Erinnerungen eines Kriegskindes.

Erinnerungen eines Kriegskindes
Als am 1. September 1939 die deutsche Wehrmacht Polen ohne Kriegserklärung überfiel, begann das Drama des Zweiten Weltkrieges mit entsetzlichem Leid und etwa 60 Millionen Toten. In den folgenden sechs Jahren wurden Länder auf allen Kontinenten in Kampfhandlungen verwickelt.
Ein noch lebender Zeitzeuge erinnert sich: Damals war er zehn Jahre alt. Zuerst herrschte in seiner Heimatstadt weitgehende Normalität. Nachrichten über das Kriegsgeschehen konnte man über den Rundfunk und durch die »Wochenschau« in Erfahrung bringen. Militärische Bewegungen verfolgten die Kinder mit Spannung. Bald wurde der Familienvater eingezogen, die Mutter musste nun die Familie alleine versorgen.
Zwei Jahre später begannen für ihn die Kinderlandverschickung und das Heimweh. Die NS-Ideologie prägte die Kinder besonders während der Zeit im »Jungvolk« und dann in der »Hitlerjugend«. Dort wurde Krieg noch »gespielt«. Wirklich bedrohlich wurde es für ihn spätestens dann, als erstmals die Sirenen heulten und man in Kellern Schutz suchen musste. Später half er mit beim Ausheben von Panzergräben gegen die anrückenden Alliierten. Im Februar 1945 erreichte ihn noch die Einberufung zum Kriegsdienst, doch er kam nur in ein Ausbildungslager, das sich kurz vor der deutschen Kapitulation auflöste und den nun 15-jährigen Jungen sich selbst überließ.
Eines von abertausenden Schicksalen. Jeder hat durch den Krieg irgendwie gelitten und verloren, keiner blieb verschont. Allerdings füllten sich in den folgenden Jahren in Deutschland wieder die Kirchen. Viele Zerbrochene trieb es zurück in die Arme Gottes. Die Trost- und Sinnlosigkeit trieb sie damals zu dem, der alleine Antworten und Hoffnung geben kann!

Arndt Plock

Der Mensch hat keine Macht, den Wind aufzuhalten, und hat keine Macht über den Tag des Todes, und keiner bleibt verschont im Krieg.
Prediger 8,8

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