Sind Computerspiele für PISA verantwortlich?

 

Über den Bildungsnotstand wird zur Zeit heftig debattiert. Was sind die Ursachen? Wie kann man die Probleme beheben? Im ZDF-Magazin „Frontal 21“ wurde neulich eine interessante These aufgestellt: „Kinder werden durch exzessiven Medienkonsum immer dümmer.“ Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts scheint dies zu unterstützen.


In Bayern, Hessen und Niedersachsen stellte man fest, dass jeder zweite Junge im Alter von zehn Jahren eine komplette Multimedia-Ausrüstung, bestehend aus Fernseher, Computer, Play Station und DVD-Player in seinem Zimmer stehen hat.


Der Leiter des Instituts, Christian Pfeiffer erklärte das Problem bestehe darin, dass Jungen überdurchschnittlich viele Geräte haben, während man gleichzeitig beobachtet, dass die Schulleistungen der Jungen in den letzten zehn Jahren rapide gesunken sind. Im Jahr 1990 betrug das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Schulabbrechern beispielsweise 52% zu 48%, heute sind es 64% zu 36%.


Wenn aus dieser Studie auch nicht zwangsläufg und für jeden einzelnen Fall geschlussfolgert werden kann: „Medien im Kinderzimmer machen dumm!“, so ist es doch eine interessante Studie, die zu denken gibt.


Noch interessanter ist die Behauptung eines Magdeburger Professor für Neurobiologie, ihm zufolge ist der Kick, den die Zocker bekommen für die miserablen Noten verantwortlich. Das Gehirn schüttet nämlich Dopamin aus. Dieser Botenstoff signalisiert: Du hast ein Problem gelöst! Er fungiert als eine Art Belohnung. Normalerweise geschieht dies beim erfolgreichen Lernen. Wenn nun das Hirn mit Fernseh- und Computerbildern voll ist, dann ist, dem Magdeburger Hirnexperten nach kein Platz mehr für Schulstoff.


„Das summiert sich über Tage, Wochen, Monate auf – dann können Sie mit Sicherheit erwarten, dass so jemand in seinen Schulleistungen gegenüber früher abfällt“, so der Neurobiologe.


Könnte es sein, dass künftig immer weniger Menschen dazu im Stande sind Probleme zu lösen? Geschieht dann alles nur noch auf virtueller Ebene?


Gott jedenfalls, schickt uns manchmal Probleme, damit wir sie durch seine Hilfe angehen können. Wenn man es dann geschafft hat verspürt man Zufriedenheit. Genial, wie Gott, dass in unserem Körper angelegt hat.! Vielleicht stehst du gerade vor einer schwierigen Aufgabe, frage doch Gott im Gebet um seine Hilfe! Er ist an deinen Problemen und an der Lösung interessiert.


„Da schrieen wir zu dem HERRN, dem Gott unserer Väter, und der HERR hörte unsere Stimme und sah unser Elend und unsere Mühsal und unsere Bedrängnis.“ (5.Mose 26,7)


 


Quelle: SPIEGEL ONLINE

Kommentare

  1. alin

    Als angehender Lehrer werde ich mir wohl Mühe geben, meinen Schülern sinnvolle AUfgaben zu stellen.
    Aber was nützt das, wenn die große Frage nach der Lebensaufgabe, nach dem Daseinssinn und -ziel, nicht beantwortet ist?

  2. nighthawk158

    zocks und schule

    mal angenommen der gelehrte mann aus magdeburg hat recht, wenn er schreibt die computerspieler würden ihre ‘problemlösungseinheiten’ schon beim zocken verbrauchen, und hätten deshalb für die schule nichts mehr übrig.

    dann sage ich dazu: kommt wohl auch drauf an, wie die computerspiele gemacht sind. es gibt unterschiede zwischen beispielsweise strategischen-kriegsspielen und puzzle-spielen auf der einen seite, und zb first-person-shootern andererseits. entscheidender punkt: wie geht der spielmechanismus mit dem problemelösenproblem um?

    und dann noch: wir alle kennen die schule. wir wissen alle aus eigener erfahrung: eine vielzahl von ‘aufgaben’ die einem im schulaltag gestellt werden sind weltfremd und blödsinnig. vielleicht kann man ja auch da mal etwas machen?

  3. conrad

    Mag sein, dass die Gründe für PISA komplexer sind, Lehrer haben keinen Bock mehr. Aber du kannst auch nicht leugnen, dass Gewalt von klein auf am Fernseher oder PC einen bleibenden Einfluss hinterlassen muss. Und unsere Spiele werden immer perverser. Ich meine, es ist schon ein gewaltiger Unterschied ob Lassie oder Doom 3 am Bildschirm flimmert. Auf jeden Fall ist Realitätsflucht eine Gefahr. Jesus möchte mit uns in der Wirklichkeit leben.
    lg
    Conrad

  4. Timo Küster

    Mal wieder typisch

    Ich finde, es ist echt mal wieder typisch, die miserablen Leistungen der deutschen Schüler auf Computerspiele zurückzuführen, allerdings sind mir ein paar Punkte aufgefallen, die ihre Meinung wiederlegen…

    Denn werden in anderen Ländern, die bei PISA gut abgeschnitten haben, nicht auch Computerspiele gespielt? Sind die deutschen Schülerinnen nicht auch schwach, obwohl sie kaum Computer spielen?

    Vieleicht sollte man mal nachdenken, bevor man einfach wieder stumpf einen Sündenbock für die miserablen deutschen Leistungen sucht.

    Das deutsche Schulsystem ist einfach gnadenlos veraltet, vorallem sollten die Lehrer strenger kontrolliert werden, da z.B. an meiner Schule die meisten Lehrer entweder unmotiviert oder unfähig sind.

    Solange sich das Schulsystem nicht ändert und den Lehrern beim lehren nicht stärker auf die Finger geschaut wird, werden sich die Ergebnisse von PISA wiederholen. Computerspiele haben damit wenig zu tun.

    mfg

    Timo Küster

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