Freigekauft…

Ein Engländer war nach Kalifornien ausgewandert und war dort als Goldsucher sehr reich geworden. Eines Tages kam er in New Orleans zufällig am Sklavenmarkt vorbei, wo gerade ein junges Mädchen versteigert wurde. Da sie sehr schön war,überstiegen die Gebote bei weitem den Preis, der normalerweise für eine Sklavin gezahlt wurde.
 
Der Auktionator rief: »Zum Ersten, zum Zweiten«, da nannte der Engländer eine Summe, die doppelt so hoch war wie das vorherige Gebot. Die Umstehenden brachen in ungläubiges Gelächter aus. Der Auktionator winkte den Engländer heran; er wollte sich davon überzeugen, dass der Mann auch wirklich so viel Geld dabeihatte. Der Mann öffnete seine Tasche, die voller Gold war, und die Augen des Auktionators weiteten sich vor Erstaunen. Der Engländer erhielt den Zuschlag, zahlte und nahm das Mädchen mit. Dieses sah ihn nur zornig an, spuckte ihm ins Gesicht und sagte: »Ich hasse Sie!«
 
Während die beiden durch die Straßen gingen, schien der Mann nach irgendetwas zu suchen. Schließlich steuerte er auf ein Geschäft zu, und bevor er es betrat, wies er das Mädchen an, draußen zu warten. Durchs Schaufenster beobachtete sie, wie ihr neuer Herr mit einem Mann verhandelte. Er holte viel Gold aus seiner Tasche und gab es dem Mann. Dieser verschwand in einem anderen Raum und kehrte kurz darauf mit verschiedenen Unterlagen zurück. Beide Männer unterzeichneten, und der Engländer kam wieder heraus.
»Hier sind deine Befreiungspapiere«, erklärte er dem Mädchen, indem er ihr die Blätter überreichte. »Du bist frei.«
Das Mädchen schrie: »Warum machen Sie sich über mich lustig?«
»Aber das tue ich nicht. Hör zu, mit diesen Papieren bist du ein freier Mensch. Du kannst gehen, wohin du willst!«
 
Ungläubig betrachtete das Mädchen die Schriftstücke. Sie konnte sie nicht lesen, aber sie sahen aus wie amtliche Urkunden.Immer noch zweifelnd fragte sie: »Wollen Sie damit etwa sagen, Sie haben mich gekauft, um mich … freizulassen?«
Der Engländer nickte. Erschüttert sank das Mädchen zu Boden. Sie umfasste die Knie des Mannes und flüsterte immer wieder: »Sie haben mich gekauft, um mich freizulassen!« Dann hob sie den Kopf, schaute ihm in die Augen und sagte: »Ich möchte in meinem Leben nur noch eins tun: Ihnen dienen!«
  
Ihr seid um einen Preis erkauft. 1. Korinther 7,23

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