Der Musiker Rio Reiser führte ein wildes Leben. Heute wäre er 75 geworden.

Der Musiker Rio Reiser hatte ein wildes und trauriges Leben! 1996 kurz vor seinem Tod komponierte er:“Nehmt mir die Krone weg, nehmt sie zurück! Ich weiß, irgendwo ist da ein Licht, doch ich kann euch nicht führen, denn ich weiß den Weg nicht! Claudia Roth war mal seine Managerin, aber sie führte ihn in den finanziellen Ruin! Auch Sie kennt den Weg nicht! Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben! Niemand kommt zum Vater Gott als nur durch IHN! Dort gibt es die Kronen der Gerechtigkeit! Alle menschliche Suche woanders ist vergebliche Religion!

Rio Reiser starb mit 46 Jahren am 20. August 1996 in Fresenhagen.

Claudia Roth über Rio Reiser: Das alles – und noch viel mehr…Vor 25 Jahren ist Rio gestorben:

„Diese Erfahrung, einen Künstler in einer Phase seines Schaffens begleitet zu haben, macht mich unendlich reich. Seine harte Arbeit zu sehen, seine Inspirationen, sein Kämpfen mit der inneren und äußeren Welt. Um es für ihn einfacher zu machen, hatte Rio immer zwei Bücher an seiner Seite: die Bibel, aus der er viel zitiert hat, und immer Karl May – auf jeder Platte findet sich ein Titel ihm zu Ehren…..Rio lebte schwul, sang schwul, dachte schwul, war öffentlich und offensichtlich schwul – und stellte sich damit ganz konkret in den Wind und außerhalb jeder Erwartung, sowohl in der Gesellschaft als auch im eigenen, doch so rebellischen Milieu. Durch ihn erst wurde mir klar, wie politisch auch Privates ist, und dass diese Einstellung das beste, vielleicht einzige Rezept gegen Diskriminierung ist.“ (Spiegel.de)

„Dass die Roth jetzt einige Zusammenhänge glorifiziert und zu mystifizieren versucht, ist verständlich, dient aber weniger der Wahrheitsfindung. Die Scherben wurden nicht von der linksradikalen Szene kritisiert oder gar angefeindet; in Fresenhagen fanden selbst Flüchtige RAF´ler Unterschlupf. Die Scherben lieferte den Soundtrack für Straßengewalt und linksextremen Dogmatismus. Einige Linksextreme wandten sich Anfang der Achtziger von Reiser und den Scherben ab, weil diese – wie andere Popularkünstler auch – gerne Geld verdienten und es auch ausgeben wollten. Dafür diente man sich auch gerne den etablierten Labeln und Medien an – gegen Kohle. Das passte eben einigen Aktivisten und vielen Fans nicht – was dann schließlich zur Bedeutungslosigkeit und Auflösung der Band führte.“ J.P.Hintze

Rio Reiser starb am 20. August 1996 im Alter von 46 Jahren nach einem Herz-Kreislauf-Kollaps in Verbindung mit inneren Blutungen.(Wikipedia) Heute wäre er ein stolzer Popveteran. Statt Keine Macht für Niemand zu fordern, wäre es besser für ihn gewesen, wenn er dem die Macht über sein Leben gegeben hätte, der nicht nur allmächtig ist, sondern auch den Weg zum wahren Licht kennt.

Kommentare

  1. Martin Koch

    Ich war auch viel in der hiesigen Blues- und linksalternativen Szene. Bei den meisten, die antikapitalistisch und antiproletarisch leben wollten, allerdings nicht dazu genügend Talent besassen , sei es künstlerisch, oder organisatorisch, drang ab und an immer die leise Sehnsucht nach einem „bourgeoisen“ Leben durch. Mit genügend Geld, einer intimen und stabilen Partnerschaft, festem Wohnsitz (der eigentliche Wohnsitz war oft die Kneipe), Geborgenheit, ja Behaglichkeit, sogar mit einem erfüllten, dauerhaften Berufsleben. Warum sollen diese Dinge nicht auch zu einem talentierten Musiker passen? Ist ein ruhiges und stilles Leben nicht eigentlich das Schönere?

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