Vor Gott gibt es keine Masken.

Ob es die kleinen Kinder sind, die sich für den Fasching als Cowboy und Indianer verkleiden oder die Älteren, die im Internet anonym surfen und in Chatrooms Leuten erzählen, was für tolle Typen sie doch sind, jeder maskiert sich irgendwie.

 

Die Faszination dabei ist es, für kurze Zeit jemand anders zu spielen, als man in der Realität ist. Das wird von vielen als Befreiung empfunden. Der Alltag ist bei den meisten Menschen viel zu trist und grau. Man möchte einfach einmal Grenzen und Hemmschwellen überschreiten.

 

Der Haken bei der Sache ist, dass irgendwann die Zeit kommt, in der man die Rolle, die man spielt aufgeben muss, um wieder im gewohnten Trott weiterzuleben. Doch setzt man dabei nicht wieder eine Maske auf? Nur sieht sie diesmal anders aus. Man spielt den Lieben, Netten, den jeder mag, doch in Wahrheit denkt man ganz anders. Man spielt den seriösen Businessman oder den Herrn Saubermann. Wie es wirklich aussieht, weiß nur Gott.

 

Unser Wort „Person“ ist aus dem lateinischen entlehnt. Es Wort stammt ursprünglich aus der Theaterwelt und wurde für die Maske (persona) verwendet, durch welche die Darsteller sprachen (personare: hindurchtönen). Wenn man also von einer Person spricht, bedeutet das eigentlich, dass man denjenigen gar nicht richtig kennt, beziehungsweise nur die Rolle, die er spielt.

 

Dieses Problem betrifft jeden Menschen und hat seinen Ursprung der Bibel zufolge darin, dass der Mensch gegen Gott rebellierte. Als den beiden ersten Menschen bewusst wurde, dass sie gegen Gottes Willen gehandelt hatten versteckten sie sich hinter einer „Maske“ aus Feigenblättern. So ging es immer weiter. Weil wir so viel Beschämendes zu verbergen haben, gewöhnen wir uns daran Masken aufzusetzen.

 

Gewisse Arten von Masken sind ein Schutz für den Menschen, z.B. seine Intimsphäre. Wer diese Masken gewaltsam herunterreißt, verletzt einen Menschen zutiefst. Ohne diese Masken können wir gar nicht leben, nur den engsten Vertrauten kann man sich öffnen.

 

Als Fazit würde ich sagen: Eigentlich jeder Mensch, dem man begegnet, spielt eine bestimmte Rolle. Man sollte vorsichtig sein, ihn vorschnell zu beurteilen. Die Bibel sagt uns: „Bei Gott ist kein Ansehen der Person.“ Laut Bibel soll man aber auch nicht andere Menschen in der Öffentlichkeit bloßstellen. Jesus sagte: „Wenn dein Bruder wider dich sündigt so überführe ihn zwischen dir und ihm allein!“ Manchmal fallen Masken und die ganze Bosheit eines Menschen wird offenbar. Das ist der Grund warum viele Gewaltverbrecher ihrem Leben ein Ende setzen wollen, wenn sie gefasst werden. Wer hingegen einem anderen Menschen seine Maske öffnet, beweist dadurch dem Gegenüber sein tiefes Vertrauen. Damit ist nicht der bei Einigen Talkshows so populäre „Seelenstriptease“ gemeint.

 

Gott ist derjenige, der alle Herzen kennt: „[…] Denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz.“ (1. Samuel 16,7)

 

Das ist auf der einen Seite beunruhigend, denn er weiß alles was ich getan habe und kennt jeden einzelnen Gedanken von mir (s. Psalm 139), auch die Dinge, die sonst niemand wissen darf … Auf der anderen Seite ist da die große Chance vor Gott seine Schuld zuzugeben und ihn um Vergebung zu bitten. Bei Gott braucht man sich dann nicht mehr zu verstellen, es kann der Beginn einer ganz persönlichen Beziehung zu ihm werden.

 


Quelle: ERF Schweiz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.