Die britische Soulsängerin Amy Winehouse ist tot. Verstorben im Strudel multipler Drogensucht.

Die 27-jährige Musikerin ist am Samstag tot in ihrer Wohnung im Norden Londons aufgefunden worden. Nach Informationen der britischen Boulevardzeitung „Daily Mail“ trafen gegen 15.54 Uhr Rettungskräfte und ein Notarzt in der Wohnung der Sängerin am Camden Square ein. Sie konnten jedoch nur noch den Tod von Amy Winehouse feststellen. Die Tod wird von der Polizei zurzeit als unklar eingestuft.
„Die Untersuchung zu den Umständen des Todes laufen“, sagte ein Sprecher der Metropolitan Police der Zeitung „The Sun“. „In dieser frühen Phase stufen wir den Tod als ungeklärt ein.“
Die fünffache Grammy-Gewinnerin Winehouse hatte immer wieder mit Alkohol- und Drogeneskapaden auf sich aufmerksam gemacht. Berichten zufolge hatte sie erst im Juni einen Alkoholentzug in London abgeschlossen. Ende Juni hatte sie alle Konzerte ihrer für den Sommer geplanten Comeback-Tournee in Europa abgesagt. Zuvor hatten sie die Fans bei einem Konzert in Belgrad ausgebuht, weil sie offenbar zu betrunken war, um zu singen. Schlagzeilen über abgesagte Konzerte, Eifersuchtsdramen, blutige Schlägereien, Magersucht, Koks- und Crack-Konsum und viele andere böse dinge haben sie zu einem lebedigen Wrack werden lassen. Das Publikum wartete auf neue Musik und ihr neues Album und musste sich leider mit schlechter Presse begnügen. Und jetzt ist sie gestoben. Trauriges Willkommen im Club der „27″.

Brian Jones 28. Februar 1942 – 3. Juli 1969
Jimi Hendrix 27. November 1942 – 18. September 1970
Janis Joplin 19. Januar 1943 – 4. Oktober 1970
Jim Morrison 8. Dezember 1943 – 3. Juli 1971
Kurt Cobain 20. Februar 1967 – 5. April 1994
Und jedes mal wird Robert Johnson vergessen. Er starb auch 27jährig
Viele vergessen auch Ron „Pigpen“ McKernan immer oder Alan „Blind Owl“ Wilson von Canned Heat.
Amy Winehouse 14. September 1983 – 23. Juli 2011

Am Rockstarolymp weht halt ein eisiger Wind. Die Medien spicken ihre Berichte tonnenweise mit weißen Lilien und beobachten gierig das Sterben der berühmten Spezies. Gräber werden ausgehoben und die „Hall of Fame“ ist zur Ausstellung bereit. Wer wird als nächstes abstürzen? Niemand ist es zu wünschen, dass er vorzeitig von dieser Welt geht. Doch Drogenkonsum uns Sufforgien sind Selbstmord auf Raten. Millionen von Drogentoten geben das Recht zu der Aussage, dass es mit dem Sterben weitergehen wird. Wir ernten, was wir säen. Die feiernden Drogenjünger von heute sind die enttäuschten Toten von morgen. Der Weg ist vorgezeichnet. Metallica singt „My lifestyle determines my deathstyle!“.  Suchtzerfressen von Bulimie, Crack und Alkohol summte Amy mit ihrer Bienenkorbfrisur über die Bühnen der Welt und wird für Königinnen wie Madonna zur Gefahr. Amys unglaubliche Stimme und ihr musikalischer Retrostyle hauten einfach um. Doch die Sängerin stand sich selbst im Weg. Immer öfter rauschte sie in Drogenskandale hinein und wirkte bei Auftritten erschreckend abgemagert und verloren. Trotz Göttergatten an der Seite brach die junge Künstlerin schließlich zusammen. Eine schnelle Rehabilitation sollte sie wieder auf die dünnen Beinchen stellen, um höchste musikalische Auszeichnungen in Empfang nehmen zu können. Hoffentlich muss ihr der Sensenmann nicht beim Tragen helfen. Amys Vater wollte das Leben seiner Tochter retten und rief verzweifelt zum Boykott der talentierten Sängerin auf. Die Mutter befürchtete, Amy würde dienächsten Jahre nicht überleben. BACK TO BLACK? Alle ihre Auftritte für dieses Jahr mußte sie nach einer traurig versoffenen Perfomance in Belgard absagen. Auch von der Lebensbühne ist sie für immer und viel, viel zu früh abgetreten. Sie hatte das Potential eine ganz Große zu werden, jenseits des fleischfressenden Pop-Circus. Das wusste Sie, war aber viel zu schwach für no, no no, siehe comeback vor Tagen. But Buisness eats men. Ohne Gnade.

They tried to make me go to rehab
But i said no, no, no
Yes I been black, but when I come back,
you won’t know, know, know.

I aint got the time,
And if my daddy thinks I’m fine
They tried to make me go to rehab
I wont go, go, go.

Wenn man die Medien verfolgte, dann müsste  Amy Winehouse eigentlich schon längst tot sein. Niemand wurde öffentlich so gehässig zerfleischt wie sie. Ertragen wir etwa die Menschlichkeit unserer Stars nicht? Oder laden wir unser eigenes Versagen unbewusst auf ihnen ab? Ablästern ist Volkssport. Man gibt es ungern zu, aber es macht uns Menschen einfach Spaß, andere zu erniedrigen. Denn das lässt uns selbst gleich in einem viel besseren Licht dastehen. Letztlich überspielt man damit seine eigene Schwachheit. Man versucht sich so einen Wert zu geben, weil man tief im Inneren die eigene Wertlosigkeit befürchtet.
Es gibt jemand, dem bist du wichtig: Deinem Schöpfer. Du bist wertvoll, weil du sein Geschöpf bist. Du musst deinen Wert nicht immer wieder beweisen. Wenn du deine Anerkennung bei Menschen suchst, wirst du über kurz oder lang wieder enttäuscht sein. Denn die hart erarbeitete Bewunderung wird in Windeseile wieder verfliegen. Heute lieben sie dich, morgen vergessen sie dich.
Jesus Christus wurde am Anfang seiner Laufbahn auch angehimmelt. Ganze Menschentrauben hingen an ihm und bejubelten seine Wunder, Krankenheilungen und das Brot vom Himmel. Aber seine ehrlichen Worte waren den meisten Menschen zu hart. Jesus redete von echter Liebe, Vergebung, ewigem Leben und von sich selbst als den Baustein für diesen Weg. Doch die Menschen ließen ihn fallen. Sie nahmen ihn nicht an. Liebten die Dunkelheit mehr als das Licht. Jesus leuchtete trotzdem weiter. Er ließ sich zur Erlösung der gesamten Menschheit ans Kreuz nageln. Unverstanden, arm, verspottet, erpresst, verraten, getreten, geschlagen, verleugnet, gefoltert, total einsam, blutend, verlassen und schließlich sterbend. Er nahm alle nur erdenklichen Sünden und Seelenqualen auf sich, um uns den Weg zum Leben freizumachen. Ganz ohne Glamour oder Drogen. Das einzige was ihn am Kreuz hielt, war seine göttliche Liebe zu den Menschen. KANNST DU DAS GLAUBEN? KANNST DU DAS ERTRAGEN??

Jesus ist wie die aufgehende Sonne, die alle Stars verblassen lässt. Eine „Hall of Fame“ wäre viel zu klein um sein göttliches Werk zu fassen. Bei ihm im Himmel ist die Freude über einen umgekehrten Sünder krasser als jede Rockbeschallung. Die Eintrittskarte in den Himmel hat er schon für dich bezahlt. Du bist also herzlich eingeladen und natürlich sein VIP…..

…denn die ihn aufnahmen, denen gab er das Recht Kinder Gottes zu sein.
(Johannes 1, 12)

Kommentare

  1. Amy Winehouse (1983-2011)

    Um es mit Karl Kraus zu sagen: Bevor man das Leben über sich ergehen lässt, sollte man sich narkotisieren lassen. Was für ein düsteres Wochenende aber auch. Erst diese unfassbare Untat in Norwegen. Und dann stirbt auch noch Amy Winehouse, dieses arme, freche, schöne, so reich begabte, eigensinnige Kind. Mein Kollege Matthias Wulff hat es gut ausgedrückt: Das Leben war ihr nicht Droge genug. Ich meinerseits kann ihre furchtbare Unruhe, ihren nicht zu betäubenden inneren Aufruhr gut verstehen. Es ist nicht leicht, das Dasein auszuhalten, wenn man sich mit seiner in Wahrheit sinnlosen Absurdität und seinen kläglichen Gemeinheiten nicht abfinden kann. Und es trotzdem in vollen Zügen genießen will. At heart she was a punk. Und deshalb womöglich untherapierbar. Vielleicht am schwersten zu ertragen ist die Bürde des eigenen Talents. Ständig soll man etwas daraus machen, muss man es noch besser machen, ständig will irgendjemand was von einem. Einige Moralinabsonderer werfen Amy ihre Selbstzerstörung vor. Aber sie hatte doch keine andere Waffe bei ihrer Revolte gegen den Druck, Vernunft anzunehmen und mitzumachen, so wie alle anderen auch. Im Gegensatz zu Irren wie dem Massenmörder von Oslo hat sie, um ihr Nein in die Welt zu schleudern, niemandem anderen etwas angetan, sondern immer nur sich selbst. Und dazu hatte sie jedes Recht, auch wenn es schrecklich war, mitbekommen zu müssen, wie sie elend zugrunde ging. Nichts ist idiotischer als die Forderung, Künstler müssten moralische “Vorbilder” für die Jugend sein. Wären sie das, könnten sie keine Künstler sein. Niemand, der nicht irgendeinen schweren Sparren an der Birne hat, setzt sein kreativstes Inneres freiwillig dem Urteil der Meute Öffentlichkeit aus. Amy war offenbar nicht abgebrüht genug, diesen Höllenritt zu überleben. Vielleicht traf auf sie am Ende einfach dieses berühmte, ebenso tief traurige wie lakonische letzte Dichterwort zu: “Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war.” (Heinrich von Kleist)

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