Der Mythos Marilyn Monroe kommt als Film. “My Week With Marilyn”

Der neue Film über sie ist wieder nur eine weitere naive Männerfantasie: Das Biopic „My Week With Marilyn“ mit Michelle Williams liefert keine neuen Antworten über den Mythos der Ikone. „Marilyn Monroe ließ sich nicht festhalten. Und sie lässt sich, 50 Jahre nach ihrem Tod, noch weniger einfangen auf der Leinwand, die ihr Medium war und ihre große Furcht. So will es das Klischee, und „My Week With Marilyn“ ist voller Klischees. Wie sollte es auch sonst sein: Der Mythos, die Ikone, die Diva, der Zauber, das alles sind Ideen, Projektionen. Die sind so flüchtig wie Gas, und Gas lässt sich nun mal nicht filmen.“ (Welt.de)

Ihre Geschichte hat sich bis heute wie keine andere in das Gedächtnis der Postmoderne eingebrannt. Ihr geheimnisvolles Leben und ihre Selbsterschaffung als Diva liefern bis heute noch Gesprächsstoff. Das zeigt uns, wie sehr der Mythos ihres Lebens in den letzten 50 Jahren unsere Gesellschaft geprägt hat. Es gab einen Moment im Leben von Norma Jeane Baker, wo sie ihre echte Identität aufgab und die perfekte Inszenierung als Marilyn Monroe begann.

Norma Jeane sagte einmal über sich selbst: „Ich schleppe Marilyn Monroe mit mir herum, wie einen Albertros.“

Irgendwann war die Distanz zwischen diesen beiden unüberwindbar.

Das kann man gut an den frühen Fotographien von Bernard von Hollywood sehen, der sie noch mit züchtigem Wollpullover und dem Fischbarett ablichtete. Die vollendete Marilyn als markellose Diva wurde dagegen von Frank Powolny dargestellt. Schon diese beiden Bilder genügen um sich die Tragik der Monroe vor Augen zu führen. Die Macht der Bilder schufen sie als perfekte Kunstfigur der Ewigkeit. Später zerbrach sie genau an dieser Rolle, die ihrer eigenen Person nicht gerecht wurde. Als gespaltene Persönlichkeit lebte sie zwischen zwei Welten. Der Wirklichkeit (Norma Jeane Baker) und dem Verlust der Wirklichkeit (Marilyn Monroe). Bis zum Ende ihres Lebens gab sie sich der Öffentlichkeit als Urmutter der Weiblichkeit hin. So starb sie auch. Jung und schön – in unseren Köpfen erscheinen die Bilder einer vollkommenen Plastik.

Die Daten in ihrem Autopsiebericht erinnern an einen Modellkatalog:
1,66 m groß, platinblonde Haare, 58 Kilo leicht. Lächelnd ihr makelloses Gesicht, als ewiges Sexsymbol. Das ganze zerbrach an der Tragödie ihres Lebens. Die naive Unschuld, ihre unerkannte Not durch die beiden gescheiterten Ehen mit Joe Di Maggio und Arthur Miller. Ihr unerfüllter Kinderwunsch durch das Leiden an Endometriose (Wucherung von Gebärmutterschleimhaut), eine Abtreibung und eine Fehlgeburt und ihre heimliche Tablettensucht trieben sie wahrscheinlich in die verzweifelte Lage des Selbstmords. Mit 36 Jahren starb Norma Jeane Baker durch 50 Schlaftabletten einsam und verlassen in ihrer Wohnung.

Ihr Lebensfazit war: „Hollywood ist ein Ort, an dem sie dir 1000 Dollar für einen Kuss geben und 50 Cent für deine Seele.“

Wieviel Neo-Monroes gibt es auch heute in unserer Zeit! Wie Kate Moss, Paris Hilton oder Madonna. Schaut ihre Lebensschicksale an, wie sie Geplagte sind! Wenn wir Samstagabend ausgehen, sehen wir sie alle. Und was man da so sieht, tut manchmal dem bloßen Auge weh. Sklaven der Blicke und der Kameras. Die unperfekte Inszenierung der Unberührbaren. Die Meisten von uns möchten „geil“ aussehen, aber wir verstehen oft nicht, dass wir dabei das verlieren, was wir sind – Originale! Ich hab nichts gegen Vorbilder und Wünsche, jeder von uns braucht sie. Trotzdem sollte jeder versuchen, er selbst zu bleiben. Die Psychatrien sind voll von Leuten, die jemand sein wollten der sie nicht sind. Viele gehen daran zugrunde, jemand anderes sein zu wollen. Ich bin nun mal kein Supermodell oder ein Profifußballer, – du bist einfach du, das ist der Clou. Einzigartig von Gott gemacht. Aber wie man sieht verstehen das die Meisten leider nicht.

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