Würde die Geschichte mit den sieben fetten und den sieben mageren Jahren mit der Rettung von Millionen Menschen enden, sicher würde es noch Jahrzehnte für Gesprächsstoff sorgen. Voller Faszination, aber auch mit einem Schaudern würde das Geschehene von Generation zu Generation weitergetragen werden. Die noch viel gewaltigeren Wunder geschahen durch das Ereignis in der Familie Jakobs. Sie hatten ihn gehasst ihren Bruder Joseph, die elf Söhne Jakobs. Eigentlich wollten sie ihn aus Eifersucht töten, aber schließlich verkauften sie ihn nach Ägypten, aber machten ihren Vater glauben, dass sein Lieblingssohn verunglückt sei. Nun mussten sie sich in der großen Hungersnot dorthin aufmachen, wo es Brot gab. Es ging um ihr blankes Überleben, als sie völlig ahnungslos vor dem zweithöchsten Mann Ägyptens standen und ihn um Essen baten. Was dann geschieht sollte man am besten selber in der Bibel (1. Mose Kapitel 37, sowie 39 bis 45) nachlesen. Hier wird ein eigentlich unüberwindbarer Familienkrieg gelöst. Der Hass, der sich über viele Jahre tief im Innern der Brüder manifestiert hatte, schmolz, so dass sich alle zwölf Brüder schließlich weinend in den Armen lagen. Und dies war das eigentliche Wunder: eine nie für möglich gehaltene Aussöhnung einer zerstrittenen Familie. ob
Markus Spieker: Jesus – Eine Weltgeschichte. (fontis 2020)
“Was passiert, wenn sich fachfremde Schreiber an die Frage nach dem historischen Jesus heranmachen? Meist das, was ich hier beschrieben habe: Halb-informierte Wiederaufwärmung einer überholten bibelkritischen Buchstabensuppe, die sich krampfhaft und inzwischen längst nicht mehr überzeugend bemüht, eine neue sensationelle Enthüllung über den angeblich wirklichen Jesus zu präsentieren. Und um …