Ein Mann besuchte …

Ein Mann besuchte das berühmte Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds
in London. Der Rundgang hatte ihn sehr ermüdet. Er sah einen freien
Stuhl, der offensichtlich irgendeiner Wachsfigur eine Zeitlang als
Stellplatz gedient hatte, und setzte sich darauf. Weil er sehr müde und
die Luft so drückend war, schlief er ein. Auf einmal wachte er auf – er
hörte Stimmen. Eine englische Damen-Reisengruppe stand um ihn herum und
diskutierte. Man suchte offen- sichtlich eifrig in dem gedruckten
Führer nach dieser seltsam liegenden Figur auf dem Stuhl und ihrer
Bedeutung. Eine historische Figur konnte sie wegen der modernen
Kleidung nicht sein. Um eine berühmte Figur aus dem künstlerischen oder
politischen Leben konnte es sich auch nicht handeln, denn niemand
kannte sie. Plötzlich vernahm der Mann die Äußerung einer der
umstehenden Damen: „Das ist gewiß eine Lehrlingsarbeit. Schaut einmal,
wie schlecht sie gemacht ist. Das sieht doch ein jeder, selbst wenn er
schlechte Augen hätte, dass diese hier eine künstliche Wachsfigur ist.
Die anderen Figuren sehen aus als lebten sie, aber diese ist völlig
unnatürlich.“ Da konnte der Mann nicht mehr an sich halten. Vorsichtig
öffnete er seine Augen und richtete sich auf. Mit einem
Entsetzensschrei sprangen die Nächststehenden zurück und riefen: „Er
lebt doch! – Er lebt doch! – Er lebt doch!“

Kommentare

  1. Anonymous

    Das ist mir in einer Stadt auch mal mit meinem Sohn passiert.Er hielt ein stille Pantomime für eine Statur und hat sie angepinkelt.Als diese das merkte und sich bewegte,hat er sie getreten und gemeint:bleib stehen.Staturen die angepinkelt werden bewegen sich nicht.

  2. Ringelsocke

    tja, so kann man sich vertun… 😉
    was uns unnatürlich erscheint, was wir gar nicht für möglich halten -das ist plötzlich wahr!

    (“Gott? Der ist da oben im Himmel so weit weg…”
    […]
    “Wahh! Er ist doch hier, er ist doch hier!”)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.