Der Begriff des Gläubigers ist eine Lehnübersetzung des italienischen
Creditore, das auf credere (glauben) zurückgeht. Ein Gläubiger glaubt demnach seinem
Schuldner, dass dieser die Schuld erbringen, resp. zurückzahlen wird.
In der Bibel gibt es zwei Gleichnisse (Mt 25; Lk 19), in denen Jesus
davon redet, dass Gott dem Menschen Gaben/Talente/Pfunde anvertraut/
ausleiht. Damit soll er „Geschäfte“ machen. In beiden Gleichnissen
redet Jesus nicht von Geld, sondern von Fähigkeiten, die Gott
dem Menschen anvertraut. Der Mensch soll seine Anlagen entwickeln
und einsetzen. Seine Begabungen sollen für andere Menschen zum Segen werden. Als
der Gutsherr nach langer Zeit von den Schuldnern Rechenschaft einfordert, lobt und belohnt er
diejenigen, welche ihre Talente gewinnbringend eingesetzt haben. Er tadelt und bestraft aber
jenen Mann, der sein Talent vergraben hat. Wenigstens auf der Bank anlegen, um Zinserträge zu
erwirtschaften, das hatte der Gutsherr erwartet. Damit sagt Jesus, dass Gott erwartet, dass der
Mensch seine Begabungen fruchtbringend einsetzt – für Gott und für das Wohl der Menschen
(du sollst Gott lieben und den Nächsten wie dich selbst). Unser Schöpfer erwartet, dass wir
verantwortlich leben und unser Leben gewinnbringend einsetzen. Keiner soll sich selber leben! In
dem der Gutsherr seinen Schuldnern Rechenschaft abverlangt, sagt uns Jesus, dass der
Mensch Gott gegenüber rechenschaftspflichtig ist.
Grundsätzlich ist Gott aber nicht ein ausleihender Gott, sondern ein schenkender Gott. Er lässt
die Sonne über Gut und Böse aufgehen. Er ruft die Menschen zu sich, um ihnen Gutes zu tun:
„Her, wer Durst hat! Hier gibt es Wasser! Auch wer kein Geld hat, kann kommen! Kauft euch zu
essen! Es kostet nichts! Kommt, Leute, kauft Wein und Milch! Zahlen braucht ihr nicht! Warum
gebt ihr euer Geld aus für Brot, das nichts taugt, und euren sauer verdienten Lohn für Nahrung,
die nicht satt macht? Hört doch auf mich, dann habt ihr es gut und könnt euch an den erlesensten
Speisen satt essen! Hört doch, kommt zu mir! Hört auf mich, dann werdet ihr leben“ (Jesaja
55,1-3). „Bittet, so wird euch gegeben“ (Mt 7,7). „Den Schuldschein, der uns wegen der nicht
befolgten Gesetzesvorschriften belastete, hat er für ungültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt
und damit für immer beseitigt“ (Kol 2,14).
Einschub zum Thema „Schulden machen“
Die Bibel rät davon ab, Schulden zu machen, darum versteht sich Gott auch nicht als Gläubiger!
Paulus sagt den Römern: Seid niemand etwas schuldig (Römer 13,8) … ausser der Liebe. Schulden
werden mit Sklaverei gleichgesetzt: „Der Reiche herrscht über die Armen, und Sklave ist der
Schuldner seinem Gläubiger“ (Sprüche 22,7). Die Bibel verheisst den Menschen, welche Gott gehorchen,
dass Gottes Segnungen über sie kommen werden! „Und alle diese Segnungen werden
über dich kommen…, wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchst… Und du wirst
vielen Nationen ausleihen, du selbst aber wirst dir nichts leihen“ (5. Mose 28:2,12). Das Gegenteil
wird denen verheissen, die nicht auf Gottes Stimme hören: „…wenn du der Stimme des Herrn,
deines Gottes, nicht gehorchst, dann werden all diese Flüche über dich kommen… Der Fremde,
der in deiner Mitte wohnt, wird höher und höher über dich emporsteigen, und du wirst tiefer und
tiefer hinabsinken. Er wird dir leihen, aber du wirst ihm nicht leihen können …“ (5. Mose 28:15,43f).
Fazit
Gott ist nur zu einem kleinen Teil Gläubiger. Er ist kein Händler. Aus seiner Fülle schenkt er den
Menschen alles, was sie brauchen. Gott ist ein gebender, ein verschwenderischer Gott. Er gibt
nicht tropfenweise, sondern Ströme! Er liebt es, reich zu machen! Jesus ruft in der Bergpredigt
den Menschen zu: Bittet, so wird euch gegeben! Gott ist die Quelle aller guten Gaben. Er ist die
Quelle des Lebens überhaupt. Allerdings erwartet er, dass wir seine Geschenke nicht nutzlos
liegenlassen. Er achtet darauf, was wir mit den Gaben machen, die er uns geschenkt hat. Wir
sollen sie zum Segen für andere gebrauchen. Hier wird er uns einmal zur Rechenschaft ziehen.
Ja, Gott ist wirklich wunderbar! Hallelujah
Ein Ölscheich kann seinen Namen unter ein Schreiben setzen – und es ist eine Million wert.
Das ist ein KAPITAL.
Ein Mechaniker kann aus einem Stück Metall im Wert von 5,- € ein Werkzeug für 500,- € anfertigen.
Das ist KÖNNEN.
Ein Maler kann für 50 Cent Leinwand kaufen und darauf ein Bild für 10.000,- € malen.
Das ist GENIE.
Gott aber kann ein wertloses, sündiges Leben nehmen und einen völlig neuen Menschen daraus machen.
Das ist ein WUNDER
jeder ist für sein leben vor gott verantwortlich. keiner kommt davon.
Ich dachte Gott vordert von uns keine Talente, sondern nur das, dass wir Jesus toll finden.