Louis Braille – Glauben und Handeln ohne zu sehen.

Eine Welt ohne Buchstaben, ohne Schreiben und Lesen kann man sich kaum vorstellen. Das gilt auch für blinde Menschen. Dass auch sie lesen und schreiben können, verdanken sie Louis Braille. Er ist der Erfinder der Braille-Schrift, auch als "Blindenschrift" bekannt. Heute vor 200 Jahren wurde er geboren. Er ist der Erfinder des nach ihm benannten Punktschriftsystems für Blinde, der
Brailleschrift. In Folge einer Augenverletzung im
Alter von drei Jahren erblindete der wissbegierige
Junge, der sich nicht damit abfinden wollte, sich
ein Leben lang alles vorlesen lassen zu müssen. Im
Alter von 16 Jahren hatte er die Entwicklung der
Blindenschrift abgeschlossen. Mit 30 erfand er auch
eine ebenfalls auf (sechs) Punkten basierende Notenschrift,
die heute noch blinden Musikern weltweit
ermöglicht, Musiknoten zu lesen und zu schreiben.
Ich bin Gott sehr dankbar, dass er Louis Braille
mit seiner Sehnsucht, seiner Kreativität, seinem
starken Willen und seinem Glauben gebraucht hat, um durch beide Erfin-
nachteiligten Menschen den eigenständigen
Zugang zur Bibel und zum musikalischen Reichtum (einschließlich
der geistlichen Werke) zu verschaffen!
Wenn Jesus Christus wiederkommt, werden uns
allen, Blinden wie Sehenden, die Augen aufgehen.
Die Blinden werden alles sehen können, was sie bis
dahin nur aus der Beschreibung oder durch Betasten
kennen. Mit welcher Begeisterung werden Eltern ihre
Kinder und Kinder ihre Eltern in die Arme schließen
und stundenlang sorgfältig betrachten! Aber wir
alle, ehemalige Blinde und bisherige Sehende, werden
nicht wenig staunen, wenn wir Jesus gegenüberstehen
und ihn sehen können, „wie er wirklich ist“
(1 Joh 3,2 Hfa). Ich denke, dass wir dies in alle Ewigkeit tun werden und uns dabei dennoch nicht sattsehen werden.
Ob Sehende oder Blinde: Alles, was wir diesseits
der Ewigkeit über Gott, sein Reich und seine Pläne
wissen, erkennen wir nur bruchstückhaft und verschwommen
– wie in einem trüben Spiegel (zur Zeit
des Paulus ein geschliffenes Blech). Weil es so ist,
will ich bescheidener mit meiner Erkenntnis umgehen
und noch bewusster jegliche Rechthaberei meiden.
Ich will mich noch mehr auf den Tag freuen, an
dem uns ein Licht – das Licht der Größe und Liebe
Gottes – aufgeht. E. Diez-Prida

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