 70 Jahre alt.

Demenz und Alzheimer sind üble Gesundheitsstörungen, die auf Veränderungen in der Gehirnstruktur, infolge eines Abbaus (Degeneration) zurückzuführen sind, wobei die Ursachen und Abläufe weitgehend unbekannt sind. Allerdings führt der zunehmende Hirnabbau am Ende auch zum Tode.

Die Krankheiten verlaufen schleichend und beginnen mit einer zunehmenden Vergesslichkeit, die sich bis zu einer totalen Orientierungslosigkeit und Unberechenbarkeit steigert. Deshalb bedarf der an Demenz oder Alzheimer Erkrankte einer ununterbrochenen Überwachung, womit die Angehörigen, auf Dauer restlos überfordert sind.

Darauf wies der Altersforscher Prof. Beyreuther in einem Vortrag beim Gesundheitstag des VdK im November 2011 in Stuttgart hin. Prof. Beyreuther musste selbst beide Eltern, wegen Demenz, in ein Pflegeheim geben.
Der Demente oder an Alzheimer Erkrankte ist nicht gefühllos, sondern spricht auf Zuwendung, Unterhaltung, Abwechslung, Training der verbliebenen Fähigkeiten an, was an das Pflegepersonal besondere Anforderungen stellt, denen die Angehörigen im häuslichen Umfeld in aller Regel nicht gewachsen sind.

Die Persönlichkeit eines Menschen ist viel mehr als nur seine Gehirnfunktionen. Geist, Seele und Bewusstsein, sind von völlig anderer Art und nehmen sich auch dann noch wahr, wenn diesen die Hirnfunktionen nicht mehr im bisherigen Umfang zur Verfügung stehen.
Der als Playboy bekannte Gunter Sachs beging 2011 Selbstmord, weil er glaubte an Alzheimer erkrankt zu sein. Diese Diagnose hatte er sich selbst gestellt. Kein Arzt hatte ihm das gesagt. Ich könnte mir vorstellen, dass Gunter Sachs hier etwas voreilig gehandelt hat.
Vorsicht ist auch hinsichtlich letztwilliger Verfügungen geboten. Insbesondere sollte man keine Sterbehilfe für den Fall begehren, dass man infolge Demenz oder Alzheimer nicht mehr „selbst entscheiden kann“.
Der an Demenz erkrankte, vielfach ausgezeichnete, Wissenschaftler, Prof. Walter Jens, bekam, wie zu lesen war, im fortgeschrittenen Stadium seiner Erkrankung plötzlich Angst vor seiner eigenen diesbezüglichen Courage, in dem er stammelte, „nicht tot machen, nicht tot machen!“
Hier müssen wir auf der Hut sein, dass Demenz und Alzheimer nicht zum Vorwand genommen wird, um die Euthanasie salonfähig zu machen, indem „Experten“ – natürlich nur in bester und humaner Absicht! – für andere Menschen entscheiden, die dazu angeblich nicht mehr in der Lage sind.
Was kann uns das Wort Gottes dazu sagen?

Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler.
Psalm 103, Verse 3 bis 5

Wie passen solche Verse zu unerfreulichen Dingen, wie Demenz und Alzheimer, wo es um Hinfälligkeit, Vergänglichkeit und Sterben, also um die erkennbar dunklen Seiten des Lebens geht?

Ich meine die Verse passen schon. Man muss sie dazu nicht gewaltsam passend machen.

Es geht zuerst darum Gott zu loben und nicht zu vergessen, was er Gutes getan hat. Und Gott hat, rückblickend auf die Vergangenheit, immer Gutes getan und tut es weiter, auch dann, wenn es dem Erkrankten nicht mehr deutlich werden sollte.

Vergänglichkeit und Tod, einschließlich aller Erkrankungen, Demenz und Alzheimer eingeschlossen, sind die Folge unserer Trennung von Gott, was die Bibel als „Sünde“ bezeichnet. Und der Tod ist der Sünde Sold und die Krankheit, ebenso wie alle Vergänglichket, eine Vorstufe zum Tod.

Jesus Christus hat durch sein Leiden und Sterben die Macht der Sünde gebrochen, damit den tödlichen Schaden der Sünde geheilt und uns dadurch vom ewigen Verderben erlöst. Wenn wir das im Glauben annehmen und aus der Vergebung leben erfahren wir Gottes Gnade und Barmherzigkeit und werden darüber froh.

Auch wenn nicht alle Krankheiten und Leiden an uns vorübergehen, wissen wir uns trotzdem in der Hand Gottes, und Gott kann es schenken, dass uns auch Schweres zur Glaubensfrucht, zum Segen und zu einem Zeugnis für andere wird, die daraus Mut und Kraft schöpfen. Vor dem Richterstuhl Christi werden wir einmal sehen, für was das eine oder andere gut gewesen ist.

Deshalb leben und sterben wir in der Gewissheit der Auferstehung und des ewigen Lebens, demgegenüber alle Nöte der Welt ihre einschüchternde Wirkung verlieren.

Die Nöte des Lebens sollen und dürfen damit nicht verharmlost und kleingeredet werden – aber wir dürfen Gottes Führung und Bewahrung erleben, wenn wir treu bleiben.

Gott stärkt uns in der Gewissheit, dass wir, solange wir in dieser Welt leben, das Schönste und Beste immer noch vor uns haben, und deshalb soll unser Blick, bei allem was geschieht, immer vorwärts und aufwärts gerichtet bleiben.
Das walte Gott!
Jörgen Bauer  (christliche-impulse.de)

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