Leserbriefe

  • From ali on Die Opfer unserer Mediengesellschaft

    Der Mensch ist mit sich selbst nicht mehr im Reinen. Wichtige Charaktereigenschaften sind ihm abhanden gekommen. Von allen Seiten hört man heute die Klage über fehlende Charakterstärke in unserem Land. Offensichtlich gibt es wenige Menschen mit Rückgrat und mit einem klaren Persönlichkeitsprofil. Feste Überzeugungen und Gesinnungen haben sich verflüchtigt. Mit Sehnsucht blickt man auf bekannte Personen des öffentlichen Lebens zurück, die längst den Zenit des Lebens überschritten haben, aber für unverwechselbare Originalität und klare Überzeugungen stehen. Heutige Politiker sind dagegen unberechenbar und oftmals profillos geworden. Klare politische Grundsätze verschwimmen. Man weiss nicht mehr, woran man ist. Gut ist, was der Mehrheit dient, böse ist, was ihr schadet – so scheint es. Vor allen Dingen legt man sich nicht mehr fest. Man steht in der dauernden Gefahr, sich den unterschiedlichen Erwartungen der Welt anzupassen. Der Konformitätsdruck nimmt zu. Je nach Situation drehen wir unser Fähnchen nach dem Wind. Was kümmert uns unser Geschwätz von gestern! Heute ist heute, ein neuer Tag mit neuen Entscheidungen, die nichts mit den vergangenen Positionen zu tun haben müssen. Je nach Situation passen wir uns an. In der Gemeinde sind wir so, am Arbeitsplatz anders. Wir wechseln unser Profil von Situation zu Situation. Der Pluralismus der Moderne macht uns zu modernen Chamäleons. Am Ende wissen wir selbst nicht mehr, wofür wir eigentlich stehen und was wir glauben sollen. Wir haben gelernt, uns anzupassen, und dabei sind uns die Prinzipien abhanden gekommen.

    In meinem Buch Trends 2000 habe ich ausführlicher die Entwicklungen zum Pluralismus und Individualismus dargelegt, die für die derzeitige Situation erhebliche Verantwortung tragen. Der postmoderne Mensch ist in sich selbst verliebt und sieht sich als den Mittelpunkt des Universums an. Seine individuelle Freiheit und Autonomie geht ihm über alles. Der Autismus der modernen Selbstverliebtheit feiert fröhliche Urständ. «Mir geht nichts über mich» – dieser Kernsatz wird heute systematisch ausgelebt. Die Werte des Ichs stehen über den Werten der Gemeinschaft. Wir kreisen ständig um uns selbst, horchen dauernd in uns hinein, tasten täglich unsere Empfindungen ab.

    Und doch ist der moderne Mensch zutiefst verunsichert. Das Selbstbewusstsein ist nur ein äusserer Schein. Die Selbstbespiegelung führt nämlich keineswegs zu einer festeren Identität. Im Gegenteil: Tief im Inneren nagen die Selbstzweifel. Werde ich den Aufstieg schaffen? Habe ich genug Kraft im Konkurrenzkampf? Wird meine Andacht im Kinderkreis ankommen? Liebt mich meine Ehefrau? Werden unsere Kinder ihren Weg einmal machen? Kann ich ihnen ein guter Vater sein?

    Bei der Suche nach Sicherheit orientiert sich der moderne Mensch gerne an den «Stars». Stars sind eine typische Erscheinung unserer Zeit. Durch die Eigenwerbung wird der Starkult systematisch gefördert. Stars sind die Ersatzgötter der Moderne, durch das Scheinwerferlicht der Medien zu unnahbaren Helden erhoben, mit Glorienschein und Sternschnuppenstaub aufgepeppte Objekte der Anbetung. Stars sind nicht nur die Helden der Musikindustrie. Längst gibt es auf allen Gebieten des Lebens die Heroen: Star-Anwälte, Star-Architekten, Star-Köche, Star-Prediger usw. Da die Medien ständig Neues fordern, kommen und gehen die Helden im Minutentakt. Da sich auch die Begriffe abnutzen, erfand man neue Superlative: Genie, Diva, Primadonna, Medien-Mogul, Pop-Ikone, Legende. Dahinter stehen oft einfache Menschen, die ihre Fehler überdecken lassen und von anderen inszeniert und ins rechte Licht gerückt werden. Die Inflation der Stars offenbart jedoch nur die Problemlage, dass wir mit dem eigenen Alltag und der Durchschnittlichkeit unseres Lebens nicht mehr fertig werden.

    Zusätzlich stellt man heute einen häufigen Wechsel von Meinungen fest. Ewige Überzeugungen sind heute eher selten anzutreffen. Meinungen kann man schnell ändern, Überzeugungen dagegen nur unter heftigen Schmerzen. In der Orientierungslosigkeit der pluralistischen Moderne ist dagegen nichts mehr sicher. Was heute als gesicherte Erkenntnis erscheint, kann morgen schon ins Reich der Mythen gehören. Deshalb ist es «en vogue», sich lieber nicht festzulegen. Man dreht das Fähnchen nach dem Wind, es fehlt die Kraft, aus Überzeugung einmal gegen den Strom zu schwimmen. In der Harmoniesehnsucht unserer Zeit gelten Überzeugungstäter schnell als Querulanten und Prinzipienreiter.

    War die SPD früher für soziale Gerechtigkeit und für die Rechte der Arbeitnehmer, kommen einem heute manche Zweifel. Galt die CDU früher als Garantin für konservative Familienpolitik, sind an diesem Punkt heute neue Fragen entstanden. Fühlten sich die Grünen früher als pazifistische Speerspitze der Politik, reibt man sich heute angesichts der angepassten Realpolitik verwundert die Augen. Natürlich ist es nicht falsch, dank besserer Einsichten Meinungen zu ändern. Die Frage stellt sich jedoch: Für was steht man eigentlich noch? Was sind die Werte und unaufgebbaren Prinzipien einer Gruppe?

    Diese allgemeine gesellschaftliche Prinzipienlosigkeit ist längst zu uns Christen übergeschwappt. Auch wir haben Mühe, unsere Prinzipien zu formulieren und zu leben. Was ist uns unaufgebbar wichtig? Auch uns fehlen die Persönlichkeiten in Kirchen und Gemeinden. Auch bei Christen weiss man manchmal nicht, woran man ist. Heute reden wir so, morgen jedoch ganz anders. Die Grundüberzeugungen mancher Kirchen und Freikirchen haben sich verflüchtigt. Elementare Überzeugungen sind für jede Gruppe jedoch absolut notwendig, um eine Identität zu entwickeln. Wenn diese Säulen umgeworfen werden, gerät alles ins Wanken.

    So gilt es, in der heutigen Zeit über persönliche Werte und Überzeugungen nachzudenken. An diesem Punkt geht es in erster Linie um das Ethos des Menschen. Jede Verhaltensweise entspringt einem ethischen Prinzip. Deshalb müssen Lösungen zur Veränderung des inneren Menschen tiefer ansetzen als mit dem blossen Appell, netter zueinander zu sein.

    Impulse und Auswege

    Wir benötigen heute zunächst klare Prinzipien statt schneller Lösungen. Man könnte hier auch den Begriff «Werte» verwenden. Werte sind fundamentale Überzeugungen, die hinter jedem Tun des Menschen stehen. Werte sind die Säulen der menschlichen Existenz, nichthinterfragbare Axiome des menschlichen Handelns. Von den Werten her bestimmen wir unsere Handlungsweisen. Menschen mit Prinzipien und Werten sind berechenbar. Man weiss, woran man bei ihnen ist. Sie stehen auf einem festen Fundament, haben klare ethische Überzeugungen. Auf sie kann man sich verlassen.

    Natürlich müssen die Prinzipien die richtigen sein! Auch Adolf Hitler hatte feste Überzeugungen – fatalerweise die falschen. Schon daran merken wir: Hinter den letzten Überzeugungen des Menschen stehen letzte fundamentale Fragen des Lebens. Deshalb müssen wir verstehen: Es gibt keine letzten Prinzipien ohne Religion. Kein Mensch kann ohne ein transzendentes, nichthinterfragbares Grundgerüst für seine Ethik leben. Selbst der Atheist hält an Axiomen fest, die durch nichts bewiesen werden können. Wenn wir unserem Verhalten eine feste Regel geben wollen, ohne ständig nach anderen Kriterien entscheiden zu müssen, brauchen wir ein festes Geländer, eine Leitplanke des Lebens.

    An diesem Punkt bietet uns der christliche Glaube etwas ungemein Wichtiges an: klare Werte für das Leben. Das Christentum ist keine theoretische Grösse, keine blosse philosophische Spekulation, sondern umfassende Lebenshilfe für die Grundfragen der menschlichen Existenz. Der Glaube an Christus gibt mir klare Leitlinien, damit ich erkenne, wie ich leben soll. «Jesus schafft Persönlichkeiten, die das Salz der Erde sind» – dieser Liedvers stimmt! Solche Persönlichkeiten haben feste Werte im christlichen Glauben gefunden und können danach ihr Leben offensiv und transparent gestalten.

    Darum geht es! Christsein im neuen Millennium muss sich wieder an den Geboten und Ordnungen Gottes orientieren, um seinem Auftrag gerecht zu werden. Was wir heute wieder brauchen, ist eine Rückbesinnung auf die biblischen Tugenden. Tugenden sind konkrete, von Gott gebotene Verhaltensweisen, die ein geordnetes Zusammenleben der Menschen ermöglichen. Jede menschliche Gemeinschaft lebt von solchen Übereinkünften. Tugenden sind der konkrete Ausdruck einer sittlichen Norm. Deshalb geht es nicht um Tugend an sich, sondern um den richtigen Massstab für die Tugend.

    Nun müssen wir gleich einige Missverständnisse ausräumen. Der Begriff «Tugend» ist heute negativ besetzt. Die meisten Zeitgenossen denken dabei an preussischen Drill oder puritanische Gesetzlichkeit. Andere verbinden ihn mit der griechischen Philosophie und denken an Platos vier Kardinaltugenden (Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit, Gerechtigkeit). Das alles ist hier nicht gemeint. Es geht vielmehr um die biblische Tugendlehre. Die Bibel kennt viele Aufzählungen von Verhaltensweisen, die Gott von dem Menschen fordert (Gal. 5,22f; Kol. 3,12–17; Eph. 4,1–3; Eph. 4,32–5,2; Tit. 1,8–9; 2. Petr. 1,5–7; 1. Tim 3,2–6). Sie verurteilt zudem an vielen Stellen die Untugenden des Menschen (Gal. 5,19–21; Eph. 5,3–5; Tit. 1,7f; 2. Tim. 3,1–5). Zur antiken Tugendlehre gibt es aber einen wesentlichen Unterschied in der biblischen Ethik. Menschliche Wesens- und Charaktereigenschaften, und seien sie noch so wertvoll, schaffen nicht die Veränderung des Menschen. Tugenden werden durch den Glauben an Christus gelebt und durch diesen Glauben geformt, nicht durch den guten Willen des Menschen. Der Heilige Geist wirkt die Frucht des Geistes, die Tugenden. Diese Tugenden orientieren sich wiederum nicht an menschlichen Meinungen, sondern an den Geboten der Bibel. Gott schenkt dem Menschen in seiner Gnade nicht nur die Massstäbe zum Leben, sondern gibt uns auch durch den Glauben die Kraft, tugendhaft leben zu können. Wir müssen es nicht aus unserem eigenen Vermögen versuchen. Wir können uns nicht wie Baron von Münchhausen eigenhändig aus dem Sumpf ziehen. Gott hat alles zu unserer Heiligung getan. Christen lassen ihn in ihr Leben hineinwirken.

    Ein tugendhaftes Leben nach den festen Massstäben Gottes ist eine der Hauptforderungen des Neuen Testaments: «Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, das erwägt» (Phil. 4,8). «Eben deshalb wendet aber auch allen Fleiss auf und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis …» (2. Petr. 1,5). Die ganze Existenz des Christen besteht darin, Gott durch ein gerechtes Leben zu verherrlichen. Christen haben übrigens auch den Auftrag, die Tugenden Gottes anderen Menschen zu verkünden, sei es durch das Wort oder durch die Tat (1. Petr. 2,9). Die Tugenden des christlichen Glaubens gelten für alle Menschen! Sie sind nicht nur für die Ultra-Frommen gültig. Gottes gute Gebote sind nicht nur für die Christen gut, sondern für alle seine Geschöpfe.

    Nur einige wenige biblische Tugenden seien an dieser Stelle herausgegriffen. Sie sollen uns exemplarisch deutlich machen, wie ein gottgefälliger Lebensstil der Christen aussehen könnte. Vielleicht kann diese (unvollständige) Liste als Anregung dienen, um in einer Predigtreihe, in der Bibelstunde, im Hauskreis oder in anderen Gruppen je eine biblische Tugend näher zu beleuchten.

    Die Liebe gilt als die Kardinaltugend der Christen (Eph. 5,2). Bitte lesen Sie dazu den ganzen Abschnitt von 1. Kor. 13,4–8. Dieses halbe Kapitel ist eine Perle der ganzen Bibel. Es gibt kaum einen Text der Weltliteratur, der die gesamte westliche Gesellschaft so in Frage stellt, wie dieses «Hohelied der Liebe». Diese Art von Liebe scheint tatsächlich das genaue Gegenteil unserer heutigen Lebenshaltung zu sein. Hinter der hier beschriebenen selbstlosen Liebe steht die Selbstverleugnung des Menschen, nicht die Selbstverwirklichung. Sie wurde in Christus verwirklicht, als er stellvertretend für die Sünden aller Menschen am Kreuz starb. Gottes Wesen ist Liebe (1. Joh. 4,8). Diese Liebe soll sich nicht nur in Worten, sondern in konkreten Taten zeigen (1. Joh. 4,7–21). Sie macht nicht Halt bei den Feinden und ist deshalb das Band der Vollkommenheit (Kol. 3,14). Wir brauchen heute in Gesellschaft und Gemeinde eine Revolution der Liebe!

    Gott fordert von uns ferner die Tugend der Demut (Kol. 3,12; Eph. 4,2), heute ein wahrlich seltenes Gut. In der Demut steckt die Gesinnung des Dienens, die Entschlossenheit, sich dem anderen unterzuordnen und auf sein Wohl bedacht zu sein, selbst wenn ich ihm menschlich überlegen bin. Demut ist nicht schwächliche Nachgiebigkeit, sondern die Bereitschaft, um des Zieles willen den untersten Weg zu gehen. Der Demütige achtet den anderen höher als sich selbst (Phil. 2,3). Das beste Vorbild für Demut gab uns Jesus Christus selbst, der als Gott Mensch wurde, um uns zu erlösen (Phil. 2,6ff; Matth. 11,29).

    Man muss sich einmal vorstellen, was dies bedeutete: Gott, der Allmächtige, Heilige, Sündlose, der König aller Könige, der Schöpfer des Universums, der Erhabene, Allwissende, die Verkörperung der Schönheit, die reine Güte und Liebe – dieser Gott steigt herab in eine armselige Krippe, lässt sich von Menschen anspucken und endet verblutend am Kreuz. Er wird sogar zur Sünde! Das ist die personifizierte Demut. In unserem Zeitalter des Egoismus und des Karrierestrebens brauchen wir dringend wieder eine Revolution der Demut, sowohl in der Gesellschaft wie auch in der Gemeinde. Was würde sich dadurch nicht alles ändern!

    Gleich nach der Demut folgt als biblische Kardinaltugend die Sanftmut (Eph. 4,2; Gal. 5,23). Hinter dem biblischen Begriff der Sanftmut steht das Bild eines gezähmten Tieres, das gelernt hat, sich zu beherrschen und dessen Kraft gebändigt ist. Sanftmütige Menschen sind Personen, die ihre Kräfte bündeln und beherrschen können, die nicht wild und unbeherrscht um sich schlagen, sondern sich selbst zurücknehmen, um das Ziel zu erreichen. Diese Sanftmütigen werden das Himmelreich ererben (Matth. 5,5). Sanftmut hat auch nichts mit profilloser Schwächlichkeit zu tun, denn Paulus fordert uns auf, sanftmütig zurechtzuweisen (Gal. 6,1). Sanftmut ist hier das Gegenteil von Streitsucht. Christus ist wie bei der Demut das absolute Vorbild aller Sanftmut (Matth. 11,29). Er, der Heiland dieser Welt, hätte mit Macht und Autorität dazwischenschlagen können. Ihm wäre es ein Leichtes gewesen, sich Legionen von Engeln zu Hilfe kommen zu lassen. Aber um des Zieles willen hielt er seine Macht zurück, um uns zu erlösen.

    Was uns heute ebenfalls fehlt, sind Geduld und Langmut (Eph. 4,2; Gal. 5,22). Geduld ist das Aushalten einer Spannung, die durch das Böse geschieht. Sie ist also nicht passives Erdulden, sondern aktives Aushalten einer Spannung. Das fällt uns schwer, weil wir alles lieber selbst in die Hand nehmen wollen. Die Zeit läuft uns scheinbar davon. Wir haben so viel zu tun, dass wir nicht warten können. Die Beschleunigungsgesellschaft fordert ihren Tribut. Alles muss sofort und auf Knopfdruck geschehen. Wir haben keine Nerven für langes Warten. Geduld heisst jedoch: Ich haue nicht gleich dazwischen. Ich vertraue darauf, dass Gott am Ende ein gerechtes Urteil fällen wird (Röm. 2,3). Der Geduldige nimmt sich selbst nicht so wichtig. Er hat Glauben an den allmächtigen Gott. Der wird es am Ende richten. Gerade für das Zusammenleben in Kirche und Gemeinde ist Geduld eine wichtige Charaktereigenschaft (Jak. 5,7–11). Übrigens: Gott hat auch Geduld mit uns. Wie viel mehr sollten wir sie miteinander haben.

    Noch etwas fehlt uns heute: die Güte. Der Begriff wird in der Bibel auch mit «Freundlichkeit» übersetzt. Gütige Menschen sind solche, die das Gute tun. Das Gute ist aber im christlichen Glauben nur das, was Gott selber für gut befindet! Gut ist folglich das, was Gottes Geboten entspricht. Nicht der Mensch setzt hier den Massstab, sondern sein göttlicher Schöpfer. Übrigens: Gott selbst ist gut (Ps. 86,5; Mark. 10,18; Ps. 145,9). Sein Wesen stimmt also auch mit seinen Massstäben überein – ein Megawert, der auch uns Menschen gut zu Gesicht stehen würde. Weil Gott selbst gut ist und das Gute tut, soll auch unser Handeln vom Tun des Guten gekennzeichnet sein (3. Joh. 1,11). Die Frage lautet deshalb ganz praktisch: Wem kann ich heute etwas Gutes tun?

    Der Kontrast der biblischen Tugenden zur heutigen Zeit wird am deutlichsten beim nächsten Thema, der Treue. Nichts fehlt in unserer Gesellschaft und in unseren Gemeinden so sehr wie die Treue. Treue ist die zuverlässige Festigkeit im Handeln, die unbedingte Verlässlichkeit, die auch dann nicht aufhört, wenn keine Gegenleistung mehr zu erwarten ist. Sie ist eine nicht nachlassende Durchhaltekraft. Sie gibt nicht auf, wenn Gegenwind kommt. Sie bleibt beständig, auch wenn die eigene Lust nachlässt. Treue ist auf Langfristigkeit ausgelegt, nicht auf Kurzatmigkeit. Auch beim Thema Treue ist die Grundlage: Gott ist treu (5. Mose 7,7–9; Ps. 89,34). Er steht zu seinem Wort. Auf ihn kann man sich verlassen. Auch Christus war treu (Hebr. 2,17). Und deshalb soll auch das Leben der Christen durch Treue gekennzeichnet sein (Off. 2,10).

    Das gilt auch für die ganz praktische Gemeindearbeit. Wie oft habe ich es selbst erlebt: Bei der Gründung einer neuen Gruppe stehen die Mitarbeiter Schlange. Jeder will dabei sein. Jeder setzt sich ein, damit der Start gelingt. Aber nach zwei oder drei Jahren nagen die ersten Zweifel. Der anfängliche Elan verflacht. Vielleicht nimmt auch der Erfolg ab. Und ehe man sich’s versieht, werden Argumente zusammengebastelt, um sich klammheimlich aus der Mitarbeiterschaft zu verabschieden. Zurück bleiben die Treuen, oder sollte man besser sagen: die Treu-Doofen? Gemeindearbeit, wie jedes gesellschaftliche Engagement, lebt von der Verbindlichkeit und vom langen Atem der Mitarbeiter. Wer nicht bereit ist, auch die zweite und dritte Meile zu gehen, wird keinen guten Dienst tun können. Wer nicht bereit ist, auch Durststrecken in der Gemeinde durchzuhalten, ist nicht geschickt zum Bau des Reiches Gottes. Die Länge trägt die Last! Wo sind Menschen, die verbindlich und treu und selbstlos ihren Dienst versehen, nicht nur über sechs Monate, sondern über sechs Jahre?

    Die Tugendlisten der Bibel sind lang. Barmherzigkeit, herzliches Erbarmen und Mitleid gelten als Eigenschaften Jesu (Matth. 9,36; Mark. 1,41) und als Kennzeichen der Christen (Eph. 4,32; Kol. 3,12). Vergebungsbereitschaft (Eph. 4,32; Kol. 3,13) spiegelt Gottes Gnade an uns wider und sollte deshalb auch in unserem Alltag an der Tagesordnung sein. Wahrhaftigkeit – in einer Zeit der Lügen – ist heute ein weiterer «Megawert». Viele Politiker, Schauspieler, Sportler und Strafverteidiger leisten sich so genannte «Spin-Doctors», Schönredner, die durch die Medien ihre Arbeitgeber trotz Krisen in ein gutes Licht rücken. Diese gut bezahlten Meinungsmacher (oder besser: Meinungsmanipulatoren) drehen (engl. «spin») Sachverhalte so hin, dass sie im Scheinwerferlicht glanzvoll erscheinen. Hier werden das Image aufpoliert, der Schaden begrenzt und die Skandale schön gefärbt. Die Wahrheit wird auf kreative Weise verdreht, die Täuschung geschieht unterschwellig und unbemerkt. Der Täter wird als Opfer einer geschickten Intrige hingestellt.

    Gottes Massstäbe sind dagegen klar: «Legt die Lüge ab und redet Wahrheit» (Eph. 4,25). Christus selbst war die Wahrheit (und Wahrhaftigkeit) in Person (Joh. 14,6). Üble Nachrede wird in der Bibel scharf gebrandmarkt (Jak. 4,11). In einer Welt der Intrigen und Verleumdungen – auch in christlichen Kreisen – ist die Verpflichtung auf absolute Wahrhaftigkeit eine Kampfansage und ein Meilenstein.

    Die Dankbarkeit ist uns ebenfalls abhanden gekommen. «Die glücklichsten Menschen sind nicht die, die am meisten haben, sondern die, die am meisten danken.» Dieser Satz fiel mir neulich in die Hände. Er stellt unsere gesamte materialistische Zeit in Frage. Dankbarkeit ist der Schlüssel zum wahren Glück des Menschen. Aber wo finden wir heute Dankbarkeit? Eine alte Weisheit berichtet davon, dass sich im Himmel zwei menschliche Tugenden zum ersten Mal begegnet sind: die eine heisst Grosszügigkeit, die andere Dankbarkeit. Stimmt nicht das Sprichwort: «Undank ist der Welt Lohn»?

    Wir sind undankbar geworden. Es gibt viele Gründe dafür: Manches ist uns so selbstverständlich geworden, dass wir dafür nicht mehr dankbar sind. Wer dankt schon dem Postboten, der Müllabfuhr, der Frau am Bankschalter, dem Lehrer in der Schule, dem Pastor in der Gemeinde? Die tun doch nur ihre Pflicht, so meint man. Muss man denen denn danken? Nachher werden die noch eingebildet.

    Der Apostel Paulus nennt die Undankbarkeit Gott gegenüber die Ursünde aller Menschen: «Sie kannten Gott, haben ihn aber weder als Gott verherrlicht noch ihm Dank dargebracht», schreibt er über die Einstellung des von Gott getrennten Menschen (Röm. 1,21). In seinem zweiten Brief an seinen Schüler Timotheus nennt er die Undankbarkeit ein Zeichen der Endzeit (2. Tim. 3,1–2). Aber schon zur Zeit Jesu gab es undankbare Menschen. Einmal heilte Christus zehn Aussätzige, aber nur einer kam zurück, um sich bei ihm zu bedanken (Luk. 17,11–19). Das Problem der Undankbarkeit scheint also zeitlos zu sein.

    Dabei ist Jesus Christus das beste Beispiel eines dankbaren Menschen. Obwohl er Gott in Menschengestalt war, lesen wir mehrfach von ihm, dass er dankte (Matth. 14,19; 26,26f; Joh. 11,41). Jesus war uns in seiner Dankbarkeit ein Vorbild. Sein ganzes Wesen spiegelte die Dankbarkeit gegen Gott wider. Wenn Jesus dankbar war, sollten wir es nicht auch sein? Die Bibel fordert uns zudem auf, jederzeit dankbar zu sein (Eph. 5,20; 1. Thess. 5,18). Ja, eigentlich soll die gesamte Existenz des Menschen den Dank gegenüber Gott und den Menschen ausdrücken. Der Mensch ist geschaffen, um Gott zu loben (Eph. 1,12), d. h. Gott zu erhöhen und ihm zu danken. Wir verfehlen unsere Bestimmung, wenn wir nicht dankbare Menschen sind.

    Legen Sie jetzt bitte dieses Buch für einige Minuten aus der Hand (aber das Weiterlesen dann nicht vergessen!) und überlegen Sie konkret, wem sie heute einmal ihre Dankbarkeit ausdrücken sollten. Sie können sicher sein: Es tut dem anderen gut! Wann haben wir Männer uns bei unseren Frauen zum letzten Mal für ihre Liebe und Unterstützung bedankt? Wann haben Kinder das letzte Mal bei den Eltern einen Herzensdank vom Stapel gelassen? Keine Angst: Die Bedankten werden nicht gleich eingebildet. Dafür kam unser Dank bisher zu spärlich. Aber Beziehungen werden wieder heil, wenn ich meine Wertschätzung ausdrücke. Auch in der Gemeinde haben wir eine Dankoffensive nötig. Viele setzen sich für das Wohl der Gemeinde ein – danken wir es ihnen? Oder haben wir uns auch daran schon gewöhnt? Bei allem darf der Dank an Gott nicht fehlen. Ja, er soll sogar an erster Stelle stehen. Die meisten Briefe des Neuen Testaments fangen deshalb damit an: mit dem Dank für die Gnade und den Segen Gottes. Vergessen wir auch hier nicht, was Gott alles Gutes an uns getan hat.

    Unsere Liste christlicher Tugenden ist noch nicht zu Ende. Dazu gehört auch unbedingt die Freude (Phil. 4,4). Überall, wo Jesus auftauchte, kam Freude in das Leben der Menschen (Luk. 2,10; Joh. 15,11; 16,24; Matth. 28,8). Selbst in leidvollen Situationen des Lebens empfingen Christen die Freude des Herrn (Jak. 1,2). Die Freudlosigkeit vieler christlicher Kreise heute ist dagegen erschreckend.

    Frieden ist eine weitere Eigenschaft, die auf Gott selbst zurückgeht und die uns Menschen sichtbar prägen sollte. Wie alle Tugenden ist auch sie eine «Frucht des Geistes» (Gal. 5,22), d. h. sie ist ein Geschenk Gottes. Frieden fällt uns nicht automatisch zu, er muss errungen werden (2. Tim. 2,22). Christen sollen als Friedensstifter in dieser Welt einen Unterschied machen (Jak. 3,18). Es fällt immer auf, wenn der Friede Christi in den Herzen von Menschen regiert (Kol. 3,15).

    In einer Zeit moralischer Dekadenz, die erstaunliche Parallelen zur Ära des Unterganges von Rom zeitigt, dürfte auch die Tugend der Keuschheit als Antipode dienen (Gal. 5,23). Sie wird eng mit der Selbstbeherrschung verbunden. Der Begriff bezieht sich nicht nur auf den sexuellen Bereich, sondern auf alle Handlungen des Menschen.

    Andere Tugenden seien nur angedeutet: Besonnenheit, Gerechtigkeit, Gastfreundschaft (Tit. 1,8). Aber auch Fleiss, Pünktlichkeit, Tapferkeit, Sparsamkeit, Mässigung, Anstand, Respekt, Pflichtgefühl, Verlässlichkeit und Achtung dürfen nicht unerwähnt bleiben.

    Tugenden sollen wir nicht leben, damit andere uns grossartig finden, sondern damit wir damit Gott verherrlichen. Das ist der erste und wichtigste Grund unseres Handelns. Automatisch werden wir dann in zweiter Linie zu glaubwürdigen Menschen, denen man vertraut und die auch ein Zeugnis sind für ihren Heiland. Glaubwürdigkeit, dieser Megawert unserer Zeit, ist da vorhanden, wo man Menschen vertrauen kann, weil sie verlässlich und berechenbar sind. Genau solche Menschen müssen Christen sein.

    Christsein im neuen Millennium ist eine grosse Herausforderung und wird dauernd angefochten bleiben. In der Hektik des Alltags werden wir jeden Tag darum kämpfen müssen. Ein Leben, das Gott gefällt und sich nicht nach den Massstäben der Zeit richtet, fällt keinem in den Schoss. Es muss errungen werden. Niemand wird ohne Fehler und Versagen dieses alternative Leben führen können. Deshalb sind Busse und Bekenntnis fundamentale Bestandteile eines glaubwürdigen Christenlebens. Das tägliche Sündenbekenntnis vor Gott sollte zu unserem Christsein gehören. Dabei geht es nicht um den «Bussgang nach Canossa» oder um eine ständige Selbstkasteiung des armen Sünders, sondern um das schlichte Gebet des Gläubigen um Vergebung der Schuld. Nur die selbstgerechten Pharisäer haben die Beichte nicht nötig. Wer sich aber selbst im Lichte Gottes sieht, der erkennt sich als Sünder. Dies gilt auch für Christen, nicht zuletzt für diejenigen, die im so genannten vollzeitlichen Dienst stehen!

    Um das Christsein in Treue und Verbindlichkeit zu leben, helfen uns feste Tagesabläufe. Die geistliche Übung verlangt geradezu nach einem gewohnten Schema, nach festen Regeln. Ich empfehle jedem Christen feste Gebetszeiten am Tag. Der Morgen eignet sich je nach häuslicher Situation besonders gut für eine Zeit der Besinnung, des Gebetes und der Bibellese. Ich empfehle aber auch kleine, über den Tag verteilte Besinnungspausen – und wenn sie nur Sekunden dauern –, in denen wir uns neu auf Gott ausrichten und still zu ihm beten. Auch als Abschluss des Tages sollte das Gebet nicht fehlen, ebenso wenig die Andacht mit der Familie. Hilfreich können auch gewisse Traditionen sein. Mich haben Familien sehr beeindruckt, bei denen es feste «Rituale» gibt. Sei es die Tradition, dass sich alle Familienmitglieder an bestimmten Festtagen treffen (die Top-Priorität im Jahr), sei es, dass man Weihnachten, Ostern oder den Geburtstag nach bestimmten Regeln feiert.

    Unsere Welt und unsere Gemeinden brauchen von Gott geformte Persönlichkeiten, die nach den biblischen Prinzipien und Werten konsequent leben. Fangen wir doch heute an, Gott um eine Erneuerung unseres persönlichen Lebens zu bitten und auf seine Resultate zu warten.

    Go to comment
    2005/02/10 at 12:06 pm
  • From ali on Alcopops machen krank

    unsere regierung ist in der hand des geldes. sie tanzen im takt der wirtschaftsbosse. gott sollte ihr leiter sein.ist es aber nicht.
    deshalb können sie nicht regieren, sondern nur reagieren.
    politk ist voller kompromissse, voller lügen. die politische
    landschaft ist ein irrgarten die ideologien und meinungen. hinter jeder ansicht steckt oft eine absicht.
    hier in bayern wird viel über drogen und gegen drogen geredet und gekämpft.
    auf der anderen seite prosten sich die politiker auf der grössten drogenszene der welt mit litergläsern zu und beschwören die bayerische gemütlichkeit.oktoberfest.
    ein einziger widerspruch.
    einzig und allein die bibel hilft uns in diesem stimmengewirr, in dieser totalen verwirrung.
    ali
    *Sprüche 23 Vers 29-35* Wo ist Weh? Wo ist Leid? Wo ist Zank? Wo ist Klagen? Wo sind Wunden ohne jeden Grund? Wo sind trübe Augen? Wo man lange beim Wein sitzt und kommt, auszusaufen, was eingeschenkt ist. Sieh den Wein nicht an, wie er so rot ist und im Glase so schön steht: Er geht glatt ein, aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter. Da werden deine Augen seltsame Dinge sehen, und dein Herz wird Verkehrtes reden, und du wirst sein wie einer, der auf hoher See sich schlafen legt, und wie einer, der oben im Mastkorb liegt. Sie schlugen mich, aber es tat mir nicht weh; sie prügelten mich, aber ich fühlte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Dann will ich’s wieder so treiben…..

    Go to comment
    2005/02/10 at 12:21 pm
  • From Neo_AE on „Small“ Talk

    small talk 25 Jahre später

    Hallo soulsaver-team!

    Zuerst will ich mal loswerden, dass ich die Geschichte und den Vergleich genial finde. Hier habt ihr sehr schön dargestellt, wie manche Menschen doch blind sind und einfach nicht die Wahrheit wahrhaben wollen. In den letzten Tagen ist mir eine ähnliche Geschichte eingefallen, die zwar nicht beweist wo die Wahrheit liegt oder wer falsch liegt oder der gleichen. Aber sie zeigt sehr gut meine Situation, nämlich die eines Menschen, den manche von euch als “Ungläubigen” abstempeln. Folgendes:

    Stell dir mal vor, du kommst in folgendes Gespräch und jemand sagt zu dir: „Du bist geschaffen von Gott dem Vater!“ Und du erwiderst: „Ganz genau! Richtig. Er wusste schon alles über mich als ich noch im Bauch meiner Mutter war!“ „Wie? Du glaubst du bist von deiner Mutter geboren worden? Womöglich glaubst du auch noch dein Vater hätte dich gezeugt!? Warst du dabei, dass du dies wüsstest?“ Du entgegnest: „ Nein, dabei war ich nicht. Oder ich kann mich nicht mehr daran erinnern, aber vieles weist doch darauf hin!“ Und man sagt dir: „Es ist doch klar, dass ausschließlich nur Gott dich geschaffen hat. Du hast nun zwei Möglichkeiten: Entweder du glaubst Gott hat dich geschaffen oder du glaubst das, was auch Atheisten glauben – und bist damit selbst einer – nämlich, dass du nur von deinem Vater gezeugt und von deiner Mutter ausgetragen worden bist und Anfangs nicht mehr warst, als ein unterentwickelter Zellhaufen, aus dem du dich dann langsam entwickelt haben sollst. Hätte Gott das nötig, wenn er dich doch gleich auf einen Schlag schaffen kann? Was hätte eine solche 9 Monate lang andauernde Entwicklung für einen Zweck?“

    Nun, wie wählst du, wenn man dir erzählt, dass du nur 2 Wahlmöglichkeiten hättest, aber bei beiden keinen Grund siehst das andere auszuschließen bzw. für unwahr zu halten?

    MFG
    NEO AE

    PS: Das Kommentar “Der Vergleich hinkt” würde mir nicht viel weiterhelfen.

    Go to comment
    2005/02/10 at 12:49 pm
  • From conrad on „Small“ Talk

    Es ist nun mal Gottes Art, dass er Menschen benutzt um seine Pläne zu verwirklichen. Sowohl Gott hat das Baby geschaffen als auch seine Eltern. DIe Frage kann antürlich noch weiter gestellt werden, woher kommen denn die Eltern und dann kommst du wieder zu Gott. Der Aufbau der Zellen zum Beispiel und ihre Komplexität und wie sie sich vermehren ist einklarer Hinweis auf die Größe Gottes. Die Wissenschaftler fragen sich z.B., woher manche Zellen wissen, dass sie Nieren bilden sollen und dann genau das tun an der richtigen Stelle.
    Die Forscher wissen, dass die Entstehung eines Kindes im Mutterleib immer noch ein großes Geheimnis ist. Wie entsteht Leben? In den Biologiebüchern kann man sehr genau über die einzelnen Ereignisse nachlesen, die zu Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt führen. Sie erklären WAS geschieht; aber das Geheimnis des WIE und WARUM bleibt.
    Groß sind die Taten des Herrn, sie werden erforscht von allen, die Lust an ihnen haben. Psalm 111,2
    Conrad

    Go to comment
    2005/02/10 at 4:52 pm
  • From sissi on Reich, schön, berühmt und sexy – dennoch einsam und unglücklich?

    beziehungsfrage

    ich hoffe, dass ihr mir vielleicht einen rat geben könnt!

    warum ist es so wichtig, dass man in einer gemeinde ist??
    warum kann ich nicht einfach so mit gott leben??
    warum ist es so wichtig, dass ich jede “regel” so extrem befolge?
    Warum ist es vorraussetzung für ne beziehung, dass auch der oder die andere in ner gemeinde ist bzw so lebt?

    Ich versteh einfach so viel noch nicht, ich hab einfach angst und ich weiß nicht, ob ich jemals so weit sein werde

    warum ich dich das frage?weil ich seit längerer zeit mit nem mann zusammen bin, der seit ca 3 jahren mit gott lebt,in ner gemeinde ist
    und er liebt mich wirklich sehr und ich ihn auch, doch wenn es um gott geht  kommt es immer wieder zum streit!
    und ich will nicht streiten…..nicht wegen IHM!
    ich weiß aber auch nicht, wie das alles weiter gehen soll
    haben wir denn eine chance??was soll ich nur tun?
    ich hab mich noch nie so gut mit einem mann gefühlt, aber es ist so deprimierend!
    ich hoffe, ihr könnt mir helfen
    lg

    Go to comment
    2005/02/10 at 7:55 pm
  • From fgjjnsdd on Was würde Jesus zu Bart Simpson sagen?

    snzgfuztb

    cool

    Go to comment
    2005/02/10 at 9:41 pm
  • From ali on Was würde Jesus zu Bart Simpson sagen?

    voll cool
    ali

    Go to comment
    2005/02/10 at 10:12 pm
  • From fabi on Reich, schön, berühmt und sexy – dennoch einsam und unglücklich?

    Liebe sissi.
    Du stellst berechtigte Fragen!
    Ich versuch, es Dir zu erklären!
    Gott liebt den Menschen.
    Gott ist sogar eifersüchtig. So sehr liebt Er uns.
    Die Beziehung zu Gott ist viel tiefer noch, als eine echte Liebesbeziehung zw. Mann u Frau!
    Deshalb ist es logisch, dass ER so viel Zeit wie möglich mit uns verbringen will. Und dass Er bei uns an der ersten Stelle stehen möchte, wie wir bei Ihm an erster Stelle stehen.
    Eine Beziehung braucht VERTRAUEN als Basis.
    Ich drücke Gott meine Liebe aus, in dem ich Ihm mein vollstes Vertrauen entgegen bringe:
    das bedeutet, dass ich seine “Regeln” in meinem Leben anwende. Nicht mit halbem Herzen. Sondern Ganz oder gar nicht!
    Klingt logisch, oder?  Denn ich habe Gott lieb!
    Auch deshalb gehe ich in die Gemeinde! Denn Gott hat es mir wärmstens empfohlen. Denn dort erlebe ich Ihn!
    Und deshalb, weil Gottes Wille das Beste ist, wonach man sich orientieren kann, brauche ich auch keine Liebesbeziehung zu jemandem, der Ihn nicht kennt!
    Denn Gott ist mein Ein und Alles!! Wie hoffnungslos wäre eine Beziehung, wenn ich nicht das mit meinem Partner teilen kann, was mein Herz am meisten berührt!!!
    Ich kann Dich total verstehen, dass Deine Situation im Moment sehr deprimierend ist. Denn Gott ist der Konflikt zwischen euch!

    Ich wünsche Dir, dass Du Gott kennenlernst. Ohne diesen Stress, dass es halt sein muss, damit endlich Frieden zwischen Deinem Freund und Dir ist!
    Das einzige, das ich Dir empfehlen kann, ist, dass Du die Beziehung zu dem Mann beendest, um zuerst mal Gott kennen zu lernen! Warum? Weil Gott die beste Voraussetzung für eine gesegnete und geschützte Beziehung ist!
    Vielleicht hörst Du das nicht gerne, aber es ist der beste Weg. Für beide von euch.
    Denn in der jetzigen Situation ist eure Beziehung nicht gesund!
    Wenn Du Fragen hast, melde Dich doch einfach.
    Hoffe, ich konnte Dir helfen!
    fabi

    www.discoverlove.de

    Go to comment
    2005/02/10 at 11:03 pm
  • From Neo_AE on „Small“ Talk

    noch ne kleine Anmerkung

    Hallo!

    Diesen Leserbrief müsst ihr nicht veröffentlichen, ich will eure Internetseite nicht mit meinen weniger wichtigen Kommentaren zumüllen.

    Aber ich möcht an der Stelle nochmal kurz auf meinen vorherigen Leserbrief  und die Antwort darauf eingehen. Ich bin nämlich verwundert, dass ihr (m)ein Gleichnis nicht zu deuten wisst. Aber ich gebe euch noch ein Tip:

    Hier geht es um Krationismus und naturwissenschaftliche Erkenntnis über die Entstehung der Welt. Anders macht diese Geschichte auch keinen Sinn!

    Jetzt etwas klarer?

    Viele Grüße!
    NEO AE

    Go to comment
    2005/02/12 at 3:17 pm
  • From ali on „Small“ Talk

    Einleitung
    Es wird immer mehr offensichtlich, dass die Evolutionslehre nicht einmal eine gute Theorie ist. Z. B. behaupten die Anhänger der Evolutionslehre, dass sich Leben aus nichtlebender Materie gebildet hat — und doch gibt es keinen Beweis für eine „spontane Zeugung”. Die „Schöpfungserklärung” ist in dieser Hinsicht einfacher und angemessener.

    Es wird gezeigt, dass die Evolutionslehre weder eine Theorie noch eine Hypothese, sondern ein Dogma oder eine Lehre ist. Sie gehört korrekterweise nicht unter die Überschrift „Naturwissenschaft”, sondern passt in den Bereich der Philosophie, da sie ein materialistisches Postulat ist.

    An sechs Punkten wird gezeigt, dass die Evolutionstheorie nicht die an wahrhaft wissenschaftliche Postulate oder Konzepte zu stellenden Anforderungen erfüllt. Abschließend wird festgestellt, daß man — obwohl weder die Schöpfungslehre noch die Evolutionstheorie streng wissenschaftlich sind – die Schöpfungslehre vorziehen sollte, da sie mehr mit unserem Wissen übereinstimmt und zugleich im Worte Gottes begründet ist.

    Anfänge und wissenschaftliche Tatsachen
    Im letzten Jahrhundert, als die Ansichten Darwins die Welt eroberten, lagen zweifellos einige seiner Verdienste darin, dass eine ausgedehnte Erforschung der Vielfalt lebender Organismen und konkreter Beweise für ihre Veränderlichkeit begann. — Es muss jedoch bedauert werden, dass sich viele Biologen so sehr für die neue Theorie begeisterten, dass sie weiter gingen als es die Tatsachen erlaubten. Sie verbanden diese Tatsachen mit einer materialistischen Philosophie, die sich weit über den rein wissenschaftlichen Horizont erstreckte. Auf diese Weise wurden die Evolutionsansichten zu einer umfassenden Lehre. Aber man würde sich sehr irren, wollte man diese Lehre als „wissenschaftliche Theorie” bezeichnen. Jede wissenschaftliche Theorie sollte sich auf wissenschaftliche Tatsachen gründen, nicht auf Spekulationen. Es ist kaum glaublich, dass z. B. Grasse [1] schreibt: „Die Biologen… sind zutiefst davon überzeugt, dass die Evolution eine nicht zu diskutierende Tatsache ist.” Die Evolution im weiten Sinn (d. h. die Abstammung aller lebenden Organismen von gemeinsamen Vorfahren und diese von der anorganischen Welt) ist nicht im geringsten eine feststehende Tatsache; nicht einmal eine Vorstellung, die auf Fakten beruht. Es ist eine Vorstellung, die auf materialistisch-philosophischen Ansichten beruht und den älteren Schöpfungsvorstellungen gegenübersteht — aber per definitionem nicht „wissenschaftlicher” ist als diese. Jeder Lehrbuchautor, der die Evolutionslehre zu beweisen sucht, liefert eine große Zahl von Tatsachen, d i e sich alle auf „Variation” beziehen (d. h. auf Änderungen innerhalb der biblischen „Art”), aber niemals die Verwandelbarkeit (Transformabilität) der „Art” beweisen. Diese die Variation beweisenden Tatsachen werden von dem Schöpfungsanhänger gern akzeptiert, wobei er sich jedoch das Recht vorbehält, diese Tatsachen nicht in eine Evolutionsrichtung zu extrapolieren, sondern sie biblisch zu denken.

    Es ist verständlich, dass für viele Wissenschaftler der materialistische Aspekt der Evolution logischer und akzeptabler erscheint. Der eine oder andere Wissenschaftler mag davor zurückschrecken einen „deus ex machina” in seinen wissenschaftlichen Bereich einzuführen; aber das hat grundsätzlich nichts mit der Frage zu tun, welche Ansicht richtig ist. Die „Wahrheit” liegt jenseits des naturwissenschaftlichen Horizonts, im theologischen Bereich, und kann nur durch Offenbarung, nicht aber durch Forschung erkannt werden.

    Es ist deshalb nicht korrekt, jene als unwissenschaftlich zu beschuldigen, die diese wissenschaftlichen Tatsachen innerhalb einer Schöpfung verstehen. Aus den gleichen Gründen könnte man argumentieren, dass diejenigen unwissenschaftlich sind, die auf der einen Seite wissenschaftliche Tatsachen akzeptieren, aber auf der anderen Seite an die Evolution glauben, die nicht eine wissenschaftliche Tatsache ist. Die Evolutionslehre umfasst sowohl die Erklärung gewisser Phänomene (wiederholbare Prozesse) und die Beschreibung historischer Prozesse (nicht wiederholbar, aber dokumentiert). Beide Elemente können nur dann als Tatsachen akzeptiert werden, wenn die postulierten wiederholbaren Prozesse beobachtet oder experimentell reproduziert worden sind, und zweitens, wenn die angenommenen historischen Ereignisse genügend gut dokumentiert sind. In beiden Punkten versagen die „Evolutionsanhänger” vollständig, wohingegen die „Schöpfungsanhänger” eine Bestätigung ihrer Auffassung in vielen wissenschaftlichen Berichten finden, wie wir noch sehen werden.

    Dennoch glauben die meisten Wissenschaftler fest an eine „Makro-Evolution”, wenn auch aus keinem anderen Grund als dem, dass sie die Schöpfungsalternative ablehnen und die Bedeutung naturwissenschaftlicher Methoden überbewerten. Eine der Grundlagen dieser Methoden ist die grundsätzliche Einheit alles Variierenden. Dementsprechend, wenn Fossilien auf Variabilität hinweisen, sollte das als Blutsverwandtschaft verstanden werden — sonst müsse die Möglichkeit einer naturwissenschaftlichen Erklärung aufgegeben werden (VAN MELSEN [2]). Ich glaube, das ist eine große Überschätzung, weil wir letztlich nicht an der elegantesten Denkmethode interessiert sind, sondern an der Wahrheit. So ist es genauso gut möglich, die Einheit der Organismen als bewirkt von einem gemeinsamen Entwurf und Entwerfer zu verstehen. Das ist in sich selbst eine „elegante” Denkart.

    Deshalb will ich zunächst — so objektiv wie möglich — den „schöpferischen” und den „evolutionistischen” Erklärungsversuch als wissenschaftliche Methoden vom theoretischen Standpunkt aus miteinander vergleichen und dann zu zeigen versuchen, dass es sogar für den Wissenschaftler, der weder das Wort Gottes kennt noch durch den Materialismus mit Vorurteilen belastet ist, offensichtlich sein sollte, dass die Entwicklungslehre — obgleich eine interessante Philosophie — keine der Bedingungen erfüllt, die einer wissenschaftlichen Hypothese vernünftigerweise zugrundeliegen sollten.

    Ursprünge und Grundannahmen
    Ein Einwand gegen die Schöpfungsanhänger ist immer, dass sie a priori die Existenz eines Schöpfergottes annehmen, wo hingegen die reine Naturwissenschaft behauptet, keine a priori-Annahmen zu haben und damit vorurteilslos und obiektiv zu sein (VAN DEN BERGH [3]). Aber derselbe Wissenschaftler gesteht es zu, dass die Unveränderlichkeit natürlicher Erscheinungen die Grundlage und Existenzbedingung der Naturwissenschaften ist. Aber hat sich die Unveränderlichkeit als unwiderlegbar erwiesen? Nein, das ist unmöglich, da es sich hierbei um eine a priori-Annahme, um eine Prämisse, handelt. Es ist freilich in der Tat ein Axiom von großer Bedeutung, aber eben nur ein Axiom.

    Darüber hinaus ist die Unveränderlichkeits-Annahme nicht so selbstverständlich, wie es scheint, da dieses Postulat tatsächlich übernatürliche Dinge, Wunder, ausschließt. Daher müssen die Materialisten a priori die Existenz Gottes ausschließen, zumindest eines Gottes, der in der Natur wirksam ist. Das heißt, dass sowohl die Schöpfungslehre als auch der Materialismus (in diesem Fall die Evolutionslehre) auf a priori-Annahmen gegründet sind — entweder existiert Gott oder er existiert nicht.

    Einige argumentieren jedoch, dass es vernünftiger sei, das Nichtbeobachtbare zu leugnen als es anzuerkennen. Sie behaupten ferner, dass, wenn die Prämisse der Schöpfungsanhänger (Gott existiert und seine Werke sind in der Natur beobachtbar) irgendeine Existenzberechtigung hat, sie wenigstens zwei selbstverständlichen Forderungen genügen sollte:

    Eine Hypothese muss belegbar sein und
    sollte für die Erklärung beobachteter Phänomene nicht komplizierter sein als notwendig.
    Wenn diese Forderungen auf die Prämisse der Schöpfungsanhänger angewandt werden, dann wird argumentiert, dass die Existenz Gottes nicht durch wissenschaftliche Experimente belegt werden kann und dass (a) keine Fakten schlüssig beweisen, dass die Natur das Werk Gottes ist, (b) es nicht notwendig ist, die Existenz und Aktivität eines höheren Wesens vorauszusetzen, weil sich alle natürlichen Phänomene in einer einfachen natürlichen Weise erklären lassen. Daher ist die Existenz Gottes aus der naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise auszuschließen. So logisch diese Vorgehensweise auch erscheint, so ist sie doch nicht allgemein gültig.

    Punkt (a) zum Beispiel gibt einfach die Grenzen der Naturwissenschaften an — aber wer weiß, ob die beobachtbare Wirklichkeit die einzige und vollständige Wirklichkeit ist?

    Wenn das behauptet würde, ergäbe sich daraus eine dritte a priori-Annahme der Naturwissenschaft — um nicht noch ein viertes erforderliches Axiom zu erwähnen, dass nämlich unsere Sinnesorgane und Meßmethoden ein übereinstimmendes Bild der ganzen Wirklichkeit wiedergeben.

    Punkt (b) ist in der Tat ein sehr nützliches Postulat, um mit den Objekten und Vorgängen fertig zu werden, die z. Z. beobachtet und gemessen werden können. Es ist jedoch anders, wenn man sich mit Naturvorgängen befassen muss, die nicht beobachtbar sind und einen Ausnahmecharakter haben. Das beste Beispiel hierfür ist der Ursprung des Lebens auf der Erde.

    Man könnte sagen, dass dieses Problem nicht in den Rahmen der Naturwissenschaften gehört. Das würde eine ehrliche Anerkennung der naturwissenschaftlichen Grenzen sein, weil der Ursprung des Lebens in der Tat ein solch außergewöhnliches und einzigartiges Phänomen ist, das sich völlig unserer Beobachtung entzieht, während doch die Beobachtbarkeit als Grundlage naturwissenschaftlicher Methodik vorausgesetzt wird.

    Umgekehrt könnte man sagen, dass der Ursprung des Lebens ein Naturereignis ist und deshalb seine Erforschung unter die Überschrift „Naturwissenschaft” fällt. Aber das würde zu einem unausweichlichen Dilemma führen. Auf der einen Seite müsste man annehmen, dass das Leben lebloser Materie entstammt und auf der anderen Seite ist man überzeugt, dass es eine „spontane Zeugung” nicht gibt. Dieses Dilemma kann nicht gelöst werden. Selbst wenn ein Wissenschaftler imstande wäre, Leben im Laboratorium zu schaffen, so würde er nur gezeigt haben, wie Leben entstanden sein könnte – aber vom naturphilosophischen Standpunkt aus wären wir keinen Millimeter näher an der Frage, wie Leben tatsächlich entstanden ist.

    Die Einfachheit der Erklärungen
    Wenn man die beiden Forderungen betrachtet, die eine Hypothese befriedigen sollte, so möchte ich fragen (a), welche Erklärung ist einfacher, die Annahme, dass das Leben in einem einzigartigen, übernatürlichen schöpferischen Akt spontan entstand, ein Vorgang, an den die meisten Wissenschaftler nicht glauben?

    Und (b) wie sollen wir jemals erkennen können, ob Leben durch Schöpfung oder spontan entstanden ist? Dieses Problem kann per definitionem wissenschaftlich nicht gelöst werden. Bestenfalls kann man zeigen, wie Leben entstanden sein könnte. Aber selbst dann könnte man nicht mehr tun, als die Umgebung nachzuahmen, in der die Entstehung vermutlich stattgefunden hat und dann – vielleicht jahrhundertelang — warten, um zu sehen, ob sich dort Leben entwickelt. In Wirklichkeit ist es aber ziemlich bekannt, dass große technische Fähigkeiten und ein hohes intellektuelles Niveau erforderlich wären, um Leben im Reagenzglas zu erzeugen. Falls jemals lebendes Protoplasma synthetisiert werden könnte, dann hätten die Naturwissenschaftler lediglich noch mehr Beweise aufgehäuft, um zu zeigen, dass Leben nur durch die Aktivität eines großen Intellektes entstanden sein kann.

    Dieser Teil kann daher mit den Feststellungen abgeschlossen werden, dass (a) die einfachste Erklärung die Schöpfungserklärung ist und dass wegen der naturwissenschaftlichen Grenzen kein Wissenschaftler Recht oder Gründe hat, diese Erklärung aus formalen Gründen zu verwerfen und (b) eine Erklärung von Naturereignissen richtig sein kann, obwohl eine Prüfung oder Belegung innerhalb des naturwissenschaftlichen Rahmens unmöglich sein kann.

    Das zeigt, dass die Schöpfungslehre einen größeren Bereich umfasst als die Evolutionslehre, weil sie über das Natürliche hinaus im Übernatürlichen forscht – das letztere nicht durch Einbildung, sondern durch Offenbarung.

    Das Evolutionsdogma
    Große Aufmerksamkeit soll nun dem wissenschaftlichen Charakter der Evolutionslehre gewidmet werden. In der Überschrift dieser Arbeit wird der Evolutionismus als eine Lehre bezeichnet, und vielleicht ist das die beste Beschreibung, weil es ein Dogma ist, das mit Glaubensappellen gelehrt wird. DELFGAAUW [5] hat die Frage behandelt, ob die Evolutionslehre eine These, eine Hypothese oder eine Theorie genannt werden kann. – Die Evolutionslehre kann keine These sein, weil eine These bewiesen werden muss — aber die Evolutionslehre ist unbewiesen und auch unbeweisbar. Bestenfalls kann man Wahrscheinlichkeitsargumente anführen, aber man kann nicht beweisen, dass ein vermuteter historischer Prozess, der nicht dokumentiert ist, tatsächlich stattgefunden hat. Die vermuteten Konsequenzen der Entwicklungslehre sind dokumentiert, aber nicht der Evolutionsprozess selbst.

    Ist die Evolutionslehre eine Hypothese? Eine Hypothese dient dazu, gewisse beobachtete Phänomene miteinander in Übereinstimmung zu bringen – und tatsächlich ist das eine Funktion der Evolutionslehre. Aber es besteht ein großer Unterschied. In der Wissenschaft haben Hypothesen nur eine zeitliche Existenz — sie verschwinden, sobald befriedigendere Hypothesen gefunden werden. Aber die Evolutionslehre hat keine Alternative in den Naturwissenschaften. Selbst wenn man eine große Menge von Daten fände, die der Lehre widersprechen, würde die Lehre nicht aufgegeben – weil die Materialisten nichts anderes haben. Sie weigern sich einfach, über ihren Horizont hinauszublicken – und in gewisser Hinsicht tun sie recht daran, denn andernfalls würden sie zu Metaphysikern, Naturphilosophen oder sogar zu Theologen.

    Wenn sie das aber ablehnen, haben sie dann das Recht, nach einer Erklärung zu suchen, die nach ihrem eigenen Zugeständnis im naturwissenschaftlichen Bereich nicht gefunden werden kann? Und wenn sie eine Erklärung abgeben, kann sie dann etwas anderes sein als eine Philosophie, wenn auch eine schlechte? DELFGAAUW erkennt das im gewissen Umfang an. Er zeigt, dass die Evolutionslehre keine Hypothese sein kann, da sie durch keine andere ersetzt werden kann. Daher ist sie auch keine Theorie, da eine Theorie eine Denkart ist (über ein gewisses Gebiet der Wissenschaft), die durch eine andere ersetzbar sein sollte — was aber für einen Materialisten unmöglich ist. Daher schließt DELFGAAUW, dass die Evolutionslehre ein „Postulat” ist, d. h. eine Denkverpflichtung derart, dass, wenn jemand über einen gewissen Bereich der Wirklichkeit nachdenken möchte, er entsprechend dieser Verpflichtung denken sollte – oder gar nicht denken sollte. Das ist eine ehrliche, aber auch äußerst charakteristische Ansicht für einen Materialisten; er weigert sich einfach, anders zu denken, als es ihm der Materialismus erlaubt. Aber der Materialismus ist nur eine Art Philosophie, und warum sollte man nicht das Recht haben, eine andere Philosophie vorzuziehen — z. B. die Schöpfungslehre?

    Wenn man einmal erkannt hat, dass die Evolutionslehre nicht streng unter den Naturwissenschaften einzuordnen ist, dann kann man viele Punkte erkennen, in denen die Evolutionslehre sich tatsächlich als unwissenschaftlich erweist. Es wurde festgestellt, dass die Evolutionslehre keine Alternative in den Naturwissenschaften anbietet. Daher ist sie ein materialistisches Postulat. Aber ist sie ein „wissenschaftliches” Postulat? Ein wahrhaft wissenschaftliches Postulat sollte diesen sechs Kriterien genügen:

    Es muss mit den Grundgesetzen der Mathematik und der Naturwissenschaft übereinstimmen
    Es darf nicht komplizierter als nötig für die Erklärung der beobachteten Phänomene sein
    Es muss Schlußfolgerungen erlauben, die durch weitere (experimentelle) Beobachtungen kontrolliert werden können
    Es dürfen keine Daten bekannt sein, die prinzipiell nicht in das Konzept passen
    Es ist nur dann annehmbar, wenn sich Alternativhypothesen entweder als falsch oder als weniger zufriedenstellend erwiesen haben
    Seine Zuverlässigkeit ist umgekehrt proportional zur Zahl der unbewiesenen Postulate, auf die es sich gründet.
    Wie weit entspricht nun die Evolutionslehre diesen Forderungen? Wir wollen das Punkt für Punkt sehen:

    1. „Ein wissenschaftliches Konzept muss mit den Grundgesetzen der Mathematik und der Naturwissenschaften vereinbar sein”.

    Die Evolutionslehre zeigt einen empfindlichen Mangel an Koordination zwischen den verschiedenen Bereichen der exakten Wissenschaften. Es ist eine bekannte Erscheinung, dass jeder Wissenschaftler die Schwierigkeiten in der Evolutionslehre in seinem eigenen Bereich empfindet, aber glaubt, dass sie von anderen Disziplinen genügend gestützt wird. Daher sollte jeder Biologe wissen, dass die Lehre den Grundsätzen der Mathematik, Physik und Geologie widerspricht:

    Mathematik:
    1966 wurde eine Konferenz von Mathematikern und Biologen [6] abgehalten, um die statistische Unvereinbarkeit zwischen der Einzigartigkeit und Komplexität der Gene einerseits und einer Theorie über die natürliche Auswahl zufälliger Mutationen andererseits zu diskutieren. Es scheint so, dass die Mathematiker die Biologen nicht verstanden und umgekehrt. Ich stimme SALISBURY [7] zu, dass nur Dr. M. EDEN und Dr. M. P. SCHÜTZENBERGER das Problem wirklich zu verstehen schienen. Diese beiden stimmten überein, dass der evolutionistische Ursprung und die daraus folgende Entwicklung des Lebens höchst unwahrscheinlich ist.

    Physik:
    Derselbe Zwiespalt wird zwischen der Physik und der Biologie festgestellt. Physiker entdeckten als universell gültiges Naturgesetz den 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Dieser beinhaltet, dass in einem geschlossenen System (d. h. in einem System, in dem kein Energieaustausch mit der Außenwelt möglich ist) die Entropie (d. h. das Bestreben, kinetische Energie in Warme umzuwandeln) immer zunimmt. Es ist bekannt, dass dieses Gesetz eine universelle Gültigkeit besitzt, indem es das Bestreben des Universums erklärt, zu einem niedrigeren Ordnungs- und Organisationsniveau überzugehen. Dieses wird bewiesen durch den Niedergang („running-down”) des Universums, durch den Zusammenbruch komplexer Sterne und den radioaktiven Zerfall.

    Das steht im krassen Gegensatz zu dem von Biologen erfundenen Evolutions-Prinzip, das ein Streben des Universums zu höherer Ordnung und Organisation beinhaltet. Niemand hat diesen Widerspruch bisher befriedigend gelöst. Es ist allerdings eingewendet worden, dass das Entropiegesetz nur für geschlossene Systeme gültig ist, während in einem offenen System (wie z. B. die Erde) die Entropie zeitlich abnehmen kann. Aber erstens gibt es keinen Grund, das Universum nicht als geschlossenes System anzusehen, und zweitens ist eine solche Annahme in der Tat zeitlich begrenzt und kann nicht einem Prinzip von solch allgemeiner — wie angenommen wird — Gültigkeit im ganzen Universum wie der Evolution zugrunde gelegt werden.

    BOK [8] versuchte diese Problem für den Lebensursprung durch die Annahme zu lösen, dass höhere Organismen einen höheren Entropiegrad haben (d. h. ein niedrigeres Energieniveau) als niedere Organismen und leblose Materie. Auf diese Weise versuchte er, Entropie und Evolution durch die Argumente in Einklang zu bringen, dass das Entropiegesetz zur Entstehung größerer Makromoleküle führt, weil diese ein niedrigeres Energieniveau haben — daher wäre die Entstehung des Lebens unausbleiblich. Aber diese Auffassung setzt größte Makromoleküle mit lebenden Organismen gleich – eine Ansicht, der alles Verständnis für die extrem hohe Spezifizität lebender Zellen fehlt. Das Entropieprinzip gilt grundsätzlich und beinhaltet die Desorganisation der Natur — keinen Evolutionsfortschritt! Die Aufnahme und Speicherung von Energie ist immer zeitlich begrenzt und häufig zyklisch (z. B. Auf- und Abbau des menschlichen Körpers) und endet immer in Zusammenbruch, Niedergang und Tod. Wir beobachten das auch in der Biologie: Die Erbmasse wird von Mutationen beeinflusst – aber diese sind fast immer für die Organismen schädlich und führen zu einer geringeren Lebensfähigkeit und Fruchtbarkeit. In der gleichen Weise fallen kultivierte Formen immer wieder in ihren Original-Naturzustand zurück, wenn sie sich selbst überlassen werden. Die angenommene Entwicklungsgeschichte des Menschen ist ein starker Beweis für Degeneration, nicht für Evolution. Die ältesten bekannten menschlichen Überreste (z. B. in CALAVERAS und CASTENEDOLO gefunden) sind dem gegenwärtigen Menschen völlig ähnlich.

    Geologie:
    Ein dritter „Diskrepanzbereich” liegt zwischen der Geologie und der Entwicklungslehre. Wenn LYELL’s Aktualitätsprinzip nur als die Allgemeingültigkeit der Naturgesetze verstanden wird, ist alles in Ordnung. Aber wenn es als Gegensatz zur Katastrophentheorie (CUVIER) propagiert wird — wie es von LYELL beabsichtigt war — dann sollten wir vorsichtig sein.

    Es wird heute anerkannt, dass alle Erdschichten durch Überschwemmungen entstanden sein müssen, und dass vielleicht jedes Fossil seine Entstehung einer „Katastrophe” verdankt. Unter normalen Bedingungen entstehen keine Fossilien! Was sind auch die Eiszeitalter anders als eine Art „Sintflut”? Sind die Massengräber der Mammuts in Sibirien und der Fische und Mollusken in den Alpen unter „uniformitarianistischen” Bedingungen entstanden? Und wie kann man die umgekehrte Folge der Erdschichten über Tausende von Quadratmeilen (z. B. in MONTANA, KANADA, und anderen Stellen) erklären? Das Aktualitätsprinzip ist die Grundlage aller Datierungsmethoden — aber ist das eine gesunde Grundlage? Es ist bekannt, dass die Sedimentationsgeschwindigkeit sehr unterschiedlich ist. Und was die radioaktiven Methoden betrifft — wie will man wissen, ob das Blei in einer Gesteinsformation durch Zerfallsprozesse entstanden ist oder ursprünglich war? Wie kann man beweisen, dass die kosmische Strahlung immer die gleiche gewesen ist? Das kann offenbar auch nach evolu-tionistischen Zugeständnissen nicht der Fall sein, weil argumentiert wird, dass für die Entstehung des Lebens vollständig andere atmosphärische Bedingungen als jetzt erforderlich sind. Anzeichen üppiger polarer Vegetation in früheren Zeitaltern weisen auf veränderte atmosphärische Bedingungen hin, während von Vulkanausbrüchen ebenfalls bekannt ist, dass sie diese Bedingungen beträchtlich ändern. Alle diese Änderungen beeinflussen die kosmische Strahlung und verwirren die darauf basierenden Datierungsmethoden für Gesteine.

    2. „Ein wissenschaftliches Konzept darf für die Erklärung von beobachteten Phänomenen nicht komplizierter als notwendig sein”.

    Diese Forderung bringt uns zu den vielen Hilfshypothesen, die in die Geologie, Taxonomie, Genetik, Paläontologie usw. eingeführt wurden, um die Evolutionslehre annehmbarer zu machen.
    Der Geologe z. B. muss mit den folgenden Problemen fertig werden:

    In MONTANA wird über Tausende von Quadratmeilen eine umgekehrte Erdschichtenreihenfolge gefunden, ohne Hinweis auf entsprechende Umwälzungen — wie ist das zu erklären?
    Nirgends hat man mehr als zwei oder drei „Zeitalter” übereinanderliegend gefunden. Es wird behauptet, dass die gesamte geologische Schichtenfolge eine Tiefe von mehr als 100 Meilen umfaßt – wohingegen die geologischen Schichten aber selten mehr als eine halbe Meile Tiefe aufweisen.
    Es gibt keinen einzigen unabhängigen Beweis, dass das Devon z. B. an verschiedenen Orten tatsächlich zur gleichen Zeit verstrich.
    Kein Ort auf der Erde zeigt in den Schichten „Evolutionsanfänge” irgendeiner tierischen oder pflanzlichen Art.
    Es wurde öffentlich anerkannt, dass die Annahme von Leitfossilien auf einer Kurzschlussargumentation beruht: Sie zeigen das Alter der Gesteine an, in denen sie gefunden wurden — während sie selbst nach dem Alter der Gesteine datiert wurden, zu denen sie gehören.
    Können diese Probleme gelöst werden, oder ist irgend etwas an der geologischen Zeittafel falsch?
    Der Taxonom hat auch sein Dilemma. Sein taxonomi-sches System ist deshalb interessant geworden, weil es die Entwicklung lebender Organismen widerspiegelt – aber zur gleichen Zeit muss er erkennen, dass alle Organismen seines Systems noch leben, und dass sie nicht voneinander abstammen, sondern von vermuteten gemeinsamen Vorfahren. Deshalb muss er eine Hilfshypothese einführen, die erklärt, warum bestimmte Primitivformen mehr oder weniger unverändert bleiben, während andere eine schnelle umwälzende Entwicklung durchmachten.
    Der evolutionistische G e n e t i k e r muss sich um die folgenden Tatsachen herumdrücken:

    Gattungen erweisen sich als nicht umwandelbar.
    Fast alle Mutationen sind schädlich.
    Die Entwicklung spezialisierter Organe und Organismen durch natürliche Auswahl zufälliger Mutationen ist statistisch nicht anzunehmen.
    Der Evolutionist kann diese Hindernisse für die Entwicklungslehre nur durch unbewiesene und unbeweisbare Hilfshypothesen überwinden. Solche Hypothesen werden auch von dem Paläontologen benötigt, um seinen Evolutionsproblemen auszuweichen, wie z. B.:

    Warum sind keine Zwischen- und Übergangsformen bekannt?
    Warum sind keine Organe im Werden bekannt?
    Warum sind die Fossilien genauso voneinander abgegrenzt wie die gegenwärtigen Formen?
    Warum gibt es kaum ein Fossil im Präkambrium (wenn es überhaupt eines gibt!), obwohl sich laut Theorie dreiviertel der Entwicklung des Lebens vor dem Kambrium abgespielt haben muß?
    Woher kommen im Kambrium plötzlich alle Hauptabteilungen der wirbellosen Tiere? Welches sind die Ursprünge der Säugetiere im Tertiär? Woher kommen die bedecktsamigen Pflanzen so plötzlich?
    Woher kommen die riesigen Massengräber?
    Wie ist es möglich, dass Arten, deren Existenzperioden entsprechend der Theorie durch Jahrmillionen voneinander getrennt sind, dennoch manchmal in einem und demselben Gestein gefunden werden (so wie die Fußabdrücke vom Menschen und Dinosaurus im PALUXY RIVER, Texas; die WADJAK-Schädel, die von DUBOIS in derselben Umgebung wie Pithecanthropus gefunden wurden)?
    3. „Ein wissenschaftliches Konzept muss Schlussfolgerungen zulassen, die durch weitere experimentelle Beobachtungen geprüft werden können”.

    Ich komme jetzt zu anderen experimentellen Nachforschungen, in denen die Lehre versagt hat.
    ökologische Experimente und Kreuzungsuntersuchungen haben gezeigt, dass keine Variation jemals zur Überschreitung der Gattungsgrenzen führt. Mutationen können vorteilhaft in einer ganz speziellen Umgebung sein, aber sie führen fast immer zur Entartung.

    Selektierte Mischlinge kehren nach freien Kreuzungen zum Elterntyp zurück, kultivierte Formen zu ihrer Ausgangsform.

    Es ist ebenfalls ein großes Problem für die Evolutionsanhänger, dass keine „Makromutationen” von hohem selektiven Wert gefunden wurden. Ebenfalls führen Mutationen in existierenden Genen nicht zur Entstehung völlig neuer Gene. Anpassung führt zur Variation, aber nicht zur Transformation. Die natürliche Auswahl neigt dazu, Mutationen zu beseitigen und nicht sie zu begünstigen. Eine natürliche Auswahl mit irgendwelchen Entwicklungsfolgen ist nur dann beobachtet worden, wenn der Mensch drastisch neue Bedingungen mit einem schweren Selektionsdruck geschaffen hat. Spontane Mutationen können niemals als Erklärung für die Entstehung komplizierter Organe oder spezialisierter Organismen herhalten. Darüber hinaus sind komplizierte Organe nur dann brauchbar, wenn sie komplett sind – Zwischenformen würden beseitigt worden sein (Organe im Werden sind nie gefunden worden!). Dieselben Mutationen entstehen viele Male in der Geschichte der Arten und verschwinden genauso schnell wieder, wie sie entstanden sind; sie lassen die Arten um den ursprünglichen Typ herum „oszillieren”.

    Diese Punkte sind einige Ergebnisse experimenteller Forschung; sie bestätigen aber in keiner Weise das Konzept der Makroevolution.

    4. „Es dürfen keine Daten bekannt sein, die grundsätzlich im Widerspruch zum Konzept stehen”.

    Natürlich sind viele der in den vorübergehenden Abschnitten angeführten Probleme Widersprüche zur Evolutionslehre. Einige können noch hinzugefügt werden:

    Das „Wiederholungsgesetz” (welches besagt, dass die embryonale Entwicklung eines Lebewesens seine stammesgeschichtliche Entwicklung wiederholt) – einst als Säule der Evolutionslehre gepriesen — hat sich als Täuschung HAECKEL’s erwiesen.
    Von allen den zahlreichen sogenannten „rudimentären” Organen hat man in zunehmendem Maße die Funktionen erkannt, so dass sie ihren Wert als Beweis für die Evolution verloren haben; mehr noch — wenn sie existieren – können sie als Beweis für eine Degeneration und nicht für eine Evolution interpretiert werden.
    Die Chronologie einzelner Arten drückt Degeneration und nicht Evolution aus. Der Mensch ist das beste Beispiel, da die ältesten Funde dem jetzigen Typ ähnlich sind, danach aber viele degenerierte Typen wie z. B. der NEANDERTALER auftauchen.
    Die Entstehung von Einzellern oder Insekten vor ihren Verfolgern ist unmöglich. Innerhalb kurzer Zeit würden sie jeden Quadratzentimeter Erde mit Organismen überdeckt haben. Dieses Problem des natürlichen Gleichgewichts ist zu oft übersehen worden; z. B. Viren (die einfachste Form von „Leben”) können nicht entstehen, bevor nicht die höheren Lebewesen da sind, auf denen sie parasitieren. Man betrachte die vielen Pflanzen und Tiere, die alle voneinander abhängig sind und denke an die Nahrungskreisläufe und die chemischen Zyklen. Dann frage man sich, wie das alles wohl entstand!
    Die P a l ä o b o t a n i k ist in der Tat ein großes Problem für den Evolutionisten: Er sieht die komplexen Formen häufig früher erscheinen als die sogenannten einfachen Formen — ohne eine Spur von Vorfahren. Er findet häufig „höhere” und „niedere” Merkmale in einer Pflanze vereint. Ferner kennt er viele moderne Formen, die nahezu identisch mit weit entfernt liegenden fossilen Formen sind (manchmal klaffen große Zeiträume zwischen sogenannten verwandten Gruppen). Er findet manchmal anatomische Merkmale, die charakteristisch für eine bestimmte Gruppe sind, auch in sogenannten nicht-verwandten Gruppen wieder. Die ganze Stammesgeschichte der bedecktsamigen Pflanzen ist tatsächlich ein großes Geheimnis [9].
    Die vermutete Entwicklung des Menschen steht im Gegensatz zu archäologischen und historischen Daten. Wenn die Menschheit wirklich so alt ist, wie man uns erzählt — warum hat sie dann niemals vorher eine richtige Zivilisation aufgebaut? Wie ist es möglich, dass eine solche Zivilisation ganz plötzlich im Nahen Osten vor erst 6000 Jahren entstand – und dass diese Zivilisation tatsächlich niemals „zivilisierter” wurde?
    5. „Ein wissenschaftliches Konzept ist nur dann hinreichend akzeptabel, wenn sich Alternativhypothesen als falsch oder weniger annehmbar erwiesen haben”.

    Wir können zwei Alternativen zur Evolutionslehre vorschlagen, nämlich die theistische Evolution („Gott hat mittels einer fortschreitenden Evolution geschaffen”) und die strikte Schöpfungslehre.
    Die theistische Evolution ist ein armseliger Versuch, die Evolutionslehre mit der Bibel zu versöhnen. Die Makroevolution — wie sie definiert wird — ist ein geschlossenes System, in dem Gott nicht benötigt wird. Theistische Evolutionisten verwechseln Schöpfung mit Vorsehung und machen Gott zum Gefangenen natürlicher von ihm geschaffener Prozesse, weil sie von selbst ablaufen. Die strikte Annahme der Entwicklungslehre macht den Glauben an Gott, Sünde und Erlösung überflüssig, wie HUXLEY oft triumphierend hervorgehoben hat. Offensichtlich haben sich die theistischen Evolutionisten dieser Lehre verschrieben, ohne die Konsequenzen zu bedenken.
    Nur eine konsequente Schöpfungslehre kann eine ernsthafte Alternative zur Evolutionslehre sein. Aber nur wenige Leute wissen, dass Verfechter der Schöpfungslehre gleich oder sogar besser akzeptable Erklärungen für viele natürliche Phänomene liefern können, als es Evolutionisten tun. In vielen Disziplinen werden sogenannte Beweise für die Evolution angegeben. Diese basieren im allgemeinen auf Kurzschlussargumenten. Wenn man die Evolutionstheorie als richtig annimmt, werden gewisse Phänomene verständlich — und diese Phänomene werden dann als Argumente für die Evolution sorgsam gepflegt. Aber in Wirklichkeit sind es keine Argumente, die die Evolution stützen — weil sie auch dann verständlich werden, wenn man von einer Schöpfung ausgeht. Z. B. kann man die morphologischen Übereinstimmungen zwischen den Organismen als gemeinsame Abstammung verstehen, aber auch als einheitlichen Plan eines Schöpfers. Ein gemeinsamer typologischer Plan kann z. B. sehr nützlich für in Wechselwirkung stehende Lebewesen sein — und das kann sehr wohl der Grund sein, warum Gott viele Tiere nach einem ähnlichen Plan schuf. Darüber hinaus ist die Abstammungstheorie in sich nicht konsequent, da sie häufig vermutete „Konvergenzen” annimmt, die man besser auf der Grundlage der Schöpfungslehre als mit der Evolution versteht (z. B. Säugetiere im Vergleich zu Beuteltieren; das Wirbeltierauge zum Auge eines Kopffüßlers).

    Dasselbe ist in der Taxonomie der Fall: Das taxono-mische System weist sowohl auf eine gemeinsame Abstammung als auch auf einen allen gemeinsamen Plan hin. Als Wissenschaftler ziehe ich das letztere vor, weil ich für den Fall der Evolution die sehr definierten Abgrenzungen zwischen den Arten nicht erklären könnte. Im Falle der Evolution hätte ich einen wesentlich kontinuierlicheren Übergang zwischen den Arten erwartet, und ich würde mich fragen, wie die niederen Lebewesen sich von älteren Vorfahren ohne wichtige Änderung entwickelt haben mögen, während sich die höheren Lebewesen mit vielen Veränderungen von denselben Vorfahren entwickelt haben. Tatsächlich kann das taxonomische System den vermuteten Stammbaum in keiner Weise stützen.

    Dasselbe gilt für die sogenannten „rudimentären” Organe — wenn es überhaupt solche gibt! Sie können sowohl auf eine Stammesentwicklung als auch auf einen gemeinsamen Schöpferplan hinweisen. Hier ziehe ich wieder die letztere Deutung vor, weil diese „rudimentären Organe” — wenn sie wirklich rudimentär sind — sehr wohl als Degeneration und nicht als Evolution angesehen werden können. Sie würden als spätere Abweichungen vom Schöpfungsplan anzusehen sein.

    Die Flut NOAH’s kann ebenfalls für mehrere der sogenannten Evolutions-„Beweise” herangezogen werden. Sowohl die Paläontologie als auch die Geologie berichten uns entweder über die Geschichte des Lebens oder über eine Abstufung von Sedimentationen und Organismen während der Flut. Es genügt hier, auf die Arbeit von MORRIS und WHITCOMB [11] hinzuweisen, die zeigt, dass die Argumente für eine geologische Zeittafel zu schwach sind, um diese Vorstellung aufrecht zu erhalten. Andererseits können alle diese Argumente dann leicht verstanden werden, wenn man Schöpfung und Flut akzeptiert. Auch die geographische Verteilung der Organismen kann gut geklärt werden, indem man annimmt, sie habe nach der Flut stattgefunden.

    Es ist nicht meine Absicht, alle Beweise für die Schöpfungsvorstellung aufzuzählen. Ich frage nur ganz einfach, ob der Evolutionismus als Lehre wissenschaftlich annehmbarer ist als die Schöpfungslehre. Hier hat die Vererbungslehre den Verfechtern der Schöpfungslehre geholfen, indem sie ganz eindeutig gezeigt hat, dass die Arten oder Gattungen variierbar, aber nicht transformierbar sind.

    6. „Die Zuverlässigkeit eines wissenschaftlichen Konzeptes ist umgekehrt proportional zur Zahl der unbewiesenen Postulate, auf die es sich gründet”.

    Dieser Punkt ist eher ein Merkmal für ein wissenschaftliches Konzept als eine Forderung.

    Der springende Punkt ist hier: Wenn die unbewiesenen Grundlagen eines wissenschaftlichen Konzeptes zu zahlreich sind, dann fragt man sich, ob dieses Konzept tatsächlich die Bezeichnung „wissenschaftlich” verdient. Um an die Evolution zu glauben, muss man sich auf eine Anzahl von Hinweisen aus den verschiedenen Disziplinen verlassen, die sowohl zur Stützung des Evolutionsaspektes interpretiert werden können, aber auch genauso gut — oder sogar besser – aus der Schöpfungsperspektive verstanden werden können. Außerdem muss der Evolutionsanhänger eine Anzahl von Prämissen akzeptieren, die für seine Ansichten wesentlich, aber nicht bewiesen sind, da es hierfür kaum irgendwelches Beweismaterial gibt und die manchmal überhaupt nicht beweisbar sind. Im letzten Jahrhundert war das kein Problem, weil die Verteidiger der Evolutionslehre das feste Vertrauen hatten, dass die notwendigen Beweise für ihre Annahmen früher oder später gefunden würden. Jedoch sind in den letzten hundert Jahren die Säulen der Evolutionslehre nicht gestützt, sondern durch neuere Funde vielmehr geschwächt worden. In diesem Sinne ist die Evolutionslehre nur ein interessanter Anachronismus. Sie gehörte in eine Zeit, als die Leute an eine „generatio spon-tanea” glaubten — während man es jetzt als Dilemma empfindet, eine spontane Zeugung, die nicht stattfinden kann, für richtig zu halten. Es war auch die Zeit, als LYELL’s Aktualitätsprinzip sich erfolgreich mit den Katastrophentheorien vereinbaren ließ — während wir jetzt wissen, dass die Geologen kaum mehr tun als Katastrophen untersuchen. Die Evolutionslehre kam in einer Zeit auf, als sich noch dreiviertel der angenommenen Lebensentwicklung innerhalb der Skala fossiler Funde nicht belegen ließ, weil sie sich v o r dem Kambrium abspielte, und die Gelehrten hofften, dass das Präkambrium den für den fehlenden Teil erforderlichen Beitrag an fossilen Funden liefern würde. Aber selbst heute gibt es kaum ein präkambrisches Fossil, das nicht umstritten wäre! Das heißt, dass – weil alle Hauptabteilungen der wirbellosen Tiere im Kambrium zu finden sind — die Evolutionsverfechter auf der Grundbasis des Glaubens ohne irgendeinen Beweis annehmen müssen, dass alle Viren, Bakterien, Pflanzen und Tiere miteinander verwandt sind.

    Zweitens müssen sie behaupten, dass sich die Mehrzelligen aus Einzelligen gebildet haben (was aus anderen Gründen kaum vorstellbar ist).

    Drittens müssen sie glauben, dass die Hauptabteilungen der wirbellosen Tiere miteinander verwandt sind und dass Wirbeltiere von wirbellosen abstammen. Die Evolutionsverfechter gründen ihre Ansichten auf Glauben und haben deshalb kein Recht, Schöpfungsanhänger wegen ihres Glaubens an einen Schöpfer abzulehnen. Man braucht auch keine theistische Evolutionslehre anzunehmen, weil man nicht im geringsten überzeugt zu sein braucht, dass die Erdschichten riesige geologische Zeiträume repräsentieren. Es ist eine anerkannte Tatsache, dass jedes bekannte Gestein (vom Kambrium bis zum Quartär) irgendwo direkt auf dem Präkambrium liegend gefunden wurde. Nirgends ist ein repräsentativer Teil in der vermuteten geologischen Reihenfolge gefunden worden – hingegen sind an mehreren Stellen die Schichten in umgekehrter Reihenfolge gefunden worden — ohne irgendein Anzeichen einer Sekundär-Katastrophe.

    Auf diese Weise können wir fortfahren, viele unbelegte Evolutionsbehauptungen zu erwähnen, die im letzten Jahrhundert aufgebracht wurden. Es sollte daher niemanden wundern, dass besonders junge Wissenschaftler Fragen stellen und Zweifel empfinden, wenn es um die Gültigkeit der Evolutionslehre geht. Es wäre jedoch unrealistisch zu erwarten, dass die Evolutionslehre schließlich verworfen würde. So lange es die meisten Wissenschaftler ablehnen, anzuerkennen, dass es eine Alternative gibt — die durch das Wort Gottes zur Verfügung gestellt wird — so lange werden sie sich an ihre nicht akzeptable und widerlegte Lehre klammern, die sie als ihren Glauben, ihre Religion, betrachten.

    Zusammenfassung
    Zwei Punkte wurden betont:
    Erstens, dass es schon aus logischen und philosophischen Gründen verkehrt ist zu sagen, die Evolutionslehre sei „wissenschaftlicher” als die Schöpfungsauffassung. Von dem objektiven, vorurteilslosen Gesichtspunkt sind sie beide gleichwertige Alternativen.

    Zweitens, dass jedoch aus naturwissenschaftlichen Gründen die Evolutionslehre keiner der an sie zu stellenden Anforderungen genügt. Bezüglich der z. Z. bekannten Fakten ist es offensichtlich, dass man die Schöpfungslehre vorziehen sollte, da sie mehr mit unserem Wissen über die Natur in Übereinstimmung ist.

    Natürlich braucht der christliche Glaube keine wissenschaftlichen Beweise für seine Richtigkeit. Aber auf der anderen Seite ist es wichtig zu erkennen, dass die Schöpfungsauffassung sich nicht auf einen blinden Glauben gründet, der unwiderlegbare Beweise mißachtet. Tatsächlich sind hier die Grundlagen in wissenschaftlicher Hinsicht besser und standfester als die des Materialismus.

    Für jeden, der an die Bibel als das unfehlbare Wort Gottes glaubt, wird das keine Überraschung sein.

    ——————————————————————————–

    Literatur
    [I]: Grasse, P.-P. 1966. L’evolution, faits, experiences, theories, (in) Biologie generale. Edited by P.-P. Grasse et al. Masson et Cie, Paris, S. 959
    [2]: VAN MELSEN, A. G. M. 1968, Evolutie en Wijsbegeerte. Het Spectrum, Utrecht, S. 94
    [3]: VAN DEN BERGH, S. G., 1969. Inaugural Address, Utrecht S. 5, 6
    [4]: a. a. O., S. 6
    [5]: DELFGAAUW, B. 1967, Evolutie en Filosofie (in) Evolutie en de Filosofie, de Biologie, de Kosmos. Het Spectrum, Utrecht, S. 12-23
    [6]: MOORHEAD, P. S. and M. M. KAPLAN, Editors. 1967 Mathe-matical challenges to the neo-Darwinian interpretation of evolution. Wistar Inst. Press, Philadelphia
    [7]: SALISBURY, F. B. 1969. Natural selection and the com-plexity of the gene, Nature, 224, 342-343. Dieses ist eine interessante Arbeit zu diesem Thema!
    [8]: BOK, S. T. 1963. Het ontstaan van het leven. Het Spectrum, Utrecht
    [9]: HOWE, G. F. 1964. Paleobotanical evidences for a philo-sophy of creationism, Creatlon Research Society Annual, S. 24-29
    [10]: Vgl. z. B.: Lever, J. 1969. Waar blijven we? J. H. KOK N. V., Kämpen
    [II]: MORRIS, H. M. and J. C. WHITCOMB, Jr. 1961.
    The Genesis flood. Presbyterian and Reformed Publishing House, Philadelphia

    Go to comment
    2005/02/12 at 5:10 pm
  • From melva on Queen – The show must go on!

    an ali

    Ich finde es schlimm und erschreckend, wie du dich über Homosexuelle äußerst!
    Homosexualität ist keine Lebenseinstellung oder Entscheidung!
    Entweder man ist Homosexuell oder man ist es eben nicht! – Das lässt sich von dem jeweiligen Menschen nicht steuern.
    Und ich denke, in Anbetracht der vielen Anfeindungen, die Homosexuellen heute entgegen gebracht werden, würde auch kaum einer freiwillig homosexuell werden! Aber das ist nicht das Problem der Homosexuellen (die schließlich nichts für ihre Neigung können), sondern wir, die heterosexuelle Gesellschaft, sollten uns Gedanken darüber machen, wie wir unsere Mitmenschen behandeln!
    Du sagst: Was wäre, wenn die ganze Gesellschaft homosexuell wäre?! – Das wird niemals passieren! Homosexuelle Menschen gab es nämlich schon immer! Es existierte niemals eine menschliche Gesellschaft, in der es nicht auch Homosexuelle gab! Und sogar im Tierreich ließen/lassen sich vereinzelte Fälle von Homosexualität beobachten! Es ist also “normal”, dass es einen gewissen Anteil an Homosexuellen gibt! Die Menschheit wird deshalb nicht aussterben, da es eben immer nur ein gewisser, geringer Anteil ist, der homosexuell ist.
    Und da Homosexualität eben nunmal keine Entscheidung ist – gibt es natütrlich auch homosexuelle Christen! (Genauso wie es auch homosexuelle Juden, Muslime, Buddhisten etc gibt). Du hättest theoretisch auch homosexuell sein können! Genauso wie auch dein Kind, dass du in deinem Glauben erziehst, homosexuell sein könnte!

    Gruß, melva

    Go to comment
    2005/02/13 at 2:05 pm
  • From ali on Queen – The show must go on!

    Einführung

    Diese Gedanken sind überarbeitete Mitschriften von Vorträgen über Homosexualität von Frau Dr. Christel Vonholdt. Ihre Gedanken haben bei mir einen tiefe Betroffenheit ausgelöst. In den Vorträgen hat sie sehr deutlich gemacht, dass wir als Christen gerade den suchenden homosexuell orientierten Menschen helfen können. Jedoch nicht mit Pauschalgebeten, sondern mit liebevoller begleitender Seelsorge.

      

    1.    Was ist Homosexualität?

    Homosexualität ist zunächst kein sexuelles Problem. Oft wird es gerade auf die Sexualität reduziert, dabei ist es ein Problem der Selbstfindung – Identität. Es ist letztlich die Angst vor Nähe.

    Die Frage ist:     Muss ich jedes Gefühl ausleben um mich selbst zu sein? Wer sagt mir, was gut und böse ist?

    Vieles läuft – und dies gerade auch in der Homosexualität – über die Gefühle. Die Gefühle werden oft als unüberwindbares Hindernis für eine Neuorientierung beschrieben. Wer kann denn schon etwas für seine Gefühle?

    Woher bekommen wir nun unsere Orientierung? Welche Prozesse laufen ab das ein Mann eine Frau anziehend empfindet oder eben nicht?

    Die Bibel vermittelt uns ein Urwissen über den Menschen. Als Christen besitzen wir in der Bibel eine gültige Grundlage. Sie gibt uns auch eine Antwort in Bezug auf die sexuelle Orientierung des Menschen – Genesis 1,27:

    Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.

    Gott schuf denn Menschen. Der Mensch ist Mann und Frau. Der ganze Mensch ist das weibliche und männliche Element. Zwei Menschen und doch eine Einheit. Von Anfang an ist der Mensch zwei.

    Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen.

    Genesis 1,28

    bei des sollen über die Schöpfung herrschen. Nur gemeinsam sind sie das gesamte Bild von Gott. Gott gibt uns in der Schöpfung eine Anschauung Lektion. Als Menschen brauchen wir das Sichtbare um das Unsichtbare zu begreifen. Jede Leugnung des sichtbaren führt zum Verlust. Letztlich zum Verlust von Gott.

    Daraus ergeben sich folgende Schlüsse:

    ·      Homosexuelle Verhaltensweisen zerstören das Abbild von Urbild.

    ·      Homosexuelle Akzeptanz verdunkelt das Bild Gottes.

    ·      Homosexualität ist und bleibt Götzendienst, weil sie nicht auf Gott hinweist.

    Die Schwulenbewegung behauptet nun, dass es zwei Schöpfungen gibt. Dies stimmt jedoch nicht mit der Bibel überein. Niemand ist homosexuell, von unserer Bestimmung her sind wir alle heterosexuell. Es gibt jedoch Menschen mit homosexueller Orientierung oder Verhalten. Der erste Schritt zur neuen Orientierung ist die Absage an die Überzeugung: Ich bin schwul! Ich bin lesbisch! Der Ratsuchende lernt zu sagen: „Ich bin ein Kind Gottes. Jesus liebt mich. Aber ich habe ein Problem. Andere Christen haben auch Probleme.“ Durch diese Änderung des Denkens wird Homosexualität überwindbar (siehe Grafik).

    Es ist deshalb auch wichtig in der Seelsorge richtig zu unterscheiden. Es ist ein Unterschied, ob jemand sagt: „Ich habe homoerotische Gefühle“ oder „Ich bin schwul!“ eine Humor erotische Orientierung kann nämlich überwunden werden. Wenn aber jemand sagt: Ich bin schwul! Ich bin lesbisch! Dann vermittelt dies eine endgültige Wertung.

      

    2.    Wie entsteht Homosexualität?

    Sexualität ist das was man aus ihr macht. Phantasien steuern die Sexualität. Es kommt drauf an was die Menschen im Kopf haben. Homosexualität wird von den Sehnsüchten gesteuert. Es gibt bis heute keine einzige biologische Arbeit, die eine biologische körperliche Ursache für Homosexualität nachweisen kann.

    Die Ursachen liegen zumeist in der Kindheit. In der Dreiecksbeziehung Vater – Mutter – Kind. Das Kind muss sich entscheiden was es einmal werden will.

    Der Junge muss lernen, dass er ist wieder Vater. Vater und Mutter müssen zusammenarbeiten. Zuerst sieht der Junge den Vater mit den Augen der Mutter. Es ist hier wichtig, dass der Sohn bei Konflikten mit dem Vater nicht vorschnell in den Schoss der Mutter zurück flüchtet. Sonst kann er keine gesunde Beziehung zu einem Mann aufbauen. Der Vater wird ihm immer fremd bleiben.

    Als Menschen erotisieren wir nicht das was uns vertraut ist, sondern das Unbekannte und Prickelnde. Ist für einen Jungen das Männliche fremd, wird er dieses Manko durch homoerotische Gefühle zu kompensieren versuchen. Er will ja endlich ein richtiger Mann sein und redet sich ein, dies durch diese Gefühle zu erreichen.

    Bei den homosexuell orientierten Frauen ist die Sehnsucht nach Geborgenheit ein wichtiges Element. Die lesbische Liebe ist oft die tiefe Sehnsucht nach Mütterlichkeit.

    Homosexualität nur eine Form von nicht gelungenen Beziehungen. Andere Menschen versuchen ihr inneres Manko durch Promiskuität, Habgier oder Macht zu stillen.

      

    3.    Homosexualität überwinden

    Homosexualität muss kein Schicksal sein. 25% der Jungen haben eine gewisse Zeit während der Pubertät homoerotische Gefühle, jedoch werden nur 3% diese Gefühle auch als Erwachsene haben.

    Es ist auch wichtig, dass wir zu den Homosexuellen ehrlichen und offen sind. Wer Homosexualität auslebt, hat mit 30 Jahren eine Chance von 30 Prozent an Aids erkrankt zu sein. Dabei ist es wichtig, dass wir diese Menschen mit ihren Gefühlen ernst nehmen. Ihre Gefühle schlagen für das gleiche Geschlecht. Aber es muss nicht so bleiben.

    Wir können sie fragen:

    ·      Woher weisst du denn, das du schwul bist?

    ·      Woher weisst du denn, dass du als Schwuler geboren wurdest?

    Wir müssen einen der je Sprache anbieten. Wir müssen um das Vertrauen werben. Der Weg der Veränderung ist der Weg der Nachfolge. Seelsorger erzielen bei Homosexuelle bessere Veränderungen als Therapeuten. Therapeut ist oft neutral und dies darf bei Homosexuelle nicht sein. Wichtiger als ein Seelsorger ist jedoch ein Netz von Freunden.

    Nun wollen wir die Stufen zur Überwindung der Homosexualität betrachten:

    Stufe 1

    ·      Trennung von allen Plätzen, Orten und Gegenständen mit einem Bezug zur Homosexualität.

    ·      Ein Netz von Helfern aufbauen. Einen Plan entwickeln, damit sich der Hilfesuchende in grossen Anfechtung melden kann.

    ·      Eine neue Identität in Gott gewinnen. Dabei Mensch ist das Gott des Kind. Stille und Gebet fördern den Heilungsprozess.

      

    Stufe 2

    Das Wahrnehmen falscher Glaubensüberzeugungen. Bestimmte Aussagen ausradieren (Ich bin ein Aussenseiter!). Die innere Lüge erkennen und ihr absagen. Lernen von Bibelversen und wahre Botschaften erfassen. Immer wieder die Gedanken und Sätze (Selbstgespräche) aufschreiben. Alte Botschaften als Lügen entlarven und durch neue Botschaften ersetzen. Letztlich muss gelernt werden zu formulieren.

    Homosexuelle Sexualität und Selbstbefriedigung wird als Droge eingesetzt. Homosexuelle haben den stärksten Drang nach Sexualität, wenn es ihnen nicht gut geht.

    Dabei gibt es eine Technik – die Halt-Technik

    Hungry       (Gefühl der inneren Leere)

    Angry         (Eine uneingestandene Wut)

    Lonely        (Ein echtes Bedürfnis nach Nähe)

    Tiredness (Müdigkeit)

    Auf alle vier Bereiche wissen wir konstruktive Hilfen entwickeln. Erst wenn wir diese Bedürfnisse echt stimmen können, kann eine echte Veränderung geschehen. Letztlich geht es auch um das Lernen von Beziehungen. Der Homosexualität zugrunde liegt der Wunsch nach Wachstum der Persönlichkeit.

      

    Stufe 3

    Das Wahrnehmen der Distanzierung vom eigenen Geschlecht. Die innere Distanzierung erkennen. Sie verhindert letztlich die Entwicklung. Diese innere Mauer muss fallen. Dies geschieht durch gesunde Beziehungen zu heterosexuellen Männern und Frauen durch tiefe Freundschaften. Der Schmerz wurde bisher immer durch Sexualität betäubt. Nun muss er sich den Schmerz stellen. Er schliesst Friede mit seiner Vergangenheit. Gegenseitige Vergebung findet statt.

      

    Stufe 4

    Heilung von Beziehungen zum anderen Geschlecht. Wichtig sind nun nicht erotische Freuds schafften zum anderen Geschlecht. Nur so kann Heilung noch gelingen.

      

      

    Literatur

    Joseph Nicolosi: „Homosexualität muss kein Schicksal sein. Gesprächsprotokolle einer alternativen Therapie“. Aussaat Verlag.

    Leanne Payne: „Krise der Männlichkeit“. Aussaat Verlag.

    Andrew Comiskey: „Befreite Sexualität“. Projektion J

    Go to comment
    2005/02/13 at 3:57 pm
  • From Holger_ on Holger

    was für ein “Zufall”

    Hallo Holger,

    dein Brief erinnert mich stark an mein Leben. Ich heiße auch Holger und bin auch schon seit eh und je auf der suche nach der Wahrheit. Habe das gleiche “vorgespielt” wie du. Das bei mir alles klapp, das läuft ja wie geschmiert, wie macht er das nur.
    Nun meine Geschichte:
    War Drogendealer und konsument auf unzähligen Technopartys bis ich durch einen schwerene Autounfall zurecht gewießen wurde. Danach suchte und fand ich die “perfekte” Frau die ich auch gleich Heiratete (Standesamtlich). Als nach gut zwei Jahren dies auch in die brüche ging gründete ich eine Firma und wollt mich daduch verwiklichen. Als diese Firma für mich mehr Probleme verursachte als Probleme zu lösen, gab ich schließlich meinen Traum auf. Nun flog ich nach Thailand um erstmal zu mir selbst zu finden.
    Dort in einem kleinen Bungalow fand ich nun das was ich schon immer suchte. Ich habe dort die oberste Wahrheit gefunden, doch sie hat mich zerstört. Nun sitze ich wieder daheim bei meinen Eltern, kann mich mit niemandem mehr vernünftig unterhalten und glauben tut mir (gott sei Dank) keiner. Ich verstehe nun jeden Menschen doch keiner versteht mehr mich. Die Wahrheit zu kennen ist ein fluch den du nie mehr los wirst.
    Unwissenheit ist ein Segen. Macht ist eine Illusion und wenn du weißt kannst du nicht mehr vergessen. Sei dankbar und vertraue Gott. Er zeigt jedem seinen Weg, wissen ist ein Fluch – vertraue blind.
    Welchen weg der liebe Gott nun für mich vorbereitet hat weiß ich nicht, doch glücklich kann ich nicht mehr werden…

    Beste Grüße
    Holger

    Go to comment
    2005/02/14 at 12:42 am
  • From Bastard on Manhunt – Mord als Unterhaltung

    [..]

    f[..] euch doch [..] ja bitte ali und conrad gebt mir ja einen geilen kommentar.

    Go to comment
    2005/02/15 at 1:25 am
  • From fabi on Manhunt – Mord als Unterhaltung

    Hi Bastard, ich bins, fabi.
    Gibst Du Dich auch mit einem Kommentar meinerseits zufrieden?
    Haben wir uns schonnmal geschrieben?
    Was macht Dich denn jetzt eigentlich so sauer? Die Kommentare, oder der Gott, an den wir glauben?
    schreib mal wieder.
    fabi

    Go to comment
    2005/02/15 at 9:20 am
  • From melva on Queen – The show must go on!

    nicht veröffentlichter Leserbrief

    Ich habe am Sonntagabend nochmals einen Leserbrief zum Artikel “The Show Must Go On”, bzw eine erneute Antwort zu meinem 1. bereits hier erschienenen Leserbrief, geschrieben und abgeschickt.
    Es heißt, dass Leserbriefe im Laufe eines Tages online gestellt werden.
    Wo ist denn dann meiner geblieben?

    Gruß, melva

    Go to comment
    2005/02/15 at 2:49 pm
  • From alin on Queen – The show must go on!

    Dein Leserbrief ist nicht veröffentlicht worden, das kommt auch mal vor. Es war nicht ich, der ihn gelöscht hat, aber ich kann dir trotzdem sagen dass Diskussionen über Homosexualität hier wenig Sinn haben. Diskussionsforen gibt es anderswo im Netz.

    Vielen Dank für dein Verständnis,

    Alin

    Go to comment
    2005/02/15 at 4:07 pm
  • From holger on Holger

    Am Anfang ist es wie eine Schwarze Scheibe man weiß nichts, tappt im Dunklen. Doch mit der Zeit tun sich kleine Lichtblicke auf, man versteht mehr, dieses wissen sind wie kleine weiße Punkte auf der Schwarzen Scheibe, wie Sterne. Am Anfang kann das Licht blenden, weil man die Dunkelheit gewöhnt ist, doch das Licht der Wahrheit ist gut. Ich lebe nun seit 5 Jahren mit und durch und von meinem persönlichen Herrn und retter Jesus Christus. Die weißen lichtpunkte werden immer größer und durchbrechen immer mehr die Finsterneis. Sich selbst und seine unvollkommenheit zu erkennen kann weh tun aber das Licht, die Vergebung und die Liebe Jesu zu mir heilt alle selbstzugefügten Wunden.

    Jesus liebt auch dich, wenn du Ihn mit deinem ganzen Herzen in der Bibel suchst, wirst du ihn persönlich kennenlernen.

    Wahrheit macht frei.
    Trennung von Lüge und finsternis mag villeicht kurz weh tun doch man gewinnt alles und verliert nichts.

    Menschen die nicht die Wahrheit erkannt haben sind unter knechtschaft der Lüge, sie sind wie beteubt, ruhig gestellt. Ich will nie wieder Zurück.

    Holger

    Go to comment
    2005/02/15 at 4:50 pm
  • From hari wolfer on Tuff Gong´s dead! Warum Bob Marley so früh sterben musste

    die wahrheit über rastafari!

    nun das klischee kennt man ja.
    dreadlocks=kiffer usw.

    ich selber trage dreadlocks, kiffe nicht, trinke nicht und rauche auch nicht.
    außerdem: ich glaub die formulierung, wie sie in dem text geschriegen ist, ist nicht korrekt und trifft nicht zu. siehe, meistens ist das unwissenheit.
    ich denke eine der höchsten gaben ist sich kein urteil zu bilden, denn nur wenn man allwissend ist kann man urteilen und allwissend ist nur gott!

    ich habe mich mit der rastafari-bewegung viel beschäftigt und weiß, dass rastafari viel mehr bedeutet als nur kiffen. die Rastafari-Religion begründet sich sogar auf der Bibel, auch wenn sie dort völlig anders interpretiert wird. Außerdem ist es wichtig die historischen Hintergründe der Bewegung zu kennen. Besonders die ach so ” christlichen ” Europäer haben in der Kolonialzeit schreckliche Narben in Afrika und ihren Menschen hinterlassen. Die Rastas versuchen den Bruch dieser Sklaverei zu kitten, inden sie unter anderem schwarze werte hervorheben um ein neues selbstbewusstsein aufzustellen.
    Zu haile selassie: ich bin ebenfalls der meinung, dass haile selassie nur ein mensch war, doch was die rastas veranlasste ihn als gott zu verehren war sicherlich nicht seine (vorhanden oder nicht) göttlichen kräfte, sondern eher, dass sie ein vorbild brauchten das nicht den europäischen undterdrückungsstrukturen anggehörte und (!) nicht weiß war, denn dies würde die legitimierung der weißer herrschaft bedeuten.
    unabhängig von religion und rasse gibt es menschen die gläubig sind und solche die es nicht sind. religionen sind für mich lebenshilfen, indem sie moralstrukturen aufstellen. sie helfen den menschen die es ohne religion nicht schaffen, indem sie eine strukturierte lebensvorgabe geben ( besonders im islam ist dies der fall ). wer immernoch glaubt nur eine religion führt zu gott, der hat echt noch viel zu lernen! oder wer der auffassung ist, mit allah wäre eine andere kraft als jesus gemeint, der ist echt auf irrwegen!

    genauso ist mit haile selassie eine göttliche kraft gemeint, nicht so sehr er als mensch, sonder einfach eine identifizierung mit einem äußeren merkmal: schwarze hautfarbe. berücksichtigen muss man dabei unbedingt die historischen erfahrungen, die im rastafari-diskurs eine große rolle spielen.

    naja soviel erstmal. wenn ihr noch fragen hbt könnt ihr mir schreiben.
    gruß hari

    Go to comment
    2005/02/15 at 9:52 pm
  • From thud on Brite kiffte sich zu Tode

    Gift ist Gift

    Hallo Zusammen !
    Nochmal danke für den Tip mit dem Buch: “Bibel im Test”
    Is echt interessant.
    Zum Thema:
    Ali, wenn du sagst: Gift is Gift, PUNKT, dann darfste aber auch weder Kaffee noch Tee, noch n Bierchen noch sonst was derartiges. ALLES was zum Zwang=Unfreiheit wird ist im Grunde Gift. Es gibt aber unseren Verstand, der, als Teil der Schöpfung uns sehr wohl in die Lage versetzen kann zu unterscheiden, ab wann GENUSS zur SUCHT wird. Wir sollten ihn ( den Verstand) schulen und nutzen, dann kann so schnell auch nix passieren, denn:
    “Nutze die Schwingen, die Gott dir gegeben
    sonst kommst du ganz bestimmt ums Leben !”
    (Ist glaub ich von James Thurber, weiß es momentan aber nicht so genau, aber egal)
    Vor lauter Sorge und Angst bloß in der Ecke zu hocken und immer nur zu beten, ist -glaub ich zumindest- auch ganz schön gesundheitsschädlich…
    Thud

    Go to comment
    2005/02/16 at 4:10 am