Kirchen verlieren laut einer Prognose bis 2060 fast die Hälfte ihrer Mitglieder.

Prognosen haben eine bestimmte Schwäche: Sie stimmen nicht. Alles nur Modellrechnungen: intransparent, fehlerhaft und je nach politsicher Einstellung selektiv. Ein persönlicher Schicksalsschlag, verheerender Vulkanausbruch, kriegerische Auseinandersetzungen in der Nähe Deutschlands oder militante Verteilungskämpfe, und die Quote der Gläubigen wird wieder steigen, weil der Glaube an säkulare Heilsversprechen und Materialismus erschüttern wird.
Übrigens, die Welt ist größer als unser Deutschland: Nach Berichten von Glaubensforschern gibt es in Afrika (Sub-sahara) mehr Kirchenbesuche als in anderen Weltteilen und wenn in China die Mitgliederzunahme weiterhin so anhält, dann könnte es das Land mit den meisten Christen werden.
Jemand erzählt noch aus seinem privaten Erleben:
“Ich habe gerade meine sterbende Mutter begleitet. Von der “weltlichen” Seite, also dem Krankenhaus, kam nichts. Nach der Sterbeprognose waren die allesamt tagelang untergetaucht und niemand sprach mehr mit uns. Erst die Krankenhausseelsorger (sowohl ev. als auch kath.) nahmen sich unser an. Ohne ihre Betreuung hätten wir es nicht durch diese so schwere Zeit geschafft. Ihre Seelsorge war dabei vor allem zuhörend – etwas, wozu die “weltliche” Seite offenbar nicht in der Lage war.”

Heinrich Böll im Gespräch mit dem Theologen Karl-Josef Kuschel: „Er trat mir entgegen, schon schwer gezeichnet von einer Krankheit, gestützt auf Krücken. Aber er war voll präsent, ein wunderbares Gespräch. Ich eröffnete das Gespräch mit der Beobachtung, dass seine  literarischen Figuren entweder gottgläubig oder indifferent in Bezug auf die Gottesfrage seien. Ein kämpferischer Atheismus komme überhaupt nicht vor. Und Böll antwortete: „Vielleicht ist es ein intellektueller Mangel, aber ich hab eigentlich noch nie einen sensiblen, hochintelligenten Atheisten getroffen – und ich kenne einige –, der für mich nicht eigentlich ein Beweis dafür war, dass wir Menschen – sagen wir – von außerirdischen Kräften herkommen. Der Mensch ist ja ein Gottesbeweis.“

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