Ich bin in einer Weltreligion geboren. Eine sehr bekannte Religion, nämlich der Hinduismus. Ich bin in die höchste Kaste des Hinduismus hineingeboren, den Brahmanen. Im Hinduismus gibt es ein Kastensystem. Es ist kein soziales System, sondern ein religiöses System. Das Kastensystem finden wir schon im beliebtesten Buch des Hinduismus, der Bhagavad Gita. Der beliebteste Gott im Hinduismus, Krishna, fordert das Kastensystem sehr stark. Auch hier in der Schweiz ist Krishna ja bekannt durch die Hare Krishna Bewegung. Ich habe sie selbst hier gesehen, als sie Bhagavad Gitas verkauft haben. Das ist eine sehr reiche Bewegung, die Menschen sind am Suchen und spenden gerne.
Das Kastensystem ist sehr stark verankert im Hinduismus. Die Mehrheit gehört zu den niedrigen Kasten. Indien hat etwas mehr als 1 Milliarden Einwohner. Etwa ähnlich wie die Schweiz (lacht). Dreiviertel dieser Milliarde gehören zu den niedrigen Kasten, die als nichts gelten. Ich möchte euch nun einladen mitzukommen nach Dharavi bei Bombay (dem heutigen Mumbai). Dharavi ist der größte Slum der Welt. Dort leben 1,5 Millionen Menschen, ohne Straße, ohne Elektrizität, ohne fließendes Wasser, ohne Toiletten. Sie bauen sich Hütten aus Blechen, Spitäler gibt es nicht. Einen Arzt habe ich dort getroffen, für 1,5 Millionen Menschen. Es ist ein Christ, der sich dazu entschlossen hat, in diesem Elend zu wohnen. Das hat mich so stark angesprochen, dass dieser Arzt dies aus christlicher Nächstenliebe tut. Es gibt in Indien natürlich viele Ärzte. Die meisten kommen aus den hohen Kasten, sind Brahmanen. Die sind nie an einem Ort wie diesem anzutreffen. Sie bleiben fern, weil sie Brahmanen sind. Dharavi existiert wegen des Kastensystems. 90% aller Slumbewohner sind im Slum, wegen ihrer Kaste. Sie sind Unberührbare. Sie haben keine Chance auf eine Verbesserung. Offiziell wird oft gesagt, auch die Unberührbaren dürfen ihre Kinder in die Schulen schicken. Aber in der Praxis geht das nicht. Denn wenn in der Klasse ein Brahmane oder ein anderes hohes Kastenmitglied sitzt, dann können die Unberührbaren nicht dort hinein kommen und in der gleichen Klasse sitzen. Wenn ein Kind der Unberührbaren, vielleicht mit 6 oder 7 Jahren am anderen Ende der Straße Schulkinder in Uniformen gehen sieht und im Slum zu seinem Papa sagt: „Papa, so eine Uniform möchte ich auch gerne haben, ich möchte auch zur Schule gehen“, dann wird der Vater seinem Sohn sagen: „Das geht nicht, du bist unberührbar“. Das prägt die Kinder schon von frühester Kindheit an. Das Kastensystem ist sehr stark. Am anderen Ende stehen die Brahmanen, das ist die höchste Kaste, etwas Höheres gibt es nicht. Das sind die Menschen mit Macht und Geld und Einfluss. Der Premierminister ist immer ein Brahmane. Um Priester zu sein im Hinduismus muss man als Brahmane geboren sein. Nicht jeder kann Priester sein. Hier in der Schweiz kann jeder Priester oder Pfarrer sein, der es will. Hier fragt niemand nach einer Kaste. Im Hinduismus ist das ganz anders. Auch um Guru zu werden muss man Brahmane sein, oder Yogi oder Swami. Guru bedeutet göttlicher Lehrer, göttlicher Meister. Guru ist mehr oder weniger Gott. In den hinduistischen Schriften steht sogar geschrieben: Ein Guru ist größer als Gott. Und der Hindu glaubt an seinen Guru. Man kann sich auch nicht von einer Kaste zur anderen bekehren. Auch bei mir war schon der Urgroßvater Brahmane und Priester, so wie der Großvater und der Vater.
Im Hinduismus glaubt man auch an die Reinkarnation. Im Westen ist dieser Glaube auch in Mode gekommen. Im Westen wird die Reinkarnation manchmal als etwas positives, sinnvolles betrachtet. Nicht in Indien. Der Hindu möchte raus aus diesem Rad aus Leben, Tod und Wiedergeburt. Das Ziel des Hindu ist Moksha (Erleuchtung), etwas ganz anderes als die Erlösung im christlichen Glauben.
Ich bin nicht hier, um den Hinduismus schlecht zu machen. Ich bin hier um der Wahrheit willen, weil so viele am Suchen sind. Und ich bin sehr gerne ein Inder, wir haben viele wundervolle Sachen in Indien. Aber wie haben auch große Probleme. In Indien haben wir eine sehr große Armut und die Religion spielt dabei eine große Rolle.
Mein Vater war ein sehr religiöser Mann, der religiöseste Mann, den ich kannte. Mein Vater hatte sich schon kurz nach seiner Hochzeit entschieden, das höchste Ziel des Hinduismus zu erreichen. Das höchste Ziel ist Moksha, das bedeutet Befreiung von Zeit, Raum und den Elementen. Es bedeutet auch Selbstverwirklichung und Selbstverwirklichung bedeutet im Hinduismus Gottverwirklichung. In Europa ist Yoga sehr populär. Viele Yoga-Lehrer sagen, dass Yoga nichts mit Religion zu tun hätte, es hätte nur mit Fitness und Gesundheit zu tun. Das stimmt nicht. Sie lügen. In aller Demut gesagt: Sie lügen, um Menschen zu gewinnen. Viele Menschen gehen in die Yoga-Zentren um schlank zu werden, um Entspannung zu finden, um ihre Probleme zu lösen. Ich habe auch selbst die Beobachtung gemacht, dass in Yoga-Zentren der christliche Glaube schlecht gemacht wurde. Die Yoga-Lehrerin sagte, dass es wichtig ist, in sich selbst zu schauen, um das Selbst zu finden, um Gott zu finden. Also das hat doch etwas mit Religion zu tun. Und die Leute nehmen das auf, ohne zu überlegen. Und ohne es zu wissen, befinden sie sich schon im hinduistischen Lager. Sie nennen sich nicht Hinduisten. Shirley MacLaine, die Schauspielerin, ist durch Yoga sehr hinduistisch geworden. Sie nennt sich aber nicht Hinduist. Das ist das allerhöchste Ziel des Hinduismus, die Gottverwirklichung. Wir sind Gott, wir sind der Schöpfer, hätten es nur vergessen. Und nun müssten wir es wieder realisieren, uns wieder daran erinnern und erkennen, dass wir Gott sind. Das ist das höchste Ziel des Hinduismus. Und wenn man nun sagt, alle Religionen lehren das gleiche Ziel, so stimmt das einfach nicht. Ich habe sehr viele Bücher über die Weltreligionen gelesen und die Ziele sind ganz andere. Wenn man z.B. in der Bibel liest, gleich den ersten Vers „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (1 Mose 1,1). Hier sehen wir sofort einen Unterschied zwischen Schöpfer und der Schöpfung. In der Bibel sind sie nicht ein und dasselbe. Der Schöpfer hat die Schöpfung gemacht. Aber im Hinduismus ist die Schöpfung gleichzeitig Schöpfer. Wie kann man da sagen, alle Religionen hätten den gleichen Gott und die gleichen Ziele? Es stimmt einfach nicht.
Doch wenn der Mensch Gott ist, wieso hat er vergessen, dass er Gott ist? Wenn ich Gott bin, wieso habe ich das vergessen? Dann bin ich ja ein sehr vergesslicher Gott. Gibt es das: Einen Gott mit Alzheimer?
Und das Ziel meines Vaters war Moksha, die Gottverwirklichung. Er wollte dieses Ziel unbedingt in diesem Leben erreichen. Er hat an die Reinkarnationslehre geglaubt, aber er wollte nicht zurückkehren. Gerade nach der Hochzeit legte mein Vater mehrere religiöse Gelübde ab. Er gelobte nicht mehr zu arbeiten, nirgendwo hinzugehen. Er blieb im selben Raum, auf dem selben Bett, einem Holzbett, im Lotussitz, den ganzen Tag von morgens bis in die Nacht. Er gelobte, mit niemandem zu sprechen, ein Schweigegelübde. Auch mit meiner Mutter sprach er nicht. Er gelobte, sein Haar nicht schneiden zu lassen, das Haar ist für Hindus heilig. Er lebte streng vegetarisch, er gelobte kein Fleisch zu essen, aß kein Fleisch, keine Meerestiere, keine Eier, auch keinen Kuchen mit Ei, absolut nichts. Er glaubte, dass diese Welt Maya sei. Maya ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet Illusion. Er glaubte, dass diese ganze Welt eine Illusion sei, auch die Planeten und das ganze Universum. Mein Vater nahm den Hinduismus sehr ernst und praktizierte ihn aufrichtig. Er gelobte, auf niemanden zu blicken, denn er wollte sich mit dieser Welt der Illusion nicht beschäftigen. Und in dieser Weise hat mein Vater acht Jahre lang kompromisslos gelebt. Acht Jahre lang, Tag für Tag. Auf eine gewisse Weise ist das bemerkenswert, dass Menschen sich so hingeben, diese Bereitschaft haben sich so zu opfern. Unglaublich. Und hier im Westen nehmen wir alles sehr selbstverständlich, wir besitzen sehr viel und wenn wir krank werden, gehen wir ins Spital und dann beten wir zu Gott. Dann sind wir bereit, Tag und Nacht zu beten. Viele Christen beten nur drei Mal am Tag vor den Mahlzeiten. Es gibt Hindus, die meditieren stundenlang, Tag für Tag. Das ist eine Herausforderung für westliche Menschen. Und mein Vater lebte auch so, um sein Ziel zu erreichen. Er hatte nach der Hochzeit nur einen Tag Kontakt mit meiner Mutter, so dass ich überhaupt gezeugt werden konnte.
Die Brahmanen sagten, mein Vater sei ein Avatar, eine Fleischwerdung Gottes. Das ist eine sehr hohe Stellung. Nur wenige Leute erreichen diese. Der Brahmane ist schon Gott, aber der Avatar ist etwas noch Höheres. Täglich kamen Menschen zu uns, knieten vor meinem Vater nieder und haben ihn angebetet. Ich habe ihn selbst auch angebetet. Ich war stolz auf ihn. Tag für Tag ging ich zu meinem Vater und versuchte mit ihm zu sprechen, als 5-jähriger, als 6 und 7-jähriger. Ich habe aber seine Stimme nie gehört. Ich habe aber davon geträumt, eines Tages mit meinem Vater rauszugehen, vielleicht Fußball zu spielen oder einen Ausflug ans Meer zu machen. Eines Tages kam ein Arzt und sagte, das Haar meines Vaters sollte abgeschnitten werden. Mein Vater war aber nicht krank, aber der Arzt war dieser Meinung. Mein Vater hatte aber gelobt, nicht zu sprechen, er konnte sich nicht verteidigen. In dem Moment aber, als sie meines Vaters Haar abgeschnitten haben, fiel er rücklings und war auf der Stelle tot. In meinem Buch „Tod eines Guru“ habe ich dies etwas ausführlicher beschrieben.
Das war für mich ein riesiger Schock und Verlust. Mein Vater, der Gott, war tot. Und ich habe nicht einmal seine Stimme gehört, alle Träume waren vorbei. Als einziger Brahmanen-Sohn musste ich nach hinduistischer Vorschrift das Feuer entzünden und seinen Leichnam verbrennen. Ich sehe das heute noch vor mir, ich werde das nie vergessen.
Mein Vater war gestorben durch dämonische Aktivitäten des Hinduismus. Das ist kein Schwarzmalen des Hinduismus, sondern eine Tatsache. Hindus beten Götter sowie Dämonen an. Wir als Hindus haben Dämonen angebetet. Es war normal. Wir haben Shiva angebetet. Shiva ist der Satan des Hinduismus. Hindu-Schriften bezeichnen Shiva als den Zerstörer. Er trägt eine giftige Kobra, um zu töten, er möchte töten und zerstören. Und alle Hindus haben Angst vor Shiva. Sie haben Angst, dass Shiva sie schlägt oder zerstört. Es gibt mehrere Götzen im Hinduismus, aber Shiva ist der zentrale Gott, der Satan der Hindus. Und wir haben Shiva täglich angebetet. Wir haben Satan angebetet. Wir haben auch Totengeister angebetet, Urgroßvater oder Großvater z.B. Wir betrieben Spiritismus.
Und Krishna, der beliebteste Gott im Hinduismus, sagt in der Bhagavad Gita: „Ich bin der Fürst der Dämonen“. Das steht dort schwarz auf weiß. Und Millionen beten Krishna an.
Es gibt tausende Hindus, die Gelübde gegenüber irgendeinem Gott abbrechen. Sie erleben dann oft eine Tragödie. Sie verlieren ein Auge, oder einen Arm oder die Beine. Ein enger Verwandter von mir verunglückte tödlich, das Haus wurde abgebrannt. In manchen Fällen ist das vielleicht Zufall, das gebe ich sofort zu. Aber nicht immer. Das ist nicht immer Zufall. Und so was gibt es wirklich. Es gibt eine Welt des Übernatürlichen. Ich habe als Hindu das Übernatürliche selber erlebt. Und wenn eine dieser Tragödien passiert, dann laufen die Hindus in die Ashrams und spenden noch mehr Geld, damit kein weiteres Unglück passiert. Diese Menschen leben in täglicher Angst. Und das wegen der Religion.
Nach dem Tode meines Vaters trat ich in seine Fußstapfen. Mir wurde prophezeit, dass ich ein weltberühmter Guru werden würde. Ich wurde von meiner Mutter, Hindupriestern und Gurus darauf vorbereitet. Ich war selbst auch hundertprozentig dafür, ich wollte wie mein Vater werden. Ich hatte ja mit Yoga, Meditation und Götzendienst schon im Alter von drei oder vier Jahren angefangen und drang immer tiefer in diese Praktiken ein. Täglich hatte ich Krishna, Rama, Shiva, Vishnu und andere Götzen angebetet. Offiziell gibt es im Hinduismus 330 Millionen Götter. Tag für Tag entwickeln wir neue Namen, neue Götter, neue Formen, neue Größen. Daran sehen wir schon unter den Religiösen die Unzufriedenheit. Wären tausend Götter nicht genug? Warum die 330 Millionen? Das ist ein Ausdruck der Unzufriedenheit. Der Mensch möchte immer mehr und mehr und bleibt dennoch unzufrieden. Zudem betete ich die heiligen Tiere an. Wir hatten eine Kuh gekauft, nur um sie anzubeten. Wir beteten die Affen und die Schlange und die Elefanten an. Tag für Tag stand ich stundenlang vor der Kuh und betete sie an, von ganzem Herzen. Ich glaubte wirklich daran. Könnt ihr euch einen Schweizer Bauern vorstellen, der seine Kuh anbetet? (lacht). In Yoga und Meditation gab ich mich völlig hin. Ich begann, den Mystizismus zu erleben, schon mit 11 Jahren.
Yoga ist das Herz des Hinduismus. Es gibt keinen Hinduismus ohne Yoga. Beim Yoga kann man das körperliche nicht von dem geistigen trennen. Das ist unmöglich. Von der selben Sanskrit-Wurzel wie beim Yoga kommt das deutsche Wort Joch. Yoga bedeutet Joch. Und wenn der Europäer sagt, dass er Yoga nur wegen der Fitness macht und um gesund zu bleiben, dann ist das für einen Hindu eine Beleidigung. Wenn der Hindu Yoga macht, dann denkt er an Heil. Denn Yoga ist das Hauptfahrzeug des Heils im Hinduismus. Es gibt natürlich verschiedenen Arten von Yoga, Hatha-Yoga, Karma-Yoga, Bhakti-Yoga, Jnana-Yoga usw. Yoga ist Anbetung, Krishna-Anbetung. Es geht um die Vereinigung mit Brahman, durch Krishna-Anbetung. Ich habe Yoga als junger Hindu selbst sehr intensiv praktiziert. Und östliche Meditation gehört zum Yoga, sie gehen Hand in Hand. Meditation kann auch zur Sucht werden. Je mehr man meditiert, desto mehr will man noch mehr meditieren und erleben. Der Hindu versucht zuerst seine Gedanken zu entleeren, so dass er an nichts mehr denkt. Das dauert manchmal Jahre, bis man es schafft. Ich schaffte es ziemlich schnell. Und erst wenn man diesen Zustand erreicht, wo man an gar nichts mehr denkt, dann fängt man an, die mystischen Dinge zu erleben. Das Gehirn ist dann neutralisiert, passiv. Durch Meditation habe ich so Astralreisen erlebt, Trancezustände, Raumreisen. In den Trancezuständen erlebte ich Begegnungen mit übernatürlichen Wesen. Einerseits war es beeindruckend, andererseits sah ich furchtbare, dämonische Wesen. Aber das wollte ich nicht erleben. Das andere schon. Aber immer wieder erlebte ich bei Meditationen diese Finsternis und diese dämonischen Wesen. Schon damals dachte ich, dass da irgendwas nicht in Ordnung sein kann.
Es kamen Hindus zu mir, verbeugten sich vor mir und beteten mich an, genau so wie bei meinem Vater. Als Brahmane war ich natürlich stolz. Die Hindus glauben an Karma. Sie wollen ihr Karma aufbauen. Die Reinkarnationslehre hat mit der Karmalehre zu tun. Als Hindu glaubte ich selbst daran. Ich wollte nie ein Insekt oder eine Ameise oder so töten. Wenn ein Moskito auf meinem Arm landete, dann tat ich nichts. Ich hatte Angst, wenn ich ihn töte, dass ich dann selbst als Moskito wiedergeboren werden würde. Die Hindus glauben fest daran.
Trotz meiner Stellung war ich innerlich leer und unzufrieden. Durch die Meditation entwickelte sich bei mir ein großes Problem: Der Jähzorn. Ich habe so viele Yoga-Praktizierende in Europa kennen gelernt. Meistens sind sie sehr stolz. Je tiefer sie beim Yoga vorankommen, desto arroganter sind sie. Das ist meine Beobachtung. Aber sie werden auch schnell jähzornig. Sie reden viel von Frieden, brechen aber schnell in Ärger aus. Sobald man nicht mit ihnen einverstanden ist, beginnt schon Unruhe bei ihnen. Ich kenne solche Menschen persönlich. Meine eigene Mutter ist heute noch Guru, wird von Menschen in vielen Ländern verehrt, auch in der Schweiz hat sie Anhänger. Sie ist eine anständige Frau, doch sie ärgert sich schnell, wenn man nicht mit ihr übereinstimmt. Auch ich hatte ein Problem mit dem Jähzorn. Ich wollte einerseits nicht einmal auf eine Ameise treten. Aber ich hatte immer Angst, dass ich eines Tages jemanden ermorden würde, aufgrund meines Jähzornes. Und ich wollte unbedingt Befreiung davon. Yoga und Meditation haben mir nicht geholfen. Ich war verzweifelt und sehr frustriert. Ich hatte immer Angst. Eines Tages war meine Tante zu Gast. Sie sagte irgendeine Kleinigkeit, die mich zum Jähzorn brachte. Ich liebte diese Tante, aber ich bin in Wut über sie ausgebrochen. Und ich schäme mich, euch das zu erzählen. Aber ich nahm eine Hantelstange und war bereit dazu, der Tante damit auf den Kopf zu schlagen. Tatsächlich. Zum Glück stand mein Cousin hinter mir, und die Stange fiel nach unten auf den Boden. Vor zwei Monaten erst war ich wieder zu Hause zu Besuch und sah die Spuren im Betonboden von der Stange. Die Stelle ist immer noch da, unrepariert nach mehreren Jahrzehnten. In dem Moment, wo das passierte, war ich so schockiert, so erschüttert, ich war wie gelähmt. Ich konnte nicht glauben, dass das passieren konnte. Und das ist durch eine übernatürliche Macht passiert, eine böse Macht. Ich ging dann in mein Zimmer, warf mich auf mein Bett und fing furchtbar an zu weinen. Ich fragte mich „Wie kann das sein?“. Nicht einmal einen Moskito wollte ich töten, aber ich hätte beinahe meine eigene Tante umgebracht.
Meine Schlussfolgerung war, dass es in unserer Welt zwei Quellen von Macht gibt: Gott und Satan. Mir wurde klar, dass ich von letzterem kontrolliert wurde. Und das hat mich gestört. Ich ging auf die Suche. Ich wollte Befreiung davon.
Eines Tages ging ich in mein Zimmer, schloss die Tür und blieb dort vier Tage lang, ohne Essen und trinken und ohne mit jemandem zu sprechen. Ich hatte immer ein Bewusstsein, dass Gott existiert. Doch das wurde mir im Hinduismus nicht beigebracht. Ich kannte diesen Gott persönlich nicht. Aber mehr als alles andere in dieser Welt wollte ich diesen Gott persönlich kennen lernen. Ich hatte den tiefen Wunsch, ein festes Verlangen, diesen Gott kennen zu lernen, egal was es mich kostete. Aber ich wollte diesen Gott im Hinduismus treffen und nicht außerhalb davon. Und tief im Inneren wusste ich, dass ich ein Sünder bin. Wie alle Menschen, wir haben alle gesündigt. Ich brauchte nicht unbedingt eine Bibel, um zu erkennen, dass ich ein Sünder war. Das Problem beim Hinduismus ist jedoch, dass es dort keine Vergebung der Sünde gibt. Auch im Buddhismus nicht, der ja so auf dem Vormarsch ist. Der Gautama Buddha war übrigens auch hinduistischer Brahmane, wie ich es bin. Er lehnte den Hinduismus allerdings ab. Auch die Moslems kennen die Vergebung der Sünden nicht. Ich sprach mit einem führenden Imam in der Al Aksha Moschee über dieses Thema. Er sagte mir, dass niemand wissen könne, ob er Vergebung bekommt, das sei allein die Sache von Allah. Und der Hinduismus kennt die Vergebung nicht, weil es dort das Karma gibt. Ich blieb also hoffnungslos. Sogar an Selbstmord dachte ich. Ich wollte so gerne Gott finden und Vergebung erlangen. Doch dann passierte etwas Interessantes. Eine Inderin kam zu uns nach Hause, eine ehemalige Brahmanin. Sie erzählte mir zum allerersten Mal in meinem Leben die Botschaft der Bibel. Sie sagte mir: „Gott liebt dich und Jesus Christus ist an einem Kreuz für dich gestorben“. So etwas hatte ich nie zuvor gehört. Millionen von Götter und nie habe ich davon gehört, dass einer von ihnen mich liebte, oder für mich gestorben wäre. Die Frau sagte mir, dass Gott in mein Leben hineinkommen möchte, aber er kommt allein durch Jesus, der sagte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, es führt kein Weg zum Vater als nur durch mich“. So etwas hatte ich nie zuvor gehört. Und es hat mich sehr geärgert. Ich war sehr gemein und sagte dieser Frau, dass ich alle Christen hasste, weil sie Rindfleisch aßen, also meinen Gott. Ich sagte der Frau, dass ich nie Christ werden würde, selbst auf dem Sterbebett nicht. Doch die Frau blieb ruhig und geduldig. Das ärgerte mich noch mehr. Diesen Frieden und diese Liebe hatte ich als Hindu nicht gekannt. Die Frau ging dann und betete täglich für mich, was ich hinterher erfahren hatte.
Ich blieb zurück als elendster Mensch der Welt. Ich diskutierte mit dieser Frau. Und durch sie sprach mich der Geist Gottes an und überführte mich. Er zeigte mir mein Bedürfnis nach Vergebung, mein Verlangen und meine Verlorenheit. Und ich wollte die Wahrheit wissen. Aber ich wollte sie nur innerhalb des Hinduismus finden. Ich dachte, die Christen wären so arm, geistlich gesehen, wir hingegen so reich mit unseren Millionen von Göttern. Doch ich musste eine Entscheidung treffen. Andere Priester sagten mir, ich solle stolz darauf sein, ein Brahmane zu sein. Die Entscheidung war für mich sehr schwer. Auch weil ich die Lehre von der Reinkarnation aufgeben müsste. Aber ich bin Gott dankbar, dass es Gnade gibt und dass der Geist Gottes am Werken ist. Er hilft uns, wenn wir am Suchen sind. Und so kam es, dass ich auf die Knie ging und Jesus Christus bat, mir meine Sünden zu vergeben. Ich bat Jesus Christus mich zu befreien und in mein Leben zu kommen und es zu verändern. Und das alles und viel mehr hat er tatsächlich getan. Ich habe durch Jesus Christus einen Frieden gefunden, den ich nie zuvor kannte. Ich bekam eine neue Freude, neue Liebe, neue Hoffnung, Heil und ewiges Leben. Ich fand den Sinn des Lebens. Ich bekam eine innere Gewissheit, ich weiß, dass ich ein Kind Gottes bin, ich weiß, dass ich wiedergeboren bin. Ich weiß, dass ich, wenn ich heute sterben muss, dass ich zu Christus in die Ewigkeit gehen werde. Und das ist wunderbar. Heute liebe ich alle Menschen Christen, Moslems, Buddhisten und Hindus und Menschen, die mich hassen. Durch die Liebe Jesu in mir. Es ist Christus, der in mir lebt. Das Alte ist vergangen, etwas Neues ist entstanden, so sagt es die Bibel.
Und in meiner Familie hat sich dadurch auch etwas Wunderbares ereignet. Bisher sind 13 Familienmitglieder auch zu Jesus Christus gekommen. Jeder hat seine eigene Geschichte. Alles Religiöse, hinduistische Schriften und Götzen haben wir im Hinterhof verbrannt. Da kann man Halleluja sagen! Wir hatten so eine Angst vor den Göttern gehabt. Den Shiva haben wir verbrannt. Gott befreite mich von dem Hass und auch von dem Jähzorn. Ich wurde nie wieder jähzornig. Ich bin Gott so dankbar, ich habe mich völlig Jesus Christus hingegeben. Und Jesus Christus ist für jeden Menschen gekommen. Er lebt heute noch. Zehntausende von Hindus kommen zum Glauben, auch trotz Widerstandes. In Indien werden Christen verfolgt, aber trotzdem kommen immer wieder Menschen zum Glauben. Die christlichen Gemeinden in Indien sind voll. Und ich glaube, dass Jesus Christus bald wiederkommt. Und in dieser hoffnungslosen Welt gibt es nur eine reale, echte Hoffnung: Jesus Christus.
„In ihm allein gibt es Erlösung! Im ganzen Himmel gibt es keinen anderen Namen, den die Menschen anrufen können, um errettet zu werden.“ (Apostelgeschichte 4,12)
„Denn niemand kann ein anderes Fundament legen als das, das schon gelegt ist – Jesus Christus.“ (1. Korinther 3,11)
„Gott möchte, dass jeder gerettet wird und die Wahrheit erkennt. Denn es gibt nur einen Gott und nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen: Das ist Christus Jesus, der Mensch geworden ist.“ (1. Timotheus 2,4-5).
Rabindranath. Hier ist sein Vortrag zu hören: /www.lichtarbeit-verführ…e_Suche_Nach_Wahrheit.mp3