Sein letztes Album: »American VI: Ain’T No Grave«

Gunter Gabriel war dabei, als Johnny Cash sein letztes Album aufnahm. Er erzählt: Eine Geschichte, die einiges über meinen Freund Johnny
erzählt, vorweg: 2003, zwei Wochen vor seinem Tod, war ich zu Aufnahmen
in seinem Studio. Da lag eine Bibel auf dem Tisch. Sie war abgewetzt,
hatte unter blätternden Fingern gelitten, sich hochgedient vom Soldaten
zum General – und; zum Schluss diesen Platz erkämpft. Als ich sie
aufschlug, sah ich ihren Wert: Jede – ich schwöre euch, Leute – jede
Seite war komplett von Johnny durchgearbeitet. Seine Anmerkungen mit
rotem, grünem und blauem Kugelschreiber übersäten den Text. Jede Farbe
war wichtig.Und genau so wichtig waren ihm die Songs der letzten 30 Minuten
Studioaufnahmen. Es sind die besten von ihm, die es je gab. Wer Großes
hört, wird still mit sich und der Welt. Ich bin nach den 30 Minuten mit
dieser CD ziemlich still gewesen (auch wenn ich mal den Lautsprecher
mache), aber Johnnys letzte Songs machen ebenso viel Mut zum Leben wie
zum Sterben. Ein Höhepunkt für mich: Im sparsam besetzten »I
Corinthians 15:55« rezitiert er Bibelverse und fragt: »Oh Tod, wo ist
dein Stachel?« Da wird man eben still und weiß: Ja, Johnny, du konntest
sterben und davon singst du bis zuletzt.(BamS) (theoblog.de)

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