Medien und Gewalt bei Jugendlichen

Wenn Schüler Fantasie entwickeln sollen, zeigt sich dabei der inzwischen fatale Einfluss der Medien.

Verrohen Kinder und Jugendliche durch brutale
Medieninhalte? Zumindest prägen Bilder aus Kino und Fernsehen massiv
ihre Fantasie. Das zeigt eine Studie von Wissenschaftlern der
Universität Bonn, die jetzt in Buchform erschienen ist. Knapp 300
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 und 8 sollten zu einem
klassischen Märchenanfang einen Schluss schreiben.
Vor allem die
Jungen fanden oft extrem gewalttätige Enden, an denen sich direkt der
Einfluss von Filmen und Computerspielen ablesen liess. Auch bei Mädchen
sind die Gedanken nicht immer frei: Sie liessen ihre Märchen zwar in
aller Regel gewaltfrei enden, bedienten sich dabei aber gerne aus
romantischen Seifenopern.
Littleton, Erfurt oder die finnische
Kleinstadt Tuusula sind Schauplätze von Gewaltszenarien, die aus einem
Film oder Computerspiel stammen könnten. Entsprechend schnell stehen
die Medien unter Verdacht, für derartige Amokläufe die Vorlage
geliefert zu haben. «Unsere Studie zeigt in der Tat, wie sehr
Medienbilder inzwischen die Fantasie von Kindern besetzen», erklärt
Prof. Dr. Volker Ladenthin (Universität Bonn). «Also auch jene
Fantasie, mit der sie ihr späteres Handeln planen.» factum-magazin.ch

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