Reformation und das Drama des zeitgenössischen Protestantismus.

Ihr leitender Bischof Bedford-Strohm hat beim neulichen Besuch auf dem Jerusalemer Tempelberg sein Bischfskreuz abgelegt. eine Vorgänger Schneider, Käßmann und Koch waren ja schon schlimm – diese Unterwerfung unter die Wünsche des islamischen Gastgebers ist unerträglich. Ob dieser Mann die Geschichte der angeblich drittheiligsten Stätte des Islam nicht kennt? Die al-Aqsa-Moschee war einst die dreischiffige Basilika Santa Maria, die vom byzantinischen Kaiser Justinian erbaut und erst 70 Jahre nach dem Tod von Mohammeds zu einer Moschee umgewandelt wurde. Hinzu kommt, dass Bedford-Strohm und seine kirchlichen Reisebegleiter einmal mehr ins Gesicht ISRAELS schlagen und die Teilung des Landes befürworten. Eine Schande für die Kirche!

Was schreibt die Zeitschrift „Cicero“ über den Zustand der evangelischen Kirchen:

„Am Montag tritt er in seine letzte, heiße Phase: der Countdown zum großen Reformationsjubiläum. Und weil die verantwortlichen Kirchen in ihrem verzweifelten Bemühen, modern, unverkrampft und zeitgeistnah zu wirken, jeden Marketing-Blödsinn mitmachen, kann man sich schon seit geraumer Zeit mit allem möglichen Nippes eindecken: vom Luther-Keks und dem Luther-Bonbon mit (Achtung Anspielung) Apfelgeschmack über die Nylon-Frisbeescheibe „Hallo Luther“ bis zum unvermeidlichen Mousepad mit Luther-Rose und dem Reformationshammer für den ganz privaten Thesenanschlag.

Dass neben all den Luther-Kugelschreibern, Luther-Lesezeichen und Luther-Tassen tatsächlich auch noch der Kleine Katechismus zu kaufen ist (als Buch), wirkt da einfach nur noch fremd und deplaziert. Hätte man daraus nicht eine App machen können? Oder zumindest einen Comic?

30.442 Verse in drei Sätzen

Den unfreiwilligen Höhepunkt sinnentstellender Reformations-PR erreichte jedoch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, als sie unter dem Motto „Die ganze Bibel auf einem Bierdeckel“ den sinnigen Versuch unternahm, die 30.442 Verse der Bibel in drei Sätzen zusammenzufassen und als „Impulspost“ (kein Scherz) an ihre Mitglieder sendete. Wohl gemerkt: Sie stammt von einer Kirche, deren Selbstverständnis darauf beruhen sollte, dass das Seelenheil allein durch die Schrift („sola scriptura“) zu erlangen ist. Der Reformator hätte wahrscheinlich zum Reformationshammer gegriffen.

Das eigentliche Drama des zeitgenössischen Protestantismus liegt jedoch darin, dass kaum jemand von dieser kruden Mischung aus Peinlichkeiten, Opportunismus und intellektueller Belanglosigkeit überrascht sein wird.

Gemeinplätze in der Endlosschleife

Seit Jahrzehnten übt sich der offizielle Gremienprotestantismus in penetranter Anbiederung an alle Formen des Zeitgeistes. Man ist friedensbewegt, sozial und nachhaltig. Und weil einem darüber hinaus inhaltlich kaum noch was einfällt, recycelt man diesen semipolitischen Brei aus weltanschaulichen Gemeinplätzen in der Endlosschleife.“ cicero.de/salon/reformati…en-wasser-des-zeitgeistes

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