Der Designer Luigi Colani ist tot. Er ist am Montag im Alter von 91 Jahren in Karlsruhe gestorben.

“LutzColani, der sich späterLuigi nannte, galt als Tausendsassa unter den Designern, vor allem auf dem Gebiet des Marketings. Zwar blieben viele seiner Entwürfe in der Schublade – doch der Berliner erschuf einiges, das ihm bleibenden Ruhm bescherte: die Spiegelreflexkamera Canon T-90 etwa oder den besonders stromlinienförmigen und Geschwindigkeitsrekorde aufstellenden Ferrari Testa d’Oro. 

Von Kindheit an interessierte er sich für Flugzeuge, die er schon als Vierjähriger auf dem Berliner Flugplatz Johannisthal starten und landen sah. Zunächst studierte er aber Bildhauerei und Malerei in Berlin, dann Aerodynamik an der Pariser Sorbonne. 1953 ging er nach Amerika zum Flugzeughersteller Douglas, wo er sich mit neuen Werkstoffen beschäftigte. Für den französischen Automobilhersteller Simca entwickelte er danach die erste Vollkunststoffkarosserie. Fortan prägte die Gestaltung und Anwendung von Kunststoffen sein Formschaffen, das gemeinhin als windschnittig und biomorph wahrgenommen wird.” FAZ

Der Verstorbene hat viel, viel Zeit gehabt, den größten aller Designer persönlich kennen zu lernen. Wir hoffen, dass er den lebendigen Gott gefunden hat.

Hier dazu ein kurzes Interview mit einem ebenfalls großen Designer:

kreatikon: Was ist für Sie persönlich der eindrücklichste „Gottesbeweis“?

Burgess: Das ist sicher das Design des Menschen. Einige Beispiele: Unsere Fähigkeit, mit einer schönen Stimme zu singen, Gott Loblieder zu singen. Unsere Stimme ist ein Konstruktions-Wunder. Unsere Hände können geschickte Dinge fertigbringen. Und natürlich unser Gehirn. Also, das menschliche Gehirn, die menschliche Stimme, die menschlichen Hände sind die größten Beweise in der physikalischen Welt.

kreatikon: Sie haben Bücher zu unterschiedlichen Themen geschrieben. Welche «Natur-Designs» beeindrucken Sie ganz besonders? Können Sie uns einige nennen und uns 2-3 etwas näher erläutern? (Vielleicht Fotos mit Quellenangabe dazu von dem beschriebenen Schöpfungswunder: z.B. Herkunft des Menschen, Sterne, Vögel, Insekten, Pfauenfeder …)

Burgess: Worüber ich in meinen Büchern viel geschrieben habe, ist Schönheit. Insbesondere zusätzliche Schönheit. Zum Beispiel die Pfauenfeder. Bestimmte Vögel besitzen Schönheit um der Schönheit willen. Man könnte sagen, dass eine Eule schön ist, aber das ist eine andere Art von Schönheit, es ist mehr funktionale Schönheit, eben die schöne aerodynamische Form. Aber ein Pfau besitzt zusätzliche Schönheit, Schönheit um der Schönheit willen. Die Dünnschichtinterferenz auf einem Pfau erfordert ein präzises Design. Er hat keine Pigmentfarben, sondern optische Farbeindrücke aufgrund von Dünnschichtinterferenz. Da ist diese Anordnung von verschiedenen Farben wegen der winzigen Dickenunterschiede, und dann ist da eine digitale Struktur mit Tausenden von winzigen Segmenten, die diese erstaunlichen Muster bilden.[ Sie sind so perfekt verteilt. Das stellt eine große Herausforderung für die Atheisten dar. Wo kommt diese Schönheit her? Das führte bei Darwin zu Zweifeln, nicht überraschend.

kreatikon: Geben sie es zu?

Burgess: Einige Evolutionisten haben das. John Maynard Smith war ein berühmter Evolutionist in Großbritannien, der das sah. Er sagte: «Es ist die größte Herausforderung für die Evolution.» Weil nicht erwartet wird, dass Vögel Schönheit bevorzugen. Warum sollten sie Schönheit selektieren? Warum sollten sie nicht etwas Hässliches selektieren? Einige Evolutionisten geben es zu. Es ist ein großes Problem. Ich möchte Ihnen ein Beispiel geben. Da sagt David Attenborough: «Nun, das Weibchen wählt Schönheit aus, weil es denkt, dass Schönheit Gesundheit bedeutet.» Aber warum? Nun, zunächst einmal, wie erkennt es Schönheit im Unterschied zu etwas Hässlichem? Selbst wenn es sich für etwas Schönes entscheiden könnte, warum sollte es dann etwas Gesundes bedeuten? Das Weibchen hat ja keine Genetik studiert. Und warum sollte es denken: «Wenn ich mich also mit ihm paaren würde, würden die Gene etwas hervorbringen.» Es ist eine riesige Herausforderung!

Schönheit ist das Eine – und Vogelgesang ist auch unglaublich! In meinen Büchern habe ich geschrieben, dass der Vogelgesang wie ein Musikstück auf Hochschul- oder Symphonieniveau ist mit einer Tonart, Taktart, Phrasen. Man hat die Gesänge einiger Vögel mit der Musik von Beethoven und Mozart verglichen. Sie haben die gleiche Musikalität: Beethoven würde seine Stücke mit einer Großen Terz oder einer Quarte beenden, und die meisten Vögel beenden ihre Lieder mit einer Großen Terz oder einer Quarte. Und wenn man Musik studiert, lernt man: «Das nennt man Finalität. Man beendet ein Musikstück mit einer großen Terz oder einer Quarte.» Also, den Menschen wird das beigebracht. Aber wer hat den Vögeln beigebracht, ihre Lieder so zu beenden? Es ist erstaunlich! Der Vogelgesang wird nicht einmal benutzt, um einen Partner anzulocken. Männliche Vögel singen, um ihr Territorium zu markieren. Es ist also eine Art von Aggression. Der Evolutionist sagt: «Je aggressiver, desto besser überleben sie.» Aber es wird immer schöner, nicht aggressiver. Also, es ist eine große Herausforderung.

kreatikon: Vielleicht ein weiteres Beispiel für Design in der Natur. Was beeindruckt Sie?

Burgess: Ich habe auch viel an Gelenkvierecken[ gearbeitet. Im Maschinenbau sind Gelenkvierecke wichtig, um anspruchsvolles Aufgaben zu erledigen. Also, man hat vier Stäbe und vier Gelenke. In einem Auto besteht Ihr Lenksystem und Ihr Aufhängungssystem aus so einem Gelenkviereck. Und jeder Ingenieur weiß, dass es sich um nichtreduzierbare Systeme handelt. Man kann sie nicht Schrittchen für Schrittchen und Bauteil für Bauteil evolutiv entwickeln. Nun ist es faszinierend, dass man in der Natur Gelenkvierecke trifft. Man findet sie im Knie. Man findet sie in den meisten Fischkiefern. Man findet sie bei Vogelflügeln. Und man findet sie in Insektenflügeln. Ich habe viele wissenschaftliche Arbeiten über diese Gelenkvierecke geschrieben, die eine große Herausforderung für die Evolution darstellen.

kreatikon: Sie haben nicht nur Erfindungen für die Raumfahrt gemacht, sondern waren auch massgeblich an einer beteiligt?

Burgess: Ja. Zur Klarzustellung: 2002 habe ich für den ersten großen europäischen Erdbeobachtungssatelliten den Ausfahrmechanismus der Solarkollektoren entwickelt. Aber eigentlich habe ich es für alle vier europäischen Satelliten getan – MetOp A (2006), MetOp B (2012) und MetOp C (2018, vor wenigen Monaten), wahrscheinlich der letzte. Also, vier große europäische Satelliten, ein Gesamtwert von 5 Milliarden Dollar. Dies hat große Relevanz für die Frage der Schöpfung, denn neben dem Ausfahrmechanismus für die Solarkollektoren habe ich auch die Verkabelung designt. Etwa 30 Kilometer Verkabelung. Und das ist wirklich relevant, denn Richard Dawkins sagt: «Der Kehlkopfnerv hat ein schlechtes Design.» Nun, wenn man sich in meinen 30 Kilometern Verkabelung den Roboterarm für diese vier Satelliten ansieht, der dem Menschen nachempfunden ist, habe ich zwei große Schleifen, genau wie der Kehlkopfnerv! Und wenn Richard Dawkins zu meiner ersten Vorlesung über Verkabelung gekommen wäre, dann sage ich in dieser Vorlesung: «Man baut oft Schleifen beim Verkabeln ein.» Und natürlich hat er noch nie eine Verkabelung gemacht, also schaut er auf den Kehlkopfnerv und sagt: «Eine Schleife muss das Falsche sein.» Aber ein Experte für Verkabelungen sagt: «Das ist genau das, was man erwarten würde.» Um beim Beispiel der Satelliten zu bleiben: einer der Gründe für Schleifen ist, dass es Zwischenanschlüsse für Thermoelemente, Mikroschalter und Positionssensoren gibt. Und wenn man den Kehlkopfnerv betrachtet, so trägt er andere Drähte – Nerven für Zwischenverbindungen zur Speiseröhre und zu anderen Organen, also hat er auch diese Zwischenanschlüsse. Und er hat weitere Dinge wie Redundanz. Ein Elektroingenieur sieht sich das an und sagt: «Ja, man verwendet oft Schleifen an Drähten.» Dawkins betrachtet es ohne jegliches Wissen und sagt: «Nun, das muss falsch sein.» Sogar, wenn es funktioniert, ja, ich meine, funktioniert! Das sollte man nicht sagen. (Prof. Stuart Burgess, ist Professor für Ingenieurwesen an der Fakultät für Maschinenbau, in der Universität Bristol (England). Er ist ein weltweit anerkannter Designer von Maschinen wie Satelliten und Bahnradkettenantrieben für Olympia.) https://kreatikon.de/interview-stuart-burgess

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