Die beste Problemlösung ist und bleibt die Liebe.

„Dunkelheit kann die Dunkelheit nicht besiegen; nur Licht kann das. Hass kann Hass nicht besiegen; nur Liebe kann das.“ Martin Luther King (1929-1968)
Die meisten Konflikte im öffentlichen wie auch im privaten Leben beruhen auf Gegenseitigkeit. Spricht man allerdings nur mit einer der beiden Parteien, dann kann schnell der Eindruck entstehen, die Rolle von Täter und Opfer seien klar verteilt. Wer allerdings genauer hinschaut merkt schon bald, dass vom Informationsgeber hier und da etwas weggelassen oder deutlich geschönt wurde. Ein böses Wort gibt das andere, eine Unterstellung wird mit einer anderen beantwortet. „Wie du mir, so ich dir“, wird das gemeinhin genannt. Auch im Alten Testament scheint dieses Prinzip zu gelten, wenn Gott dort anordnet: „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“ (2.Moese 21, 24) Historisch korrekt sollte diese Anweisung allerdings eher den rachsüchtigen Zeitgenossen bremsen, der für ein ausgeschlagenes Auge, den Täter gerne langsam bis zum Tode gefoltert hätte. Eine Aufforderung, einen Täter unbedingt körperlich schädigen zu müssen, ist hier von Gott freilich nicht gemeint.
Im Konflikt der Staaten scheint es manchmal nicht anders zu gehen. Diktatoren und Aggressoren lassen sich eben selten allein durch gute Worte besänftigen oder zu politischen Lämmern umerziehen. Insofern kann es zeitweilig durchaus sinnvoll sein, Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten. Die meisten islamistischen Terroristen beispielsweise scheinen nichts Anderes als Gewalt zu verstehen, wie Israel und zahlreiche andere Staaten des Nahen Osten in den vergangenen Jahrzehnten schmerzlich erfahren mussten. Tatenlosigkeit oder nette Ansprachen wurden von den Fanatikern zumeist als Schwäche ausgelegt, die dann zu weiteren Anschlägen motiviert, weil man irrtümlich den nahen Sieg vor Augen hat. Und doch war Gewalt immer nur das zweitbeste Mittel, immer nur eine kurzzeitige Lösung. Der Gegner hielt sich an die erzwungene Ruhe immer nur solange, bis er sich stark genug fühlte wieder zuschlagen zu können. Jede gewalttätige Antwort von Polizei oder Militär produzierte gewöhnlich neue Gründe eines Hasses, der das Denken einer weiteren Generationen vergiftete. Und tatsächlich läuft es auch bei internationalen Konflikten nach dem Muster: „Vor soundso viel Jahren habt ihr an uns dieses Unrecht begangen. Das müssen wir jetzt wieder korrigieren.“ Wer lange genug sucht findet in der Geschichte immer irgendeinen Grund, seinen Nachbarn zu hassen und zu bekämpfen. Immer hat leider irgendein Vorfahre irgendetwas Böses getan; auf beiden Seiten allerdings.
Vor diesem, scheinbar so ausweglosen Kreislauf von Aggression und Gegenaggression, wirkt Martin Luther Kings Kampf gegen die Rassentrennung wie ein Wunder. Vielleicht war sie das im Kern auch wirklich. Im krassen Unterschied vom Gesetz der Gewalt und Gegengewalt, setzten diese Männer auf Gnade, Vergebung und Friedfertigkeit. Nach biblischen Prinzipien wollten sie „lieber Unrecht leiden als Unrecht tun“ (1.Petrus 2, 19f.; 3, 8f.). Andernorts ruft schon Jesus dazu auf, den Feind zu lieben, statt ihn zu hassen, selbst wenn man eine gute Begründung dafür hätte (Matthäus 5, 44).
Das Böse kann letztendlich nur durch Gutes aus dem Weg geräumt werden. Damit machte Gott auch gleich den Anfang. Die schweren Vergehen und Verachtungen ihm gegenüber wollte er nicht mehr allein mit Strafe beantworten, sondern mit Liebe. Liebend machte er sich auf die Suche nach orientierungslosen, wenig liebenswerten Menschen, als diese „noch seine Feinde waren“ (Römer 5, 10). Das ist der erste, entscheidende Schritt. Noch lange nicht ist damit einfach alles gut in dieser Welt. Aber es ist ein Anfang. Martin Luther King, der weltbekannte Kämpfer für die Rechte der Afroamerikaner, war überzeugt von Gottes Strategie und setzte deshalb darauf, dass nur die Liebe den Hass langfristig besiegen kann; im öffentlichen wie auch im privaten Leben. Michael Kotsch FB

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