Heute feiert Bob Dylan seinen 82. Geburtstag.

Der Songwriter und Nobelpreisträger hat eine bewegte religiöse Biografie hinter sich. Ende der 1970er-Jahre konvertierte er vom Judentum zum Christentum und besang sein Bekehrungserlebnis. 

Ich war vom Teufel geblendet
Schon verderbt geboren
Eiskalt tot
Als ich den Mutterleib verließ

Von Seiner Gnade wurde ich berührt
Von Seinem Wort geheilt
Von Seiner Hand erlöst
Von Seinem Geist besiegelt

Ich wurde gerettet
Durch das Blut des Lamms
Bob Dylan: „Saved“

Du kannst ´n eingebildeter Priester sein
Du kannst ´n Politiker sein, der heimlich Schmiergelder kassiert
Du kannst in nem Frisiersalon arbeiten und weiß, wie man Haare färbt
Du kannst jemandes Mätresse sein oder hast wen beerbt

Aber irgendjemandem mußt du dienen, das steht fest
Das mag der Teufel sein oder der Herr
Bob Dylan: „Gotta Serve Somebody“

Der Song „Every Grain Of Sand“- viele Jahre gehörte er zum Live-Repertoire- nimmt Bezug auf den Psalm 39 und Stellen bei Matthäus und Lukas.
„Every Grain Of Sand“ ist einer der ganz großen Songs, die Dylan überhaupt je geschrieben hat, weil der Schwebezustand, um den es in den Lyrics geht, musikalisch vollkommen repräsentiert wird. Eins spiegelt sich im anderen. Dass er ein Gottvertrauen artikuliert, das hier und jetzt, in der Vorläufigkeit der irdischen Welt, halten und tragen kann.

In der Hitze des Augenblicks erkenne ich des Meisters Hand
In jedem zitternden Blatt, in jedem Körnchen Sand
Bob Dylan: „Every Grain Of Sand“

Das ist ein ganz frommer Song, aber es ist eine Frömmigkeit ohne jeden aufdringlichen Herrschaftsgestus. Hier spricht einer nur von seiner eigenen Erfahrung, von seinem eigenen Lebensgefühl, von einem momentanen Zustand.

“Und im Verlauf meiner Reise, da begreife ich dann,
Dass jedes Haar gezählt ist wie jedes Körnchen Sand.
Bob Dylan: „Every Grain Of Sand“

Bob Dylan:

„Ich finde Religiösität und Philosophie in der Musik. Lieder wie ‚Let Me Rest On A Peaceful Mountain‘ oder ‚I Saw The Light‘, das ist meine Religion. Diese Traditionals sind mein Lexikon und mein Gebetbuch. Ich glaube an einen Gott, der über Zeit und Raum herrscht. Aber wenn mich einer danach fragt, lege ich ihm die alten Lieder ans Herz. Ich glaube an Hank Williams wie er ‚I Saw The Light‘ singt – auch ich habe das Licht gesehen.“ (Deutschlandfunk.de)

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