Der Fernseher ist mein Hirte. Mir wird viel mangeln.
Er lagert mich auf dem Sofa. Er verführt mich, nichts für den Namen des Herrn zu tun, weil er meine Zeit verschlingt.
Er hält mich davon ab, dem Herrn zu folgen, weil er so viele Shows und Filme präsentiert, die ich sehen muss.
Er unterweist mich in den Dingen der Welt, und bewahrt mich davor, Gottes Wort zu studieren. Er erquickt meine Seele mit Ausreden, damit ich nicht zur Bibelstunde muss.
Er leitet mich in den Pfaden des Versagens, damit ich nichts tue um seines Namens willen.
Auch wenn ich hundert Jahre alt werde, werde ich immer noch den Programmen folgen. Ich fürchte nichts Übles, denn mein Fernseher ist bei mir und lenkt mich ab.
Seine Töne und Bilder, sie trösten mich.
Er bereitet vor mir Unterhaltung angesichts meiner Familie, und hält mich davon ab, mich mit ihr zu beschäftigen.
Er hat mein Haupt mit Ideen gefüllt, die von Gottes Wort abweichen. Mein Mund fließt davon über.
Fürwahr, Güte und Huld werden mich verlassen alle Tage meines Lebens. Ich werde die beiden nicht erleben oder anderen bringen, denn ich habe keine Zeit dafür, den Willen des Herrn zu tun.
So werde ich wohnen in geistlicher Armut alle Tage meines Lebens.
Gestern Abend kamen mein Frau und ich auf das sensible Thema ‚Sterbhilfe’ zu sprechen. Am Ende habe ich ihr gesagt: „Wenn es mir mir einmal so weit ist, daß mein Leben nur noch von Maschinen abhängt und ich von Flüssigkeiten aus einer Flasche ernährt werde, dann laß mich nicht im Stich. Sorg dafür, daß die Maschinen abgeschaltet werden, die mich am Leben erhalten!“ Da ist sie aufgestanden, hat den Fernseher und den Computer ausgemacht und mein Bier weggeschüttet.
