Bob Marley – We’ve got to fulfil the book

Weil ein jamaikanischer Beamter versehentlich die Namen vertauscht, wird nicht Nesta Robert Marley, sondern Robert Nesta, kurz Bob Marley als erster Superstar aus der dritten Welt bekannt.

Mit seiner Band "The Wailers" wird der 1945 geborene Buffalo Soldier erst innerhalb seiner Heimatstadt Kingston und dann in ganz Jamaika immer bekannter, bis 1975 mit "No Woman, No Cry" der weltweite Durchbruch gelang. Ihm ist es zu verdanken, dass der Reggae zu einem globalen Phänomen wurde und die äthiopischen Farben grün, gelb und rot Armbänder, Geldbeutel und Zimmerwände unzähliger Jugendlicher zieren. Sein sonniger Sound erinnert unweigerlich an Strandkörbe, Entspannen und Hackysackspielen. Das Karibik-Feeling schwingt mit. Der Hochsommer lässt grüßen.
Bob Marleys schöngeistige Weltverbesserer-Musik schürt die Hoffnung auf den sehnlichst erwarteten Frieden. "Peace and Love"-Parolen singt der verwöhnte Wohlstandswestler gerne mit, solange er im Takt mitgrooven kann und nicht auf etwas verzichten muss. Bei Marleys Konzerten wippen sogar die Polizisten und Securitys zum hypnotisierenden Offbeat, bevor sie ihn nicht selten danach festnehmen, weil er Ganja-Tütchen ins Publikum wirft. Hits wie "I Shot The Sheriff", "Three Little Birds", "Stir It Up" oder "Redemption Song" bereiten ihm den Weg in die Rock ’n‘ Roll Hall of Fame. Ohne Bob Marley wäre die Ragga- und Dancehallwelle mit Seeed und Konsorten undenkbar. Das Time Magazine wählt "Exodus" zum besten Album der letzten 100 Jahre. BBC nennt "One Love" das Lied des Jahrhunderts.

Marleys Texte drehen sich oft um spirituelle Themen, Menschenrechte und Rassenprobleme. Dem Sohn eines weißen Vaters und einer schwarzen Mutter begegnet schon als Kind oft Ablehnung von beiden Seiten, sodass er sich mit Hautfarbe-Vorurteilen auskennt. Als Aushängeschild der geschundenen armen Bevölkerung ist auch auf der  politischen Bühne seine Stimme zu vernehmen. Kurz bevor er auf einem kostenlosen Konzert für Jamaikas Premierminister Manley performen soll, wird er von Gegnern des Politikers angeschossen. Der Musiker überlebt und spielt die Show trotz Verletzung. Besonders Afrika, der Kontinent seiner Ahnen, hat es ihm angetan. Er ist entschiedener Gegner der südafrikanischen Apartheid. Allerdings lässt sein Besuch bei Robert Mugabe ahnen, dass mit "Let’s get together and feel allright" dieser verdorbenen Menschheit nicht zu helfen ist. Das Staatsoberhaupt von Simbabwe entpuppt sich später als diktatorischer Tyrann.
Bob Marley hat ein aufrichtiges Anliegen, die Welt ein Stückchen liebenswürdiger und friedfertiger zu machen. Doch ob der Einsatz für Ganja seine Fans wirklich zu aktiven Verantwortungsträgern macht und nicht in die verchillte Passivität treibt, darf offen bezweifelt werden. Tragischerweise sind die Psychiatrien heute voll mit Kiff-Psychosen.

Tuff Gong, so Marleys Spitzname, glaubt an "Jah", den Gott des alten Testaments. Er zählt sich zur Religion der Rastafari und verehrt deshalb den äthiopischen Kaiser Haile Selassie als wiedergekommenen Messias. Die Dread-Frisur soll an die majestätischen Löwen Afrikas erinnern.

An einer Zehenverletzung vom Fussballspielen bemerkt man, dass der Dreadlock Rasta Hautkrebs hat. Aber echte Rastas schneiden sich nicht die Haare und lassen sich auch nichts vom Körper amputieren. Ihm kann nicht geholfen werden, weil er die Amputation verweigert. Daraufhin treten die Krebs-Metastasen am ganzen Körper auf. Sein Gehirn, seine Lungen, seine Leber und sein Bauch sind davon befallen. Schließlich stirbt er am 11. Mai, 1981 im Alter von 36 Jahren daran.
In sein Grab wird seine Les Paul-Gitarre, ein Fussball, eine Cannabis-Pflanze, eine Bong, eine Ring von Selassies Sohn und eine Bibel gelegt. Es sind Marleys liebste Sachen, die er aber doch nicht mitnehmen kann.

Bob Marley hat sich in seinen Liedern und seinem Denken oft auf die Bibel bezogen. Die Bibel ist ein faszinierendes Buch mit ungeahnten Tiefen. Sie spricht über deinen Wert als Mensch, deinen Sinn, über deine vielleicht vorhandene Leere, legt aber auch deine schwärzesten Abgründe frei. Doch wie sind ihre vielen Aussagen zu verstehen? Wer hat die richtige Auslegung? Legt die Bibel nahe, dass man sich nichts mehr amputieren darf? Ist Haile Selassie tätsächlich der wiedergekommene Retter? Oder meint Jesus vielleicht sogar ihn, wenn er sagt: "Es werden viele Betrüger unter meinem Namen kommen."?
Ein wahrer Rastafari sollte aufrichtig sein und einen kritischen Geist haben. Man sollte von niemandem einfach den Glauben nachmachen. Deshalb lies die Bibel einmal für dich allein und lass sie ganz für sich selbst sprechen. Ohne Beeinflussung von Dritten. Das heißt nicht, dass du mit niemandem darüber reden sollst. Aber lege möglichst alle vorgefertigten Meinungen ab und lese so, dass nicht schon von vorneherein feststeht, was denn am Ende herauskommen soll. Lass Gott persönlich zu dir sprechen und bitte ihn davor, dass er dir sein Wort aufschließt. Doch Vorsicht: Die Bibel ist kein Schönwetterbuch. Es ist manchmal hart, sie an sich heranzulassen, deshalb gehört eine gewisse Portion Ehrlichkeit sich selbst gegenüber dazu. Aber es lohnt sich, denn in ihr liegen Schätze verborgen, die dir kein Liebespartner, kein Rockfestival und keine Marihuana-Tüte ersetzen kann.

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