Todestag von Paul Schneider

In Dickenschied (Hunsrück), wo der Theologe der Bekennenden Kirche von 1934 bis 1939 eine Pfarrstelle innehatte und wo er nach seiner Ermordung im KZ Buchenwald beerdigt wurde, hielt die Kirche am 18. Juli eine Gedenkfeier und einen Gottesdienst ab. Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf) nannte Paul Schneider in einem von Superintendent Horst Hörpel (Kirchenkreis Simmern-Trarbach) verlesenen Grußwort einen mutigen und furchtlosen Verkündiger des Wortes Gottes – bis in den Tod hinein. Paul Schneider habe das gelebt, was mit dem von seiner Witwe Margarete ausgesuchten Bibelvers auf der Tafel an der Gedenkstätte Buchenwald ausgedrückt werde: „So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott“ (2. Korinther 5,20).
„Kameraden, hört mich…“
Paul Schneider hatte sich früh der Bekennenden Kirche angeschlossen und war immer wieder in Konflikt mit dem NS-Regime geraten. 1937 wurde er zunächst in Koblenz in Schutzhaft genommen. Auf persönlichen Befehl Adolf Hitlers wurde er kurz darauf in das Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert. Auch dort verweigerte er den Hitlergruß und kam deshalb in das Arrestgebäude, den berüchtigten „Bunker“. Von dort aus predigte er und rief den Mitgefangenen, die auf dem Appellplatz antreten mussten, immer wieder Worte der Anklage und des Evangeliums zu: „Kameraden, hört mich. Hier spricht Pfarrer Paul Schneider. Hier wird gefoltert und gemordet. So spricht der Herr: Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Nach langer Folter wurde er am 18. Juli 1939 auf der Krankenstation des KZs vermutlich durch eine Überdosis eines Herzmedikaments ermordet. (idea)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.