Luthers Tischreden sind legendär. Kostproben:

Luthers Sprache ist treffend, dem 16. Jahrhundert entsprechend derb und für uns klar und unverblümt. Einige Kostproben:

  • Wo die Hunde bellen, ist das Dorf nicht weit.
  • Was wäre Dreck, wenn er nicht stinkt.
  • Ein williges Pferd soll man nicht zu viel reiten.
  • Kein Irrtum ist so groß, der nicht seine Zuhörer hat.
  • Weißes erkennt man besser, wenn man Schwarzes dagegen hält.
  • Man braucht sieben Lügen, um eine zu bestätigen.
  • Wer nirgends isst, der wird nimmer satt.
  • Der Mensch ist zur Arbeit geboren, wie der Vogel zum Fliegen.
  • Tritt fest auf, mach’s Maul auf, hör bald auf.
  • Alles dauert immer nur vier Wochen, danach wird etwas Neues gesucht. Dieses Verlangen nach immer Neuem ist für das Volk die Mutter aller Irrtümer.
  • Wer im zwanzigsten Jahr nicht schön, im dreißigsten Jahr nicht stark, im vierzigsten Jahr nicht klug, im fünfzigsten Jahr nicht reich ist, der darf danach nicht hoffen.
  • Den Frieden kauft man nie teuer, denn er bringt dem, der ihn kauft, großen Nutzen.
  • Der Wein ist stark, der König stärker, die Weiber noch stärker, aber die Wahrheit am allerstärksten.
  • Die Welt ist wie ein betrunkener Bauer: Hebt man ihn auf einer Seite in den Sattel, so fällt er auf der anderen wieder herab.
  • Es ist gut pflügen, wenn der Acker gereinigt ist; aber den Wald und die Stöcke ausroden und den Acker zurichten, da will niemand an.
  • Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man Vertrauen zu ihm habe.
  • Die menschliche Vernunft lehrt nur die Hände und die Füße, Gott aber das Herz.
  • Wirf dein Anliegen auf den Herrn. Der hat einen breiten Hals und kann es wohl tragen.
  • Wo zwanzig Teufel sind, da sind auch hundert Engel; wenn das nicht so wäre, dann wären wir schon längst zugrunde gegangen.
  • In der Kirche soll man nichts mit größerer Sorgfalt betreiben als das heilige Evangelium, da ja die Kirche nichts Köstlicheres und Heilsameres hat.
  • Wer Gott in Christus nicht findet, der findet ihn nimmermehr; er suche, wo er wolle.

Ausgabe Dezember 2017 / Januar / Februar 2018 – Konrad Flämig, Puschendorf 
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