Sören Kierkegaard, der dänische Theologe und Philosoph, hat den bedenkenswerten Satz geprägt: „Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben muss man es vorwärts!“ Doch wie lebt man es vorwärts, sodass man im Rückblick dankbar und froh darüber sein kann? Greta Garbo (1905 – 1990), die schwedisch-amerikanische Filmschauspielerin, hat am Ende ihres Lebens gesagt: „Ich bin nicht zufrieden mit dem, was ich aus meinem Leben gemacht habe! Ich habe mein Leben vertan, und es ist zu spät, das noch zu ändern.“ Welch bittere Erkenntnis. Iris Berben, 66, äußerte sich einmal, als sie massiv spürte, wie ihr die Zeit davonläuft, mit den Worten: „Ich frage mich manchmal, wo die Zeit geblieben ist. Ich hätte gerne noch mehr Leben übrig!“
Von Dietrich Bonhoeffer stammt das Wort:·“Es gibt in der ganzen Weltgeschichte immer nur eine wirklich bedeutende Stunde: die Gegenwart! Wer aus der Gegenwart flieht, flieht den Stunden Gottes!“ Gottes Stunde und Uhr ist anders, sie geht anders als unsere Uhr. Der. Ewige kennt keine Zeit wie wir, er misst in Ewigkeiten. Diese Dimension ist für uns Menschen, die wir der Zeit nachjagen und der Vergänglichkeit unterworfen sind, unvorstellbar. Jemand hat die Erfahrung gemacht: „Wer seinem Schöpfer Zeit gibt, durch .Audienzen‘ bei ihm, bekommt sie hoch verzinst zurück, weil es aus der Ewigkeit gespeiste Zeit ist. Unsere Zeit soll Ewigkeitsqualität bekommen.“
Peter Strauch hat das in einem seiner Lieder so zum Ausdruck gebracht: „Du kennst unsere Erde, du kennst den Krieg. Völker kaufen Waffen für den Sieg. Bomben und Raketen steh’n bereit. Herr, wie lange gibst du uns noch Zeit? Es will Abend werden, bleibe bei uns! Es wird Nacht auf Erden. Bleibe bei uns!“ Friedemann Hägele