Christen in China: Steckt das Land in einer Krise?

Die BBC berichtete von der Lage der Christenheit in China. Die Kirchen sind voll. Die Zahl der Christen vervielfacht sich. In der Vergangenheit war die Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur die Ursache, nun scheint der unaufhaltsame Kapitalismus der Grund zu sein.

Alle die den christlichen Glauben tot geglaubt haben, sollten einen Blick nach China werfen.

Die Regierung spricht von 25 Millionen Christen, 18 Millionen Protestanten und sechs Millionen Katholiken. Alle anderen Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass es sich hierbei um eine maßlose Untertreibung handelt. Die vorsichtigeren von ihnen geben 60 Millionen an. Auf jeden Fall gehen in China schon mehr Menschen am Sonntag in die Kirche als in ganz Europa.

Von den armen Bauern auf dem Land bis zur Mittelklasse in den chinesischen Boomtowns finden sich Bekehrte.

Das chinesische Christentum ist komplex und hat sich völlig anders entwickelt als im Westen. Nach Maos Sieg 1949 wurden alle ausländischen Missionare des Landes verwiesen. Dies führte allerdings nicht zum Ende des Christentums in China, sondern zu einer eigenen chinesischen Variante des christlichen Glaubens.  Aus den Verfolgungen in der Kulturrevolution der 60er und 70er Jahre kam es gesträkt hervor. Für die Kommunisten erwies es sich als unzerstörbar. In den 80er Jahren wurde religiöser Glaube wieder erlaubt.

Dennoch gibt es in China zwei Arten von Kirchen. Die einen sind offiziell beim Staat gemeldet und können so auch kontrolliert werden, die Hausgemeinden sind von der Regierung unabhängig und treffen sich im Untergrund.

Immer mehr Menschen aus der gebildeten Schicht finden in den Gemeinden ein neues Zuhause. Der Druck in vielen Berufen ist in Chinas Turbokapitalismus immens. Jeder muss funktionieren. In den Gemeinden finden sie jedoch Wärme und Menschen, die offen für Gemeinschaft sind.

Ein Religionsprofessor der Renmin Universität in Peking beobachtet, dass immer mehr Menschen den Mammon anbeten. Er meint, dass es sehr natürlich ist, dass die Menschen nach mehr Sinn und Zweck im Leben suchen und, dass der christliche Glaube ihnen Halt geben kann.

Interessant ist übrigens auch, dass die chinesische Regierung offizielles Interesse an einem christlichen Ehekurs bekundet hat, da es eine alarmierende Scheidungsrate unter jungen Chinesen gibt.

Hier gibt’s mehr:

www.bbc.co.uk/news/magazine-14838749

Kommentare

  1. ali

    niemand weiß wieviel Christen in China leben. die Zahlen sind schwankend. Auf jeden Fallgit es viel mehr Gläubige als mitglieder in der kommunistischen Partei. Es ist ein gewaltiges Wirken Gottes in einem Land, in dem es zu Beginn der kommunistischen Schreckensherrschaft nur ca. 500 000 Christen gegeben haben soll.
    Gott wirkt. Sein Reich wächst auf der ganzen Welt.

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