Wie der Bodyguard des Dalai Lama zu Jesus Christus fand

Er wuchs voller Hass auf. «Wir lebten als Flüchtlinge in Nordindien. Meine Eltern und Hunderttausende andere Tibeter waren von den Chinesen vertrieben worden.» Nach Nepal, Bhutan und Indien. «Meine Eltern waren mehrere Wochen über die Berge gelaufen, bis sie in Indien angekommen waren.»

Die Geflohenen dachten, dass es nur für kurze Zeit sein würde, doch es sind Generationen geworden. «Indien hiess uns willkommen, doch das Ziel ist, dass wir wieder ein eigener Staat sind, so wie früher, als Tibet unabhängig war.

«Ich entwickelte eine unbändige Wut auf die Chinesen. Sie hatten uns aus unserem eigenen Land geworfen und vertrieben. Wegen ihnen waren wir heimatlos und nationslos geworden. Das erschütterte mich. Mir war klar, dass ich einmal Rache würde nehmen wollen.»

Die tibetischen Jugendlichen in Nordindien besuchten eine eigene Schule. «Ich war gut im Sport, trat oft als Captain in Erscheinung und auch in den Bildungsfächern waren meine Leistungen stark.» Bei der Graduierung war ein besonderer Gast anwesend: Der Dalai Lama. Und diesem war Dawa offenbar aufgefallen. «Er bat mich zu sich, fragte mich, wie ich heisse und was ich einmal werden wolle. Ich sagte, dass ich Militäroffizier werden und dem Widerstand beitreten wolle.»

Er sagte, dass ich nach der Zeremonie ins Schulbüro kommen soll. Ich ging hin und er sagte, dass er sich um mich kümmern werde. Tatsächlich waren bald alle Formalitäten erledigt und Dawa konnte auf eine Militärschule, die in Zusammenarbeit mit den indischen Streitkräften geführt wurde.

Sowohl in den militärischen wie auch den schulischen Einheiten gehörte Dawa zu den Besten. Nach dieser Ausbildung wurde er in einen erlauchten Kreis berufen: Zum Bodyguard «Seiner Heiligkeit». «Wir waren 30 Leibwächter. Im dritten Jahr stieg ich zum Top-Kader und in den engsten Kreis auf. Ich konnte ihn auf seinen Reisen begleiten, lokal wie international.»

Er war bereits rund fünf Jahre in dieser Abteilung der Streitkräfte, da erhielt er einen neuen Zimmerkameraden. «Ich lud ihn immer wieder dazu ein, mit uns auszugehen und zu Partys zu kommen. Denn Alkohol gehörte durchaus dazu.»

Immer wieder fragte Dawa seinen Zimmergenossen, ob er nicht auf ein paar Drinks mitkommen wolle. Doch stets lehnte dieser höflich ab. «Ich zog ihn deswegen nach ein paar Monaten immer etwas auf.»

Eines Tages sagte Dawas Kollege: «Ich will dich nicht beleidigen, ich trinke nicht mehr. Früher habe ich das getan. Aber heute nicht mehr. Der Grund ist, dass ich ein Nachfolger von Jesus Christus geworden bin.» Davon hatte Dawa noch nie direkt gehört. «Ich wusste lediglich knapp davon, weil der Dalai Lama manchmal Bischöfe und Kardinäle trifft.»

Dawa war sehr berührt, «denn dieser Freund war auch ein Vorbild für mich geworden und ich respektierte ihn sehr.»

Dawa wollte mehr wissen. «Er sagte, dass er selbst noch relativ neu in der Nachfolge ist und sich in einer Gruppe von etwa zehn Leuten trifft. Auch lud er mich ein, einmal mitzukommen, wenn wir das nächste Mal frei haben.» Dawa ging hin und traf rund ein Dutzend Christen. «Sie waren vorher Buddhisten oder Hindus gewesen, alles Universitätsstudenten, die mir nun ihre Geschichten erzählten.» Bewegt ging er regelmässig zu den Treffen.

«Um mich herum waren hasserfüllte Gangster und Kämpfer. Wir tranken und rühmten uns wegen unseres Lebensstils – das beschämte mich nun. Mein Freund sagte, dass er früher selbst aggressiv gewesen war.»

Diese Menschen hier waren völlig anders. «Noch kannte ich nicht alle Details, doch ich glaubte den Worten meines Freundes. Sein Leben überzeugte mich. Ich entschied mich, mein Leben Jesus Christus zu übergeben.» Nun standen im engsten Bodyguard-Kreis des Dalai Lama zwei gläubige Christen. Jesus.ch

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