Eine Statue des Singer-Songwriters Johnny Cash ist seit 24. September 2024 in der National Statuary Hall in Washington, D. C. zu sehen. 

 Für den amerikanischen Singer-Songwriter Johnny Cash wird am 24. September in der National Statuary Hall in Washington, D. C. eine zweieinhalb Meter große Statue aufgestellt. Die Bronze-Statue zeigt den Musiker mit seiner umgehängten Martin D-35-Gitarre und der Bibel in der Hand.

John R. Cash wurde am 26. Februar 1932 in Kingsland (US-Bundesstaat Arkansas) als eines von sieben Kindern geboren. Er wuchs in einer christlichen Familie auf, die regelmäßig am Sonntag zum Gottesdienst ging. Als Zwölfjähriger wurde er mit dem Tod seines Bruders Jack konfrontiert, was ihn sein Leben lang prägte.

1956 kam seine erste Single „I Walk the Line“ heraus, und der junge Musiker tourte mit Stars wie Elvis Preslsy, Carl Perkins, Jerry Lee Lewis und seiner zukünftigen Frau June Carter. Während dieser Zeit entwickelte er eine starke Abhängigkeit von Medikamenten und Drogen, was ihn schließlich an einen Punkt führte, über den er später in seiner Autobiographie festhält:

„Ich meinte, ich hätte Gott aufgegeben, aber er hat mich nicht aufgegeben. Ich spürte, dass etwas sehr Starkes mit mir passierte, ein Gefühl von Frieden, Klarheit und Nüchternheit… Hier in Nickajack Cave, wurde mir eine sehr klare, einfache Vorstellung bewusst: Mein Schicksal lag nicht in meiner Hand.“

„Von diesem Moment an ordnete und orientierte Gott den Geist, den Körper und die Seele von Cash neu“, schreibt der Musiker Matthew Mallone in einem Beitrag auf der Website „Word on Fire“ von Bischof Robert Barron. Es sei ein „geistlicher Wendepunkt“ für Cash gewesen. „Gott hat mehr für mich getan als nur zu mir gesprochen“, schreibt Cash an anderer Stelle in seiner Autobiographie.

„Er hat mir seinen Willen offenbart durch andere Menschen, Familie und Freunde. Die größte Freude meines Lebens war, dass ich mich nicht länger getrennt von ihm fühlte. Jetzt ist er mein Ratgeber, mein Fels der Zeiten, auf dem ich stehen kann.“

1973 produzierte er sein „ehrgeizigstes Projekt“, wie er selber sagte: Der Kinofilm „Gospel Road: A Story of Jesus“. Darin erzählt er die Geschichte Jesu, indem er und seine Frau Juni jene Orte aufsuchten, an denen Jesus gelebt hat, und dort Gospel Songs singen. Johnny Cash ließ sich schließlich im Jordan taufen.

In den 80er Jahren nahm Cash zwei Alben auf, wo er sich zwischen Prediger und „outlaw” positioniert: „Live at Folsom Prison“ (1968) und „Live at San Quentin“ (1969). In dieser Zeit wurde der Musiker bekannt durch seine „prison shows“, wo er in Gefängnissen performte. „Durch diese Gefängnis-Konzerte ließen wir die Insassen wissen, dass da draußen in der freien Welt jemand war, der sich um sie als Menschen kümmerte.“

Von 1969 bis 1971 erhielt der Singer-Songwriter eine eigene Fernsehshow, die „Johnny Cash Show“. Den Produzenten gefiel es jedoch nicht, dass er so offen über seinen Glauben sprach, sodass es zu Konflikten kam. Die Antwort war typisch Johnny Cash: „Nun, dann produzieren Sie hier den falschen Mann, denn Gospelmusik – und das Wort ‘Gospel’ bedeutet ‘die gute Nachricht über Jesus Christus’ – ist ein Teil dessen, wer ich bin und ein Teil dessen, was ich tue. Ich stopfe den Leuten nichts in die Kehle, aber ich entschuldige mich auch nicht dafür… Ich muss es einfach so sagen, wie es ist, und ich werde keine Kompromisse eingehen“, schreibt er in seiner Autobiographie.

Einer seiner Unterstützer und Vertrauten war der weltberühmte Prediger Billy Graham, einer der einflussreichsten christlichen Prediger des 20. Jahrhunderts. „Billy Graham war sein Leben lang eine konstante Quelle geistlicher Leitung für Cash“, schreibt Mallone. „Er ermutigte John die ,outlaw songs‘ wie ,Folsom Prison Blues‘ zu singen, aber sie immer durch eine ,Gospel‘-Nummer auszugleichen.“

Cash sei „sowohl ein Konservativer gewesen, der in traditionellen christlichen Werte glaubte und sein Land mit patriotischem Eifer liebte; und ebenso ein Progressiver, der die Bürgerrechtsbewegung befürwortete und die amerikanischen Ureinwohner unterstützte sowie Veteranen, Gefangene, Drogenabhängige und andere Randgruppen.“

Cash habe in seinem Leben viele Rollen eingenommen, „aber die persönlichen Prioritäten seines Lebens waren immer die Familie und der Glaube“, schließt Mallone. Die Bibel habe er als „unfehlbares, unanfechtbares Wort Gottes“ gesehen und stets mit sich getragen.

„Er erwarb sogar einen Abschluss in Theologie, wurde Pastor und nahm das gesamte Neue Testament in seinem kühnen, schönen Bariton auf. Es war seine Stimme, die seine Mutter als ,das Geschenk‘ bezeichnete, das John daran erinnerte, ,dass die Musik in mir etwas Besonderes war, das von Gott gegeben wurde. Meine Aufgabe war es, sie zu pflegen und gut zu nutzen; ich war ihr Träger, nicht ihr Besitzer.‘“

Die Figur von Cash in der National Statuary Hall in Washington, D.C. stelle „eine Ikone der Erlösung“ dar, „welche die Geschichte von der verwandelnden Macht und Liebe Gottes im Herzen jedes Menschen erzählt“. Sein Leben „wird Generationen inspirieren, das Kreuz zu nehmen und Jesus zu folgen, so wie er, mit all seiner unvollkommenen und bescheidenen Menschlichkeit“. (kath.net / pk)

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