Pfarrer Hermann Lange, der um seines Glaubens willen von den Nazis hingerichtet wurde, schreibt einen Abschiedsbrief an seine Eltern:

„Wenn ihr diesen Brief in den Händen habt, weile ich nicht mehr unter den Lebenden! Das, was nun seit vielen Monaten unsere Gedanken immer wieder beschäftigte und nicht mehr loslassen wollte, wird nun eintreffen.

Wenn ihr mich fragt, wie mir zumute ist, kann ich nur antworten: Ich bin 1. froh bewegt, 2. voll großer Spannung!

Zu 1. Für mich ist mit dem heutigen Tag alles Leid, aller Erdenjammer vorbei – ‘und er (Gott) wird jede Träne von ihren Augen abwischen’ (Offenbarung 21,4). Welcher Trost, welch wunderbare Kraft geht doch aus vom Glauben an Christus, der uns im Tod vorangegangen ist. An ihn habe ich geglaubt und gerade heute glaube ich fester an ihn und ich werde nicht zuschanden werden …

Und 2. Heute kommt die größte Stunde meines Lebens! Alles, was ich bis jetzt getan, erstrebt und gewirkt habe, es war letztlich alles hingezogen auf dieses eine Ziel, dessen Band heute durchrissen wird. ‘Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz aufgekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben’ 1. Korinther 2,9. Jetzt wird für mich der Glaube übergehen in Schauen, die Hoffnung in Besitz, und für immer werde ich Anteil haben an dem, der die Liebe ist. Da sollte ich nicht voller Spannung sein? …

Ich habe von Anfang an alles in Gottes Hand gelegt. Wenn er nun dieses Ende von mir fordert – gut, es geschehe sein Wille. Auf Wiedersehen oben beim Vater des Lichts! Euer glücklicher Hermann.“   Bibelstudium.de 

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