Leserbriefe

  • From Syberia on Vor Gott gibt es keine Masken

    Masken

    Ich habe den Artikel mit großen Interesse gelesen. Und möchte hiermit mein Lob aussprechen. Ich finde Euer Seite sowieso immer interessant und aufregend. Toll das es so etwas im Netz gibt.Bitte macht weiter mit Euerer Arbeit, ich glaube das sie Früchte bringen wird.
    In Jesu Verbundenheit
    Syberia

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    2005/02/08 at 6:50 pm
  • From conrad on Vor Gott gibt es keine Masken

    Die Bibel sagt: Gottes Wort kommt nicht leer zurück!
    darauf vertrauen wir.
    Vielen Dank und Grüße,
    Conrad

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    2005/02/08 at 7:11 pm
  • From Gustl on So hat alles angefangen …

    ob das nicht etwas überzogen ist?

    lieber “ali”,
    gut erwischt, das mit dem verbotenen klick!
    aber ob mir diese neigung wirklich einen hinweis auf das grundübel der menschheit gibt?
    zumal ich mir schon dachte, was kommen könnte…
    wir sind ja schließlich auf einer betont christlichen seite.
    das ist so weit nicht entfernt vom ewig gleichen moralisieren, das kennen wir doch.
    siehe leserbrief zum gleichen thema.
    herliche grüße
    gustl

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    2005/02/09 at 3:41 pm
  • From conrad on So hat alles angefangen …

    hast du eine Antwort auf das Grundübel?
    Grüße,
    Conrad

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    2005/02/09 at 4:19 pm
  • From SteffiMonshausen on Gott ist ein Gentleman

    Voll krass

    Find ich total gut den Artikel. Hab ich auch noch nie so gesehen. Frage mich nämlich oft was ich auf die Frage “Wo war Gott?” antworten soll.

    Andere Geschwister haben mir als Antwort nur eine ellenlange Argumentation gegeben, wo ich am Ende auch nur noch die Hälfte von wusste.

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    2005/02/09 at 8:19 pm
  • From Ricky on Wie man die Gewalt im Koran rechtfertigt (Teil II)

    Bitte keine Hetze!

    Ich bitte euch (die soulsaverredaktion) erneut eure hetzerischen aussagen über den islam einzustellen. ich habe vor einem jahr schon auf einige eurer artikel reagieren müssen, und ich habe angenommen (gehofft), dass ihr einzusehen im stande ward, dass  Mohammed (s) durch den Einen Gott “legitimiert” wurde, sich in die riege der Propheten (s), die vor ihm Gottes Wort zu den menschen brachten, einzureihen. das fatalste, was wir in der heutigen zeit tun können, wenn wir über Mohammed (s) und seine lehren sprechen, ist, markante details zu unterschlagen, wodurch ein ganz anderes bild des Islam entsteht. (es ist kein von mir geschriebenes gesetz, dass unterschlagung von/ verschleierung der wahrheiten zu der verwerflichsten art von lüge führt; und wollt ihr euch wirklich vor Gott, dem Allwissenden, einer solchen sünde strafbar machen; ihr, die ihr doch den weg der wahrheit sucht und euch gläubig heißt?!)
    daher kann und möchte ich nicht näher auf die geschichte des Islam und des Heiligen Propheten (s) eingehen; denn ich könnte in einen leserbrief niemals alles schreiben, was ihr zum verständnis bräuchtet.
    doch soviel sei gesagt: Mohammed (s) und die ersten Muslime sahen sich über einen zeitraum von mehr als 10 jahren von den ungläubigen mekkanern schikaniert und gepeinigt, bis sie dann (in der schlacht von badr) erstmals gegengewalt (durch Allah legitimiert) anwandten; friedensversuche scheiterten und die Muslime wurden immer wieder mit immer größer werdenden heerscharen arabiens konfrontiert, welche jedoch durch Gottes Wille und dem mut und der aufrichtigkeit des zahlenmäßig weit unterlegenen muslimischen heeres abgewehrt werden konnten.
    und die vertreibung der juden aus medina ging nicht von Mohammed (s) aus; in erster linie war sie selbstverschuldet, da sie einen bündnisvertrag mit den Muslimen (in der schlacht des grabens) brachen und den Muslimen in den rücken fielen: da Mohammed (s) keine göttliche Offenbarung erhielt, was diese frage anbetraf überließ er den richtsspruch (auf wunsch des jüdischen stammes!!!) einem bibelgelehrten, welcher das mosaische gesetz anwandte, welches eine harte bestrafung vorsah!
    nun gut, aber viel weiter möchte ich nicht gehen, ich würde mir die nacht um die ohren schlagen; aber ich bin gespannt auf eure antwort…
    ich hoffe doch sehr, dass ihr ( oder zumindest einer eurer redaktion) euch ein wenig mehr mit dem inhalt des Islam auseindersetzt, den ihr bestimmt nicht durch einseitige literatur erfahren könnt…

    ich wünsche euch Frieden und möge Gott euch rechtleiten
    (was nicht bedeutet, dass ihr euch auf einem falschen weg befindet! Gott öffnet Sich den Herzen all jener, die an Ihn glauben und zu verstehen versuchen)

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    2005/02/09 at 8:31 pm
  • From ali on Wie man die Gewalt im Koran rechtfertigt (Teil II)

    danke für deine ratschläge. kann dem überhaupt nicht zustimmen. kenne den islam zu gut.
    kann dir nur diese lektüre empfehlen:
    ali

    ISLAM UND TERRORISMUS – Was der Koran wirklich über Christentum, Gewalt und die Ziele des Djihad lehrt

    Autor: Mark A. Gabriel

    EUR  14,90

    Dieses Buch ist eine Sensation: ein Professor für Islamgeschichte der Al-Azhar Universität in Kairo und Imam an der Moschee von Gizeh, zweifelt an der Friedfertigkeit des Islam, wird daraufhin gefoltert und sollte getötet werden. Er sagt sich von seinem Glauben an Allah los und nach einem Jahr „Gottlosigkeit“ bekehrt er sich zum Christentum. Heute lebt der Autor in den USA und setzt sich mit den Unterschieden zwischen Islam und Christentum auseinander. Seinen jetzigen Namen Mark A. Gabriel hat er nach seiner Bekehrung angenommen.

    In diesem Buch beschreibt er nicht nur seine Lebensgeschichte, sondern er untersucht die Wurzeln des modernen Terrorismus. Sie liegen, wie er belegt, im Islam begründet. Doch westliches Wunschdenken will dies nicht wahrhaben. Auch darf oder muss jeder Moslem lügen, wenn es um die Wahrung und Verbreitung des Islam geht. Die Wurzeln des Terrorismus reichen auf Mohammed zurück. Beginnend in seinem Exil in Medina baute er auf Gewalt beruhende Macht aus und scheute vor Mord und Raubzügen nicht zurück.

    Das Endziel des Islam, die weltweite Unterwerfung, wird daher auch mit den Mitteln der Gewalt realisiert. Der Islam wird nicht als normale Religion betrachtet und muslimische Nationen sind nicht normale Nationen, denn sie sollen auf Befehl Allahs über die ganze Welt herrschen. Gabriel setzt sich auf Grund seiner persönlichen Erfahrungen besonders mit den Wurzeln des Djihad in Ägypten auseinander. Zuerst richtete sich der Kampf gegen säkulare Regierungen. Nunmehr richtet sich der Kampf gegen den Westen.

    Man spürt in diesem Buch, dass sich der Autor seinen ehemaligen moslemischen Glaubensbrüdern verbunden weiß. So beschreibt er auch am Schluss, wie wir die Denkweise eines Moslem verstehen können und wie Christen mit Moslems sprechen sollten, auch wie sie für einen Moslem nachvollziehbar das Christentum vertreten können. Gabriel verurteilt die Lehre des Islam, aber nicht die Menschen.

    Das Buch zeichnet sich durch eine klare und sachliche Darstellung aus. Der Leser kann sich so schnell einen zuverlässigen Überblick über die wesentlichen Aussagen des Koran, die den Terrorismus begründen, verschaffen und erfährt auch die Hintergründe für manche Widersprüchlichkeiten im Koran. Da die Auseinandersetzung im Westen mit dem Islam zunehmen wird, so sind Aussagen wirklicher Kenner des Islam von größter Bedeutung.
      

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    2005/02/09 at 11:11 pm
  • From ali on Gott ist ein Gentleman

    danke steffi. tut mal gut wieder ein lob zu bekommen.
    gott segne dich
    ali

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    2005/02/09 at 11:12 pm
  • From gorthaur on Satans Plan

    Satans Plan

    Nur mal so am Rande…
    Für mich bedeutet Satanismus AUSBRUCH aus dieser von dem MENSCHEN geschaffenen “DÄMONEN” gehetzten Welt.
    Letztendlich gehen wir den selben Weg, bloss dass ich zu niemandem Aufschauen muss, keinen Götzen brauche an den ich mich klammern muss (Satan ist für mich eine symbolische Macht, kein “Wesen” zu dem ich eine persönliche “Beziehung” aufbaue)

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    2005/02/09 at 11:17 pm
  • From ali on Satans Plan

    für mich gilt die bibel. über geistwesen kannst du und ich nichts aber auch gar nichts wissen. ich lebe in keiner vermutung. ich habe die wahrheit über satan schwarz auf weiss.
    ali

    Lucifer
    Die Schlange im Garten Eden wurde als Lucifer oder Satan identifiziert. Der Prophet Hesekiel beschreibt Lucifer in seiner poetischen Eloquenz in Hesekiel 28,12-17 in einer Analogie zum König von Tyrus:
    „Du warst das vollendete Siegel,
    voller Weisheit und vollkommen an Schönheit,
    du warst in Eden, dem Garten Gottes;
    aus Edelsteinen jeder Art war deine Decke:
    Karneol, Topas und Jaspis, Türkis,
    Onyx und Jade, Saphir, Rubin und Smaragd;
    und Arbeit in Gold waren
    deine Ohrringe und deine Perlen an dir;
    am Tag, als du geschaffen wurdest,
    wurden sie bereitet.
    Du warst ein mit ausgebreiteten Flügeln schirmender Cherub,
    und ich hatte dich dazu gemacht;
    du warst auf Gottes heiligem Berg,
    mitten unter feurigen Steinen gingst du einher.
    Vollkommen warst du in deinen Wegen
    von dem Tag an, als du geschaffen wurdest,
    bis sich Unrecht an dir fand.
    Durch die Menge deines Handels
    fülltest du dein Inneres mit Gewalttat und sündigtest.
    Und ich verstieß dich vom Berg Gottes
    und trieb dich ins Verderben, du schirmender Cherub ,
    aus der Mitte der feurigen Steine.
    Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit,
    du hast deine Weisheit zunichte gemacht um deines Glanzes willen.
    Ich habe dich zu Boden geworfen“
    (Elberfelder)

      
    Lucifers Rebellion gegen Gott wurzelte anscheinend im Stolz, durch den sein Herz sich infolge seiner eigenen Schönheit erhob. Als geschaffenes Wesen hat ihm natürlich Gott diese Schönheit verliehen. Das Buch der Offenbarung beschreibt den Krieg zwischen Gottes Engeln und Lucifer (dem Drachen) und seinen Engeln. Dieser Krieg fand zu Anbeginn der Zeit im Himmel statt, eine Art geistlicher “Krieg der Sterne” (Offenbarung 12,7-9).

    „Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie konnten sich nicht halten und sie verloren ihren Platz im Himmel. Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.“

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    2005/02/09 at 11:34 pm
  • From Franci on Gott ist ein Gentleman

    Gott ist ein Gentleman

    hey! bin durch steffies äußerung über diesen artikel auch ma auf die idee gekomm ihn mir durchzulesen. muss sagen RESPEKT. der is echt gut. den müsste sich echt jeder mal durchlesen, der gott für alles schlechte in der welt zur verantwortung ziehn will und ihn im seinen alltäglichen leben am doch liebsten aussperren möchte. ich glaube, das würde vielen einen neuen blickwinkel eröffnen.

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    2005/02/10 at 9:34 am
  • From schneeglöckchen on Reich, schön, berühmt und sexy – dennoch einsam und unglücklich?

    Das stimmt

    Ich kann dir nur zustimmen, Ali. Ich bin seit Jahren Christ, wusste aber nicht, wo das Glück bei Jesus liegt. Bin durch ne schwere Zeit gegangen, jahrelang. Auch durch Zweifel am Christsein und an Gott selber. Jetzt hat Er mich endlich gefunden. Ich hab Frieden, brauch nicht mehr zu suchen. Es ist die reine Gnade. Ich bin total glücklich. Der Friede, der den Verstand übersteigt.

    Liebe Grüße
    Schneeglöcken

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    2005/02/10 at 9:38 am
  • From schneeglöckchen on Die Opfer unserer Mediengesellschaft

    Wahre Identität

    Das ist wahr, Conrad. Bei Gott gibt es Identität. Er hat uns geschaffen. Unserer Gesellschaft fehlt es an Identität. Deshalb müssen auch immer neue Stars her, mit denen wir uns identifizieren wollen. Dies werden tendenziell immer mehr Leute wie du und ich. Shows, bei denen Normalos auftreten, von denen dann “der Beste” ausgesiebt wird. Wahre Identität gibt es nur bei Gott (s. Ps. 39). Wenn man den liest, sieht man, dass Gott uns total kennt. Er hat uns geschaffen. Er hat jedes Haar auf unserem Kopf gezählt. Bei ihm finden wir Ruhe.

    Liebe Grüße
    Regina

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    2005/02/10 at 9:49 am
  • From fallen_Seraph on Mehrheit der Jugend betet

    erschreckend

    Ist schon irgendwie erschreckend, wie viele Jugendliche immer noch an diesen Schwachsinn glauben. Dabei will die Jugend doch immer die Vorhut des Fortschritts sein. Ich hoffe innigst, dass so bald wie möglich auch die letzten Verwirrten den Weg in die Realität finden und aufhören, zu imaginären übernatürlichen Mächten zu reden.

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    2005/02/10 at 10:42 am
  • From Rike on Alcopops machen krank

    Alcopops teurer

    Hi, bei gmx(http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/deutschland/soziales/4186.html) hab ich heut gelesen, dass die Alcopops ab Juli teurer werden sollen. Das is ja schon mal positiv, aber was ich doof finde ist, dass die Politiker das immer so machen, dass die Gesetze erst sonstewann in Kraft treten und außerdem will die Industrie von Gericht ziehen. meinetwegen können die Sachen noch teurer werden, obwohl das nicht alleine hilft, dass die Kids das nicht mehr trinken. Gestern hat mir erst n Kumpel(16J) erzählt, dass er so viel getrunken hat, dass er nen Filmriss hat und jetzt will er nie wieder Alk trinken- ob das ernst war hab ich keine Ahnung. Vielleicht ist es ja auch bei manchen ganz hilfreich, wenn sie mal in der Scheiße landen und dann erkennen, dass es nicht gut war, was sie gemacht haben?!

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    2005/02/10 at 10:49 am
  • From ali on Reich, schön, berühmt und sexy – dennoch einsam und unglücklich?

    Die Bibel spricht von verschiedenen Arten von Menschen:

    1. Der natürliche Mensch

    Jemand, der Christus noch nicht als seinen Herrn angenommen hat.
    “Der natürliche Mensch faßt nicht, was Gottes Geist kundgibt. Er hält es für Unsinn und kann es nicht begreifen, denn zum Verstehen und Beurteilen dessen, was aus Gottes Geist kommt, ist wieder Gottes Geist nötig.” 1. Korinther 2,14

    Dieser Mensch bestimmt sein Leben selbst. Christus ist außerhalb seines Lebens. Die einzelnen Punkte stellen verschiedene Bereiche seines Lebens dar wie Freundschaften, Familie, Beruf und Geld. Doch eine persönliche Beziehung zu Gott fehlt. Dies führt meistens zu Unzufriedenheit, Enttäuschung und Sinnlosigkeit.  

    2. Der geistliche Mensch

    Jemand, der ständig im Vertrauen auf Jesus Christus lebt. Er ist vom Heiligen Geist erfüllt und geleitet.
    “Der geistliche Mensch aber weiß alles recht zu beurteilen…” 1. Korinther 2,15

    Dieser Mensch läßt sein Leben von Christus bestimmen. Er hat im Vertrauen Gottes Vergebung angenommen und unterstellt Christus jeden Bereich seines Lebens. In dieser engen Beziehung zu Gott erfährt er zunehmend ein sinnerfülltes Leben.  

    3. Der fleischliche Mensch

    Jemand, der Christus als seinen Herrn angenommen hat, aber ständig in der Niederlage lebt, weil er sein Leben selbst bestimmt und versucht, das christliche Leben in eigener Anstrengung zu leben. Er lebt nach den Maßstäben dieser Welt. Christus ist zwar in seinem Leben, aber die verschiedenen Lebensbereiche sind ihm nicht unterstellt. Deshalb erfährt er das erfüllte und fruchtbare Leben nicht, das Gott für ihn bereithält.
    ” …. seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach menschlicher Weise?”   1. Korinther 3, 3  

    Folgende vier Punkte erklären, wie man erfülltes und fruchttragendes Christsein erfahren kann:

    1. GOTT HÄLT FÜR UNS EIN ERFÜLLTES UND FRUCHTTRAGENDES LEBEN BEREIT

    Erfülltes Leben
    Jesus sagt: “Ich bin gekommen, um das Leben in seiner ganzen Fülle zu bringen.”    Johannes 10,10b

    Ein Leben, das Gott gefällt
    “… erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus geschaffen wird zu Gottes Ehre und Lob.” Phillipper 1,11

    “Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Demut, Selbstbeherrschung.” Galater 5,22.

    Wirksames Zeugnis
    “Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.” Apostelgeschichte 1,8

    Der geistliche Mensch
    Einige Eigenschaften des geistlichen Menschen:
    Christus ist im Mittelpunkt seines Lebens
    Er führt andere zu Christus
    Vollmacht durch den Heiligen Geist
    Wirksames Gebetsleben
    Wachsendes Verständnis des Wortes Gottes
    Vertrauen zu Gott
    Gehorsam Gott gegenüber   Liebe
    Freude
    Friede
    Geduld
    Freundlichkeit
    Güte
    Treue
    Demut
    Selbstbeherrschung

    Wie stark diese Eigenschaften im Leben des Christen zur Auswirkung kommen, hängt von dem Maßstab ab, in dem er Christus in allen Einzelheiten seines Lebens vertraut, und von seiner geistlichen Reife. Jemand, der gerade anfängt, Gott sein Leben anzuvertrauen, sollte nicht entmutigt sein, wenn er nicht so viele Auswirkungen in seinem Leben sieht wie ein Christ, der durch Glauben schon länger in seiner Beziehung zu Christus gewachsen ist.

    Warum erfahren die meisten Christen dieses erfüllte Leben nicht?

    2. FLEISCHLICHE CHRISTEN KÖNNEN DAS ERFÜLLTE UND FRUCHTTRAGENDE LEBEN MIT CHRISTUS NICHT ERFAHREN

    Der fleischliche Mensch lebt immer noch nach den Maßstäben dieser Welt, statt Christus konsequent nachzufolgen. Er verläßt sich auf seine eigenen Fähigkeiten und vertraut auf seine eigene Kraft, um als Christ zu leben.

    Seine geistliche Erfahrung geht ständig auf und ab.
    “Das Fleisch streitet wider den Geist und der Geist wider das Fleisch; dieselben sind widereinander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt.” Galater 5,17

    Er macht sich von seinen eigenen begrenzten Fähigkeiten abhängig und nicht von Gottes unbegrenzten Kraftquellen.
    “lch weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt: das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht.”  Römer 7,18

    Es gibt oft Streit und Probleme zwischen ihm und anderen Christen.
    “Wenn Eifersucht und Zank unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach menschlicher Weise?”    1. Korinther 3,3

    Der fleischliche Mensch
    Einige Eigenschaften des fleischlichen Menschen:

    Zweifel an seiner Beziehung zu Gott
    Unglaube
    Ungehorsam
    Mangelnde Liebe zu Gott und anderen Menschen
    Schwaches Gebetsleben
    Wenig Interesse an der Bibel  Unreine Gedanken
    Neid
    Unnötige Sorgen
    Entmutigung
    Negativ-kritische Einstellung
    Gesetzlichkeit
    Ziellosigkeit

    (Wenn jemand glaubt, Christ zu sein, aber beständig in Sünde lebt, sollte er prüfen, ob er Jesus Christus wirklich schon als seinen Erlöser angenommen hat—siehe auch 1. Johannes 2,3;  
    Klicken Sie hier, um herauszufinden, ob Sie wirklich ein Christ sind.

    Der dritte Punkt zeigt uns die einzige Lösung für dieses Problem….

    3. JESUS HAT UNS EIN ERFÜLLTES, FRUCHTTRAGENDES LEBEN VERSPROCHEN. ES FOLGT AUS DEM ERFÜLLTSEIN VOM HEILIGEN GEIST

    Der Begriff “Erfülltsein” bedeutet, daß man vom Heiligen Geist regiert und bevollmächtigt wird (Epheser 5,18; Galater 5,16; Epheser 3,14-21).

    Wer ist der Heilige Geist?
    Der Heilige Geist ist Gott. Er ist keine unpersönliche Macht, sondern eine Person der Dreieinigkeit. Seit der Schöpfung wirkt er in der Welt. Heute kommt sein Wirken besonders in und durch Christen zum Ausdruck, und er setzt damit das Wirken Christi in dieser Welt fort (Johannes 14-16).

    Was bewirkt der Heilige Geist im Leben eines Christen?
    – Wir werden Christen durch das Wirken des Heiligen Geistes. Vom Zeitpunkt unseres Christwerdens an lebt der Heilige Geist beständig in uns (Johannes 3,1-8; Römer 8,9; 1. Korinther 12,13). Obwohl alle Christen vom Heiligen Geist bewohnt werden, sind nicht alle vom Heiligen Geist erfüllt. Das heißt, daß der Heilige Geist zwar in jedem Christen lebt, doch nicht jeder Christ liefert sich dem Heiligen Geist so aus, daß dessen Kraft in seinem Leben zum Ausdruck kommt (Epheser 5,18; Galater 3,3; Epheser 4,30).

    Der Heilige Geist wurde von Gott gesandt, um uns beizustehen:

    Er hilft uns, die Bibel zu verstehen (1. Korinther 2,14-16).

    Er hilft uns beim Gebet (Römer 8,26).

    Er hilft uns, Versuchungen zu widerstehen (1. Korinther 10,13).
    Er gibt uns die Kraft, Gott zu dienen (Philipper 2,13).
    Er gibt uns Gaben zum Dienst in der Gemeinde (1. Korinther 12,7).
    – In dem Auftrag, den Jesus kurz vor seiner Himmelfahrt gegeben hatte, versprach er uns die Kraft des Heiligen Geistes, damit wir seine Zeugen sein können (Apostelgeschichte 1,1-9).

    Der Heilige Geist kam, um Jesus Christus zu verherrlichen (Johannes 16,14). Der Christ, der mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, wird von ihm dazu benutzt werden, Christus zu verherrlichen.

    Wie kann man vom Heiligen Geist erfüllt sein?

    4. DURCH GLAUBEN WERDEN WIR VOM HEILIGEN GEIST ERFÜLLT

    Das vom Heiligen Geist erfüllte Leben ist das von Christus beherrschte Leben; Christus lebt sein Leben in uns und durch uns in der Kraft des Heiligen Geistes (vgl. Johannes 15).

    Sie können das Erfülltsein vom Heiligen Geist jetzt erfahren:

    Wenn Sie das ernsthafte Verlangen haben, von Christus beherrscht und geführt zu werden und bereit sind, Gott in allen Bereichen ihres Lebens gehorsam zu sein.

    “Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, beim Erbarmen Gottes, eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer hinzugeben: das sei euer vernunftgemäßer Gottesdienst. Und richtet euch nicht nach dieser Welt, sondern wandelt euch um durch die Erneuerung des Sinnes, damit ihr zu prüfen vermögt, was der Wille Gottes ist; das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.”   Römer 12,1-2
    Möchten Sie, daß Jesus Christus jeden Bereich Ihres Lebens beherrscht?

    Wenn Sie Ihre Sünden bekennen: “Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er sie uns vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.” 1 John 1,9

    Wenn es Ihnen bewußt ist, daß Sünde in Ihrem Leben vorliegt, dann stimmen Sie mit Gott überein, daß es Sünde ist, und danken Sie ihm im Glauben dafür, daß er die Basis für die Vergebung aller ihrer Sünden geschaffen hat — für die der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft—weil Christus für Sie gestorben ist (Kolosser 2, 13-15). Dabei kann es auch nötig sein, Menschen um Vergebung zu bitten. Bekennen schließt Buße mit ein – die Bereitschaft, Haltung und Handlung zu verändern.

    Wenn Sie das Erfülltsein vom Heiligen Geist im Glauben annehmen. Das entspricht:
    Gottes Befehl — “Laßt euch vom Geist Gottes erfüllen.” Epheser 5,18 b

    Gottes Versprechen — Er wird uns immer antworten, wenn wir nach seinem Willen bitten. “Wir vertrauen ganz fest darauf, daß Gott uns hört, wenn wir ihn um etwas bitten, das seinem Willen entspricht. Wir wissen, daß er uns hört. Darum wissen wir auch, daß er uns gibt, worum wir ihn bitten.” 1. Johannes 5,14-15

    Entspricht es Gottes Willen, daß Sie mit dem Heiligen Geist erfüllt sein sollen?

    Genauso wie wir uns die Vergebung unserer Schuld und die Erlösung nicht verdienen können durch gute Taten oder “fromme Leistungen”, können wir uns die Fülle des Heiligen Geistes nicht verdienen. Sie ist ein Geschenk Gottes, das wir im Glauben annehmen können. Gebet ist eine Möglichkeit, Glauben auszudrücken.

    Das folgende Gebet ist ein Vorschlag:

    ,,Herr Jesus Christus, ich habe selbst über mein Leben bestimmt und dadurch gegen dich gesündigt. Ich danke dir, daß du meine Sünden vergeben hast, weil du für mich am Kreuz gestorben bist. Ich bitte dich erneut, daß du die Herrschaft in meinem Leben übernimmst. Erfülle mich mit deinem Heiligen Geist, so wie es deinem Befehl und deiner Verheißung entspricht. Als Zeichen meines Glaubens danke ich dir jetzt dafür, daß du die Herrschaft in meinem Leben übernommen hast.”

    Machen Sie dieses Gebet zu Ihrem eigenen Gebet und vertrauen Sie Gott, daß er Sie jetzt mit dem Heiligen Geist erfüllt. Möchten Sie das jetzt tun?

    Wie können Sie sicher sein, daß Sie vom Heiligen Geist erfüllt sind?

    Haben Sie Gott darum gebeten, daß er Sie mit seinem Heiligen Geist erfüllt? Haben Sie die Voraussetzungen dafür beachtet (siehe unter Punkt 4)? Auf welcher Grundlage können Sie dann wissen, daß Sie mit dem Heiligen Geist erfüllt sind? Die Grundlage ist Gottes Verheißung, uns das zu geben, worum wir ihn nach seinem Willen bitten (1. Johannes 5,14-15). Gott und sein Wort sind glaubwürdig.

    Welche Rolle spielt das Gefühl?

    Das Gefühl ist nicht ausschlaggebend. Die Fülle des Heiligen Geistes äußert sich nicht in erster Linie durch besondere Gefühlserlebnisse. Entscheidend ist die Verheißung Gottes in seinem Wort, nicht unser Gefühl oder unsere Erfahrung.

    Der Christ lebt im Glauben (im Vertrauen auf die Glaubwürdigkeit Gottes und seines Wortes). Die Zeichnung soll das Verhältnis zwischen Tatsache (Gott und sein Wort), Glaube (unser Vertrauen in Gott und sein Wort) und Gefühl (eine Folge von Glaube und Gehorsam) veranschaulichen.

    Ein Zug wird von der Lokomotive gezogen, nicht vom Anhänger. Machen Sie ihren Glauben nicht von Ihren Gefühlen abhängig, sondern setzen Sie Ihr Vertrauen auf die Glaubwürdigkeit Gottes und auf die Zusagen in seinem Wort.

    “Aber was geschieht, wenn ich wieder sündige?”

    Wenn Sie durch Ungehorsam in einem bestimmten Bereich gesündigt haben, dann sollten Sie “geistliches Atmen” praktizieren und so beständig die Liebe und die Vergebung Gottes erfahren.

    1.  Ausatmen – Bekennen Sie Ihre Sünde: stimmen Sie mit Gott überein, daß Sünde vorliegt, und danken Sie ihm für seine Vergebung   (1. Johannes 1,9).

    2.   Einatmen – Übergeben Sie Christus wieder die Herrschaft über diesen Bereich Ihres Lebens und nehmen Sie das Erfülltsein vom Heiligen Geist erneut in Anspruch. Vertrauen Sie darauf, daß er Sie jetzt beherrscht und führt, so wie er es in Epheser 5,18 befohlen und in 1. Johannes 5,14-15 versprochen hat.

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    2005/02/10 at 11:22 am
  • From ali on Mehrheit der Jugend betet

    kannst auch mal anfangen zu beten.
    ali

    Das Gebet ist für unser geistliches Leben so wichtig wie das Atmen für unser biologisches Leben. Wer einmal versucht, für länger als zwei Minuten die Luft anzuhalten, wird schnell merken, wie schwer es sich leben läßt, ohne zu atmen.

    Christ sein heißt, eine persönliche Beziehung zu Gott haben und aus dieser Beziehung leben. Das Gebet ist unsere Kommunikation mit Gott. Wenn wir uns also nicht die Zeit nehmen, mit Gott zu reden, und ihm keine Gelegenheit geben, mit uns zu reden, wird unsere Beziehung zu ihm bald ziemlich langweilig werden.

    1. Was ist überhaupt Gebet?
    Es gibt einige falsche Auffassungen davon, was Gebet ist. Wahrscheinlich gibt es weltweit wesentlich mehr Leute, die beten, als solche, die an einen Gott glauben. Es gibt also Menschen, die beten, obwohl sie nicht an Gott glauben. Für sie ist das Gebet so eine Art Selbstgespräch oder eine Formulierung ihrer eigenen Wünsche. Es hilft ihnen, ihre Ideen und Ziele auszudrücken.

    Für manche Leute ist das Gebet eine Veranstaltung, die nur innerhalb von Kirchenmauern und im Halbdunkel zu geschehen hat: Beten ist etwas für alte Mütterchen, die sich in Kirchenbänke knien, Kerzen anzünden und endlose Sprüche vor sich hinmurmeln.

    Wieder andere haben als Kinder beten gelernt. “Ich bin klein, mein Herz ist rein …”. Wenn sie dann älter werden, sehen sie nicht mehr ein, warum man solche Sprüchlein noch aufsagen soll. Beten ist nichts für mündige Leute, es drückt nur Naivität und Unselbständigkeit aus.

    Aber was ist Gebet wirklich? Wenn wir herausfinden wollen, was sich tatsächlich hinter diesem Wort verbirgt, müssen wir in der Bibel nachsehen. Vielleicht ist Gebet ja viel mehr, als wir uns je vorstellen konnten.

    Jesus beschreibt das Gebet als ein Gespräch mit Gott, unserem Vater im Himmel. Als Jesus darüber redete, wie man am besten beten sollte, sagte er (Matthäus 6,68): Nimm dir ein wenig Zeit, zieh dich in ein Zimmer zurück, wo du allein sein kannst, und rede mit deinem Vater im Himmel. Du brauchst dabei keine langen Gebetsformeln herunterzuleiern, und brauchst dir auch keine besonders blumigen Worte abzuringen. Fang einfach an und sprich mit deinem Vater im Himmel. Er sieht dich und kennt dich. Er weiß, was du auf dem Herzen hast und versteht, was du ihm sagen willst.

    2. Warum soll ich beten?
    Die Macht des Gebets: Nichts ist unmöglich für Gott
    Es gibt viele Gründe, warum es sich lohnt, zu beten. Ein erster Grund ist etwa die Macht des Gebets. Wenn wir lesen, was Jesus über die Macht des Gebets gesagt hat, fällt es uns bestimmt erst einmal schwer, das alles zu glauben:

    “Wenn ihr aber fest mit mir verbunden bleibt und euch nach meinem Wort richtet, dürft ihr von Gott erbitten, was ihr wollt; ihr werdet es erhalten.” (Johannes 15,7)

    “Bittet Gott, und es wird es euch geben.” (Matthäus 7,7).

    Wenn das stimmt, was können wir dann nicht alles durch unser Gebet bewegen!

    Die ersten Christen haben von dieser Macht des Gebets Gebrauch gemacht. Sie haben sie nicht benutzt, um ihren eigenen Vorteil zu suchen. Sie haben die Macht des Gebets verwandt, um Jesus in der Welt bekannt zu machen. Ein Gebet der ersten Gemeinde in Jerusalem ist in der Apostelgeschichte aufgeschrieben. Dort heißt es unter anderem:

    “Hilf allen, die an dich glauben, deine Botschaft ohne Angst weiterzusagen! Zeige deine Macht! Laß Heilungen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Sohnes Jesus!” (Apostelgeschichte 4,29).

    Dieses Gebet der ersten Christen wurde in eindrucksvoller Weise erhört: Bereits zwanzig Jahre später hatten die Beter die Nachricht von Jesus in der gesamten römischen Welt verbreitet. Sie widerstanden Verfolgungen und Anfeindungen. Im Namen Jesu und durch die Kraft Gottes predigten sie ohne Angst das Evangelium (Apostelgeschichte 8,3439), heilten Kranke (Apostelgeschichte 3,111), trieben Dämonen aus (Apostelgeschichte 16,1618) und weckten Tote auf (Apostelgeschichte 20,712).

    Ein anderes Beispiel für die Macht des Gebets ist die Geschichte einer Frau, die jahrelang für ihren Sohn betete. Er hatte sich schon früh vom christlichen Glauben abgewandt. Sie hatte daraufhin einen Kirchenmann um Hilfe gebeten. Er riet ihr, ihren Sohn nicht zum Glauben zu zwingen, sondern stattdessen regelmäßig für ihn zu beten und den Ausgang Gott zu überlassen. Sie nahm sich diesen Rat zu Herzen und fing an, täglich dafür zu beten, daß ihr Sohn wieder zu Jesus zurückkehre. Aber ihre Gebete schienen ins Leere zu gehen: Zehn Jahre gingen ins Land, ihr Sohn schloß sich einer obskuren Sekte an, und eines Tages verließ er bei Nacht und Nebel seine Heimatstadt, ohne sich zu verabschieden.

    Die Mutter hörte dennoch nicht auf, für ihn zu beten. Ihr Sohn lebte inzwischen mit mehreren Frauen zusammen. Mit einer hatte er einen unehelichen Sohn, eine zweite war noch nicht alt genug, um zu heiraten, und eine dritte nahm er sich als Freundin bis zur geplanten Hochzeit mit der zweiten. Vom Christentum wollte er zu dieser Zeit überhaupt nichts mehr wissen. Alle Gebete schienen umsonst. Aber seine Mutter ließ sich trotzdem nicht davon abbringen.

    Und tatsächlich fand ihr Sohn – nach langen Jahren des Wartens und nach einigen weiteren Irrwegen – zurück zu Jesus und ließ sich taufen. Dieser Sohn hieß Augustinus und lebte im 4. Jahrhundert nach Christus. Er wurde zu einem der bedeutendsten Männer in der Geschichte der christlichen Kirche. Aber ohne das beständige Gebet seiner Mutter, das hat Augustinus später immer wieder betont, hätte er nicht mehr zu Jesus gefunden.

    So gibt es unzählige Beispiele, auch von Christen heute, die für die Macht des Gebets sprechen. Vieles, was uns als Menschen unmöglich scheint, ist für Gott möglich. Und er hat versprochen, auf unsere Gebete zu antworten.

    Das Vorbild Jesu: Kommunikation mit Gott
    In den Evangelien sehen wir Jesus als ein Vorbild für ein Leben, das durch Gebet geprägt ist: Jesus gibt uns ein Vorbild in der Kommunikation mit Gott. Bei Jesus sehen wir, wie Gebet das ganze Leben durchzieht. Er hat sich immer wieder Zeit genommen, um an abgelegenen Orten und in der Stille mit seinem Vater zu reden (Markus 1,35; Lukas 5,16). Aber auch mitten im Trubel, während er heilt oder predigt, sehen wir Jesus im Gespräch mit Gott. (Markus 7,34; Lukas 9,16). Und das Beten war für Jesus nicht nur Privatsache. Deshalb ging er regelmäßig mit seinen Freunden in den Tempel und in die jüdischen Lehrhäuser, wo gemeinsam gebetet wurde (Johannes 2,13; 5,1 und öfter).

    Nun war aber Jesus der Sohn Gottes. Er hatte eine einzigartige und enge Beziehung zu seinem Vater im Himmel. Warum hatte er es dann überhaupt nötig, so oft zu beten? Die Antwort ist einfach: Gerade weil er eine so enge Beziehung zu seinem Vater hatte, redete er fortwährend und gern mit ihm.

    Jesus war es wichtig, in allem, was er tat, den Willen seines Vaters zu tun. Deshalb blieb er in ständigen Kontakt mit Gott. Nur so konnte sein Leben in allen Einzelheiten durch Gott geprägt werden. Und wenn sogar Jesus es wichtig fand, im Gespräch mit seinem Vater zu bleiben, wieviel mehr haben wir es dann nötig, wenn wir in enger Gemeinschaft mit Gott bleiben wollen!

    Gottes Einladung: Sucht mein Angesicht!
    Es ist aber nicht nur eine Erwägung der Nützlichkeit, ob wir zu Gott beten. Er selbst lädt uns ein und fordert uns auf, im Gebet zu ihm zu kommen:

    “Mein Herz hält dir vor dein Wort: Ihr sollt mein Antlitz suchen. Deshalb suche ich auch dein Antlitz, Herr.” (Psalm 27,8).

    Es ist Gottes Wunsch, mit uns Gemeinschaft zu haben. Er hat uns zu seinem Ebenbild, also als sein Gegenüber geschaffen. Im Gebet geht es deshalb nicht nur um einen Austausch wichtiger Mitteilungen oder Informationen. Es geht um die Gemeinschaft mit Gott. Gott lädt uns ein:

    “Wohlan alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! … Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben!” (Jesaja 55,1 und 3)

    Wir sind aufgefordert, zu Gott zu kommen und mit ihm zu reden. Wenn wir beten, begeben wir uns bewußt in Gottes Gegenwart, egal, ob wir allein sind, ob andere dabei sind oder ob wir in einen Gottesdienst gehen.

    Stellen wir uns vor, der Bundespräsident lädt uns ein, auf einem seiner Empfänge Gast zu sein. Das ist eine Einladung, die man nicht ausschlagen sollte. Natürlich wird uns niemand zwingen, auf diesem Empfang zu erscheinen. Aber es würde uns eine Menge entgehen, wenn wir nicht hingingen. Genausowenig zwingt uns Gott, mit ihm zu reden. Aber er lädt uns ein, in seine Gegenwart zu kommen. Uns würde viel entgehen, wenn wir diese Einladung ausschlagen.

    3. Wie kann ich beten?
    Vielleicht würde so mancher gerne öfter beten, wenn er nur wüßte wie. Viele Leute scheuen sich, mit Gott zu reden, weil sie nicht wissen, wie man sich beim Beten ausdrücken muß. Muß man bestimmte Worte benutzen? Darf man andere Ausdrücke nicht benutzen? Wie soll man überhaupt beten?

    Das Neue Testament gibt uns eine sehr realistische Antwort auf diese Fragen:

    “Wir wissen doch nicht einmal, wie wir beten sollen, damit Gott uns erhören kann. Deshalb hilft uns der Heilige Geist und betet für uns auf eine Weise, wie wir es mit unseren Worten nie könnten” (Römer 8,26).

    Wer also nicht weiß, wie er beten soll, hat schon etwas sehr Richtiges erkannt: Beim Beten geht es nicht darum, daß wir möglichst schöne Worte machen, sondern darum daß wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen. Gott selbst möchte uns zeigen, was und wie wir beten können. Deshalb gibt es auch kein fertiges Rezept für ein gutes Gebet. Es kommt nur auf eins an: Wir müssen offen sein für die Leitung des Heiligen Geistes. Wie kann das aussehen?

    Beten wie ein Kind
    Wir wissen nicht, wie wir beten sollen. Deshalb hilft uns der Heilige Geist aus. Wir brauchen uns also nicht lange zu überlegen, wie wir unser Gebet am besten formulieren. Wir können einfach drauflosreden wie zu einem Freund. Wenn wir nicht so recht wissen, was wir sagen sollen, können wir zum Beispiel genau das zu Gott sagen: “Gott, ich weiß nicht so recht, was ich eigentlich beten soll. Bitte sende mir deinen Heiligen Geist und zeige mir, wie ich beten soll.” Und dann können wir einfach weiter das sagen, was uns einfällt.

    Paulus schreibt, daß Gottes Geist uns hilft, wie ein Kind zu beten:

    “Alle, die sich vom Geist Gottes regieren lassen, sind Kinder Gottes. Denn der Geist Gottes führt euch nicht in eine neue Sklaverei; nein, er macht euch zu Gottes Kindern. Deshalb dürft ihr furchtlos und ohne Angst zu Gott kommen und ihn “Abba”, euren Vater nennen.” (Römer 8,15)

    Das aramäische Wort “Abba”,das Paulus hier für”Vater”benutzt, bedeutet soviel wie “Papa, Papi”. Wir dürfen Gott also so anrufen wie Kinder ihren Papi. Auch Jesus hat das Beten verglichen mit einem kleinen Kind, das seinen Vater um etwas zu essen bittet (Lukas 11,913).

    Beten ist ein ungezwungenes Reden mit Gott. Und der Heilige Geist hilft uns dabei, daß wir auf diese Weise mit Gott reden können.

    Beten “zum Vater”
    Jesus wurde einmal von seinen Freunden gefragt, wie man beten solle. Er gab ihnen als Antwort ein Modell des Gebets, das mit den Worten “Unser Vater im Himmel” anfängt (Matthäus 6,913). Dieses Gebet wird bis heute in allen christlichen Kirchen gebetet, und es ist ein eindrückliches Zeichen für die Einheit aller Christen im Gebet. Allerdings hat Jesus es sicherlich nicht so gemeint, daß man nur mit genau diesen Worten beten darf. Dieses Gebet ist ein Modell, und man kann von ihm einiges lernen. Vor allem lernen wir daraus, mit wem wir es beim Beten zu tun haben: mit unserem Vater im Himmel.

    Das bedeutet zweierlei: Erstens ist Gott unser Vater, wie schon im letzten Abschnitt ausgeführt wurde. Zweitens heißt das aber auch, daß wir es mit dem Herrn und Schöpfer des Universums zu tun haben, also mit dem Gott, der die ganze Welt erschaffen hat und sie in seiner Hand hält. Wir beten also nicht zu irgend jemandem, der uns letztlich doch nicht helfen kann. Sondern wir beten zu unserem Vater im Himmel, für den nichts unmöglich ist.

    Beten “durch den Sohn”
    Viele Menschen denken, sie hätten kein Recht, von Gott irgend etwas zu erbitten. Sie fühlen sich viel zu schlecht oder unwürdig, um mit Gott zu reden oder ihn gar um etwas zu bitten: “Vielleicht dürfen ganz tolle Christen zu Gott beten. Oder der Papst. Oder Leute, die ohne Fehler sind. Aber ich? Ich bin doch nur ein Wurm. Ich habe kein Recht, mit Gott zu reden.”

    Wer so denkt, hat etwas wichtiges erkannt: Wir haben eigentlich alle kein Recht, etwas von Gott zu erbitten. Keiner von uns ist gut oder heilig genug, um mit erhobenem Haupt vor Gott zu treten. Unsere Schuld trennt uns von Gott. Aber genau deswegen ist Jesus gekommen. Er ist gekommen, um diese Trennung zu überwinden. Und deswegen hat Jesus und aufgefordert, “in seinem Namen” zu beten:

    “Worum ihr in meinem Namen bitten werdet, das werde ich euch geben … Was ihr also in meinem Namen erbitten werdet, das werde ich tun” (Johannes 14,1314).

    Deswegen beten Christen im Namen Jesu zu Gott. Jesus hat gesagt:

    “Ich bin der Weg zum Vater. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich”(Johannes 14,6). Durch ihn haben wir freien Zugang zu Gott. Weil Jesus unsere Schuld ein für allemal beseitigt hat, können wir jetzt durch ihn zu Gott beten.

    “Weil er für uns eintritt, dürfen wir mit Zuversicht und ohne Angst zu Gott kommen” (Hebräer 4,16).

    Beten “im Heiligen Geist”
    “Wir wissen doch nicht einmal, was wir beten sollen, damit uns Gott erhören kann. Deshalb hilft uns der Heilige Geist und betet für uns auf eine Weise, wie wir es mit unseren Worten nie könnten. Aber Gott, der uns ganz genau kennt, weiß natürlich auch, was der Heilige Geist für uns betet; denn er vertritt uns im Gebet, wie es dem Willen Gottes entspricht.” (Römer 8,26-27)

    Christen beten “im Heiligen Geist”, weil sie die Hilfe des Heiligen Geistes brauchen, um richtig beten zu können. Das heißt, wir gestalten unser Gebet nicht allein, sondern wir lassen uns von Gottes Geist leiten. Wie kann das genau aussehen? Es kann so aussehen, daß Gott uns durch seinen Geist etwas zeigt, wofür wir beten sollen. Manchmal kommt es vor, daß wir zum Beispiel vor der Tagesschau sitzen, und irgendeine Nachricht bewegt uns plötzlich ungewöhnlich stark. Eine Not in der Welt läßt uns nicht mehr los. Das könnte ein Anstoß des Heiligen Geistes sein, im Anschluß an die Tagesschau für diese konkrete Situation zu beten. Von selbst wären wir wahrscheinlich nicht darauf gekommen, aber Gottes Geist hat uns geholfen.

    Aber auch, während wir beten, können wir uns von Gottes Geist helfen lassen. Dazu ist es wichtig, daß wir lernen, hörend zu beten. Für manche Christen ist das Beten wie das Abhaken einer Einkaufsliste. “Lieber Gott, ich hätte gerne: erstens, zweitens, drittens…”. Natürlich ist es nicht grundsätzlich falsch, wenn ich Gott meine Anliegen vortrage. Schließlich hat Jesus uns aufgefordert zu bitten, was wir wollen. Aber wenn wir unsere Bitten vor Gott einfach herunterrattern wie eine Einkaufsliste, dann geben wir dem Heiligen Geist keine Chance, uns zu leiten. Deshalb ist es beim Beten wichtig, auch still zu sein und Gott zu bitten, daß er zu uns redet. Vielleicht hat er uns etwas ganz anderes mitzuteilen, als wir ihm gerade sagen wollen.

    Der Heilige Geist kann uns innere Anstöße geben, was oder wofür wir beten sollen. Gott gibt uns oft ganz konkrete Gedanken ins Herz. Wir können auf diese Gedanken hören und im Gebet antworten. Dann wird das Gebet zu einem echten Gespräch mit Gott.

    Für viele Leute ist auch das Sprachengebet, also das Gebet in einer für uns unverständlichen Sprache eine Hilfe. Das ist eine Gabe des Heiligen Geistes. Durch sie können wir Gott anbeten, ohne eigene Worte und Sätze formulieren zu müssen. Manchmal fehlen uns einfach die Worte für das, was wir sagen wollen. Viele Wünsche und Sehnsüchte, die wir haben, sind uns vielleicht selbst gar nicht bewußt. Das Sprachengebet ist eine Möglichkeit, die engen Grenzen unserer sprachlichen Möglichkeiten zu überschreiten und den heiligen Geist in uns reden zu lassen (1.Korinther 14,15).

    Im Gebet treten wir also in eine enge Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott ein: wir beten zum Vater, durch den Sohn, im Heiligen Geist.

    “Durch Christus dürfen jetzt alle, Juden wie Heiden, vereint in einem Geist zu Gott, dem Vater, kommen.” (Epheser 2,18)

    4. Was kann ich beten?
    Wie kann man nun eine persönliche Gebetszeit gestalten? Es gibt keine besondere Zeit und keinen besonderen Ort. Wir können immer und überall mit Gott reden: am Arbeitsplatz, in der Küche, im Wald, in der Kirche, beim Einkaufen und sonstwo. Gott hat immer für uns Zeit. Aber wir haben nicht immer Zeit für ihn. Deshalb ist es wichtig, daß wir uns regelmäßig Zeit freihalten für das Gespräch mit Gott. Manche Leute finden es hilfreich, das jeden Morgen zu tun, andere schlafen lieber lange und nehmen sich die Zeit am Nachmittag oder am Abend. Jesus hat uns vorgeschlagen, uns zum Beten in einen ruhigen Ort, zum Beispiel unser Zimmer zurückzuziehen, wo wir eine Zeitlang ungestört sind und Stille haben. In einer solchen Gebetszeit können wir dann mit Gott reden, aber zum Beispiel auch in der Bibel lesen oder Anbetungslieder singen.

    Für die Gestaltung einer solchen Gebetszeit gibt es viele Möglichkeiten. Einige Elemente, mit denen Menschen gute Erfahrungen gemacht haben, sind:

    Anbetung
    Es ist gut, am Anfang einer Gebetszeit unsere Gedanken ganz von uns weg auf Gott zu richten. In der Bibel wird das Beten oft mit dem Stehen vor dem Thron eines Königs verglichen. Gott anzubeten heißt, diese Position anzuerkennen: Gott sitzt auf dem Thron, und ich stehe davor. Ich bin zu ihm eingeladen, dafür kann ich ihm danken. Ich sage Gott einfach, was ich über ihn denke: “Gott, du bist mein Herr und König. Und du willst mein Vater sein. Das finde ich toll. Du bist wunderbar. Danke, daß du mich liebst und daß ich jetzt mit dir reden kann.”

    Schuld bekennen
    Wenn es Schuld gibt, die uns von Gott trennt, ist es gut, diese Schuld beim Namen zu nennen und Gott um Verzeihung zu bitten. Wir können Gott einfach sagen: “Dies und das habe ich falsch gemacht. Es tut mir leid, und ich will es in Zukunft ändern.” Gottes Versprechen ist klar:

    “Wenn wir unsere Sünden bereuen und bekennen, dann dürfen wir darauf vertrauen, daß Gott seine Zusage treu und gerecht erfüllt: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen.” (1.Johannes 1,9)

    Wir brauchen uns danach nicht mehr länger bei unserer Schuld aufzuhalten. Was von Gott vergeben ist, ist von ihm bereinigt.

    Danken
    Im Gebet sagen wir Gott Danke für alles, was wir haben, sind und erleben. Wer nicht weiß, was er beten soll, braucht sich nur einmal zu überlegen: Was habe ich heute schon erlebt, wofür ich Gott dankbar bin? Was besitze ich, wofür ich Gott danken kann? Was gibt es gerade in diesem Moment, was ein Grund zu danken wäre? Auch hier können wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen. Er wird uns zeigen, wofür wir danken können. Wir nehmen so vieles für selbstverständlich hin. Aber wir verdanken alles Gott. Deshalb sagen wir im Gebet “Danke!”.

    Bitten
    Wir können Gott um alles bitten, was wir wollen (Johannes 15,7). Es gibt nichts, was wir nicht bitten dürfen. Denn die Entscheidung, ob etwas gut oder schlecht ist, können wir getrost Gott überlassen. Viele Leute haben Skrupel, Gott um eine Kleinigkeit zu bitten. Aber das wäre so, als wenn man Skrupel hätte, einen Becher Wasser aus dem Bodensee zu nehmen, weil es dem Bodensee etwas ausmachen könnte. Gott ist unermeßlich reich. Er kann und will uns alles geben, was für uns gut ist, sei es eine Kleinigkeit oder ein schwerwiegendes Anliegen. Gottes Maßstäbe sind oft anders als unsere. Deshalb sollten wir die Entscheidung ihm überlassen.

    Wir können Gott für uns selbst bitten wie ein Kind, das seinen Vater um etwas zu essen bittet (Lukas 11,1213). Jesus sagt, wir sollen Gott um unser tägliches Brot bitten, also um alles, was wir täglich brauchen (Matthäus 6,11).

    Wir können Gott aber auch für andere bitten: für unsere Freunde, unsere Familie, Menschen in anderen Ländern. Die erste Gemeinde hat für die Ausbreitung der guten Nachricht von Jesus gebetet. Und Gott hat geantwortet. Die Apostel haben für Heilung und Befreiung von Dämonen gebetet. Und Gott hat auch dort geantwortet. Augustins Mutter hat jahrelang für ihren Sohn gebetet, bis er zu Jesus fand. Viele andere Christen erleben täglich, wie Gott ihre Gebete erhört. Es lohnt sich, für andere Menschen zu bitten.

    5. Gott verspricht, zu antworten
    Beantwortet Gott jedes Gebet? Es ist eine nicht zu bezweifelnde Erfahrung, daß wir, wenn wir beten, nicht immer das bekommen, was wir gerne hätten. Wie paßt das zusammen mit Gottes Versprechen, alle Gebete zu erhören? Die Bibel nennt verschiedene Gründe dafür:

    Fehlende Bereitschaft zur Nachfolge
    Viele Leute wollen von Gott Geschenke oder Vorteile, aber sind nicht bereit, sich ihm ganz anzuvertrauen. Sie wollen keine Christen sein, aber beten dennoch zu Gott. Natürlich kann Gott, wenn er will, auch solche Gebete erhören, und er tut es auch.

    Aber diese Haltung widerspricht grundsätzlich dem Charakter des Gebets. Unser Gebet ist ein Ausdruck unserer Beziehung zu Gott. Wo eine solche Beziehung nicht besteht, da können wir auch nicht erwarten, daß Gott Gebete erhört. Jesus sagt:

    “Wenn ihr fest mit mir verbunden bleibt und euch nach meinem Wort richtet, dürft ihr von Gott erbitten, was ihr wollt; ihr werdet es erhalten.” (Johannes 15,7)

    Bevor wir Gott um etwas bitten, sollten wir also grundsätzlich entscheiden, ob wir bereit sind, unser ganzes Leben von Jesus prägen zu lassen und in allen Bereichen unseres Lebens seinen Willen zu tun.

    Falsche Motive
    Ein anderer Grund, warum unsere Gebete nicht so erhört werden, wie wir uns das wünschen, kann in unseren falschen Motiven liegen. Jakobus, der Bruder Jesu, schreibt in seinem Brief:

    “Ihr wollt alles haben und werdet nichts bekommen. Ihr seid voller Neid und tödlichem Haß; doch gewinnen werdet ihr dadurch nichts. Streitet, zankt und kämpft also, soviel ihr wollt! Es wird euch nichts nutzen. Solange ihr nicht Gott bittet, werdet ihr nichts empfangen. Wenn ihr freilich Gott nur darum bittet, eure selbstsüchtigen Wünsche zu erfüllen, wird er euch nichts geben” (Jakobus 4,23).

    Diese Einschränkung soll nicht dazu führen, daß wir um nichts mehr bitten, was gut für uns ist, weil das ja nur selbstsüchtig sein kann. Es bedeutet nicht, daß wir nur um solche Dinge bitten dürfen, von denen wir selbst nichts haben. Es geht um unsere Motive. Gott sieht in unsere Herzen. Deshalb sollten wir fröhlich und mutig um alles bitten, aber auch darum, daß Gott unsere Motive prüft:

    “Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich, und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege” (Psalm 139,23-24).

    Gottes Weisheit
    Es ist letztlich Gottes Entscheidung, ob das, was wir von ihm erbitten, gut für uns und für andere ist. Wir sollten ihm diese Entscheidung nicht abnehmen, indem wir nur noch ganz allgemeine Bitten oder ganz selbstlose, “heilige” Gebete formulieren. Wir sollen ihn anbetteln wie ein Kind seinen Vater. Das Gebet ist glücklicherweise keine Blankovollmacht, mit der wir immer unseren eigenen Willen durchsetzen könnten. Wenn wir selbst durch unser Gebet alle Macht hätten, würden wir wahrscheinlich viel Unheil anrichten. Aber nur Gott hat alle Macht und alle Weisheit. Deshalb weiß er, was für uns wann gut ist. Er entscheidet, ob und wie er unsere Gebete erhört.

    Jesus sagt:

    “Wenn ein Kind seinen Vater um ein Stück Brot bittet, wird er ihm dann einen Stein geben? Wenn es um einen Fisch bittet, wir er ihm etwa eine giftige Schlange anbieten? Wenn schon ihr hartherzigen, sündigen Menschen euren Kindern Gutes gebt, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen gute Gaben schenken, die ihn darum bitten?” (Matthäus 7,911)

    Ein guter Vater gibt seinen Kindern Gutes, wenn sie ihn darum bitten. Aber ein guter Vater wird seine Kinder nicht erhören, wenn sie ihn um etwas Schlechtes Bitten. Wenn der kleine Sohn eine giftige Schlange zum Frühstück haben will, wird der Vater ihm wahrscheinlich trotzdem einen Fisch oder Brot geben.

    6. Gottes Versprechen
    Gott antwortet also nicht immer so, wie wir uns das vorstellen. Aber er antwortet in jedem Fall. Seine Antwort heißt “Ja”, “Nein” oder “Später”. Jesus hat uns aufgefordert, mit Nachdruck zu bitten, worum wir wollen. Er hat seinen Zuhörern ein eindrucksvolles Beispiel gegeben, wie ernst Gott unser Gebet nimmt:

    “Stellt euch vor, einer von euch hat einen Freund. Mitten in der Nacht geht er zu ihm, klopft an die Tür und bittet ihn: Leihe mir doch bitte drei Brote. Ich habe unerwartet Besuch bekommen und nichts im Haus, was ich ihm anbieten könnte.

    Vielleicht würde der Freund dann antworten: »Stör mich nicht! Ich habe die Tür schon abgeschlossen und liege im Bett. Außerdem könnten die Kinder von dem Lärm wach werden. Ich kann jetzt nicht aufstehen und dir etwas geben.«

    Das sage ich euch: Wenn er schon nicht aufstehen und dem Mann etwas geben will, weil er sein Freund ist, so wird er schließlich doch aus dem Bett steigen und ihm alles Nötige geben, weil der andere ihm einfach keine Ruhe läßt”

    (Lukas 11,58).

    Jesus erzählt hier eine unvorstellbare Geschichte. Im Orient wäre es undenkbar, daß jemand einen Freund in der Nacht abweist. Für die Zuhörer war das eine Horrorgeschichte ersten Ranges. Und noch mehr: Obwohl schon das unvorstellbar ist, würde der Freund jedenfalls wegen der anhaltenden Bitten seines Freundes antworten. Aber was Jesus sagt, ist noch viel mehr: Auch wenn es schon bei Menschen fast unvorstellbar ist, daß sie einen Freund in der Nacht abweisen, so ist es doch noch viel unvorstellbarer, daß Gott unsere Gebete nicht beantwortet. Und weil Jesus weiß, daß wir an diesem Versprechen immer wieder zweifeln, wiederholt er diese Zusage gleich mehrmals im Klartext:

    “Darum sage ich euch: Bittet Gott, und er wird euch geben. Sucht, und ihr werdet finden. Klopft an, dann wird euch die Tür geöffnet. Denn wer bittet, wird bekommen. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet” (Lukas 11,9-10).

    Wenn das Beten ist, dann lohnt es sich zu beten. Gott möchte mit uns reden. Er möchte uns beschenken. Er lädt uns ein, zu ihm zu kommen mit allem, was uns auf dem Herzen ist. Er ist der gute Vater, der seinen Kindern gute Gaben geben will.

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    2005/02/10 at 11:38 am
  • From ali on Gott ist ein Gentleman

    gott ist einfach gut.
    ali

    Der unbekannte Gott
    Als der Apostel Paulus von Tarsus nach Athen kam und durch die Großstadt wanderte, fand er unter all den Götterbildern eines mit der Aufschrift

    “Dem unbekannten Gott (geweiht)” (Apostelgeschichte 17,23). Die Griechen waren ein sehr religiöses Volk. Die Überlieferungen ihrer Vorfahren strotzten nur so von Göttergeschichten. Für nahezu jeden Lebensbereich gab es einen Gott oder eine Göttin.

    Im Laufe der Zeit hatte das Weltbild jedoch Risse bekommen. Der Philosoph Protagoras stellte die Gottesfrage neu und radikal, indem er verkündete:

    “Von den Göttern weiß ich nichts. Ich weiß weder, ob sie existieren, noch kann ich sagen, dass sie nicht existieren. Denn vieles beeinträchtigt unsere Erkenntnis. Dies liegt sowohl an der Dunkelheit der Sache selbst wie auch an der Kürze des menschlichen Lebens.”

    Mit dieser resignierenden Weisheit wollte man sich jedoch nicht abgeben. Immer wieder versuchten Menschen, auf die eine oder andere Weise, die Existenz eines Gottes oder mehrerer Götter zu beweisen. In diesem Zusammenhang ist der Gedenkstein für den “unbekannten Gott” besonders interessant. Hatten da einige eher praktisch denkende Leute das Problem auf ihre Weise gelöst? Etwa nach dem Motto: “Wir wissen zwar nicht, ob es einen oder mehrere Götter gibt und wenn ja, wie sie aussehen. Aber falls dort oben jemand existiert, dann soll er wenigstens nicht böse auf uns sein, weil wir ihn nicht verehrt haben.”

    Wenn wir uns heute in unserer Welt umsehen, dann hat sich seit damals gar nicht so viel verändert. Die Unsicherheit ist geblieben. Ein Cartoonist hat sie einmal so dargestellt: In einer Kirche sitzt ein etwas verzweifelt aussehender Mann und betet: “Lieber Gott, wenn es dich gibt, dann rette meine Seele, falls ich eine habe!”

    1. Drei Weltbilder
    Wer heute durch eine beliebige europäische Großstadt spaziert, wird eine Vielzahl von religiösen Angeboten entdecken. Neben verschiedenen Kirchen und Gemeinden werben östliche und westliche, traditionelle und neu entstandene Religionen um Anhänger. Die Frage nach Gott ist heute noch genauso zentral wie zu allen Zeiten. Umfragen haben ergeben, dass zwar das Interesse an die religiösen Institutionen wie Kirchen oder festen Religionsgemeinschaften sinkt, die Frage nach Gott aber nach wie vor die Menschen fesselt.

    Doch gerade hier ist aufgrund der Fülle von Angeboten eine große Verwirrung eingetreten. Wer ist Gott, und wie ist er? Gibt es nur einen bestimmten Gott, und alle anderen sind gar keine? Oder ist Gott für den einen so und für den anderen anders? Ist er so, wie ich ihn mache? Kommt es am Ende nur darauf an, dass man an irgend etwas glaubt, egal an was? Oder kann ich zu einer letzten Gewißheit in der Gottesfrage kommen?

    Weltbild 1: “Es gibt keinen Gott”
    Auf dem Weg zu dieser Gewißheit kann es hilfreich sein, sich einmal die verschiedenen Möglichkeiten anzuschauen, wie die Frage nach Gott beantwortet werden kann. Die erste Möglichkeit ist relativ einfach: Es gibt keinen Gott, die sichtbare Welt ist alles, was existiert. Diese Antwort auf die Frage nach Gott ist allerdings eine moderne Erscheinung. Tatsächlich existiert der Atheismus, also die Leugnung eines göttlichen Wesens, erst wenige hundert Jahre. Zudem hat er nur in einem begrenzten Teil der Welt wirklich breitere Volksschichten ansprechen können.

    Ist Gott eine Projektion?
    Im letzten Jahrhundert kritisierte der Philosoph Ludwig Feuerbach den Glauben an Gott als ein Trugbild, das der Mensch sich selbst vorgaukle. Seitdem wird immer wieder behauptet, Gott sei nur eine Projektion menschlicher Wünsche. Die Menschen sehnten sich nach einem himmlischen Vater. Sie bildeten sich diesen Wunsch am Himmelsgewölbe ab, von wo sie seither ein himmlischer Vater anstrahle. Der Wunsch sei also Vater des Gedankens. Der Mensch wünsche sich so sehr, dass es einen Gott gibt, dass er anfängt, an dessen Existenz zu glauben.

    Ein zweiseitiges Argument
    Nun ist das sicher ein starkes Argument gegen jeden Versuch des Menschen, sich einen eigenen Gott zu entwerfen. Man sollte jedoch beachten, dass das Argument in beide Richtungen zielt. Genauso wie Menschen sich wünschen, dass es einen Gott geben möge, ist denkbar, dass man sich intensiv wünscht, es möge keinen Gott geben.

    Dafür gibt es eine ganze Reihe von Motiven. Gott ist zu unbequem, zu bedrohlich. Wenn es einen Gott gibt, dann könnte er mich zur Verantwortung rufen. Wenn es einen Gott gibt, dann gibt es eine letzte Instanz, die über mir ist, die mich beurteilt, die mich möglicherweise lenkt und beeinflußt, vielleicht sogar, ohne dass es mir bewußt ist. Ein französischer Schriftsteller schrieb einmal: ”

    Ich hatte genug Gründe zu wünschen, dass kein Gott sei, deshalb gab es für mich auch keinen Gott .” Ein anderer drückte die Unwilligkeit, Gottes Existenz zu akzeptieren, folgendermaßen aus:”Wenn Gott existierte, wer könnte dann ertragen, nicht Gott zu sein?”

    Beide Wünsche sind also denkbar: dass es einen Gott geben möge und dass es keinen Gott geben möge. Das hängt ganz vom einzelnen ab.

    Philosophie auf einer einsamen Insel
    Die Tatsache, dass Menschen sich einen Gott wünschen können, sagt also noch gar nichts über die Existenz dieses Gottes aus. Vielleicht kann ein Beispiel das Dilemma aufzeigen, in dem sich Feuerbachs Religionskritik befindet. Stellen wir uns einmal vor, Robinson sitzt auf seiner einsamen Insel und hat von seinem eintönigen Speiseplan (immer nur Fisch und zum Nachtisch eine Kokosnuß) die Nase voll. Und so träumt er von einem schönen, saftigen Steak. Allein bei dem Gedanken läuft ihm schon das Wasser im Mund zusammen.

    Sein eingeborener Freund namens Freitag kann das nicht verstehen. In seiner Welt gibt es keine Rinder, also auch keine Steaks. Und so hält er die bis ins Detail gehenden Beschreibungen Robinsons, wie ein Steak aussieht, duftet und schmeckt, für reine Produkte seiner Phantasie. Die beiden fangen an zu diskutieren. Freitag, der anhand eines Philosophiebuchs aus der Schiffsbibliothek lesen gelernt hat, bringt sein Wissen gleich an: “Robinson, deine Vorstellung von der Existenz einer solchen Speise rührt gerade von ihrem Nichtvorhandensein her. Du wünschst sie dir so intensiv und stellst sie dir so lebhaft vor, bis du glaubst, dass es sie gibt. Aber schau dich doch um, nirgendwo hier auf der ganzen Insel findet sich so etwas wie ein Steak. Ein Steak gibt und gab es nicht und wird es auch niemals geben!”

    Robinson kann das natürlich nicht stehen lassen: “Ich träume von einem Steak, weil es eins gibt. Woher hätte ich denn sonst die Vorstellungen? Leider gibt es auf dieser Insel keine Rinder, aber in England, wo ich herkomme. Und da habe ich nicht nur einmal Steak gegessen. Die Tatsache, dass ich es mir überhaupt wünschen und vorstellen kann, zeigt doch, dass es Steaks tatsächlich gibt.” Soweit die Diskussion auf der Insel.

    Wie wir sehen, läßt sich Feuerbachs Argument in beide Richtungen verwenden. Die Tatsache, dass wir uns etwas wünschen, beweist noch nicht, dass das, was wir uns wünschen, tatsächlich existiert. Umgekehrt spricht mein Wunsch aber auch nicht gegen die Existenz des Gewünschten. Ob ich mir etwas wünsche oder nicht, sagt also nichts über das Gewünschte selbst aus. Ich muß daher einen anderen Zugang zu der Sache suchen, denn Feuerbachs Argument beweist nichts. Es zeigt nur auf, was wir sowieso wissen, nämlich dass viele Menschen an einen Gott glauben und andere nicht, und was die Motivation dabei sein kann. Über die Frage, ob Gott existiert, unabhängig von Wünschen in diese oder jene Richtung, kann Feuerbach aber nichts sagen.

    Es ist nämlich auch eine andere Überlegung möglich: In der Weltwirklichkeit entspricht ein menschliches Begehren oder Bedürfnis normalerweise einer Realität, die dieses Begehren oder Bedürfnis erfüllt. So entspricht dem Durst, also dem Bedürfnis zu trinken, das tatsächliche Vorhandensein von Getränken. Dem Hunger entspricht die Tatsache, dass es Speise gibt. Und so weiter.

    Könnte es nun sein, dass dem Wunsch des Menschen nach Kontakt mit dem Ewigen, dem Unendlichen, also mit Gott, auch eine Wirklichkeit entspricht? Durch die ganze Geschichte hindurch haben sich Menschen immer wieder mit Gott oder den Göttern beschäftigt. Bereits die frühesten Zeichnungen in den Höhlen der Steinzeitmenschen sind religiöse Kunst. So abweichend die Vorstellungen von Gott in den einzelnen Kulturen auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam: Alle gehen von der Existenz eines oder mehrerer göttlichen Wesen aus.

    Offenbar sind wir alle also Wesen, die auf eine letztgültige Beziehung hin angelegt sind. In einem Gebet drückte der Kirchenvater Augustin diesen Sachverhalt mit den Worten aus:

    “Zu dir hin hast du uns geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.”

    Leben ohne Gott
    Die “Lösung”, dass man die Existenz Gottes schlichtweg verneint, scheint daher nur sehr unbefriedigend zu sein. So gibt es gerade in den Ländern des ehemaligen Ostblocks, wo die Menschen ja eine lange Tradition atheistischer Erziehung hinter sich haben, neue religiöse Aufbrüche. Die Menschen strömen in die Kirchen und zu anderen religiösen Gruppen und fragen nach Gott. Offenbar gibt es eine tiefe Sehnsucht im Menschen, die sich auch durch ein atheistisches Weltbild nicht auf Dauer unterdrücken läßt.

    Zudem ist der Atheismus ein Weltbild, das die Menschen vor große Belastungen stellt. In seiner letzten Konsequenz heißt das: Wenn kein Gott über den Menschen herrscht, wenn es keinen letzten Richter gibt, dann ist der Mensch dem Menschen ausgeliefert. Dann kann der Stärkere den Schwächeren ungestraft und unbemerkt unterdrücken. Dann ist brutale Machtpolitik das angemessene Mittel, um voran zu kommen. Dann haben die Tyrannen und Diktatoren recht gehabt, die nur nach ihrem eigenen Vorteil entschieden haben und nach der Devise lebten, dass der Zweck die Mittel heiligt. Wenn es keinen Gott gibt, gibt es auch keinen ewigen Richter, vor dem sich jeder verantworten muß.

    Ein russischer Dichter des letzten Jahrhunderts, Dostojewski, hat deutlich gesehen, was geschieht, wenn sich der Mensch selbst zur absoluten Autorität macht:

    “Wenn es keinen Gott gibt, gibt es kein Bild vom Menschen, keinen Entwurf des Menschen, nach dem er sich zu richten hätte. Er müßte selbst festlegen, was gut und was böse ist. Es gibt ja keinen Gott, der es ihm vorschreiben könnte.”

    Wenn es keinen Gott gibt, ist der Mensch sich selbst und den Naturgewalten hilflos ausgeliefert. Dann verhallen die Schreie der Sterbenden, der zu Unrecht Gequälten und Gefolterten ungehört im leeren Weltall. Dann ist es letztlich nicht möglich und auch sinnlos, bestimmte Handlungen als gut und andere als verwerflich zu bezeichnen. Denn dann bestimmt der Einzelne oder die Gruppe der Stärksten, was gut und was schlecht ist.

    Selbst wenn man diese drastischen Folgen eines atheistischen Weltbildes verneint, dann bleibt noch ein weiteres Problem. Die Leugnung eines göttlichen Wesens ist im höchsten Maße anfechtbar. Das Robinson-Beispiel hat das deutlich gemacht. Freitag, der die Nichtexistenz eines Steaks behauptete, hatte von vornherein die schlechteren Karten. Denn er mußte nicht nur alle Berichte Robinsons als Lügen oder Irrtümer überführen, sondern wäre auch von dem Augenblick an widerlegt, wo Robinson von irgendwoher ein Steak bekäme, das er Freitag zeigen könnte.

    Auf die Frage nach Gott übertragen, bedeutet das: Wer sich zum Atheismus bekennt, muß zumindest für sich eine Lösung finden, wie er mit den religiösen Erfahrungen seiner Umwelt umgeht. Denn die Welt ist voll von Erfahrungen, die religiös interpretiert werden. So wird in jeder Religion von Wundern berichtet, von spontanen Heilungen, von der Antwort auf Gebete. Hieran kann ein Atheist nicht einfach vorbeigehen, wenn er sein Weltbild begründen möchte. Jede einzelne dieser Erfahrungen ist ja ein “Gegenargument” gegen den Atheismus, solange sie sich nicht auch ohne Gott erklären ließe.

    Wahrscheinlich ist hierin der Grund dafür zu finden, weshalb es nur ganz wenige wirkliche Atheisten gibt. Die meisten räumen auf genauere Nachfragen ein, in der Gottesfrage letztlich keine Antwort zu haben. Sie sind Agnostiker, Menschen, die wie Protagoras ehrlich zugeben, dass sie über Gott nichts wissen. Aber deswegen möchten sie sich auch nicht einfach einem Gottesbild anschließen, denn das wäre genauso unehrlich wie die Leugnung Gottes.

    Weltbild 2: “Gott ist ein Teil der Welt”
    Wahrscheinlich liegt es an diesen Problemen, dass sich der Atheismus aufs Ganze betrachtet nur wenig durchsetzen konnte. Im Altertum jedenfalls wurde jeder öffentliche Zweifel an der Existenz der Götter bekämpft und oft sogar strafrechtlich geandet. Wer die Götter infrage stellte, der stellte das Fortbestehen des Gemeinwesens infrage.

    Diese Auffassung ist für uns heute unverständlich. Sie erklärt sich aber aus dem damaligen Weltbild. Danach stellte man sich die Götter als Teil der Welt vor. Sie wohnten zwar auf einer höheren Ebene, die man sich oft als Berg (etwa den Olymp in Griechenland) vorstellte, waren aber im ganzen betrachtet nur eine Art höhere Menschen. In vielem waren sie den Menschen ähnlich. Zum Beispiel hatten sie die gleichen Schwierigkeiten mit dem Zusammenleben. In der griechischen Mythologie werden immer wieder Ehebrüche und Streitereien der Götter berichtet, bei denen es keineswegs glimpflich zuging. Denn auch die Götter waren sterblich. So erwarteten die Germanen eine “Götterdämmerung” am Ende der Zeiten, bei der nicht nur die Menschen, sondern auch die Götter zugrunde gehen würden.

    Wozu braucht man Götter?
    Dennoch hatten die Götter eine große Macht. Sie waren letztlich für den Erfolg oder Mißerfolg bei Ernten verantwortlich, in ihren Händen lag damit das Wohl der Menschen. Die Götter waren es auch, die Völker aufeinander hetzen konnten, so dass es zu Kriegen kam. Deswegen mußte man sich mit den Göttern gutstellen, sonst könnten sie zornig werden.

    Aber nicht nur die Menschen waren auf die Götter angewiesen, umgekehrt waren auch die Götter von den Menschen abhängig. In drastischer Weise stellt diesen Sachverhalt das babylonische Gilgamensch-Epos dar, eine Parallelerzählung zum biblischen Sintflutbericht (1.Mose 6-9). Dort vernichten die Götter die Erde mit einer großen Flut. Nur der Held mit dem schönen Namen Utnapischtim überlebt mit einigen Getreuen auf einem Schiff. Als das Wasser zurückgegangen war, opferten sie den Göttern. Darauf hatten diese schon lange gewartet. Sie kamen gierig von allen Ecken des Himmels herbei. Denn mit der Flut hatten sie einen Fehler begangen. Weil die Götter von den Opfern der Menschen lebten, zerstörten sie mit deren Ausrottung auch ihre eigene Existenzgrundlage.

    Das Weltbild des Altertums beruhte also auf einem immerwährenden Kreislauf. Die Menschen opferten den Göttern, damit diese sich gnädig zeigten und die Ernten gelingen ließen. Das zeigt aber auch, warum eine Leugnung der Götter so gefährlich war. Zwar verlangte niemand, dass die Tempelbesucher eine besonders gute Meinung von den Göttern hatten, aber die Opfer durften nicht unterlassen werden. Die Folgen wären sonst katastrophal. Die Existenz des Staates könnte auf dem Spiel stehen, wenn sie Götter zornig würden. Auf diesem Hintergrund erklärt sich ein Teil der Christenverfolgungen. Hier verweigerte zum ersten Mal eine größere Gruppe die Opfer für die alten Götter. So machte man sie verantwortlich für alles, was im Staat schief lief, denn sie waren es ja, die den Zorn der Götter erregt hatten.

    Verschiedene Formen …
    In den einzelnen Ausformungen kann dieses Weltbild ganz unterschiedlich sein. Im Altertum glaubte man, die Götter verkörperten jeder für sich einen besonderen Bereich. Es gab einen Kriegsgott, eine Göttin für die Liebe und die Fruchtbarkeit, einen Gott, der für den Handel zuständig war, und so weiter. Doch kann dieses Weltbild auch ganz anders aussehen. In anderen Kulturen stellt man sich die Götter eher als Geistwesen vor, die an bestimmten Plätzen wohnen. Sie verkörpern nicht die Fruchtbarkeit an sich, sondern herrschen über ein bestimmtes Gebiet. Wenn man dort etwas anbauen möchte, muß man sie gut stimmen, ebenso wenn man dort ein Geschäft eröffnen möchte. Bestellt man woanders einen Acker, so muß man andere Götter zufriedenstellen. Eine solche Vorstellung liegt zum Beispiel den Baalen und Ascheren zugrunde, die im Alten Testament erwähnt werden.

    Die Götter können sich aber auch mit Familien oder bestimmten Gruppen verbinden. So gibt es bestimmte Volksgottheiten, die dafür sorgen, dass ihr Volk die Kriege gewinnt. Unterliegt es, dann zeigt das, dass der andere Gott stärker war als der eigene.

    … dasselbe Weltbild
    Doch wie man sich den Bereich der Götter auch immer vorstellen mag, allen Weltbildern ist eines gemeinsam: Die Götter werden als Teil der Welt gedacht. Sie stehen nicht außerhalb, sie sind nicht unabhängig von der Welt. Im Gegenteil, sie sind Teil des Weltkreislaufes. Mit der Entstehung der Welt sind auch sie entstanden, mit ihrem Ende werden auch sie vergehen.

    In diesem Zusammenhang ist auch der Pantheismus zu nennen. Seiner Ansicht nach ist die ganze Welt “durchgottet”. Alles ist Gott: die Menschen, die Tiere, die Pflanzen, einfach alles. Diese Vorstellung bedeutet noch keine grundlegende Veränderung des Weltbildes. Auch hier ist Gott innerhalb der Welt, er ist nur anders “verteilt” als zum Beispiel in antiken Vorstellungen.

    Grundsätzlich leiden alle diese Weltbilder an einem ähnlichen Mangel wie der Atheismus. Zwar kann man nun religiöse Phänomene verstehen und als solche stehen lassen, aber die Frage nach der Moral ist noch nicht endgültig gelöst. Auch die Götter sind ja ein Teil dieser Welt und verhalten sich nicht gerade vorbildlich, sondern nutzen ihre Macht aus, um es sich gut gehen zu lassen.

    Noch schwieriger ist es im Pantheismus. Hier liegt ja offenbar ein Zwiespalt in Gott selbst vor, denn unsere Welt sieht nicht so aus, als ob jedes Wesen von dem gleichen göttlichen Geist durchdrungen wäre. Man hilft sich zwar, indem man sagt, das Ganze sei ein Erkenntnisproblem. Wenn jeder Mensch erkennen würde, dass er ein Teil desselben göttlichen Geistes ist wie die anderen, dann würde er in Harmonie mit seinen Nachbarn und der Natur leben.

    Doch das wirft zwei Fragen auf: Warum erkennt nicht jeder Mensch von sich aus, dass er Gott ist? Was trübt seine Sicht? Andererseits, worin liegt der Fortschritt, wenn ich erkenne, dass ich Gott bin wie alles andere auch? Und warum soll das Auswirkungen auf mein Verhalten haben?

    Weltbild 3: “Gott ist jenseitig”
    Ein drittes Weltbild liegt den Religionen zugrunde, die sich auf die biblische Tradition berufen: dem Judentum, dem Christentum und dem Islam. Nach der Bibel ist Gott jenseitig, er steht außerhalb unserer Welt. Er war schon, bevor die Welt entstanden ist, und er wird auch dann noch sein, wenn die Welt nicht mehr existiert. Gott ist der Schöpfer dieser Welt, er rief sie ins Leben und steht ihr gegenüber.

    Weil Gott außerhalb der Welt existiert, ist er nicht abhängig von ihr. Sein Dasein verdankt er nicht der Welt. Er existiert nicht, weil sie existiert, er ist auch nicht abhängig von den Opfern der Menschen. Gott ist jenseitig. Umgekehrt gilt aber: Weil Gott die Welt geschaffen hat, ist diese abhängig von ihm. Weil er ihr das Leben eingehaucht hat, kann er es jederzeit wieder entziehen. Gott braucht die Welt nicht, aber die Welt braucht ihn.

    Man kann dies philosophisch folgendermaßen ausdrücken: Gott ist das Subjekt, und die Welt ist sein Objekt. Sie ist das Objekt seiner Fürsorge, denn er hat sie nicht nur geschaffen, sondern sorgt auch dafür, dass sie weiterbesteht, indem er in ihr immer wieder neu Leben entstehen läßt. Weil Gott aber das Subjekt ist und die Welt sein Objekt, kann Gott zwar die Welt erkennen, umgekehrt ist das jedoch nicht so einfach möglich. Gott, der die Welt geschaffen hat, ist größer als die Welt. Daher kann sie ihn nicht fassen. Wir können nur das, was innerhalb unserer Welt ist, erkennen. Was sich nicht wahrnehmen läßt, was nicht meßbar oder erfahrbar ist, was also nicht Teil unserer Welt ist, darüber können wir nichts sagen.

    Insofern sind sich der Atheismus und die Bibel in diesem Punkt einig: Gott ist nicht ein Teil unserer Welt. Der Unterschied bezieht sich auf die Frage nach dem Jenseits. Während es nach der Bibel ein Jenseits, einen Bereich Gottes gibt, der die Welt umschließt, leugnet der Atheismus die Existenz dieses Bereiches und damit Gottes.

    Ein Ausflug in die Welt der Strichmännchen
    Letztendlich herausfinden kann man die Wahrheit von uns aus jedoch nicht. Denn wie sollen wir die Grenze zwischen unserem Diesseits und dem Jenseits Gottes überwinden? Ein Beispiel kann deutlich machen, um was es dabei geht: Stellen wir uns einmal vor, es gäbe zweidimensionale Wesen. Wir leben ja in drei Dimensionen: Länge, Breite und Höhe. Bei den zweidimensionalen Wesen fällt eine dieser Dimensionen weg. Sie haben nur noch Länge und Breite. Und folglich leben sie auch nicht in einem dreidimensionalen Raum wie wir, sondern in einem zweidimensionalen, auf einer Fläche. Ein zweidimensionales Wesen ist also eine Art lebendiges Strichmännchen.

    Wenn es solche Strichmännchen gäbe, dann würden sie zum Beispiel auf einem Blatt Papier leben. Wir könnten uns dicht darüber beugen und die Männchen beobachten. Wir können sie sehen, denn uns als dreidimensionalem Wesen bereitet es keine Probleme, nur zwei Dimensionen wahrzunehmen. Genauso wie ich die Buchstaben auf diesem Blatt erkennen kann, so kann ich auch die lebendigen Strichmännchen erkennen.

    Umgekehrt ist das jedoch unmöglich. In der Welt der Strichmännchen gibt es kein oben und unten, sondern nur links, rechts, vorne und hinten. Insofern können sie unser Gesicht, das darüber gebeugt ist, auch nicht wahrnehmen. Wenn man ihnen erzählen würde, es gebe einen dreidimensionalen Raum, so würden sie das wahrscheinlich nicht verstehen. Sie können sich gar nicht vorstellen, worin die zusätzliche Dimension bestehen sollte, ähnlich wie wir uns keine vierte Dimension vorstellen können.

    Das Verhältnis zwischen Gott und uns dreidimensionalen Wesen ist ähnlich. Gott ist sozusagen eine Dimension über uns, deswegen können wir ihn nicht wahrnehmen. Umgekehrt ist das aber kein Problem. Und noch etwas anderes läßt sich an diesem Beispiel deutlich machen: Wir können ohne Schwierigkeiten im selben Augenblick das ganze Blatt Papier überblicken. Das kann eines unserer Strichmännchen jedoch nicht. Es nimmt nur seine unmittelbare Umgebung wahr, weil es sich nicht einfach auf einen Hügel stellen kann, um weiter zu schauen. Denn diese Dimension “Höhe” existiert ja für es nicht. Also muß es von einem Ende des Blattes zum anderen laufen, wenn es sehen will, was dort los ist. An dieser Stelle beantwortet sich also die Frage, wie denn der biblische Gott überall gleichzeitig sein kann.

    Wie sieht Gott aus?
    Wenn man nun mit diesen Männchen Kontakt aufnehmen will, dann bleibt nur eine Möglichkeit: Man muß selbst als zweidimensionales Wesen in dieser zweidimensionalen Welt auftauchen. Eine Möglichkeit wäre, mit dem Finger auf das Blatt zu tippen.

    Für die Strichmännchen würde das folgendermaßen aussehen: Ein riesiger Fingerabdruck materialisiert sich plötzlich und verschwindet dann wieder genauso rätselhaft. Wo kam er her? Wo ging er hin? Diese Fragen kann man in der Welt der Strichmännchen nicht beantworten.

    Wenn man nun die Strichmännchen fragen würde, wie denn das Wesen aussieht, das sich da offenbart hat, dann wäre die Antwort ganz klar: Es ist ein riesiger Fingerabdruck. In gewisser Weise stimmt das ja auch. Mein Fingerabdruck ist ja wirklich ein Teil von mir, er ist genauso unverwechselbar wie ich selbst. Allerdings ist er nur ein Teil von mir. Aber das meiste von dem, wie ich aussehe, läßt sich in einer zweidimensionalen Welt nicht vermitteln.

    Eine andere “Offenbarung” könnte zum Beispiel mein Fußabdruck sein. Die Strichmännchen würde das vielleicht verwirren. Wie kann ein Wesen gleichzeitig wie ein Finger- und wie ein Fußabdruck aussehen? Das Problem löst sich jedoch, wenn man bedenkt, dass man es hier mit der Offenbarung eines dreidimensionalen Wesens in einer zweidimensionalen Welt zu tun hat. So ähnlich ist es auch mit Gott. Vieles von dem, was in unserer Welt widersprüchlich erscheint, ist es nicht, wenn man “eine Dimension weiter” schaut.

    2. Wege zur Gewißheit
    Damit sind wir scheinbar an einem toten Punkt angelangt. Unser Beispiel mit den Strichmännchen hat gezeigt, dass wir den jenseitigen Gott von uns aus nicht erkennen können. Wir sind darauf angewiesen, dass er sich offenbart. Von Gott kann der Mensch, der Teil der Schöpfung ist, also nur wissen, was Gott von seiner Seite aus dem Menschen zu erkennen geben will. Ein Wissen über den jenseitigen Gott kann deshalb nur von ihm selbst kommen. Nur wenn Gott in die Welt hineinredet, kann der Mensch, der in der Welt gefangen ist, etwas von ihm vernehmen.

    Hinweise auf Gott
    Doch die Lage ist nicht hoffnungslos. Wenn wir herausfinden wollen, ob der biblische Gott existiert, dann können wir den Hinweisen nachgehen, die die Bibel gibt. Denn Gott ist hiernach kein Gedankengebäude, sondern eine Person, die mit uns in Kontakt treten möchte. Gott redet “vielfach und auf vielerlei Weise” (Hebräer 1,1). Im folgenden soll einiges davon genannt werden:

    Gott redet in der Schöpfung
    Der erste und allgemeinste Weg der Kommunikation Gottes ist die Schöpfung. Jeder Teil der Schöpfung trägt in sich einen Fingerabdruck seines Schöpfers. Die Schönheit der Berge, die unermeßliche Weite der Meere und des Himmels, die Erhabenheit der großen Naturschauspiele, sie alle weisen von sich weg auf den, der das erdacht und geschaffen hat.

    Dennoch ist das kein eindeutiger Hinweis auf Gott, da es in der Natur auch Negatives gibt, wie Erdbeben, Katastrophen oder das Verdrängen der einen Lebensform durch eine andere. Es besteht ein Bruch in der Schöpfung, der durch die Worte Krankheit, Tod und Sünde gekennzeichnet ist. So können wir nicht aufgrund der Schöpfung allein ein angemessenes Bild von Gott erhalten.

    Gott redet in der Geschichte
    Für viele Menschen ist die Geschichte ein Ort, an dem Gott redet. Er spricht dort zwar so verborgen wie in der Schöpfung, aber er redet. Auch für Christen ist es nicht in jedem Fall möglich, einzelne Ereignisse der Geschichte eindeutig als Handeln Gottes zu identifizieren. Dennoch ist die Bibel getragen von der Gewißheit, dass alles, was geschieht, auf eine für uns verborgene Weise von Gott mitbestimmt und gelenkt wird.

    Das bedeutet nicht, dass Gott direkt verantwortlich ist für alles, was geschieht. Vielmehr erlaubt er dem Menschen einen großen Freiraum für eigenes, auch sündhaftes, widergöttliches und zerstörerisches Handeln.

    Dennoch ist es möglich, Ereignisse der Weltgeschichte wie zum Beispiel den Fall der Berliner Mauer oder den Zusammenbruch des “Dritten Reiches” unter dem Vorzeichen zu verstehen, dass hier Gott gehandelt hat. Die Bibel ist voll von solchen rückblickenden Interpretationen. Vor allem in den Psalmen wird Gottes Tun in der Geschichte besungen. An vielen Stellen fordert der Psalmbeter auf, Gottes große Taten zu preisen. Die grundlegenden Ereignisse im Leben des Volkes Israel werden als Handlungen Gottes angesehen.

    In diesem Lobpreis der großen Taten Gottes wird die Glaubensaussage gemacht, dass Gott es ist, der an den entscheidenden Brennpunkten der Geschichte nach seinem Willen die Geschicke der Völker bestimmt. Das schließt aber nicht aus, dass die Menschen selbst handeln. Ihnen ist jedoch zum großen Teil gar nicht bewußt, dass im Hintergrund Gottes Hand ihre Entscheidungen lenkt.

    Gott redet im persönlichen Leben
    Aber Gottes Handeln ist nicht nur in den großen Zusammenhängen der Weltgeschichte zu entdecken. Er handelt nach Aussage der Bibel auch im Bereich des persönlichen Lebens von einzelnen Menschen. Die Bibel ist voll von Berichten von Menschen, die die Hilfe Gottes erfahren haben. Und auch heute noch gibt es solche.

    Gott redet vor allem in Jesus
    Doch alle diese Hinweise erlauben nur ein verschwommenes Bild von Gott. Sie reichen nicht aus, um wirkliche Gewißheit zu bekommen. Wir brauchen deshalb ein eindeutiges Reden Gottes. Nach der Bibel ist das in Jesus geschehen:

    “Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat” (Hebräer 1,2).

    In Jesus ist etwas völlig Neues passiert. Gott ist Mensch geworden. Der jenseitige Gott ist ein Teil dieser Welt geworden, aber dennoch Gott geblieben. Mit diesem Anspruch ist Jesu aufgetreten. Er ist die letztgültige Offenbarung Gottes. Jesus zeigt uns, wie Gott ist und wie wir zu ihm kommen können. Jesus ist die Tür zu Gott. Er ist der Weg zum Vater. Er ist das ewige Wort. Er ist Gottes verbindliche Botschaft an uns.

    Die Frage, ob Gott in Jesus verbindlich und für alle nachvollziehbar gesprochen hat, entscheidet sich letztlich an der Frage, ob Jesus tatsächlich auferstanden ist. Wenn Jesus von den Toten auferstanden ist, dann stimmt auch sein Anspruch, das Fenster zu sein, durch das wir den verborgenen Gott sehen können. Dann ist er tatsächlich der Sohn Gottes, der Bote vom Vater im Himmel. Dann ist der Tod Jesu am Kreuz nicht der Endpunkt, das heroische Scheitern eines großen Menschheitslehrers, sondern das entscheidende Ereignis in der Geschichte, durch das Menschen wieder mit Gott versöhnt werden.

    3. Biblische Bilder von Gott
    Wenn Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist, dann ist er ein sicherer Zeuge. Denn er ist der einzige, der im Jenseits war und zurückgekehrt ist. Wenn wir also wissen wollen, wie Gott ist, müssen wir uns den Gott anschauen, der sich in Jesus gezeigt hat.

    Hier fällt zunächst eins auf: Jesus stellt sich ganz in die Tradition des Alten Testamentes. Dort werden verschiedene Ausdrücke gebraucht, um den Charakter und das Wirken Gottes zu beschreiben. Jeder dieser Begriffe zeigt einen besonderen Aspekt. Es ist gut, sich einmal Zeit zu nehmen, über jeden dieser Begriffe nachzudenken und sich zu fragen, was er für uns persönlich bedeutet. Die einzelnen Bilder werden hier nicht ausführlich besprochen, sondern nur kurz genannt:

    Gott ist der

    Hirte, der uns nachgeht und sucht, auch wenn wir uns von ihm entfernen (Psalm 23).

    Gott vergleicht sich auch mit einer

    Mutter, die ihre Kinder tröstet und bedingungslos zu ihnen steht (Jesaja 66,3).

    Er ist der

    Herr der Heerscharen, dem alle Mächte untertan sind und der seine guten Pläne mit der Welt am Ende durchsetzen wird (Psalm 46).

    Gott ist der

    ewige Fels, der beständig ist und auf den wir uns unbedingt verlassen können (Jesaja 26,4).

    Gott ist der

    Heilige, der ganz gut ist und der allem Bösen entgegensteht (Jesaja 41,14).

    Dies sind nur einige der vielen biblischen Bilder und Begriffe, die Gott beschreiben und deutlich machen, wie er zur Welt und zu uns steht.

    Der Vater des verlorenen Sohnes
    Aber Jesus hat nicht nur das Gottesbild des Alten Testaments bestätigt, er hat auch selbst in einem Gleichnis, einer Erzählung, die einen Sachverhalt verdeutlichen soll, gezeigt, wie Gott ist. Dieses Gleichnis berichtet von einem jungen Mann, der sich sein Erbe auszahlen läßt und sich ein schönes Leben damit macht. Als er kein Geld mehr hat, kommt er ängstlich zurück, um bei seinem Vater als Tagelöhner zu arbeiten. Weil er das Geld seines Vaters verprasst hat, wagt er es nicht mehr, sich Sohn zu nennen.

    Doch der Vater ist ganz anders als der Sohn gedacht hat. Er steht jeden Tag am Tor und wartete darauf, dass sein Kind zu ihm zurückkommt. Als er es dann sieht, schließt er es in die Arme und veranstaltet ein großes Fest. Das Geld ist vergessen, alles was zählt, ist, dass der Sohn wieder zuhause ist. Gott ist unser liebender

    Vater, der sich um jedes seiner Kinder persönlich sorgt (Lukas 15).

    Wir können Gott persönlich kennenlernen
    Das ist das Angebot, das Gott uns macht. Die Zerrbilder, die wir von Gott haben, die uns hindern wollen, zu ihm zu kommen, verlieren ihre Kraft, wenn wir Gott persönlich kennenlernen.

    Jesus hat gesagt:

    “Wer mich sieht, der sieht den Vater!” (Johannes 14,9) Jesus ist wie ein Fenster ins Innere Gottes. Er zeigt uns, wie Gott wirklich ist. Jesus hat auch gesagt:

    “Niemand kommt zum Vater, außer durch mich.” (Johannes 14,6).

    Jesus ist der Brückenkopf Gottes in dieser Welt. Er ist das Wort Gottes, das eindeutig zu uns spricht (Johannes 1,1-12 und Hebräer 1,14).

    Um Gott kennenzulernen, müssen wir uns für Jesus Christus öffnen. Das können wir tun, indem wir zu ihm beten und ihn bitten, in unser Leben einzutreten. In der Person des Heiligen Geistes nimmt Gott Wohnung in unserem Herzen:

    “Wieviele ihn aufnahmen, denen gab er die Vollmacht (das heißt: das Recht und die reale Möglichkeit), Gottes Kinder zu werden” (Johannes 1,12).

    Gott will mit uns in Kontakt treten. Er will eine persönliche Beziehung zu uns aufbauen. Was das bedeutet, hat Paulus erfahren:

    “Ist Gott für uns, wer kann dann wider uns sein?” (Römer 8,31)

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    2005/02/10 at 11:56 am
  • From ali on Die Opfer unserer Mediengesellschaft

    Der Mensch ist mit sich selbst nicht mehr im Reinen. Wichtige Charaktereigenschaften sind ihm abhanden gekommen. Von allen Seiten hört man heute die Klage über fehlende Charakterstärke in unserem Land. Offensichtlich gibt es wenige Menschen mit Rückgrat und mit einem klaren Persönlichkeitsprofil. Feste Überzeugungen und Gesinnungen haben sich verflüchtigt. Mit Sehnsucht blickt man auf bekannte Personen des öffentlichen Lebens zurück, die längst den Zenit des Lebens überschritten haben, aber für unverwechselbare Originalität und klare Überzeugungen stehen. Heutige Politiker sind dagegen unberechenbar und oftmals profillos geworden. Klare politische Grundsätze verschwimmen. Man weiss nicht mehr, woran man ist. Gut ist, was der Mehrheit dient, böse ist, was ihr schadet – so scheint es. Vor allen Dingen legt man sich nicht mehr fest. Man steht in der dauernden Gefahr, sich den unterschiedlichen Erwartungen der Welt anzupassen. Der Konformitätsdruck nimmt zu. Je nach Situation drehen wir unser Fähnchen nach dem Wind. Was kümmert uns unser Geschwätz von gestern! Heute ist heute, ein neuer Tag mit neuen Entscheidungen, die nichts mit den vergangenen Positionen zu tun haben müssen. Je nach Situation passen wir uns an. In der Gemeinde sind wir so, am Arbeitsplatz anders. Wir wechseln unser Profil von Situation zu Situation. Der Pluralismus der Moderne macht uns zu modernen Chamäleons. Am Ende wissen wir selbst nicht mehr, wofür wir eigentlich stehen und was wir glauben sollen. Wir haben gelernt, uns anzupassen, und dabei sind uns die Prinzipien abhanden gekommen.

    In meinem Buch Trends 2000 habe ich ausführlicher die Entwicklungen zum Pluralismus und Individualismus dargelegt, die für die derzeitige Situation erhebliche Verantwortung tragen. Der postmoderne Mensch ist in sich selbst verliebt und sieht sich als den Mittelpunkt des Universums an. Seine individuelle Freiheit und Autonomie geht ihm über alles. Der Autismus der modernen Selbstverliebtheit feiert fröhliche Urständ. «Mir geht nichts über mich» – dieser Kernsatz wird heute systematisch ausgelebt. Die Werte des Ichs stehen über den Werten der Gemeinschaft. Wir kreisen ständig um uns selbst, horchen dauernd in uns hinein, tasten täglich unsere Empfindungen ab.

    Und doch ist der moderne Mensch zutiefst verunsichert. Das Selbstbewusstsein ist nur ein äusserer Schein. Die Selbstbespiegelung führt nämlich keineswegs zu einer festeren Identität. Im Gegenteil: Tief im Inneren nagen die Selbstzweifel. Werde ich den Aufstieg schaffen? Habe ich genug Kraft im Konkurrenzkampf? Wird meine Andacht im Kinderkreis ankommen? Liebt mich meine Ehefrau? Werden unsere Kinder ihren Weg einmal machen? Kann ich ihnen ein guter Vater sein?

    Bei der Suche nach Sicherheit orientiert sich der moderne Mensch gerne an den «Stars». Stars sind eine typische Erscheinung unserer Zeit. Durch die Eigenwerbung wird der Starkult systematisch gefördert. Stars sind die Ersatzgötter der Moderne, durch das Scheinwerferlicht der Medien zu unnahbaren Helden erhoben, mit Glorienschein und Sternschnuppenstaub aufgepeppte Objekte der Anbetung. Stars sind nicht nur die Helden der Musikindustrie. Längst gibt es auf allen Gebieten des Lebens die Heroen: Star-Anwälte, Star-Architekten, Star-Köche, Star-Prediger usw. Da die Medien ständig Neues fordern, kommen und gehen die Helden im Minutentakt. Da sich auch die Begriffe abnutzen, erfand man neue Superlative: Genie, Diva, Primadonna, Medien-Mogul, Pop-Ikone, Legende. Dahinter stehen oft einfache Menschen, die ihre Fehler überdecken lassen und von anderen inszeniert und ins rechte Licht gerückt werden. Die Inflation der Stars offenbart jedoch nur die Problemlage, dass wir mit dem eigenen Alltag und der Durchschnittlichkeit unseres Lebens nicht mehr fertig werden.

    Zusätzlich stellt man heute einen häufigen Wechsel von Meinungen fest. Ewige Überzeugungen sind heute eher selten anzutreffen. Meinungen kann man schnell ändern, Überzeugungen dagegen nur unter heftigen Schmerzen. In der Orientierungslosigkeit der pluralistischen Moderne ist dagegen nichts mehr sicher. Was heute als gesicherte Erkenntnis erscheint, kann morgen schon ins Reich der Mythen gehören. Deshalb ist es «en vogue», sich lieber nicht festzulegen. Man dreht das Fähnchen nach dem Wind, es fehlt die Kraft, aus Überzeugung einmal gegen den Strom zu schwimmen. In der Harmoniesehnsucht unserer Zeit gelten Überzeugungstäter schnell als Querulanten und Prinzipienreiter.

    War die SPD früher für soziale Gerechtigkeit und für die Rechte der Arbeitnehmer, kommen einem heute manche Zweifel. Galt die CDU früher als Garantin für konservative Familienpolitik, sind an diesem Punkt heute neue Fragen entstanden. Fühlten sich die Grünen früher als pazifistische Speerspitze der Politik, reibt man sich heute angesichts der angepassten Realpolitik verwundert die Augen. Natürlich ist es nicht falsch, dank besserer Einsichten Meinungen zu ändern. Die Frage stellt sich jedoch: Für was steht man eigentlich noch? Was sind die Werte und unaufgebbaren Prinzipien einer Gruppe?

    Diese allgemeine gesellschaftliche Prinzipienlosigkeit ist längst zu uns Christen übergeschwappt. Auch wir haben Mühe, unsere Prinzipien zu formulieren und zu leben. Was ist uns unaufgebbar wichtig? Auch uns fehlen die Persönlichkeiten in Kirchen und Gemeinden. Auch bei Christen weiss man manchmal nicht, woran man ist. Heute reden wir so, morgen jedoch ganz anders. Die Grundüberzeugungen mancher Kirchen und Freikirchen haben sich verflüchtigt. Elementare Überzeugungen sind für jede Gruppe jedoch absolut notwendig, um eine Identität zu entwickeln. Wenn diese Säulen umgeworfen werden, gerät alles ins Wanken.

    So gilt es, in der heutigen Zeit über persönliche Werte und Überzeugungen nachzudenken. An diesem Punkt geht es in erster Linie um das Ethos des Menschen. Jede Verhaltensweise entspringt einem ethischen Prinzip. Deshalb müssen Lösungen zur Veränderung des inneren Menschen tiefer ansetzen als mit dem blossen Appell, netter zueinander zu sein.

    Impulse und Auswege

    Wir benötigen heute zunächst klare Prinzipien statt schneller Lösungen. Man könnte hier auch den Begriff «Werte» verwenden. Werte sind fundamentale Überzeugungen, die hinter jedem Tun des Menschen stehen. Werte sind die Säulen der menschlichen Existenz, nichthinterfragbare Axiome des menschlichen Handelns. Von den Werten her bestimmen wir unsere Handlungsweisen. Menschen mit Prinzipien und Werten sind berechenbar. Man weiss, woran man bei ihnen ist. Sie stehen auf einem festen Fundament, haben klare ethische Überzeugungen. Auf sie kann man sich verlassen.

    Natürlich müssen die Prinzipien die richtigen sein! Auch Adolf Hitler hatte feste Überzeugungen – fatalerweise die falschen. Schon daran merken wir: Hinter den letzten Überzeugungen des Menschen stehen letzte fundamentale Fragen des Lebens. Deshalb müssen wir verstehen: Es gibt keine letzten Prinzipien ohne Religion. Kein Mensch kann ohne ein transzendentes, nichthinterfragbares Grundgerüst für seine Ethik leben. Selbst der Atheist hält an Axiomen fest, die durch nichts bewiesen werden können. Wenn wir unserem Verhalten eine feste Regel geben wollen, ohne ständig nach anderen Kriterien entscheiden zu müssen, brauchen wir ein festes Geländer, eine Leitplanke des Lebens.

    An diesem Punkt bietet uns der christliche Glaube etwas ungemein Wichtiges an: klare Werte für das Leben. Das Christentum ist keine theoretische Grösse, keine blosse philosophische Spekulation, sondern umfassende Lebenshilfe für die Grundfragen der menschlichen Existenz. Der Glaube an Christus gibt mir klare Leitlinien, damit ich erkenne, wie ich leben soll. «Jesus schafft Persönlichkeiten, die das Salz der Erde sind» – dieser Liedvers stimmt! Solche Persönlichkeiten haben feste Werte im christlichen Glauben gefunden und können danach ihr Leben offensiv und transparent gestalten.

    Darum geht es! Christsein im neuen Millennium muss sich wieder an den Geboten und Ordnungen Gottes orientieren, um seinem Auftrag gerecht zu werden. Was wir heute wieder brauchen, ist eine Rückbesinnung auf die biblischen Tugenden. Tugenden sind konkrete, von Gott gebotene Verhaltensweisen, die ein geordnetes Zusammenleben der Menschen ermöglichen. Jede menschliche Gemeinschaft lebt von solchen Übereinkünften. Tugenden sind der konkrete Ausdruck einer sittlichen Norm. Deshalb geht es nicht um Tugend an sich, sondern um den richtigen Massstab für die Tugend.

    Nun müssen wir gleich einige Missverständnisse ausräumen. Der Begriff «Tugend» ist heute negativ besetzt. Die meisten Zeitgenossen denken dabei an preussischen Drill oder puritanische Gesetzlichkeit. Andere verbinden ihn mit der griechischen Philosophie und denken an Platos vier Kardinaltugenden (Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit, Gerechtigkeit). Das alles ist hier nicht gemeint. Es geht vielmehr um die biblische Tugendlehre. Die Bibel kennt viele Aufzählungen von Verhaltensweisen, die Gott von dem Menschen fordert (Gal. 5,22f; Kol. 3,12–17; Eph. 4,1–3; Eph. 4,32–5,2; Tit. 1,8–9; 2. Petr. 1,5–7; 1. Tim 3,2–6). Sie verurteilt zudem an vielen Stellen die Untugenden des Menschen (Gal. 5,19–21; Eph. 5,3–5; Tit. 1,7f; 2. Tim. 3,1–5). Zur antiken Tugendlehre gibt es aber einen wesentlichen Unterschied in der biblischen Ethik. Menschliche Wesens- und Charaktereigenschaften, und seien sie noch so wertvoll, schaffen nicht die Veränderung des Menschen. Tugenden werden durch den Glauben an Christus gelebt und durch diesen Glauben geformt, nicht durch den guten Willen des Menschen. Der Heilige Geist wirkt die Frucht des Geistes, die Tugenden. Diese Tugenden orientieren sich wiederum nicht an menschlichen Meinungen, sondern an den Geboten der Bibel. Gott schenkt dem Menschen in seiner Gnade nicht nur die Massstäbe zum Leben, sondern gibt uns auch durch den Glauben die Kraft, tugendhaft leben zu können. Wir müssen es nicht aus unserem eigenen Vermögen versuchen. Wir können uns nicht wie Baron von Münchhausen eigenhändig aus dem Sumpf ziehen. Gott hat alles zu unserer Heiligung getan. Christen lassen ihn in ihr Leben hineinwirken.

    Ein tugendhaftes Leben nach den festen Massstäben Gottes ist eine der Hauptforderungen des Neuen Testaments: «Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, das erwägt» (Phil. 4,8). «Eben deshalb wendet aber auch allen Fleiss auf und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis …» (2. Petr. 1,5). Die ganze Existenz des Christen besteht darin, Gott durch ein gerechtes Leben zu verherrlichen. Christen haben übrigens auch den Auftrag, die Tugenden Gottes anderen Menschen zu verkünden, sei es durch das Wort oder durch die Tat (1. Petr. 2,9). Die Tugenden des christlichen Glaubens gelten für alle Menschen! Sie sind nicht nur für die Ultra-Frommen gültig. Gottes gute Gebote sind nicht nur für die Christen gut, sondern für alle seine Geschöpfe.

    Nur einige wenige biblische Tugenden seien an dieser Stelle herausgegriffen. Sie sollen uns exemplarisch deutlich machen, wie ein gottgefälliger Lebensstil der Christen aussehen könnte. Vielleicht kann diese (unvollständige) Liste als Anregung dienen, um in einer Predigtreihe, in der Bibelstunde, im Hauskreis oder in anderen Gruppen je eine biblische Tugend näher zu beleuchten.

    Die Liebe gilt als die Kardinaltugend der Christen (Eph. 5,2). Bitte lesen Sie dazu den ganzen Abschnitt von 1. Kor. 13,4–8. Dieses halbe Kapitel ist eine Perle der ganzen Bibel. Es gibt kaum einen Text der Weltliteratur, der die gesamte westliche Gesellschaft so in Frage stellt, wie dieses «Hohelied der Liebe». Diese Art von Liebe scheint tatsächlich das genaue Gegenteil unserer heutigen Lebenshaltung zu sein. Hinter der hier beschriebenen selbstlosen Liebe steht die Selbstverleugnung des Menschen, nicht die Selbstverwirklichung. Sie wurde in Christus verwirklicht, als er stellvertretend für die Sünden aller Menschen am Kreuz starb. Gottes Wesen ist Liebe (1. Joh. 4,8). Diese Liebe soll sich nicht nur in Worten, sondern in konkreten Taten zeigen (1. Joh. 4,7–21). Sie macht nicht Halt bei den Feinden und ist deshalb das Band der Vollkommenheit (Kol. 3,14). Wir brauchen heute in Gesellschaft und Gemeinde eine Revolution der Liebe!

    Gott fordert von uns ferner die Tugend der Demut (Kol. 3,12; Eph. 4,2), heute ein wahrlich seltenes Gut. In der Demut steckt die Gesinnung des Dienens, die Entschlossenheit, sich dem anderen unterzuordnen und auf sein Wohl bedacht zu sein, selbst wenn ich ihm menschlich überlegen bin. Demut ist nicht schwächliche Nachgiebigkeit, sondern die Bereitschaft, um des Zieles willen den untersten Weg zu gehen. Der Demütige achtet den anderen höher als sich selbst (Phil. 2,3). Das beste Vorbild für Demut gab uns Jesus Christus selbst, der als Gott Mensch wurde, um uns zu erlösen (Phil. 2,6ff; Matth. 11,29).

    Man muss sich einmal vorstellen, was dies bedeutete: Gott, der Allmächtige, Heilige, Sündlose, der König aller Könige, der Schöpfer des Universums, der Erhabene, Allwissende, die Verkörperung der Schönheit, die reine Güte und Liebe – dieser Gott steigt herab in eine armselige Krippe, lässt sich von Menschen anspucken und endet verblutend am Kreuz. Er wird sogar zur Sünde! Das ist die personifizierte Demut. In unserem Zeitalter des Egoismus und des Karrierestrebens brauchen wir dringend wieder eine Revolution der Demut, sowohl in der Gesellschaft wie auch in der Gemeinde. Was würde sich dadurch nicht alles ändern!

    Gleich nach der Demut folgt als biblische Kardinaltugend die Sanftmut (Eph. 4,2; Gal. 5,23). Hinter dem biblischen Begriff der Sanftmut steht das Bild eines gezähmten Tieres, das gelernt hat, sich zu beherrschen und dessen Kraft gebändigt ist. Sanftmütige Menschen sind Personen, die ihre Kräfte bündeln und beherrschen können, die nicht wild und unbeherrscht um sich schlagen, sondern sich selbst zurücknehmen, um das Ziel zu erreichen. Diese Sanftmütigen werden das Himmelreich ererben (Matth. 5,5). Sanftmut hat auch nichts mit profilloser Schwächlichkeit zu tun, denn Paulus fordert uns auf, sanftmütig zurechtzuweisen (Gal. 6,1). Sanftmut ist hier das Gegenteil von Streitsucht. Christus ist wie bei der Demut das absolute Vorbild aller Sanftmut (Matth. 11,29). Er, der Heiland dieser Welt, hätte mit Macht und Autorität dazwischenschlagen können. Ihm wäre es ein Leichtes gewesen, sich Legionen von Engeln zu Hilfe kommen zu lassen. Aber um des Zieles willen hielt er seine Macht zurück, um uns zu erlösen.

    Was uns heute ebenfalls fehlt, sind Geduld und Langmut (Eph. 4,2; Gal. 5,22). Geduld ist das Aushalten einer Spannung, die durch das Böse geschieht. Sie ist also nicht passives Erdulden, sondern aktives Aushalten einer Spannung. Das fällt uns schwer, weil wir alles lieber selbst in die Hand nehmen wollen. Die Zeit läuft uns scheinbar davon. Wir haben so viel zu tun, dass wir nicht warten können. Die Beschleunigungsgesellschaft fordert ihren Tribut. Alles muss sofort und auf Knopfdruck geschehen. Wir haben keine Nerven für langes Warten. Geduld heisst jedoch: Ich haue nicht gleich dazwischen. Ich vertraue darauf, dass Gott am Ende ein gerechtes Urteil fällen wird (Röm. 2,3). Der Geduldige nimmt sich selbst nicht so wichtig. Er hat Glauben an den allmächtigen Gott. Der wird es am Ende richten. Gerade für das Zusammenleben in Kirche und Gemeinde ist Geduld eine wichtige Charaktereigenschaft (Jak. 5,7–11). Übrigens: Gott hat auch Geduld mit uns. Wie viel mehr sollten wir sie miteinander haben.

    Noch etwas fehlt uns heute: die Güte. Der Begriff wird in der Bibel auch mit «Freundlichkeit» übersetzt. Gütige Menschen sind solche, die das Gute tun. Das Gute ist aber im christlichen Glauben nur das, was Gott selber für gut befindet! Gut ist folglich das, was Gottes Geboten entspricht. Nicht der Mensch setzt hier den Massstab, sondern sein göttlicher Schöpfer. Übrigens: Gott selbst ist gut (Ps. 86,5; Mark. 10,18; Ps. 145,9). Sein Wesen stimmt also auch mit seinen Massstäben überein – ein Megawert, der auch uns Menschen gut zu Gesicht stehen würde. Weil Gott selbst gut ist und das Gute tut, soll auch unser Handeln vom Tun des Guten gekennzeichnet sein (3. Joh. 1,11). Die Frage lautet deshalb ganz praktisch: Wem kann ich heute etwas Gutes tun?

    Der Kontrast der biblischen Tugenden zur heutigen Zeit wird am deutlichsten beim nächsten Thema, der Treue. Nichts fehlt in unserer Gesellschaft und in unseren Gemeinden so sehr wie die Treue. Treue ist die zuverlässige Festigkeit im Handeln, die unbedingte Verlässlichkeit, die auch dann nicht aufhört, wenn keine Gegenleistung mehr zu erwarten ist. Sie ist eine nicht nachlassende Durchhaltekraft. Sie gibt nicht auf, wenn Gegenwind kommt. Sie bleibt beständig, auch wenn die eigene Lust nachlässt. Treue ist auf Langfristigkeit ausgelegt, nicht auf Kurzatmigkeit. Auch beim Thema Treue ist die Grundlage: Gott ist treu (5. Mose 7,7–9; Ps. 89,34). Er steht zu seinem Wort. Auf ihn kann man sich verlassen. Auch Christus war treu (Hebr. 2,17). Und deshalb soll auch das Leben der Christen durch Treue gekennzeichnet sein (Off. 2,10).

    Das gilt auch für die ganz praktische Gemeindearbeit. Wie oft habe ich es selbst erlebt: Bei der Gründung einer neuen Gruppe stehen die Mitarbeiter Schlange. Jeder will dabei sein. Jeder setzt sich ein, damit der Start gelingt. Aber nach zwei oder drei Jahren nagen die ersten Zweifel. Der anfängliche Elan verflacht. Vielleicht nimmt auch der Erfolg ab. Und ehe man sich’s versieht, werden Argumente zusammengebastelt, um sich klammheimlich aus der Mitarbeiterschaft zu verabschieden. Zurück bleiben die Treuen, oder sollte man besser sagen: die Treu-Doofen? Gemeindearbeit, wie jedes gesellschaftliche Engagement, lebt von der Verbindlichkeit und vom langen Atem der Mitarbeiter. Wer nicht bereit ist, auch die zweite und dritte Meile zu gehen, wird keinen guten Dienst tun können. Wer nicht bereit ist, auch Durststrecken in der Gemeinde durchzuhalten, ist nicht geschickt zum Bau des Reiches Gottes. Die Länge trägt die Last! Wo sind Menschen, die verbindlich und treu und selbstlos ihren Dienst versehen, nicht nur über sechs Monate, sondern über sechs Jahre?

    Die Tugendlisten der Bibel sind lang. Barmherzigkeit, herzliches Erbarmen und Mitleid gelten als Eigenschaften Jesu (Matth. 9,36; Mark. 1,41) und als Kennzeichen der Christen (Eph. 4,32; Kol. 3,12). Vergebungsbereitschaft (Eph. 4,32; Kol. 3,13) spiegelt Gottes Gnade an uns wider und sollte deshalb auch in unserem Alltag an der Tagesordnung sein. Wahrhaftigkeit – in einer Zeit der Lügen – ist heute ein weiterer «Megawert». Viele Politiker, Schauspieler, Sportler und Strafverteidiger leisten sich so genannte «Spin-Doctors», Schönredner, die durch die Medien ihre Arbeitgeber trotz Krisen in ein gutes Licht rücken. Diese gut bezahlten Meinungsmacher (oder besser: Meinungsmanipulatoren) drehen (engl. «spin») Sachverhalte so hin, dass sie im Scheinwerferlicht glanzvoll erscheinen. Hier werden das Image aufpoliert, der Schaden begrenzt und die Skandale schön gefärbt. Die Wahrheit wird auf kreative Weise verdreht, die Täuschung geschieht unterschwellig und unbemerkt. Der Täter wird als Opfer einer geschickten Intrige hingestellt.

    Gottes Massstäbe sind dagegen klar: «Legt die Lüge ab und redet Wahrheit» (Eph. 4,25). Christus selbst war die Wahrheit (und Wahrhaftigkeit) in Person (Joh. 14,6). Üble Nachrede wird in der Bibel scharf gebrandmarkt (Jak. 4,11). In einer Welt der Intrigen und Verleumdungen – auch in christlichen Kreisen – ist die Verpflichtung auf absolute Wahrhaftigkeit eine Kampfansage und ein Meilenstein.

    Die Dankbarkeit ist uns ebenfalls abhanden gekommen. «Die glücklichsten Menschen sind nicht die, die am meisten haben, sondern die, die am meisten danken.» Dieser Satz fiel mir neulich in die Hände. Er stellt unsere gesamte materialistische Zeit in Frage. Dankbarkeit ist der Schlüssel zum wahren Glück des Menschen. Aber wo finden wir heute Dankbarkeit? Eine alte Weisheit berichtet davon, dass sich im Himmel zwei menschliche Tugenden zum ersten Mal begegnet sind: die eine heisst Grosszügigkeit, die andere Dankbarkeit. Stimmt nicht das Sprichwort: «Undank ist der Welt Lohn»?

    Wir sind undankbar geworden. Es gibt viele Gründe dafür: Manches ist uns so selbstverständlich geworden, dass wir dafür nicht mehr dankbar sind. Wer dankt schon dem Postboten, der Müllabfuhr, der Frau am Bankschalter, dem Lehrer in der Schule, dem Pastor in der Gemeinde? Die tun doch nur ihre Pflicht, so meint man. Muss man denen denn danken? Nachher werden die noch eingebildet.

    Der Apostel Paulus nennt die Undankbarkeit Gott gegenüber die Ursünde aller Menschen: «Sie kannten Gott, haben ihn aber weder als Gott verherrlicht noch ihm Dank dargebracht», schreibt er über die Einstellung des von Gott getrennten Menschen (Röm. 1,21). In seinem zweiten Brief an seinen Schüler Timotheus nennt er die Undankbarkeit ein Zeichen der Endzeit (2. Tim. 3,1–2). Aber schon zur Zeit Jesu gab es undankbare Menschen. Einmal heilte Christus zehn Aussätzige, aber nur einer kam zurück, um sich bei ihm zu bedanken (Luk. 17,11–19). Das Problem der Undankbarkeit scheint also zeitlos zu sein.

    Dabei ist Jesus Christus das beste Beispiel eines dankbaren Menschen. Obwohl er Gott in Menschengestalt war, lesen wir mehrfach von ihm, dass er dankte (Matth. 14,19; 26,26f; Joh. 11,41). Jesus war uns in seiner Dankbarkeit ein Vorbild. Sein ganzes Wesen spiegelte die Dankbarkeit gegen Gott wider. Wenn Jesus dankbar war, sollten wir es nicht auch sein? Die Bibel fordert uns zudem auf, jederzeit dankbar zu sein (Eph. 5,20; 1. Thess. 5,18). Ja, eigentlich soll die gesamte Existenz des Menschen den Dank gegenüber Gott und den Menschen ausdrücken. Der Mensch ist geschaffen, um Gott zu loben (Eph. 1,12), d. h. Gott zu erhöhen und ihm zu danken. Wir verfehlen unsere Bestimmung, wenn wir nicht dankbare Menschen sind.

    Legen Sie jetzt bitte dieses Buch für einige Minuten aus der Hand (aber das Weiterlesen dann nicht vergessen!) und überlegen Sie konkret, wem sie heute einmal ihre Dankbarkeit ausdrücken sollten. Sie können sicher sein: Es tut dem anderen gut! Wann haben wir Männer uns bei unseren Frauen zum letzten Mal für ihre Liebe und Unterstützung bedankt? Wann haben Kinder das letzte Mal bei den Eltern einen Herzensdank vom Stapel gelassen? Keine Angst: Die Bedankten werden nicht gleich eingebildet. Dafür kam unser Dank bisher zu spärlich. Aber Beziehungen werden wieder heil, wenn ich meine Wertschätzung ausdrücke. Auch in der Gemeinde haben wir eine Dankoffensive nötig. Viele setzen sich für das Wohl der Gemeinde ein – danken wir es ihnen? Oder haben wir uns auch daran schon gewöhnt? Bei allem darf der Dank an Gott nicht fehlen. Ja, er soll sogar an erster Stelle stehen. Die meisten Briefe des Neuen Testaments fangen deshalb damit an: mit dem Dank für die Gnade und den Segen Gottes. Vergessen wir auch hier nicht, was Gott alles Gutes an uns getan hat.

    Unsere Liste christlicher Tugenden ist noch nicht zu Ende. Dazu gehört auch unbedingt die Freude (Phil. 4,4). Überall, wo Jesus auftauchte, kam Freude in das Leben der Menschen (Luk. 2,10; Joh. 15,11; 16,24; Matth. 28,8). Selbst in leidvollen Situationen des Lebens empfingen Christen die Freude des Herrn (Jak. 1,2). Die Freudlosigkeit vieler christlicher Kreise heute ist dagegen erschreckend.

    Frieden ist eine weitere Eigenschaft, die auf Gott selbst zurückgeht und die uns Menschen sichtbar prägen sollte. Wie alle Tugenden ist auch sie eine «Frucht des Geistes» (Gal. 5,22), d. h. sie ist ein Geschenk Gottes. Frieden fällt uns nicht automatisch zu, er muss errungen werden (2. Tim. 2,22). Christen sollen als Friedensstifter in dieser Welt einen Unterschied machen (Jak. 3,18). Es fällt immer auf, wenn der Friede Christi in den Herzen von Menschen regiert (Kol. 3,15).

    In einer Zeit moralischer Dekadenz, die erstaunliche Parallelen zur Ära des Unterganges von Rom zeitigt, dürfte auch die Tugend der Keuschheit als Antipode dienen (Gal. 5,23). Sie wird eng mit der Selbstbeherrschung verbunden. Der Begriff bezieht sich nicht nur auf den sexuellen Bereich, sondern auf alle Handlungen des Menschen.

    Andere Tugenden seien nur angedeutet: Besonnenheit, Gerechtigkeit, Gastfreundschaft (Tit. 1,8). Aber auch Fleiss, Pünktlichkeit, Tapferkeit, Sparsamkeit, Mässigung, Anstand, Respekt, Pflichtgefühl, Verlässlichkeit und Achtung dürfen nicht unerwähnt bleiben.

    Tugenden sollen wir nicht leben, damit andere uns grossartig finden, sondern damit wir damit Gott verherrlichen. Das ist der erste und wichtigste Grund unseres Handelns. Automatisch werden wir dann in zweiter Linie zu glaubwürdigen Menschen, denen man vertraut und die auch ein Zeugnis sind für ihren Heiland. Glaubwürdigkeit, dieser Megawert unserer Zeit, ist da vorhanden, wo man Menschen vertrauen kann, weil sie verlässlich und berechenbar sind. Genau solche Menschen müssen Christen sein.

    Christsein im neuen Millennium ist eine grosse Herausforderung und wird dauernd angefochten bleiben. In der Hektik des Alltags werden wir jeden Tag darum kämpfen müssen. Ein Leben, das Gott gefällt und sich nicht nach den Massstäben der Zeit richtet, fällt keinem in den Schoss. Es muss errungen werden. Niemand wird ohne Fehler und Versagen dieses alternative Leben führen können. Deshalb sind Busse und Bekenntnis fundamentale Bestandteile eines glaubwürdigen Christenlebens. Das tägliche Sündenbekenntnis vor Gott sollte zu unserem Christsein gehören. Dabei geht es nicht um den «Bussgang nach Canossa» oder um eine ständige Selbstkasteiung des armen Sünders, sondern um das schlichte Gebet des Gläubigen um Vergebung der Schuld. Nur die selbstgerechten Pharisäer haben die Beichte nicht nötig. Wer sich aber selbst im Lichte Gottes sieht, der erkennt sich als Sünder. Dies gilt auch für Christen, nicht zuletzt für diejenigen, die im so genannten vollzeitlichen Dienst stehen!

    Um das Christsein in Treue und Verbindlichkeit zu leben, helfen uns feste Tagesabläufe. Die geistliche Übung verlangt geradezu nach einem gewohnten Schema, nach festen Regeln. Ich empfehle jedem Christen feste Gebetszeiten am Tag. Der Morgen eignet sich je nach häuslicher Situation besonders gut für eine Zeit der Besinnung, des Gebetes und der Bibellese. Ich empfehle aber auch kleine, über den Tag verteilte Besinnungspausen – und wenn sie nur Sekunden dauern –, in denen wir uns neu auf Gott ausrichten und still zu ihm beten. Auch als Abschluss des Tages sollte das Gebet nicht fehlen, ebenso wenig die Andacht mit der Familie. Hilfreich können auch gewisse Traditionen sein. Mich haben Familien sehr beeindruckt, bei denen es feste «Rituale» gibt. Sei es die Tradition, dass sich alle Familienmitglieder an bestimmten Festtagen treffen (die Top-Priorität im Jahr), sei es, dass man Weihnachten, Ostern oder den Geburtstag nach bestimmten Regeln feiert.

    Unsere Welt und unsere Gemeinden brauchen von Gott geformte Persönlichkeiten, die nach den biblischen Prinzipien und Werten konsequent leben. Fangen wir doch heute an, Gott um eine Erneuerung unseres persönlichen Lebens zu bitten und auf seine Resultate zu warten.

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    2005/02/10 at 12:06 pm
  • From ali on Alcopops machen krank

    unsere regierung ist in der hand des geldes. sie tanzen im takt der wirtschaftsbosse. gott sollte ihr leiter sein.ist es aber nicht.
    deshalb können sie nicht regieren, sondern nur reagieren.
    politk ist voller kompromissse, voller lügen. die politische
    landschaft ist ein irrgarten die ideologien und meinungen. hinter jeder ansicht steckt oft eine absicht.
    hier in bayern wird viel über drogen und gegen drogen geredet und gekämpft.
    auf der anderen seite prosten sich die politiker auf der grössten drogenszene der welt mit litergläsern zu und beschwören die bayerische gemütlichkeit.oktoberfest.
    ein einziger widerspruch.
    einzig und allein die bibel hilft uns in diesem stimmengewirr, in dieser totalen verwirrung.
    ali
    *Sprüche 23 Vers 29-35* Wo ist Weh? Wo ist Leid? Wo ist Zank? Wo ist Klagen? Wo sind Wunden ohne jeden Grund? Wo sind trübe Augen? Wo man lange beim Wein sitzt und kommt, auszusaufen, was eingeschenkt ist. Sieh den Wein nicht an, wie er so rot ist und im Glase so schön steht: Er geht glatt ein, aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter. Da werden deine Augen seltsame Dinge sehen, und dein Herz wird Verkehrtes reden, und du wirst sein wie einer, der auf hoher See sich schlafen legt, und wie einer, der oben im Mastkorb liegt. Sie schlugen mich, aber es tat mir nicht weh; sie prügelten mich, aber ich fühlte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Dann will ich’s wieder so treiben…..

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    2005/02/10 at 12:21 pm