Die Absurdität des Lebens ohne Gott und ohne Unsterblichkeit.

Wenn es keinen Gott gibt, dann ist der Mensch und das Universum verdammt. Wie Gefangene, zum Tode verurteilt, warten wir auf unsere unumgängliche Hinrichtung. Es gibt keinen Gott und es gibt keine Unsterblichkeit. Und was ist Konsequenz daraus? Es bedeutet, dass das Leben selbst absurd ist. Es bedeutet, dass das Leben, das wir führen, ohne ultimativer Bedeutung, ultimativen Wert oder ultimativer Bestimmung ist. Betrachten wir jeden dieser Dinge genauer: Wenn jede individuelle Person aufhört zu existieren wenn sie stirbt, welche letztendliche Bedeutung kann man dann ihrem Leben geben? Spielt es wirklich eine Rolle ob sie je existiert hat? Ihr Leben könnte wichtig sein, relativ zu bestimmten anderen Ereignissen, aber welche ultimative Bedeutung hat irgendeines dieser Ereignisse? Wenn alle Ereignisse bedeutungslos sind, was für eine Bedeutung kann man dann der Beeinflussung dieser Ereignisse geben? Letztendlich macht es keinen Unterschied.

Betrachte es von einer anderen Perspektive: Wissenschaftler sagen, dass das Universum durch eine Explosion, genannt „Urknall“, vor 13 Milliarden Jahren entstand. Angenommen der Urknall wäre nie passiert. Angenommen das Universum hätte niemals existiert. Welchen letztendlichen Unterschied würde es machen? Das Universum ist sowieso dazu verdammt zu sterben. Am Ende macht es keinen Unterschied ob es jemals existierte oder nicht. Deswegen ist es ohne letztendlicher Bedeutung.

Das gleiche ist wahr für die menschliche Rasse. Die Menschheit ist eine verdammte Rasse in einem sterbenden Universum. Weil die menschliche Rasse letztendlich aufhören wird zu existieren macht es keinen Unterschied ob sie jemals existierte oder nicht. Die Menschheit ist daher nicht bedeutungsvoller als ein Schwarm Moskitos oder eine Bauernhof mit Schweinen, weil sie alle gleich enden werden. Der gleiche blinde kosmische Prozess, der sie zunächst aufhustete, wird sie letztendlich wieder verschlingen.

Und das gleiche ist wahr für jede individuelle Person. Die Beiträge eines Wissenschaftlers für den Fortschritt des menschlichen Wissens, die Forschungen eines Doktors um Schmerz und Leid zu verringern, die Anstrengungen eines Diplomanden Frieden auf Erden sicher zu stellen, die Opfer aller guten Menschen um das menschliche Leben zu verbessern -all diese Dinge münden im Nichts. Das ist der Horror des modernen Menschen: Weil er im Nichts endet, ist er Nichts.

Es ist aber wichtig zu verstehen, dass der Mensch nicht nur Unsterblichkeit benötigt für ein bedeutungsvolles Leben. Die ledigliche Dauer einer Existenz macht diese Existenz noch nicht bedeutungsvoll. Wenn der Mensch und das Universum für immer existieren könnten, es aber keinen Gott gäbe, dann hätte deren Existenz immer noch keine ultimative Bedeutung. Um es zu veranschaulichen:

Ich las einmal eine Science-Fiction Geschichte über einen Astronauten, der auf einem öden Klumpen Fels ausgesetzt war, verloren im Weltall. Er hatte zwei Fläschchen bei sich: Die eine gefüllt mit Gift und die andere würde ihn unsterblich machen. Da er sein Dilemma realisierte, schluckte er das Gift herunter. Aber zu seinem Grauen stellte er fest, dass er das falsche Fläschchen ausgetrunken hat -er hatte den Unsterblichkeitstrank getrunken. Und das bedeutete, dass er dazu verflucht war für immer zu existieren -ein bedeutungsloses, unendliches Leben.

Nun, wenn Gott nicht existiert, dann sind unsere Leben genauso bedeutungslos. Sie könnten für immer weitergehen und dennoch ohne Bedeutung. Wir könnten immer noch über das Leben die Frage stellen: „Na und?“. Es ist also nicht nur Unsterblichkeit, was der Mensch für ein letztendlich bedeutungsvolles Leben braucht; Er braucht Gott und Unsterblichkeit. Und wenn Gott nicht existiert, dann hat er keines von beiden.

Der Mensch des 20. Jahrhunderts erkannte das. Lies „Waiting for Godot“ (Warten auf Godot) von Samuel Beckett. Während des ganzen Stücks führen zwei Männer eine belanglose Unterhaltung während sie auf einen dritten warten, der niemals kommt. Unsere Leben sind genauso, will Beckett sagen; Wir verschwenden einfach unsere Zeit mit War-ten -auf etwas, das wir nicht wissen was es ist.

Beckett schrieb ein weiteres Stück. Es handelt von der tragischen Darstellung der Menscheit. Darin öffnet sich der Vorhang um eine mit Müll übersäte Bühne zu enthüllen. Dreißig lange Sekunden sitzt das Publikum da und starrt still auf diesen Müll. Dann schließt sich der Vorhang. Das ist alles. Die französischen Existentialisten Jean-Paul Sartre und Albert Camus verstanden dies ebenfalls. Sartre stellte das Leben in seinem Stück „No Exit“ (Kein Ausgang) als Hölle dar -die letzten Zeilen des Stücks sind Wörter der Resignation, „Nun, lasst uns weitermachen.“ Daher schrieb Sartre an anderer Stelle von der „Übelkeit“ der Existenz. Camus sah das Leben auch als absurd an. Am Ende seines kurzen Romans „The Stranger“ (Der Fremde) entdeckt Camus’ Held in einem Blitz der Erkenntnis, dass das Universum keine Bedeutung hat und es keinen Gott gibt, dem man sie zuordnen könnte.

Deswegen wird das Leben bedeutungslos, wenn es keinen Gott gibt. Der Mensch und das Universum sind ohne ultimativer Bedeutung.

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