Vor 50 Jahren: Skandal in der Siegerlandhalle, wo vor 50 Jahren das weltbekannte Hippie-Musical „Hair“ mit internationaler Besetzung aufgeführt wurde.

Skandal in der Siegerlandhalle, wo vor 50 Jahren das weltbekannte Hippie-Musical „Hair“ mit internationaler Besetzung aufgeführt wurde. Fünf Schauspieler stiegen aus: Eine Amerikanerin, eine Britin, ein Schweizer, ein Holländer und ein Deutscher. Sie bekehrten sich zu Christus und konnten nicht mehr auf der Bühne Pornographie und Drogen verherrlichen. Am Ende der Show sangen sie „Let the sunshine in“. Den Anstoß zum Glauben erhielten sie durch ein Traktat „Jesus ist das Licht, dass die Welt hell macht.“

Das Heilsarmee-Ehepaar Gassner nahm sie in ihrem Hauptquartier auf. Auch ich gab ihnen Hilfestellungen. Die „Hair“-Schauspieltruppe konnte ihre Europatournee fortsetzen, weil jede Rolle mit zwei Personen besetzt war. Dieser spektakuläre Einstieg war bundesweit ein gefundenes Fressen für die Medien.Auch im frommen Siegerland brach ein Sturm der Entrüstung los. Den Anfang machte ein leitender Redakteur der angesehenen Siegener Zeitung mit einer Splitternotiz über meinen wohlwollenden Zeitungsartikel in Christ und Welt über fünf ausgestiegene Hair-Schauspieler, die Christen geworden waren; darin heißt es wörtlich: „Günther Klempnauer, Spezialist in Sachen Hasch und Jesus-Bewegung, nutzt die Gunst der Stunde wie ein persönlicher Werbemanager, um für den christlichen Glauben Propaganda zu machen.“

Durch die Bekehrung der Hair-Schauspieler brach unter den jungen Leuten aus Siegen und Umland eine kleine christliche Erweckung aus. Einer von ihnen war der heute 68-jährige Mechaniker Klaus Herrmann aus Hannover, mein Facebookfreund, der auch diese Zeilen lesen wird.. Als ich ihn dieser Tage auf sein prägendes Jugenderlebnis ansprach, kam in ihm ein Hochgefühl auf: „Ich hatte gerade meine Gesellenprüfung bestanden, als ich mir ein Auto kaufte, Nachtlokale bis in die frühen Morgenstunden ansteuerte und irgendwie nicht mehr zur Arbeit ging. Meine Freunde verführten mich zum Alkohol- und Drogenkonsum. Meine Freundin hatte mich verlassen, und ich landete in der Psychiatrie in Herborn zum Entzug. Mein Vater las in der Zeitung von den Hair-Schauspielern in der Teestube der Siegener Heilsarmee.

Ich ließ mich von ihm dorthin fahren und kam am selben Abend zum persönlichen Glauben an Jesus Christus. Ich spürte im seelsorgerlichen Gespräch und Gebet, wie Gottes Geist mich durchströmte. Von Stund an war ich frei von Alkohol, Drogen und Psychopharmaka. Ein Wunder, das ich bis heute nicht verstehe.“Lassen wir noch einen Hairschauspieler zu Wort kommen: Der 19-jährige „fliegende Holländer“ Peter Helms (siehe Farbfoto und Schwarzweißfoto( erster von rechts) in meinem Post), bekannte damals: „Wenn ich morgens wach werde, kommt es mir vor, als habe ich Geburtstag. So freue ich mich, dass ich ein Kind Gottes geworden bin. Meine Suche nach Leben durch östliche Meditation, Sex und Drogen ist beendet, weil ich Jesus gefunden habe. Er gibt mir Kraft, Widerstände zu ertragen und Kämpfe zu bestehen.“ Peter absolvierte später eine mehrjährige theologische Ausbildung in den USA, Japan und Korea. 30 Jahre danach besuchte mich der inzwischen gereifte und welterfahrene Bartträger und Evangelist in Siegen. Zu dieser Zeit wohnte er mit seiner australischen Ehefrau in Südafrika und betreute als Seelsorger erholungsbedürftige kirchliche Mitarbeiter. Günther Klempnauer

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