Hans Söllner, ein bayerischer Rebell oder wieder mal so ein typischer intoleranter “linker” Spießer?

„Titel seines Buches: „Freiheit muss weh tun“, 320 Seiten, 19,99 Euro. Ein wildes Leben zwischen zwei Buchdeckeln. Eine Heimatgeschichte der anderen Art. Weil es natürlich was über ein Land aussagt, wenn es ein am Heiligen Abend geborener, im Trachtenverein und auch im katholischen Kindergarten gewesener Liedermacher aus dem Berchtesgadener Land schafft, die bayerische Polizei und die Justiz bis aufs Blut zu reizen – und so zu einer Ikone des Protests wird. Zu einer Ein-Mann-Widerstands-Gruppe. Zu einem angriffslustigen Clown auf der Suche nach der boarischen und gleich noch universellen Gerechtigkeit. Weil sich dieser Hans Söllner, Vater von sechs Kindern und Hobby-Radler, über Laubbläser in Bad Reichenhall genauso aufregen kann wie über Fremdenhass, den ausbleibenden Weltfrieden und die CSU im Besonderen. Aber dazu kommen wir gleich noch….
Hans Söllner, das ist Bayerns grantigster Sohn. Manche sagen, er ist eine Zumutung. Hans Dampf, der ewige Kiffer. Andere vergöttern ihn. Für sie – und das ist jetzt ausschließlich positiv gemeint – ist er Hans Dampf, der ewige Einmischer. Der immer einen kleinen Wutausbruch parat hat, wenn eine Ungerechtigkeit aufzieht. Seine Fans lassen sich von ihm die Welt und den weiß-blauen Himmel deuten, auf Facebook folgen ihm 215 000 Menschen. Seine Konzerte sind auch nach über drei Jahrzehnten ausverkauft, so lange ist er schon im Geschäft. Bühnenjubiläum: 1979 in der Kleinkunstbühne Robinson in München. Gage: ein Teller Schinkennudeln und eine Cola. Wie kein anderer tingelt er seitdem über die Dörfer und Kleinstädte, große Hallen mag er nicht. Wie ein Wanderprediger, wie ein Geschichtenerzähler aus längst vergangenen Tagen, der die selben 20 Anekdoten seit 20 Jahren so erzählt, dass man jedes Mal wieder lachen muss. Im Publikum: ein paar verstrahlte Kiffer, ansonsten ganz normale Leute, jedes Alter, jeder Beruf.
Hochdeutsch kommt Hans Söllner nicht über die Lippen
Natürlich singt er auch, immer auf Bairisch. Hochdeutsch kommt ihm nie nicht über die Lippen. Manche seiner Lieder sind längst kleine bayerische Hymnen, die die Landjugend genauso auswendig kann wie der Studienrat in der Stadt – „Edeltraud“ oder „A Drecksau is a Drecksau“, eine wilde Abbrechung mit bösen Politikern. Denn in diesem oberbayerischen Sänger steckt eine kaum zu bändigende Lust am Streit und an manchmal arg ordinären Sprüchen. Hans Söllner legt sich mit den Großkopferten an, er legt sich manchmal auf so absurde, dickköpfige Weise mit ihnen an, dass jeder weiß: Das gibt jetzt wieder eins auf die Mütze.“ (Münchner Merkur)
Dafür, dass er weder singen noch reimen kann, ist er recht erfolgreich.Viele wie er denken offensichtlich, wenn sie kiffen, dann sind sie automatisch cool und gehen ständig von deren Level aus. Und wenn dann der Rausch nachlässt, dann mutiert man zum tussihaften Voll-Spießer. Dass er eine schwere Kindheit hatte, erklärt seine Verbitterung und seine übertriebene Rebellion. Aber das ist keine Entschuldigung für für oft peinliches kindisches und überhebliches Verhalten, wie es Söllner an den Tag legt.
Es wirkt „Alternativ“, wenn man Gras raucht und Politiker beschimpft. Das ist keine Kunst, das kann jeder. Gleichzeitig schön Geld verdienen und mit einem dicken BMW durch die Gegend fahren macht ihn nicht glaubwürdiger.
Ist der Söllner ein typisch intoleranter „linker“ Spießer, der außer seiner selbstgerechten Schlagfertigkeit nicht viel zu bieten hat? Für andere ist der Söllner sowas wie eine moralische Instanz. Seine Kritiker finden den Hans unerträglich.

Ist sein Leben die Folge einer posttraumatischen Verbitterungsstörung? Seine resignativ-aggressiv-abwehrende Grundhaltung lässt darauf schliessen.

Erinnern wir den Hans und uns an die Bedeutung der Vergebung, wie sie uns im Mustergebet Jesu gezeigt wird. „Unser Vater im Himmel! … Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“ (Matthäus 6,9-12). Vergeben bedeutet hier buchstäblich „wegschicken“.

Kommentare

  1. T.

    Ja, der Söllner Hans…
    Früher kifften wir und hörten dazu Hans Söllner, bevorzugt den “Charlie – blos mer oin”. Wir kamen uns cool vor, weil wir kifften und redeten über die schlecht, die das Zeug nicht anfassten. Wir waren die Coolen, die anderen waren Spießer. Doch ich wurde vom Kiffen krank. Bis heute zieht sich die Krankheit durch mein Leben und beeinträchtigt es. Allen, die das hier lesen, will ich sagen: Du kannst nie wissen, ob das Kiffen Dir schadet oder nicht. Es gibt Leute, die kiffen jahrzehntelang und erkranken nicht an einer Psychose. Und es gibt Leute, die rauchen erst seit kurzer Zeit und erkranken daran. Lasst Euch gewarnt sein, denn diese Krankheit, die immer mehr auftritt, vielleicht auch wegen des hoch-potenten Holland-Grases, ist sehr schlimm. Die jetzt-noch-Kiffenden von damals, ohne gesundheitliche Auswirkungen, sind auch keine glücklicheren Menschen. Warnung: Kiffen kann den Hirnstoffwechsel empfindlich beeinflussen!!! Ich hab´s am eigenen Leib erfahren.

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