Der Hells Angel und die Bibel.

Was “Spiegel” Reporter so erleben:

“Mittwochnacht, irgendwo in Norddeutschland. Ich friere an einem abgelegenen Acker, bin verabredet mit einem Mann aus der Schattenwelt. Er ist ein vorbestrafter Hells Angel.

Seit Jahren recherchiere ich in dem Milieu, ich kenne ihn lange, aber damit hatte ich nicht gerechnet: Der Mann hatte mich kontaktiert und gefragt, ob ich bei der Aufklärung eines Verbrechens helfen will. Es gehe, so die spärlichen Informationen, um ein gestohlenes Buch, das sehr alt und wertvoll sei. Raubkunst sozusagen. Und nun stehe ich hier in der Dunkelheit und friere. Zwei Scheinwerfer im schwarzen Nichts kündigen den Rocker an.

Darf ich das hier? Als Reporter war ich neugierig: Was für ein Fall steckt dahinter? Aber die Abmachung ist juristisch heikel: Ich werde das Diebesgut, das er mitbringt, an die Polizei weiterleiten. Die habe ich vorab nicht informiert. Sie hätte sicher wissen wollen, wer er ist. Das hätte ich unmöglich verraten können – er ist ein Informant, auch für andere Recherchen, den ich als Journalist schütze.

Aber heißt das auch, dass ich einem Dieb helfen darf, seine heiße Ware wieder loszuwerden? Am Vormittag hatte ich noch einen Termin bei der Rechtsabteilung unseres Verlages. Unser Hausjurist hat zugestimmt. Ich muss keine Quellen offenbaren. So steht es in der Strafprozessordnung im Paragraf 53.

50 Meter entfernt bleibt das Auto stehen, der Hells Angel steigt aus. Ich trage Handschuhe. Bloß keine Fingerabdrücke hinterlassen. Die Ermittler werden das Buch mit Sicherheit kriminaltechnisch untersuchen. Auch der Höllenengel ist vorsichtig und hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. In der Mitte zwischen den Autos übergibt er mir einen roten Stoffbeutel mit dem wertvollen Inhalt. Der Stoffbeutel wird später noch eine Rolle spielen.

Die Übergabe klappt. Wohl auch, weil wir beide wissen, dass ich bei der Polizei keine Angaben zu seiner Person mache. Das Buch ist eine kleine Sensation. Das verrät schon die römische Jahreszahl auf der ersten bedruckten Seite: MDXXXIII – 1533. Dazu christliche Abbildungen: Jesus am Kreuz, Adam und Eva, Moses bekommt die zehn Gebote. Das Buch ist eine sogenannte Lübecker Bibel, weil sie vor knapp 500 Jahren in der Hansestadt gedruckt wurde.” http://www.spiegel.de/panorama/hells-angel-und-luebecker-bibel-rueckgabe-von-diebesgut-a-1255066.html

Die Bibel ist eine heisse Wahre:

Vor einigen Jahren wurde ein Christ in Indien von einer schwer bewaffneten Bande angegriffen, die ihm am Strassenrand aufgelauert hatte. Sie nahmen ihm sein Geld, seine Uhr und seinen Ehering ab. Dann bemächtigten sie sich seines Autos. Bevor sie damit wegfuhren, griff einer der Banditen nach einer Bibel, die auf dem Sitz lag. Spottend hielt er sie hoch und winkte damit. Geistesgegenwärtig rief der Besitzer ihm noch nach, er solle häufig darin lesen!
Sechs Jahre später erhielt der Christ, dessen Name und Anschrift in seiner Bibel standen, unerwartet einen Brief:

„Ich habe Sie mit dem Revolver bedroht und Ihnen Ihr Geld abgenommen. Aber Ihren ruhigen und friedlichen Gesichtsausdruck konnte ich nicht mehr vergessen. Heute möchte ich Ihnen danken, denn Sie haben mir und meiner Frau das Leben gerettet. Die Bibel, die ich in Ihrem Wagen gefunden habe, ist tatsächlich das Mittel zu meiner Errettung geworden. Ich habe dieses Buch gelesen, und es hat mein Leben verändert. Ich habe die Bande verlassen, der ich bis dahin angehört hatte, und bin in meine Provinz zurückgekehrt. Vor Kurzem hörte ich, dass drei meiner früheren Kameraden getötet wurden, als sie am selben Ort, wo wir Sie damals überfallen hatten, wieder einmal einen Wagen angriffen. Ohne den Einfluss der Bibel hätte mich das gleiche Los getroffen, und ich wäre für ewig verloren gewesen!“

(christlicheperlen.wordpress.com)

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