Ich finde es sehr gut, dass junge Frauen nun endlich vor Till Lindemann gewarnt werden.

“Groupies gibt es, seit es die Musikindustrie gibt. Bereits Frank Sinatra und Elvis wurden umschwärmt. Von Frank Zappa, der die Groupie-Kultur der sechziger Jahre prägte, stammt die Bezeichnung «Crew Slut», zu Deutsch: Mannschaftsschlampe. Sie verdeutlicht: Groupies waren immer Zudienerinnen für die Bedürfnisse des Idols, reduziert auf ihren Körper und ihre uneingeschränkte Hingabe. Sexismus in seiner Reinform, sagen die einen. Doch ist die Groupie-Kultur auch dann Sexismus, wenn Frauen sich selbstbestimmt dafür entscheiden? Oder wird es dadurch geradezu legitim?

Wenn das Groupietum also als Teil einer befreiten Sexualität verstanden wird, muss man es auch nicht verstecken. Im Gegenteil. In den neunziger und nuller Jahren brüstete sich etwa Robbie Williams regelmässig mit Groupie-Eskapaden. Und die Zwillinge der Band Tokio Hotel, Tom und Bill Kaulitz, sagten noch 2017 in einem Interview, ihr Manager habe früher jeweils den Sex mit Groupies organisiert.

Manche provozieren mit Groupie-Geschichten gerne bis zur Grenzüberschreitung, etwa Schockrocker Marilyn Manson. Er organisiert regelmässig Fan-Treffen rund um seine Konzerte. In seiner Autobiografie «The Long Hard Road Out of Hell» erzählt er, wie er seine Fans backstage nackt an eine Bondage-Apparatur fesseln liess oder wie ein taubes Mädchen gedemütigt wurde. Das Buch erschien 1998.

In den vergangenen Jahren aber hat sich der Zeitgeist fernab der Musikindustrie gewandelt. Übergriffiges Verhalten wird nicht mehr bloss weggelächelt. Die Menschen sind sensibler geworden für Machtgefälle, die zu Missbrauch führen könnten. Und Frauen nehmen ihre Objektifizierung nicht mehr einfach hin.

Doch in der «Row Zero» treffen zwei Welten aufeinander. Die alte, sexistisch geprägte Musikindustrie und junge, während #MeToo erwachsen gewordene Frauen. Groupies? Ja. Aber selbstbestimmt. So beschreiben es viele von ihnen zumindest selbst.” NZZ

Solche Nachrichten erschüttern das Vertrauen in die perverse, jedoch gesellschaftlich relevanter Kunst nachhaltig. Manche werden sich jetzt vergewissern, ob sie in ihrem Plattenschrank Werke dieser Banausen stehen haben. Sogar der Verlag Kiepenheuer & Witsch hat jetzt die Perversion dieser Person erkannt und will nicht länger mit dem Rammstein-Sänger zusammenarbeiten. Dazu haben sie immerhin zehn Jahre gebraucht. Till Lindemann habe Grenzen im Umgang mit Frauen überschritten, meinen sie jetzt.  Ist es nicht überaus irritierend, dass es anscheinend Bands gibt, deren Mitarbeiter sich auf ständiger Suche nach willigen, weiblichen und jungen Fans befinden? Diese werden mit Exclusives gelockt, es geht aber eigentlich in dieser hübschen Gesellschaft um Sex, um brutalen Sex. „Die Frauen äußerten sich anonym vor der Kamera und versicherten ihre Aussagen gegenüber NDR und SZ an Eides statt. Den Medien liegen nach eigenen Angaben weitere Aussagen von Zeuginnen sowie Chat-Protokolle vor, die diese Vorwürfe unterstreichen. Fragen von NDR und SZ zu konkreten Vorwürfen ließen sowohl Lindemann als auch die Band demnach inhaltlich unbeantwortet.“ Das klingt schon ziemlich erdrückend. Herr Lindemann und seine Truppe sind doch nun eine wirklich perfekte Inszenierung dessen, was man wohl als maximal geschmacklos bezeichnen kann. Jetzt zeigt dieses Spiel mit dieser verkappte Riefenstahlromantik, die plakativer daherkommt, als ihr Vorbild Laibach, ihr wahres Gesicht. Faschogetue mit Bombastrock und Stimmengeröhre bringt halt viel Kohle und massenhaft Leute ins Stadion.

Manche meinen, ihre Bühnenshow bedient m.E. faschistoide Wunschgelüste. Das Ganze Projekt Lindemann &Co. bewegt sich an der Grenze der Kunstfreiheit. Was jetzt berichtet wird, ist strafrechtlich relevant und muss entsprechend bearbeitet werden. Auffallend scheint die strukturelle Ähnlichkeit zur Epstein-Affaire mit einer Frau als aktiver Vermittlerin, die junge Frauen scoutet. In USA führte das zu einer Verurteilung wegen Mittäterschaft, während sich der Täter in Haft das Leben genommen hat. Wie beurteilt das Gott in seinem Wort?

Aus Offenbarung 21,8 lernen wir, dass das Teil der Unzüchtigen (Hurer) im Feuersee ist, der Hölle, wenn sie nicht Buße tun und sich bekehren. Auch Römer 1,24 macht deutlich, dass ein solches abnormes Verhalten das Gericht Gottes auf sich zieht, in diesem Fall sogar die Folge von anderen Sünden ist.

Aus diesen Stellen können wir Gottes Sicht über diese Vergehen erkennen. Es handelt sich um eine schlimme moralische Sünde, die letztlich eine Sünde ist gegen den eigenen Körper (1. Kor. 6,18), gegen eine andere Person (in diesen Fällen um junge weibliche Fans), und – gegen Gott, den Schöpfer und Erhalter aller Dinge. Abgesehen davon handelt jemand, der Menschen für seine sexuellen Lüste missbraucht, auch gegen die existierenden bürgerlichen Gesetze.

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