Franz Jägerstätter. Er widerstand den Nazis. Er gab dafür sein Leben. Sein Leben im Film.

Wer war nun dieser Franz Jägerstätter? Er war ein Mann, der Zeit seines Lebens mit sich gerungen hat. Und doch, oder vielleicht genau deshalb war er, voller Glück und innerer Zufriedenheit, ein Mann, der mit seiner Frau und seinen drei Töchtern im Paradies lebte. Das Paradies hat einen Namen und eine Lage. So schwer es ist, dieses Paradies im Inneren zu verorten, so leicht fällt es, dies geografisch zu tun. Das Paradies liegt in St. Radegund, im Innviertel Österreichs. Filmisch wurde es nach Südtirol und ins Friaul versetzt. Dort gibt es noch diese archaisch schönen Bilder einfachen aber kargen Landlebens.

Dieses verborgene Leben ist überschattet vom damaligen Weltgeschehen, dessen Sinn und Wertigkeit Jägerstätter im Licht seines christlichen Glaubens mehr und mehr hinterfragt. Sind es am Anfang nur wenige Wolken, die das Licht des Paradieses trüben, so verdichten sich das schwarzbraune Gewölk hegemonistischer Eroberungspläne immer mehr zu einer unausweichlichen Frage des Herzens:

„Kann und darf ich, mich dem Bösen verweigern, indem ich den geforderten Eid auf ihn nicht leiste?“….

Franz kann nur seinem Herzen folgen: „Besser die Hände gefesselt als der Wille!“ Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Er wird einberufen, verweigert den Eid, kommt ins Gefängnis und wird nach wenigen Monaten am 9. August 1943 in Berlin Plötzensee durch das Fallbeil hingerichtet. So die einfache Lebenslinie des Franz Jägerstätter, doch in diesen Monaten liegen ganze Welten an menschlicher Psychologie.

Der große Psychologe Viktor Frankl, der vier Kz-Aufenthalte überlebt hatte, sagte einmal „Jeder hat sein Auschwitz“. Können wir auch sagen: „Jeder hat sein Jägerstätter“?! Das verborgene Leben blieb nicht verborgen. Es ist erblüht und scheint in seiner Glaubenskraft tief in das Herz unserer Gesellschaft. Denn kraftvoll ist das Wort, schärfer als jedes zweischneidige Schwert. (Franziskus Ritter Groenesteyn/kath.net)

Kommentare

    • Herr S.

      Genauso gut wie hier der Film über Franz Jägerstätter beschrieben wird, ist das als biographischer Roman bezeichnete Buch von Kurt Benesch “Die Suche nach Jägerstätter”.

      Ich kann es nur wärmstens zu lesen empfehlen.
      Die Roman hat Seite darin bezieht sich m.E. nicht auf F. Jägerstätter sondern auf einige andere darin vorkommende Nebenpersonen – die Schilderung Jägerstätters und seiner Ehefrau Franziska halte ich dagegen für wirklich biographisch, zumal der Autor offensichtlich letztere selbst besucht und gesprochen hat.

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