Die Karwoche

Die Woche vor Ostern wird Karwoche genannt, manchmal auch Heilige bzw. Große Woche. In ihr denken wir Christen an die so genannte Passion, den Leidensweg Jesu bis zu seinem Tod und die Auferstehung. Hier eine Übersicht über die Ereignisse, wie die Evangelien sie berichten:

Sonntag (Palmsonntag)
Einzug in Jerusalem: Jesus reitet auf einem jungen Esel und wird wie ein König begrüßt (Markus 11,1-11).

Montag
Tempelreinigung – Jesus vertreibt die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel (Markus 11,15-19).

Dienstag
Jesus lehrt im Tempel (Markus 12-13).

Mittwoch
Salbung in Betanien (Markus 14,3-9). Judas kommt mit den führenden Priestern überein, Jesus zu verraten (Markus 14,10-11).

Donnerstag (Gründonnerstag)
Das letzte Abendmahl mit den zwölf Aposteln im Obergeschoss eines Hauses in Jerusalem. Danach nimmt Jesus die Jünger mit in den Garten Getsemani, um zu beten. Jesus wird verhaftet, nachdem Judas ihn mit einem Kuss verraten hat (Matthäus 26,17-56).

Freitag (Karfreitag)
Jesus wird vor führenden Priester gebracht (Matthäus 26,57-68), danach vor den Hohen Rat, das oberste Gericht der Juden. Anschließend wird er Pontius Pilatus vorgeführt, der ihn zu Herodes zu einem Verhör schickt (Lukas 23,1-12). Pilatus fällt das Todesurteil. Jesus wird nach Golgota gebracht und gekreuzigt (Markus 15,21-41). Nach seinem Tod wird der Leichnam vom Kreuz abgenommen und im Grab des Josef von Arimathäa, eines reichen Juden, beigesetzt (Markus 15,42-47).

Sonntag (Ostersonntag)
Jüngerinnen von Jesus, die den Leichnam salben wollen, finden sein Grab leer vor und erfahren als Erste von der Auferstehung (vgl. Lukas 24,1-12). Die Jünger, denen sie von ihrem Erlebnis berichten, schenken ihnen keinen Glauben. Doch dann begegnen zwei von ihnen auf dem Weg zum nahe gelegenen Emmaus selbst dem auferstandenen Herrn (Lukas 24,13-35). In den folgenden Tagen begegnen auch die anderen Jünger dem Auferstandenen.

Gut Ding braucht Weile!

Eine Schwangerschaft dauert neun Monate. Neun Monate in denen aus einer befruchteten, neun Mikrometer kleinen Eizelle ein über 3.000 Gramm schwerer, vollständig ausgebildeter Mensch höchster Komplexität herangewachsen ist. Diese neun Monate – eine wahre Rekordzeit für ein solches Wunderwerk – sind zwar für die Mutter oft mit Übelkeit und anderen Beschwerden verbunden, trotzdem ist es für sie und den Vater eine Zeit der Vorfreude. Beide brauchen diese Phase der Vorbereitung, um sich auf das neue Familienmitglied einzustellen. So ist diese Wartezeit weise gewählt und für alle Beteiligten ein Segen.Wir lernen zwei Dinge daraus: 1) Alle wirklich wichtigen Dinge im Leben brauchen ihre Zeit. Man muss warten können und bereit sein auch mal zu leiden. 2) Was, wann, wo geschieht, wird letztlich nicht von uns bestimmt, sondern ist vom Schöpfer optimal bedacht. Wenn wir Ihm vertrauen, erfahren wir am Ende, dass Sein Plan perfekt ist. Egal, ob wir auf einen Partner, eine neue Arbeitsstelle oder auf ein Kind warten. Den Zeitpunkt solcher Ereignisse bestimmen nicht wir selbst, sondern Gott, dem es große Freude macht uns zu beschenken – ZU SEINER ZEIT. (Ob)

Nicht immer verderben viele Köche den Brei!

Der Spruch „Viele Köche verderben den Brei!“ beschreibt den Fall, wenn unterschiedliche Meinungen ungünstige Auswirkungen haben. König Salomo sieht dagegen viele Ratgeber als etwas sehr Positives an. Wo liegt der Unterschied? „Horizonterweiterung“ lautet das Schlüsselwort! Unsere Fähigkeit verschiedene Aspekte aufzunehmen ist beschränkt. Bei der sogenannten „selektiven Wahrnehmung“ blenden wir sogar bestimmte Dinge, die wir nicht sehen wollen, bewusst aus. Immer aber unterliegt unsere Beurteilung einem mangelhaften Wissensstand oder einer gewissen Blindheit. Mal haben wir uns mit einem Thema noch nicht genügend auseinandergesetzt, mal liegt uns das Thema einfach nicht. Wie gut ist es dann andere um Rat fragen zu können. Ja, vier Augen sehen mehr als zwei und sechs mehr als vier. Aber warum nutzen wir diesen Vorteil nicht immer, sondern kochen lieber unser eigenes Süppchen? Möchte ich meine eigenen „Gelüste“ kultivieren? Habe ich Angst hinterfragt oder offenbar zu werden? Müsste ich dann etwas aufgeben oder ändern? Hier braucht es Mut dem Unangenehmen ins Auge zu sehen und die Bereitschaft sich konsequent von Falschem zu trennen. Der Lohn lässt nicht lange auf sich warten: eine wunderbare innere Freiheit folgt dem „Hören“ und langsam wird dir bewusst, wie gut es ist, Leute als Ratgeber zu haben, die dir keinen Honig um den Mund schmieren. (ob)

Herzensvorbereitung – Schlüssel effektiven Lernens

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend für das Gelingen eines Vorhabens. Dies gilt auch für alle Arten von Lernvorgängen, insbesondere dann, wenn etwas Neues vermittelt werden soll.1) Bevor ich in ein Glas etwas Neues eingießen kann, muss es leer sein. Das Bewusstsein „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“ hilft offen für das Neue zu sein. 2) Wo sind meine Lernhindernisse, wo stehe ich mir selbst im Wege, um neue Wahrheiten aufzunehmen? Woher kommt mein Widerwille, der mich hindert, unvoreingenommen zuzuhören? Um zu lernen, braucht es geebnete Wege in meinem Herzen. 3) Es wäre gut, meinen Lehrer spüren zu lassen, dass ich seinem Thema offen gegenüberstehe. Schenke ich ihm nicht meine volle Aufmerksamkeit, könnte er sich von mir abwenden, um seine Zeit einem Interessierterem zu schenken. 4) Nachdem es beim „Lernen“ nicht einfach um Wissensvermittlung geht, sondern auch um „Verhaltensveränderung“, sind ein weiches und flexibles Herz Voraussetzung. Nur wer bereit ist sich zu ändern, kann dazulernen. 5) Schließlich geht es in unserem Text, um den Besuch eines Königs. Es gebührt sich einfach, ihm Respekt und Achtung zu zollen und ihn würdig zu empfangen. (Ob)

Vom Meister lernen – einige Prinzipien

Dass wir am besten lernen, wenn Theorie und Praxis miteinander verwoben sind, wissen wir. Beide – Theorie und Praxis – sind elementar, aber auch die Beziehung des Schülers zu seinem Lehrer spielt eine entscheidende Rolle. Je vertrauter die Beziehung zum Lehrer ist, desto mehr wird der Schüler die Ideen in ihrem tiefen Wesen. Je mehr der Schüler von der Motivation, den Zielen des Lehrers berührt wird, desto mehr wird er diese adaptieren und zu seiner persönlichen Mission machen.Das hier verwendete Bild vom gemeinsamen Joch stammt aus der Landwirtschaft, wo ein junges Zugtier an der Seite des Erfahrenen lernt mit dem Pflug gerade Furchen zu ziehen. Damit wird deutlich, dass es sich nicht um eine Unterjochung handelt, sondern, um ein gemeinsames Ziehen am gleichen Joch. Es ist, als würde der Lernende den Schweiß des Meisters riechen, seine Mühe und sein Ausharren an den gespannten Muskeln spüren. In unserer Aufforderung lädt uns Jesus ein, allezeit ganz in seiner Nähe zu sein und eng mit Ihm zusammenzuarbeiten. Er hat einen wunderbaren Charakter, Er ist sanftmütig und von Herzen demütig. Er schaut nicht herab auf die Unerfahrenen. So jemandem folgt jeder gerne. Joch ja, aber es ist sanft und leicht! Es gibt keinen besseren Lehrer! (Ob)

Die Vergangenheit nicht vergessen

„Wasser predigen und Wein trinken!“ wer kennt ihn nicht diesen Spruch, der die peinliche Kluft zwischen Reden und Tun zum Ausdruck bringt. Dabei ist der Schaden, der durch mangelnde Integrität verursacht wird, mannigfach. Nicht nur die Belehrten werden dadurch irritiert, sondern auch den Lehrern geht durch die Heuchelei das Gefühl für Wahrheit mehr und mehr verloren geht.Nun hatten die Israeliten über 100 Jahre massive Unterdrückung erlebt. Sie wussten, was es bedeutet als Fremde verachtet zu sein, kein Anrecht zu haben, weder auf Besitz, noch auf ein unversehrtes Leben oder auf ein unbeschwertes Familienleben. Aber was würde werden, wenn sie aus der Knechtschaft befreit würden und wieder ein selbstbestimmtes Leben führen könnten? Die große Frage lautete: Würden sie die in Ägypten erlittenen Qualen und Demütigungen schnell vergessen? Vorher unbeachtet, geschlagen, gedemütigt und schlimmer als ein Stück Vieh behandelt, aber was würde werden, wenn sie selber das Sagen haben. Werden dann die, die früher unter den Sklaventreibern litten plötzlich zu denselben Unmenschen, die sie früher zutiefst verurteilt hatten? Passen unsere Gegenwart und unsere Vergangenheit zusammen? Wo wir früher selber Not erlebten, sollten wir da später nicht auch den Klagenden Verständnis entgegenbringen und ihnen barmherzig sein? Gott will nicht, dass wir in einem verlogenen Widerspruch leben. (Ob)

Wo die Lernkurve am besten ist!

Es hatte so gut begonnen. Tausende von Menschen waren berührt von dem was Jesus ihnen über Gott erzählte. Wie immer waren seine Jünger mitten drin. Sie halfen mit, passten aber auch genau auf. Bald sollten sie selber das Reich Gottes verkünden und andere Menschen anleiten. Dann war das Treffen zu Ende, doch für die Jünger stand noch eine entscheidende Lehrstunde auf dem Programm.Jesus lässt sie mit dem Boot vorausfahren, während er auf den Berg geht um zu beten. Doch mitten auf dem See setzt ein heftiger Wind ein und sie kommen große Not. Warum war Jesus gerade jetzt nicht da? Er hätte ihnen doch sicher helfen können. Viele Fragen bewegen sie, während sie verzweifelt versuchen das Schiff über Wasser zu halten. Erst kurz vor Morgen – um die 4. Nachtwache – sehen sie plötzlich eine Gestalt auf dem Wasser, die sich ihnen nähert. Sie fürchten sich sehr, denn sie denken, es sei ein Gespenst. Nein, es war Jesus, der ihnen genau zur richtigen Zeit zur Hilfe kam. So lernten sie zu vertrauen, dass Jesus sie nicht alleine lässt und den Gewalten gebieten kann. Er kennt den besten Zeitpunkt, um rettend einzugreifen. Nie würden sie diese Lektion vergessen. (Ob)

Der Gerechte muss viel leiden

Jeftah war ein tapferer Held, aber er wurde verstoßen und von seiner Familie verachtet. Der Grund: er war unehelich geboren und sollte kein Erbe im Hause Gilead bekommen. Ja, keiner kann sich seine Familie aussuchen. Doch später, als seine Halbbrüder in einer ausweglosen Situation waren, holten sie ihn und baten ihn ihr Anführer zu werden.Ist es in unserem Leben nicht oft ähnlich? Wir werden zu Unrecht schlecht behandelt oder es wird uns Leid zugefügt? Und trotzdem: Wir entscheiden, welchen Weg wir gehen. Die Geschichte von Jeftah zeigt uns, dass es möglich ist, trotz ungünstiger Umständen das Gute zu wählen, aber auch, dass der Gerechte am Ende belohnt wird. Jeftah ließ sich übervorteilen, baute sich aber trotzdem sein eigenes Leben auf. Er vertraute auf Gott und der sorgte für ihn und gab ihm sein Recht und den Sieg. Jeftah lernte dadurch immer mehr auf Gott zu vertrauen und er wurde nicht bitter gegen seine Familie, die ihn verstoßen hatte. Auch du kannst die Bürden in deinem Leben meistern. (MK)