Neuer Film “Gnade” mit Jürgen Vogel

Super Film, super Umsetzung. Endlich mal eine deutsche Produktion mit Tiefenschärfe. Herr Vogel wagt sich mal an ein wirkliches Thema der Menschheit: Gnade.

Der Film spielt von einer Familie, die irgendwo im versunkenen Schnee in einer kleinen Gemeinde wohnt. Dort läd sich die Mutter versehentlich Schuld auf. Sie fährt ein 16-Jähriges Mädchen auf dunkler Straße tot, traut sich im Nachhinein nicht die Unfallstelle zu inspizieren. Es wächst Gras. So sollte es zumindest sein, doch die Zeitung schreibt die brutale Wahrheit nieder, die sie nicht hören möchte: Es war kein Hund oder irgendein anderes dämliches Tier, was ihr da über die Motorhaube gerutscht ist, sondern eine junge Frau.

Wie geht man mit solcher Schuld um? Das ist eine schwierige wie auch existenzielle Frage. Du und ich, wir haben wahrscheinlich kein “Verbrechen” begangen, das das Leben anderer gefährdet. Doch wir gehen jeden Tag mit Schuld um. Der Titel des Films induziert ja schon die Lösung eines inneren Kampfes auf dem Schlachtfeld des Herzens. Gnade muss es sein, so sagt es auch die Bibel. 

Jürgen Vogel gab jetzt ein Interview mit dem Magazin Cicero, wo er sagt:

Der Film zeichnet am Schluss eine positive Utopie. Halten Sie das für realistisch?
Es ist zumindest eine Option. Ich finde es aber schön, dass der Film einen versöhnlichen Ausgang nimmt, mit der Hoffnung, dass Gnade schließlich Erlösung bringen kann.

Dass Eltern sechs Monate nach dem Tod ihres einzigen Kindes lächelnd am Lagerfeuer mit den Menschen sitzen, die dafür verantwortlich sind, das halten Sie als Fünffach-Vater auch nur vage für wahrscheinlich?
Man muss das mit Distanz betrachten. Es ist eine kleine Gemeinde, ein Mikrokosmos. Letztendlich muss man sich überlegen, welche Möglichkeiten es für jemanden gibt, mit dem Leben nach einem solchen Schicksalsschlag weiterzumachen. Es gibt Beispiele von Menschen, die sich die Hinrichtungen von den Mördern ihrer Familienmitglieder angesehen haben. Das hat nicht zur Erlösung geführt, sondern einfach nur zum Abschluss einer langen Reise, an dessen Ende nur wieder der Tod steht. Ob das dann den ersehnten Seelenfrieden schafft, ist fraglich. Ich kann auf jeden Fall verstehen, dass diese Menschen in einer Welt, in der man so eng zusammenlebt, einen Weg gefunden haben, zu sagen: Egal was ich jetzt tue, mein Kind kommt nicht mehr zurück.

Diese Aussage ist interessant: Wir können nur aus dem Zeitlauf der Welt aussteigen, wenn wir Gnade annehmen und Gnade gewähren. So, wie es die Bibel sagt. Ein Film, wo man mal ins Kino gehen könnte…

Denn aus Gnaden seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.

Epheser 2,8-9

Macht der Worte.

 

Hier noch zwei Bilder, zwei Worte, die dein hartes Herz bewegen können.Hendrik van Loon folgende klassische, wenn auch unzulängliche Beschreibung der Ewigkeit:
„Hoch oben im Norden, im Land Svithjod, steht ein Felsen. Er ist hundert Meilen hoch und hundert Meilen breit. Einmal in tausend Jahren kommt ein kleiner Vogel und wetzt an diesem Felsen seinen Schnabel. Wenn einst der Felsen durch das Wetzen des Schnabels abgetragen sein wird, ist ein Tag der Ewigkeit vorbei!“
Rowland Dixon Edwards versuchte die Ewigkeit auf folgende Weise darzustellen: „An Bord eines Ozeandampfers nehmen wir einen Fingerhut, lassen ihn an einem Faden ins Meer herab und ziehen ihn dann, gefüllt mit Salzwasser, aus dem Ozean wieder herauf. Dies ist ein Bild von der Zeit, die aus dem Meer der Ewigkeit herausgenommen ist.“