Focus.de: Elvis Presley, Jimi Hendrix oder Kurt Cobain: Nun gehört auch Amy Winehouse jenen Musiklegenden an, die der Tod noch größer machte. Ein Blick in die himmlische „Hall of Fame“.
„Live fast, love hard, die young“: Lebe schnell, liebe heftig, stirb jung. Nach dem Titel des Country-Songs von Faron Young aus dem Jahr 1955 haben viele Stars in der Musikbranche gelebt und sich zugrunde gerichtet. Viele von ihnen viel zu früh.
Gitarrengott Jimi Hendrix, Doors-Frontmann Jim Morrison oder Nirvana-Sänger Kurt Cobain – sie fanden Eingang in den exklusiven „Club 27“ von Musikern, die allesamt im Alter von 27 Jahren gestorben sind. „Sex, Drugs & Rock´n´Roll“ war für sie ein tödlicher Cocktail. Doch ihre Musik lebt weiter.
Mit nur zwei Alben ist nun auch Soul-Diva Amy Winehouse im Reich jener Musiklegenden angekommen, die der frühe Tod noch größer machte. Ein „schauerlicher“ Blick in die himmlische „Hall of Fame“.Wenn das „himmlisch“ sein soll? Wer kann da den verlogenen Medien folgen? Helfershelfer der Musikindustrie. Welcher Selbstmörder ist ein Held? Ich kenne keinen.
”Was beklagt sich der lebende Mensch? Über seine Sünden beklage sich der Mensch!” (Klagel.3,39)
Aus diesem Blickwinkel betrachtet sind ihre Fans Katastrophentouristen, Leute, die an Unfallorten stehen bleiben und die Traurigkeit ob der Endlichkeit des Seins kontemplieren. Ehrlich, als Fan würde ich mich nun doch ein wenig mitverantwortlich fühlen und denken, es wäre doch besser gewesen, ihre CDs/Vids nicht gekauft und ihre Konzerte nicht besucht zu haben. Winhouse könnte vllt noch leben, hätte sie statt als Suicide Girl mit der Aussicht auf legendären(sic) Ruhm eine Karriere als Supermarktkassiererin o.a. gemacht. Und selbst dem eingefleischtesten Fan ihrer Musik hätte doch letzteres mehr am Herzen liegen müssen.
Stattdessen wird jetzt von sensationsgeilen Kleinbürgern ein unwürdiges Trauerritual für eine Tote zelebriert, die zu Lebzeiten Hilfe statt verklärenden Ruhms nötig gehabt hätte. Offensichtlich ist das Problembewußtsein bei manchen ihrer Anhänger vorhanden, wie sonst läßt sich die blinde Schelte der Medien und der Industrie in solchen Fällen erklären.