„Domino-Effekt“ der Amokläufe

Der Amoklauf an einer Realschule in Winnenden weckt schlimme Erinnerungen: Immer wieder werden Schulen und Universitäten Schauplätze der Gewalt. Die schwersten Vorfälle der vergangenen Jahre.
23. Septemer 2008: Ein 22-Jähriger erschießt in einer Berufsschule im finnischen Kauhajoki zehn Menschen. Die Polizei spricht von einer "kaltblütigen Hinrichtung". Kurz vor seinem Selbstmord ruft er seinen auf dem Handy an: "Ich habe gerade zehn Leute umgebracht. Jetzt bringe ich mich selbst um!"
14. Februar 2008: Mitten in einer Vorlesung an der Northern Illinois University in DeKalb, rund 100 Kilometer westlich von Chicago, erschießt ein 27-jähriger Amokläufer am Valentinstag fünf Menschen und tötet sich selbst. Der frühere Student war psychisch krank.
7. November 2007: Ein 18-jähriger erschießt an seiner Schule in Tuusula bei Helsinki acht Menschen, darunter sechs Schüler, bevor er die Waffe gegen sich selbst richtet. Er hatte die Tat im Internet angekündigt.
16. April 2007: Beim bislang schlimmsten Amoklauf an einer Hochschule in den USA erschießt ein Mann an der Technischen Universität von Virginia insgesamt 32 Menschen, bevor er sich umbringt.
20. November 2006: In Emsdetten in Nordrhein-Westfalen stürmt ein bewaffneter 18-Jähriger in seine ehemalige Schule und verletzt elf Kinder. Danach erschießt er sich.
2. Oktober 2006: Ein 32-jähriger Familienvater stürmt im US-Bundesstaat Pennsylvania eine Schule der Religionsgemeinschaft der Amish und erschießt drei Mädchen, zwei weitere sterben später im Krankenhaus. Der Täter begeht im Anschluss Selbstmord.
29. September 2006: Ein schwer bewaffneter Jugendlicher erschießt in Cazenovia im US-Bundesstaat Wisconsin den Leiter seiner ehemaligen Schule.
27. September 2006: Ein 53-jähriger Obdachloser erschießt an einer Highschool im US-Bundesstaat Colorado eine Schülerin und nimmt sich dann das Leben.
13. September 2006: Ein ganz in Schwarz gekleideter junger Mann stürmt in eine Schule in Montreal in Kanada und schießt wild um sich. Eine 20-jährige Schülerin stirbt, 19 Menschen werden verletzt.
März 2005: Ein 16-jähriger Schüler erschießt fünf Mitschüler, einen Lehrer und einen Sicherheitsbediensteten einer Highschool im nördlichen US-Bundesstaat Minnesota, bevor er sich selbst tötet. Er erschießt auch seinen Großvater und dessen Freund in einem Indianerreservat.
April 2002: Ein ehemaliger Schüler eröffnet am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt das Feuer als Rache dafür, dass er von der Schule geworfen wurde. Er tötet 16 Menschen und bringt sich dann um.
Amoklauf an der staatl. Wirtschaftsschule Freising 19. Februar 2002
Juni 2001: Mit einem Küchenmesser bewaffnet betritt Mamoru Takuma eine Grundschule in der Nähe der japanischen Stadt Osaka und tötet acht Kinder. Im September 2004 wird Takuma hingerichtet.
April 1999: Zwei mit Sturmgewehren bewaffnete Schüler erschießen zwölf Mitschüler und einen Lehrer an der Columbine Highschool in Littleton im US-Bundesstaat Colorado, im Anschluss begehen sie Selbstmord.
März 1998: An der Westside Middle School in Jonesboro im US-Bundesstaat Arkansas töten zwei Elf- und 13-Jährige vier Schüler und einen Lehrer.
März 1997: Ein Mann richtet in zwei Schulen in Sanaa im Jemen sein Sturmgewehr auf hunderte Schüler. Er tötet sechs Kinder und zwei weitere Personen. Am nächsten Tag wird er zum Tode verurteilt.
März 1996: Ein Amokschütze tötet in einer Grundschule im schottischen Dunblane 16 Kinder und deren Lehrer, bevor er sich erschießt.
Dezember 1989: Marc Lepine, 25, stürmt eine Schule für Polytechnik im kanadischen Montreal und erschießt 14 Frauen. Vier Männer und acht weitere Frauen werden verletzt, bevor der Täter die Waffe gegen sich selbst richtet.
August 1966: Charles Whitman tötet an der Universität des US-Bundesstaates Texas in Austin 15 Menschen und verletzt 31 weitere – auch seine Mutter und die Ehefrau werden Opfer des Verbrechens.
(sueddeutsche.de/Reuters/hai)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.