Die Hinterbliebenen beten für die Mörder ihrer Väter, Brüder und Söhne.
So wie Mairam Farhat, die ihren 27-jährigen Ehemann, Malak Ibrahim Sinyout, durch diese grausame Hinrichtung verloren hat. Sie erfuhr davon erst über eine christliche Fernsehsendung.
HMK: Das muss wirklich schrecklich gewesen sein. Wie haben Sie darauf reagiert?
Mariam: In den ersten zwei Tagen waren wir sehr traurig. Aber da hatten wir das Video noch nicht gesehen. Als wir dann auf dem Video sahen, wie die Männer Jesus anriefen, hat uns das sehr getröstet.
HMK: Haben Sie auch Ihren Ehemann auf dem Video erkannt?
Mariam: Deswegen habe ich es mir angeschaut: Ich wollte sehen, ob er wirklich unter den Opfern ist.
HMK: Und als Ihnen dann klar wurde, dass er es tatsächlich ist …
Mariam: War ich sehr stolz, dass er an seinem Glauben festgehalten und Jesus nicht verraten hat.
HMK: Sie sind stolz darauf, dass er Jesus nicht verleugnet hat?
Mariam: Ich bin sehr stolz auf ihn, weil er alle Christen weltweit damit stolz gemacht hat.
HMK: Aber was ist mit Ihrem kleinen Sohn? Er ist erst zwei Jahre alt und wird ohne seinen Vater aufwachsen müssen.
Mariam: Es gibt einen Vers in der Bibel, der besagt, dass Gott der Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen ist. Ich bin sicher, er wird uns nicht im Stich lassen.
HMK: Warum hat Gott Ihrer Meinung nach das zugelassen, was Ihrem Mann passiert ist?
Mariam: Gott hat ihn und die anderen Männer auserwählt, um eine Nachricht an all diejenigen zu schicken, die weit weg sind von Gott, damit sie zu ihm zurückkehren.
HMK: Deswegen glauben Sie, hat Gott ihn ausgesucht?
Mariam: Wir sind sehr froh darüber, dass Jesus Christus auf diese Erde kam und für unsere Schuld gestorben ist. Ebenso sind wir froh darüber, dass diese Männer ihre Leben für Jesus opfern durften.
HMK: Was bedeutet das für Sie ganz persönlich, und für Ihren Glauben?
Mariam: Es hat meinen Glauben stärker gemacht. Und es hat mich dazu ermutigt, mich vor nichts und niemandem mehr zu fürchten. Es macht mich innerlich stärker, zu wissen, dass Gott uns nie allein lässt.
HMK: Was werden Sie Ihrem kleinen Sohn Philopeter sagen, wenn er älter ist?
Mariam: Ich werde ihm sagen, dass er stolz auf seinen Vater sein kann, dass sein Papa gestorben ist und Jesus nicht verraten hat.
HMK: Ich glaube, was für viele Menschen schwer zu verstehen sein wird, ist, dass Sie gar nicht traurig sind. Viele würden erwarten, dass Sie in Tränen aufgelöst hier sitzen. Aber das ist nicht der Fall. Warum?
Mariam: Weil Gott tröstet, weil er Erbarmen hat und ein Gott der Liebe ist. Wir sollten lieber über uns weinen, anstatt über Getöteten. Sie sind jetzt bei Jesus, und dort ist es viel besser.
HMK: Gibt es etwas, das Sie unseren Lesern mitgeben möchten?
Mariam: Der IS macht uns nicht traurig. Wir beten für seine Kämpfer, dass Gott die Augen ihres Herzens öffnen möge, damit sie seine Herrlichkeit erkennen.